28 Juli 2008

Entscheidung für die Negasphäre?

Ein Logbuch der Redaktion, das nicht auf der offiziellen Homepage erschien

Zwar werden viele PERRY RHODAN-Leser schon gespannt auf die »Halbzeit« des laufenden Negasphäre-Zyklus warten und darauf fiebern, was mit »Evolux« und anderen geheimnisvollen Begriffen gemeint ist – aber jetzt steht erst noch der Höhepunkt des laufenden Geschehens bevor. Ein Doppelband von Hubert Haensel, der aufgrund der Fülle an Text und Information sehr »eng gesetzt« werden musste, bringt kosmische Verwicklungen und persönliche Schicksale, und auch die Freunde großer Raumschlachten kommen auf ihre Kosten.

Doch erst einmal der Reihe nach: Beide Romane spielen in der Vergangenheit, rund zwanzig Millionen Jahre vor der »Gegenwart« der PERRY RHODAN-Serie. Seit einiger Zeit operiert die JULES VERNE unter dem Kommando von Perry Rhodan in dieser Zeit: Man ist in der Galaxis Tare-Scharm unterwegs, weil man weiß, dass hier vor zwanzig Millionen Jahren eine Negasphäre verhindert werden konnte. Rhodan und seine Begleiter hoffen, in Tare-Scharms Vergangenheit die Informationen zu erhalten, mit denen sie in ihrer Zeit ebenfalls gegen eine Negasphäre aktiv werden können.

Denn niemand scheint im 14. Jahrhundert Neuer Galaktischer Zeitrechnung zu wissen, was denn eine Retroversion ist und womit man sie in Bewegung setzt ...

Soweit zur Vorgeschichte des laufenden Geschehens. Dass sich große Ereignisse ankündigen, wissen Perry Rhodan und seine Begleiter schon lange. Spätestens nach den Ereignissen um die Negane Stadt, die Uwe Anton in seinem Doppelband 2446/47 schilderte, wurde klar, dass die Entstehung der Negasphäre kurz bevorsteht. Wollen die Superintelligenz ARCHETIM, ihre Verbündeten und die versammelten Hunderttausende Raumschiffe etwas dagegen tun, müssen sie dringend die Retroversion einleiten.

Es brechen »Tage der Angst« an, und das ist auch der Titel von PERRY RHODAN-Band 2448. Die Entscheidung für eine ganze Galaxis steht bevor, und riesige Flotten von Raumschiffen sammeln sich, um in eine Kette von Raumschlachten zu ziehen. Dazwischen versucht die JULES VERNE mit ihrer Besatzung, das Überleben zu sichern und Informationen zu sammeln. Hubert Haensel schildert in seinem Roman nicht nur die Gedanken der Menschen in der JULES VERNE, sondern beleuchtet darüber hinaus, was auf der Seite von ARCHETIM geschieht – ein beeindruckender Einblick ins Innenleben einer speziellen Führungsperson.

Weiter geht es mit Band 2449, der einen geradezu prophetischen Titel trägt: »Die Finale Schlacht«, ein Zusammenprall von Gewalten, wie ihn diese Region des Universums wohl noch nie gesehen hat. Vor dem Hintergrund eines gigantischen Schwarzen Loches, in dessen Akkretionsscheibe auch die JULES VERNE operiert, entscheidet sich tatsächlich die Zukunft für Tare-Scharm und seine zahllosen Bewohner.

Hubert Haensels Roman hat mehrere Ebenen, auf die ich an dieser Stelle natürlich nicht im Detail eingehen will. Aber die Raumschlacht – so viel sei angedeutet – ist nicht unbedingt das entscheidende: Mich persönlich beeindruckten vor allem die kosmischen Dimensionen des Geschehens, und ich glaube, dass es vielen PERRY RHODAN-Lesern ähnlich gehen wird.

