28 März 2014

Halbprivates Projekt

Als Robert Feldhoff im Jahr 2009 starb, war das ein Schock – nicht nur für mich, der ich lange Jahr mit ihm zusammengearbeitet hatte, sondern auch für viele PERRY RHODAN-Leser. Der Autor wirkte so jung, so unverwüstlich und gesund. Das ist jetzt fast fünf Jahre her, und in den vergangenen Tagen habe ich an einem Projekt gearbeitet, das im zweiten Halbjahr 2014 verwirklicht werden soll.

Robert Feldhoff schrieb nämlich an einem Roman, der nichts mit Science Fiction im Allgemeinen und PERRY RHODAN im Besonderen zu tun hatte. Es handelte sich um einen Roman, der im weitesten Sinne »jugendkulturell« ist und den er kurz vor seinem Tod vollenden konnte. Er schickte mir sogar noch die Datei zu; mit dem Bruder des Verstorbenen stand und stehe ich in Kontakt, was diesen Roman angeht.

Der Roman musste gründlich lektoriert werden, aber ich finde ihn sehr gut und extrem unterhaltsam, und ich bin sicher, dass er seine Leser finden wird. Am heutigen Tag werde ich die letzten Arbeiten an diesem Roman vollenden, dann geht er in den Verlag. Und dann hoffen wir, dass er im August oder spätestens Oktober 2014 erscheinen wird; geplant ist ein schönes Hardcover.

26 März 2014

Abteilung PERRY RHODAN 2014

Wie viele Leute im Pabel-Moewig Verlag für PERRY RHODAN arbeiten, ist nicht so einfach zu beantworten, wie manche Leser meinen. Aber ich werde immer wieder danach gefragt.

Streng genommen müsste man nämlich die Kolleginnen und Kollegen aus dem Vertrieb, aus der Druckerei, dem Lager oder der Repro mitzählen. Sie alle schließlich ihren Anteil an PERRY RHODAN haben, ohne sie käme kein Roman zum Händler und somit zum Kunden.

Schaue ich mir »nur« die Abteilung PERRY RHODAN an, ist es einfach: Wir sind zu sechst.

Katrin Lienhard und Klaus Bollhöfener sind für die Marketing-Aktivitäten sowie viele Lizenzprodukte im »Non-Print-Bereich« verantwortlich; sie haben sicher das am weitesten gespannte Arbeitsgebiet. Bettina Lang und Antje Brinkmann sind in Teilzeit bei uns und sorgen als Redaktionsassistentinnen dafür, dass »der Laden läuft«; stundenweise unterstützt durch Sonja Schröder, die sich um die Buchhaltungsfragen kümmert (und »nicht so richtig« zur Abteilung gehört). Sabine Kropp ist Redakteurin und arbeitet »teilzeit«, ich bin Chefredakteur.

25 März 2014

Post aus den 80er-Jahren

Eine Frage, die bei Facebook gestellt wurde, möchte ich doch gern so öffentlich wie möglich beantworten. Der Fragesteller bezog sich dabei auf den Tod von William Voltz im Jahr 1984 und das damalige Echo der Leser darauf; viele hatten damals schockiert reagiert, und es müssen zahlreiche Briefe im Verlag eingetroffen sei.

Er fragte, ob wir denn noch »Zugriff auf die Kondolenzschreiben/Briefe der Leser aus jener Zeit« hätten. Es sei doch interessant, in heutigen Zeiten zu lesen, wie die Leserschaft damals reagierte. Ich kann den Leser sogar verstehen, ein solches Interesse ist auf jeden Fall vorhanden.

Die Antwort ist einfach: Wir haben in der PERRY RHODAN-Redaktion keinerlei Briefe aus den frühen 80er-Jahren mehr »auf Lager«. Solche Briefe wurden eine gewisse Zeit aufbewahrt, dann aber vernichtet – ansonsten hätte man Dutzende von Ordnern mit abgehefteten Leserbriefen sinnvoll verwalten müssen.

Zudem bin ich mir sicher, auch ohne in Gesetzestexte geblickt zu haben, dass eine Veröffentlichung dieser alten Briefe gegen Datenschutzrechte verstoßen würde. Wer im Jahr 1984 einen Brief aus einer persönlichen Betroffenheit verfasste, möchte im Jahr 2014 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht, dass sein Schreiben zum Objekt von Neugierde oder Forschung wird.