Aber vielleicht lasse ich mich einfach von den Leserbriefen, Mails und Forums-Einträgen überraschen, so wie sich die Leser von diesem packenden Doppelband überraschen lassen sollten. Er ist ein krönender Höhepunkt des ersten »Fünfziger-Packs« in diesem Zyklus ...

Es geht nach »Evolux«

Ein Logbuch der Redaktion

Es gibt Traditionen bei PERRY RHODAN, die werden nicht ohne Not »gebrochen«. Ein schönes Beispiel dafür sind die »Doppel-Null-Bände«, die seit vielen Jahren zu Jubiläumsbänden gestaltet werden: Als ersten echten Jubiläumsband betrachte ich immer noch die Nummer 500, die damals mit umlaufendem Titelbild und beigelegtem Poster neue Maßstäbe setzte. Das ist jetzt bald vierzig Jahre her, und bei einer »Doppel-Null« erwarten die PERRY RHODAN-Leser seitdem einiges.

Vergleichbares gilt für einen »Fünfziger«. Seit K. H. Scheer mit dem Roman 250 – der Titel war »Die 6. Epoche« – zum ersten Mal einen Wendepunkt-Roman in einem hundert Bände umfassenden Zyklus verfasste, bürgerte sich der »Fünfziger« als Termin für die »Halbzeit« ein. Mit einem solchen Roman wurde seitdem zwar nicht immer, aber sehr häufig, ein Punkt in einem laufenden Zyklus gesetzt, nach dem die Handlung anders verlief. (Im eben erwähnten Band signalisiert der Roman im Prinzip, dass die Terraner im Krieg der Galaxien zum Gegenangriff ansetzen ...)

Kommen wir zur Gegenwart: Hier steht nämlich mit Band 2450 ebenfalls ein »Halbzeit-Roman« an. Ohne dass ich zuviel über die Handlung verraten möchte – einiges plaudern wir ja indirekt über unsere Werbung aus –, kann ich doch aussagen, dass Robert Feldhoff mit »Evolux« einen komplett anderen Handlungsschauplatz eröffnet. Der PERRY RHODAN-Chefautor, der bei diesem Roman eine Überlänge geliefert hat (vom Umfang her eigentlich ein schmales Taschenbuch und kein Romanheft mehr), stellt Perry Rhodan selbst und die Besatzung der JULES VERNE ins Zentrum der Handlung, gibt Mondra Diamond eine wichtige – und auch schlagende – Rolle und stellt neue Protagonisten vor.

In »Evolux« erfahren die PERRY RHODAN-Leser ein wenig mehr über das Volk der Yakonto, die mit ihren Rapid-Kreuzern eine Wächterflotte bilden. Diese wiederum sichert im Auftrag kosmischer Mächte den Riesenplaneten Evolux ab, der auch als die »Weiße Welt« bezeichnet wird. Evolux ist eine gigantische Werft, und auf dieser Welt konzentriert man sich aber vor allem um die Produktion eines ganz bestimmten Schiffes – darüber verrate ich natürlich noch nichts.

Wie das Geschehen auf Evolux mit der Entwicklung der Negasphäre in Hangay zusammenhängt (oder auch nicht ...), das ist ein wesentliches Thema des »Fünfziger«-Romans. Ebenso wichtig ist aber ein humanoides Wesen namens Dyramesch, das seine eigenen Pläne mit Perry Rhodan und der JULES VERNE hat, das zudem über große Machtmittel verfügt und mit dem sich Rhodan und seine Begleiter anlegen müssen.

Robert Feldhoff hat's in dem Roman »Evolux« geschafft, erneut eine kosmische Ebene zu schildern, die wir bisher noch nicht in PERRY RHODAN kennengelernt haben; er stellt darüber hinaus eine Organisation vor, die bislang auch nicht bekannt war, deren Ergebnisse aber wieder in der Handlung auftauchten. (Ich weiß, das klingt jetzt alles ein wenig schwammig. Aber ... hey, das ist nicht einfach darzustellen, ohne zu viel zu verraten ...)

Ich verspreche sicher nicht zu viel, wenn ich behaupte, dass der Roman tatsächlich ein Wechsel im laufenden Zyklus markiert und eine Halbzeit-Pause der besonderen Art darstellt. Wer PERRY RHODAN-Fan ist und die laufende Erstauflage verfolgt, wird an diesem Band seine Freude haben; da bin ich mir sicher. Ich hatte sie auf jeden Fall, als ich das Manuskript las und irgendwann auch in die Setzerei gab ...

Der Roman »Evolux« erscheint im Übrigen am 1. August 2008. Bis dahin sind es nur noch ganz wenige Tage ...

Entscheidung für Estartu

Ein Logbuch der Redaktion

Sehr häufig behandle ich in meinen Logbüchern das Geschehen in der PERRY RHODAN-Erstauflage, wo der Zyklus um die Negasphäre auf neuen Höhepunkte zutreibt. Immer wieder aber empfiehlt es sich, in die Vergangenheit der Serie zu schauen, die schließlich nicht arm an weiteren Spitzenthemen ist.

Ein echtes Highlight der Serie steht jetzt in der fünften Auflage vor der Tür: Der Zyklus um die Gänger des Netzes, der von Band 1300 bis Band 1349 reicht, wird mit einem fulminanten Doppelband von Ernst Vlcek abgeschlossen. Ernst Vlcek, zu jener Zeit definitiv der wichtigste PERRY RHODAN-Autor, brachte mit seinen zwei Romanen das Geschehen um die Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ESTARTU – vorerst – zum Ende. Wobei sich schon damals abzeichnete, dass viele der daraus resultierenden Folgen bis in die Handlungsgegenwart reichen werden ...

Doch der Reihe nach: Die Gänger des Netzes sind in der Historie des Perryversums in erster Linie eine Organisation, die ein eindeutiges Ziel – der Kampf gegen die Tyrannei der Ewigen Krieger – mit einem »überhöhten Ziel« – gemeint ist der Schutz des Moralischen Kodes – verbindet. Die Organisation existiert seit rund 50.000 Jahren; zur Handlungszeit der Bände 1300 bis 1349 gehören auch Perry Rhodan, Atlan, Gucky sowie weitere Galaktiker zu ihnen.

Um zu reisen, benutzen die Gänger des Netzes die Stränge des Psionischen Netzes; dieses ist mit dem Moralischen Kode verbunden, der unter anderem die Grundlagen für das gesamte Universum legt. Ich verzichte an dieser Stelle darauf, die gesamten Hintergründe zu erläutern, für die innerhalb der PERRY RHODAN-Serie mehrere Romane nötig sind ... Wichtig ist aber, dass die damals sehr komplexe Handlung immer wieder aus der Sicht einzelnzer Menschen erzählt wird; vor allem Perry Rhodan selbst kommt in Kontakt zu dem Kosmonukleotid DORIFER und erfährt mehr über dessen Hintergründe.

Der Höhepunkt dieses PERRY RHODAN-Zyklus steht jetzt bevor: »Die ESTARTU-Saga« ist der erste Teil des Vlcek-Doppelbandes. In einem kosmischen Überblick erfahren Perry Rhodan und Atlan mehr über die Geschichte der Querionen, die 50.000 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung beobachten, wie sich das Kosmunukleotid DORIFER verändert. Darüber hinaus erkennen die beiden Aktivatorträger aus der Milchstraße, wie eng verbunden die Geschichte der Superintelligenz ESTARTU mit der Geschichte von ES ist. (Erst im PERRY RHODAN-Roman 2000 werden dazu die entscheidenden Hintergründe enthüllt ...)

Das Geschehen steuert in »Chronik der Kartanin« auf eine kosmische Katastrophe zu: Auch hierzu will ich nicht zu viel verraten ... Hinterher hat sich auf jeden Fall das »Perryversum« grundsätzlich verändert.