24 März 2014

Ich erinnere mich an William Voltz

Ein Logbuch der Redaktion

Wenn sich am 24. März 2014 der Todestag von William Voltz zum dreißigsten Mal jährt, ist das auch für mich ein besonderes Datum: Ich erinnere mich noch gut, wie schockiert ich als damaliger PERRY RHODAN-Leser war, als ich von seinem Tod erfuhr. Voltz hatte nicht nur die Serie über viele Jahre hinweg geprägt – er hatte auch mich beeinflusst, und das in einer Weise, die ich selbst nicht ganz erfassen kann.

PWilliam Voltzersönlich lernte ich den Autor nie kennen. Zwar drückte ich ihm auf dem PERRY RHODAN-WeltCon in Mannheim einmal die Hand – damals, im Herbst 1980 –, aber da war ich einer von vielen, und es reichte nur zu einigen unverbindlichen Floskeln. Mein einziger Leserbrief, den ich ihm schickte und auf den er antwortete, war ebenfalls nicht von Bedeutung.

Unser Kontakt war also ein sehr einseitiger: Ich las seine Romane, und ich genoss sie. Und das über Jahre hinweg ...

Denke ich an William Voltz, fallen mir vor allem seine ungewöhnlichen Figuren ein. Dazu zählten Action-Helden wie der Cheyenne-Indianer Don Redhorse ebenso wie der nachdenkliche Douc Langur, der Forscher im Auftrag der Kaiserin von Therm, der sich immer wieder fragt, ob er ein Roboter oder ein »normales« Lebewesen ist.

Die wohl eindrucksvollste Figur, die Voltz schuf, war die des Transmittergeschädigten Alaska Saedelaere: ein Mann von der Erde, der durch ein Cappinfragment in seinem Gesicht so verändert wird, dass jeder, der ihn anschaut, wahnsinnig wird oder gar stirbt. Voltz schilderte mit Saedelaere einen Menschen, der sich stark von anderen Science-Fiction-Romanhelden unterschied: eine gebrochene Figur, keinen strahlenden Helden, einen Mann, der an sich und seiner Umwelt verzweifelt.

Voltz, der in den fünfziger Jahren in das damals noch neue Science-Fiction-Fandom einstieg, ging schon während seiner Jugend einen sehr eigenen Weg. Frühe Kurzgeschichten zeichneten ihn als eigenständigen Autor aus, sein erster PERRY RHODAN-Roman (»Das Grauen«) spaltete die Lesermeinung.

Dass er inhaltlich wie stilistisch andere Wege einschlug als andere Autoren seiner Zeit, lag womöglich an seiner Lektüre. Voltz las nicht nur Science Fiction, sondern interessierte sich auch für amerikanische Schriftsteller außerhalb des Genres; er las John Steinbeck und andere Autoren, und dies beeinflusste ihn stets.

Dass er neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller, Exposéautor und Leserbriefbetreuer ein »normales« Familienleben mit zwei Söhnen, ein sportliches Leben mit viel Fußball sowie einige weitere Interessen führte, beeindruckt und verwundert zugleich. Aber wahrscheinlich waren es diese vielen Einflüsse, die dazu beitrugen, dass er so anders schrieb.

William Voltz war ein »Kind seiner Zeit«, weil er aktuelle gesellschaftliche Themen in die PERRY RHODAN-Serie einarbeitete: Die Handlung wurde träumerischer, die Action ging zurück, stattdessen dachten die Helden über das Universum nach – und ihre Rolle, die ein einzelner Mensch angesichts gigantischer kosmischer Verwicklungen einnehmen kann.

Gleichzeitig aber war Voltz eben nicht typisch für seine Zeit: Seine Ideen wirkten weit über sie hinaus. Sie wurden in den 60er- oder 70er-Jahren geboren, er entwickelte sie in den 80er-Jahren weiter, und sie beeinflussen bis heute die PERRY RHODAN-Serie. Ohne den Fundus, den er in den seinen vielen Romanen und Exposé anlegte, wäre die Serie heute eine ganz andere – wenn es sie überhaupt noch gäbe.