Immerhin erfahren unsere Helden auch in diesem Band mehr über die Vergangenheit, in diesem Fall über die katzenhaften Kartanin, die aus dem Universum Tarkan stammen. Wie ihre Geschichte mit der Frühgeschichte der Menschheit, der Superintelligenz ESTARTU und anderen Geschehnissen zusammenhängt, wird hier erstmals beleuchtet. Ein fantastisches Geschehen, das buchstäblich Äonen umspannt.

Der Doppelband, den ich hier vorstelle, ist keine ganz so einfache Lektüre: Vieles wird zusammengeführt, was vorher auf verschiedenen Schauplätzen entwickelt wurde; wer keine Vorkenntnisse hat, wird manches Mal nicht gleich verstehen, was gemeint ist. Gleichzeitig aber zeigt der Doppelband, wie fantasievoll der erst kürzlich verstorbene Ernst Vlcek zu erzählen wusste und wie gut er es verstand, das »Perryversum« komplex und farbenprächtig zugleich darzustellen.

Ein absoluter Grund, mal wieder in die laufende Fünftauflage hineinzuschauen, wie ich finde.

16 Juli 2008

Entscheidungen auf Falkan

Ein Logbuch der Redaktion


Als Redakteur der PERRY RHODAN-Serie fühle ich mich manchmal in seltsam »zeitverschobenen Umständen«, und anhand von PERRY RHODAN-Action lassen sich diese gerade sehr schön nachvollziehen: Derzeit schreibt Christian Montillon bereits die Exposés der zweiten Staffel, und wir sind innerhalb der Redaktion dabei, die einzelnen Termine mit den Autoren zu besprechen und das Marketing vorzubereiten.

Gleichzeitig aber läuft noch die erste Staffel von PERRY RHODAN-Action auf Hochtouren – innerhalb des Demetria-Zyklus' sind gerade einmal zwei Drittel der insgesamt zwölf Heftromane erschienen.

In der laufenden Handlung steht jetzt auf jeden Fall ein Wechsel des Handlungsschauplatzes bevor: Es geht nach Falkan, einer von Kolonialarkoniden besiedelten Welt. Diese siedeln schon lange auf dem Planeten und haben größtenteils keine Kenntnisse darüber, dass Falkan schon vor über zehntausend Jahren eine blühende Kultur kannte – und natürlich wissen es auch Perry Rhodan und seine Begleiter nicht unbedingt, als sie den Planeten besuchen.

Die Falkanen sind ziemlich stolz auf sich und ihre kulturellen Errungenschaften; sie stehen in einem durchaus gespaltenen Verhältnis zum Arkon-Imperium, das sie einerseits lieben und vergöttern und andererseits sehr kritisch beäugen. Wenn dann ein Terraner wie Perry Rhodan bei ihnen als Großadministrator des Vereinten Imperiums auftritt, ist ein Konflikt gleich im Ansatz angelegt ...

Kein Wunder, dass Athurn del Falkan, der Herrscher des Planeten, bei den ersten Kontakten mit den Terranern ein wenig abweisend ist. Das bekommt auch Perry Rhodan selbst zu spüren, als er in Band 9 von PERRY RHODAN-Action auf dem Planeten ankommt. Marc A. Herren, unser Schweizer Autor, stellt diese Geschichte in seinem zweiten Roman für die Serie dar: Der Titel »Der Zündermutant« macht gleich klar, dass Iwan Iwanowitsch Goratschin eine wichtige Rolle in diesem Roman spielt.

Dabei thematisiert Marc A. Herren die Tatsache, dass Goratschin als »menschliches Monster« eine in sich gespaltene Persönlichkeit ist: Wenn zwei menschliche Köpfe gemeinsam einen einzigen Körper besitzen, muss das zu allerlei Konflikten führen ... und diese Konflikte beleuchtet der Roman sehr menschlich und sehr spannend.

Auch der zehnte Roman unserer neuen Serie spielt auf Falkan. Timothy Stahl steuert mit »Falkans Verderben« seinen zweiten Roman bei; die Hinterlassenschaften der Magadonen erwachen zu einem neuen, sehr gefährlichen Leben ... Und die Terraner und Falkanen sind auf einmal gezwungen, gegen einen Gegner zu kämpfen, mit dem niemand rechnen konnte.

Dass die beiden Bände jeweils der zweite Beitrag der Schriftsteller zum PERRY RHODAN-Kosmos sind, finde ich persönlich sehr interessant. Als Leser könnt Ihr sicher gespannt darauf sein, wie sehr sich mittlerweile der Blick der Autoren auf das Perryversum verändert hat ...

15 Juli 2008

Halbjahresbilanz

Ein Logbuch der Redaktion

Wann immer ich darüber nachdenke, was wir mit PERRY RHODAN und den zahlreichen »Randprodukten« alles machen und tun, bin ich schwerst beeindruckt und wundere mich selbst, dass wir das alles hinbekommen und doch relativ wenig Fehler geschehen. Soviel zum Selbstlob – als »Insider« weiß ich selbstverständlich um viele unserer Schwächen und Stärken Bescheid. Grund genug, dass wir uns in diesem Jahr erstmals nicht nur zu einer Jahrestagung zusammensetzten, sondern auch gleich zu einer Halbjahresbilanz einen Tag »Auszeit« nahmen.

Aus diesem Grund saßen die Angehörigen der PERRY RHDOAN-Redaktion am Donnerstag, 10. Juli 2008, schon morgens in einem Seminarraum eines nahe gelegenen Hotels, um das letzte Halbjahr zu bilanzieren und die nächsten Aktivitäten in Ruhe zu planen. Nicht zuletzt durch die personellen Änderungen in unserer Redaktion – Miriam Hofheinz hat uns verlassen, stattdessen haben wir Björn Berenz als neuen Kollegen gewonnen – war eine solche Tagung dringend nötig geworden.

In unserem Rückblick auf das letzte Halbjahr gab es genügend positive Ergebnisse: Der erfolgreiche Start von PERRY RHODAN-Action und die Fortsetzung der ursprünglich auf zwölf Hefte angelegten Mini-Serie war ebenso zu feiern wie die Tatsache, dass das PERRY RHODAN-Computerspiel nicht nur in Deutschland zu einem echten »Renner« wurde, sondern auch in Frankreich und England, Italien und Amerika positive Besprechungen am laufenden Band erhält.

Ebenso erfreulich ist die positive Entwicklung der gedruckten PERRY RHODAN-Erstauflage, die parallel zu unseren wöchentlichen Hörbüchern und eBooks verläuft – alle drei Ausgaben der PERRY RHODAN-Heftromane stehen sehr gut da. Schön hat sich darüber hinaus das Buchgeschäft entwickelt, bei Heyne lief zuletzt der »Ara-Toxin«-Zyklus, und die ATLAN-Taschenbücher bei Fantasy Productions haben sich einen interessierten Fan-Kreis erarbeitet.

Das ist selbstverständlich nicht alles, aber das waren die Themen, die mir als erste einfielen und über deren Ergebnisse wir uns freuen können.

Nach dem Rück- der Vorausblick: Das zweite Halbjahr wird uns in zahlreiche neue Aktivitäten stürzen, die uns viel Arbeit und den Fans viele neue Dinge bringen werden. Ganz wichtig dabei ist der »Relaunch« der Homepage, wie das auf neudeutsch heißt, also die Neugestaltung von www.perry-rhodan.net und die stärkere Einbindung zusätzlicher attraktiver Punkte. Eigentlich hatten wir das für den Sommer diesen Jahres geplant, jetzt schiebt sich das ganze auf den Herbst.

Im Herbst 2008 wird's für die PERRY RHODAN-Bücherfreunde viel geben: Bei Moewig erscheint die Neuauflage des »Eastside«-Zyklus, bei Heyne beginnt die Trilogie »Das Rote Imperium«, und in der Reihe der ATLAN-Hardcover wird der Akonen-Zyklus eingeläutet; ganz zu schweigen vom »Monolith«-Zyklus bei den ATLAN-Taschenbüchern und der Kristallmond-Staffel bei PERRY RHODAN-Action. An Lesestoff soll's also nicht mangeln.

Bei alledem ist die laufende Handlung der PERRY RHODAN-Erstauflage selbstverständlich immer das, dem unsere hauptsächliche Aufmerksamkeit gilt: Für die zweite Hälfte des Negasphäre-Zyklus laufen bereits die ersten Anzeigen; Robert Feldhoffs Roman »Evolux«, der als Band 2450 erscheint, setzt neue Maßstäbe und wird vielen Lesern einen neuen Blick auf das Perryversum eröffnen. Wenn alles klappt, werden wir wieder mit dem Roman eines Gastautors verwöhnt – und natürlich gibt es das PERRY RHODAN-Extra 7, das im Oktober herauskommt und inhaltlich mit bisherigen Geschehnissen des laufenden Zyklus zusammenhängt.

Spannende Themen – in der Tat. Alle hängen miteinander zusammen, alle müssen korrekt nach außen kommuniziert werden, alle Themen müssen von Autoren und Zeichnern, Druckern und Repro-Technikern, Korrektoren und Hörbuch-Technikern vorangetrieben werden – wie umfangreich die PERRY RHODAN-Serie wirklich ist, wird mir bei solchen Besprechungen immer noch deutlicher ... dann nämlich, wenn mir vor Augen geführt wird, wieviel Arbeit außerhalb meines Büros geleistet wird.

Sei's drum. Es war eine interessante Besprechung, die keine Sekunde langweilig wurde und die wir mit einem leckeren Abendessen abrundeten. Es macht Spaß, mit einer solchen Redaktion an der größten Science-Fiction-Serie der Welt zu arbeiten – und darauf bin ich sehr stolz!

04 Juli 2008

Fanzine-Vorahnungen

Aus der Reihe »Der Redakteur erinnert sich«

Erste Gehversuche mit eigenen Zeitschriften hatte ich bereits als Kind gesammelt. Im Alter von vielleicht zehn Jahren hatte ich ein Heft publiziert, das eine Auflage von genau einem Exemplar hatte und aus selbstgemalten Comics und handschriftlichen Texten bestand; als Heftung diente ein Bindfaden in der Mitte. Ich lieh das Heft einigen Nachbarskindern aus, und dann war es natürlich recht schnell verschwunden.

In der siebten Klasse entstand im Rahmen einer Projektarbeit eine Schülerzeitung ... Aber das waren alles Anfänge. Die Initialzündung war tatsächlich das Fanzine »solis orbita«, in dem 1979 meine ersten Texte veröffentlicht wurden. Ich war sicher, dass ich auch ein solches Fanzine publizieren könnte, wenn ich nur intensiv daran arbeitete. Mit dem Gedanken ging ich mehrere Wochen schwanger, und ich sprach in der Zeit mit den wenigen Bekannten, die meine Interessen teilten.

Einer war jener junge Mann aus der Nachbargemeinde, der zwar nicht dem PERRY RHODAN-Club »Gys Voolbeerah« beitreten wollte, aber auch eigene Fanzine-Ideen gesammelt hatte. Bei einem ersten Gespräch übergab er mir unter anderem eine Liste mit den Fanzine-Namen, die er sich ausgedacht hatte. Einer der Namen war SAGITTARIUS ... ich selbst bevorzugte zu der Zeit noch den Namen »Cygnus«, der mir – aus völlig unbekannten Gründen – viel besser gefiel.

Die zwei Kumpels aus dem Dorf, mit denen ich mich um diese Zeit wieder stärker anfreundete, zog ich ebenfalls ins Vertrauen; nach eigenen Gesprächen betrachtete ich sie als Redaktionsmitglieder. (Ich bin heute sicher, dass sie das anders sahen, aber ...) Zu ungefähr dieser Zeit verkehrten wir regelmäßig im Jugendzentrum »Murgtäler Hof« in Freudenstadt, wo wir am wöchentlichen »JuZ-Info« mitwirkten, einem doppelseitig kopierten Informationsblatt, in dem wir als »Redaxion« fungierten – nur echt mit falscher Rechtschreibung.

Stefan war der Sohn eines Industriellen, und Gunter war der Sohn eines Lehrers. Gelegentlich saßen wir auch bei mir zu Hause herum, entweder in der Sitzecke meiner Eltern oder in meinem Zimmer unterm Dach, wenn wir nicht gerade bei Stefan herumlungerten. Bei ihm sahen wir den »Rockpalast« und andere progressive Fernsehsendungen, bei mir zu Hause hörten wir selbst aufgenommene Kassetten, meist mit krachigem Sound von The Clash bis Nina Hagen, und nach einiger Zeit sogar Abba und andere Pop-Musik.

Irgendwann stellte ich den beiden meine Fanzine-Idee vor. Die Diskussion war schnell vorüber: Der Name »Cygnus« wurde sofort abgelehnt. Das klinge nach »Schwyzerdütsch«, argumentierte Gunter, und Stefan fand den Namen allgemein blöd. Dafür begeisterten sich beide für den Namen SAGITTARIUS, obwohl wir nicht wussten, ob sich das Wort jetzt mit zwei »T« oder zwei »G« schreiben würde – und so bekam das Fanzine seinen Namen. (Erst zwei Jahre später erfuhr ich, dass mein Sternbild Schütze ist und meinem Fanzine so der Name »meines« Sternbilds gegeben wurde.)

Bei den ersten Besprechungen waren meine Kumpels immer eifrig dabei. Als es dann darum ging, die potentiellen Mitarbeiter anzuschreiben, saß ich auf einmal allein da. Aber ich verließ mich auf die ersten Kontakte, die ich bereits in der Fan-Szene geschlossen hatte, und schrieb Adressen aus anderen Fanzines heraus.

Es gab Fans, die unter anderem im »solis orbita« anboten, für neue Fanzines als Mitarbeiter zur Verfügung zu stehen; der erste, den ich anschrieb, hieß Armin Möhle und kam aus Norddeutschland – und so fügte sich ein Steinchen ins andere. Von ihm bekam ich auch recht schnell eine Antwort. Andere Leute, die ich anschrieb, reagierten gar nicht; wieder andere schickten mir umfangreiches Material. Darüber hinaus sprach ich Klassenkameraden an, ob diese vielleicht eine Zeichnung beisteuern könnten.

Jede Woche brachte der Postbote nun dicke Briefe ins Haus. Meine Eltern wunderten sich ebenso wie er selbst darüber, und um den Jahreswechsel 1979/80 kam eine Manuskript- oder Grafik-Einsendung nach der anderen; zwischendrin Tonbriefe und Fanzines. Mein kleines Jugendzimmer unter dem Giebeldach entwickelte sich zu einem wahren Büro, und meine kleine rote Kofferschreibmaschine (die ich 1988 in Burkina Faso verkaufte – aber das ist eine ganz andere Geschichte) ratterte jeden Abend.

Denn natürlich, so dachte ich, musste in dem neuen Fanzine auch eine Fortsetzungsgeschichte enthalten sein. Diese sollte von mir selbst stammen, immerhin wollte ich mich als Autor selbst stark in den Vordergrund schieben. Also konzipierte ich ein umfangreiches Fantasy-Epos, in dem es um eine Horde junger Barbaren ging, die zu einer gefährlichen Mission aufbrechen. Ich hielt das Manuskript für unglaublich originell und hatte riesigen Spaß dabei, beispielsweise einen Kampf zwischen Menschen und monströsen Spinnen zu schildern ...

Wichtig war jetzt aber vor allem eine Formalität: Den PERRY RHODAN-Club »Gys Voolbeerah« löste ich eigenständig auf, eine Abmeldung schickte ich an das »Zentralsekretariat« nach Rastatt. Meinen Kumpel Michael, der mit mir den Club gegründet hatte, interessierte sich nicht einmal fünf Sekunden für das Ende unseres gemeinsamen Projektes. Das war’s: Ich hatte einen Club gegründet und aufgelöst – was wollte ich mehr?

Was ich jetzt nur noch brauchte, war eine Druckerei. Dann konnte ich damit beginnen, mein eigenes Fanzine soweit zu bringen, dass es zu einem großen Erfolg werden würde. Also eigentlich gar kein Problem, dachte ich ...

03 Juli 2008

Man wartet auf Xrayn ...

Ein Logbuch der Redaktion

Nur noch wenige Tage sind es, bis ein PERRY RHODAN-Doppelband von Uwe Anton erscheint; bisher hielt ich mich sehr zurück, was den Inhalt dieser Romane angeht, um nicht mehr zu verraten als wirklich nötig ist. Denn eins ist klar: Schon die Begrifflichkeiten, die in den zwei Uwe-Anton-Romanen benutzt werden, dürften manche Leser zu Spekulationen anregen ... wer sich also gar nicht die Spannung nehmen lassen möchte, sollte dieses Logbuch ignorieren.

Wobei es Formulierungen in diesem Roman gibt, die zwar wichtig sind, im ersten Moment aber eher verwirren dürften: Was ist beispielsweise unter »Ge-ta-fe, drei-drei« zu verstehen, was ist mit »Drei Einzelschritte. Doppelte Schrittfolge« gemeint?

Tatsache ist, dass Perry Rhodan wieder einmal in einen ganz besonderen Einsatz gehen muss; in seiner Begleitung sind unter anderem Ekatus Atimoss, der Dual, der lange Jahre für die Terminale Kolonne TRAITOR aktiv war, jetzt aber auf Seiten der Terraner steht. Dieser Einsatz Rhodans führt in einen Bereich der Galaxis Tare-Scharm, in dem es die Terraner sehr schwer haben – sie müssen ins Innere der Proto-Negasphäre, wo mittlerweile Bedingungen herrschen, die gewöhnliches Leben beeinträchtigen.

Ein seltsames Gebilde schwebt dort im Leerraum, das von den TRAITOR-Angehörigen als die »Negane Stadt« bezeichnet wird. Diese Stadt wird seit langer Zeit von einem Beamtenkorps verwaltet, das seinesgleichen sucht und das seine gesamte Existenz nur auf einen einzigen Augenblick ausgerichtet hat: auf das Erscheinen des Chaotarchen Xrayn, der von der Neganen Stadt aus die Verwandlung der Galaxis Tare-Scharm in eine Negasphäre einleiten soll.

Mit seinem Roman »Die Negane Stadt«, der als PERRY RHODAN-Band 2446 erscheint, führt Uwe Anton in das Geschehen ein. Er schildert den Vorstoß von Rhodan und seinen Begleitern, und er zeigt zugleich, wie die Bewohner des kosmischen Gebildes leben und wie sie sich auf den größten Tag ihres Lebens vorbereiten.

Dass der Vorstoß der Gruppe um Rhodan sehr dringend ist, zeigt sich im Folgeroman, der ebenfalls von Uwe Anton stammt: »Warten auf Xrayn« beschreibt eine Kommandoaktion der besonderen Art, eine von jener Sorte, für die Perry Rhodan mittlerweile bekannt ist. Der charismatische Terraner ist in der Lage, Verbündete aus verschiedenen kosmischen Völkern zu rekrutieren und diese auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören.

Das alles wird von Uwe Anton ebenso fesselnd wie faszinierend dargestellt. Wer kosmische Verwicklungen mag, wird mit diesem Doppelband auf seine Kosten kommen. Und wer gerne liest, wie Perry Rhodan in Risikoeinsätze geht, wird ebenfalls sein Vergnügen haben. Davon bin ich auf jeden Fall fest überzeugt.