Mit William Voltz starb am 24. März 1984 ein ungewöhnlicher Autor und ein besonderer Mensch. Das werde ich nie vergessen.

22 März 2014

Themistokles Kanellakis

Am 3. November 1979 schloss der damalige Erich Pabel Verlag, vertreten durch Kurt Bernhardt als Chefredakteur, mit offiziellem Sitz in München einen Vertrag mit dem Studio Kanellakis in Krefeld. Dieser Vertrag regelte unter anderem das Exklusivrecht für die Innenillustrationen der ersten und vierten Auflage von PERRY RHODAN.

Der Vertrag regelte neben dem Honorar auch alle weiteren rechtlichen Dinge: Die Originale sollten sofort zurückgeschickt werden, der Verlag erhielt ein Vorkaufsrecht, der Künstler sollte Belegexemplare bekommen – und einige andere Dinge mehr. Danach arbeiteten der Verlag und der Künstler sowie sein Studio jahrelang erfolgreich zusammen ...

21 März 2014

Elianer zum Dritten

Im Auto hörte ich zuletzt wieder eine STELLARIS-Kurzgeschichte als Hörbuch. Es war die Folge 24, die den Titel »Die Elianer: Entscheidung« trägt, der dritte und abschließende Teil der »Elianer«-Trilogie von Roman Schleifer. Obwohl ich die ersten zwei Teile längst kenne, hatte ich massive Probleme, alle Zusammenhänge in dieser Folge zu verstehen – es war dann doch schon wieder ein zu langer Zwischenraum für mich zwischen Teil zwei und drei ...

Die Geschichte selbst ist kompetent im PERRY RHODAN-Universum angesiedelt, bringt die Welt des Serienkosmos glaubhaft rüber und zeigt eine Reihe von STELLARIS-Querverbindungen auf. Eine Geschichte für fortgeschrittene Leser also, die ein wenig mehr über die Hintergründe wissen müssen – beim zweiten Mal fand ich sie auch prompt spannender und interessanter.

Vielleicht lag's auch an der Stimme von Florian Seigerschmidt, der den Text eingelesen hatte. Sie ist mir noch nicht bekannt, war damit ungewohnt, und das kann einen Hörgenuss durchaus mal einschränken ...

20 März 2014

Bauer-Redaktionsaward

Es war eine schöne Veranstaltung im Emporio Tower in Hamburg. Die Bauer Media Group verlieh die Bauer Redaktionsawards 2014 – sie beziehen sich auf das vergangene Jahr. Ausgezeichnet wurden Texte und Titelbilder, neue Zeitschriften und »Refresh«-Aktionen. Und es gab einen Preis für das »beste digitale Produkt«.

Da PERRY RHODAN diesen Preis im vergangenen Jahr gewonnen hatte, durfte ich in diesem Jahr in der Jury mitwirken und die Laudatio sprechen. Ich stellte vor einigen hundert Redakteurinnen und Redakteuren die Grundzüge von guten journalistischen Produkten dar und verwies darauf, dass diese immer gut sein sollten – egal ob gedruckt oder digital.

Dann verlieh ich den Preis an das Team der Internet-Seite wunderweib.de – die zumeist jungen Redakteure und Redakteurinnen freuten sich darüber dann auch sehr ... Und so konnte ich ganz nebenbei vielen Schreibern einmal mehr die Marke PERRY RHODAN in Erinnerung rufen. Man weiß nie, wann das wieder sinnvoll genutzt werden kann.

19 März 2014

Hamburg-Reise im März

Eigentlich fahre ich am heutigen Mittwoch deshalb nach Hamburg, weil ich an der Verleihung der »Bauer Redaktionsawards« teilnehmen kann – oder muss. Aber ich nutze die Zeit, die ich im Zug verbringe und die mir im Hotelzimmer bleiben, um sinnvolle Dinge zu erledigen. In diesem Fall handelt es sich um die Lektüre von Exposés und Romanen.

Unter anderem habe ich einen PERRY RHODAN-Roman von Hubert Haensel gelesen, der die Geschehnisse in der Larengalaxis weiterführt. Dazu kommen zwei NEO-Romane, von denen einer von Michelle Stern stammt, der andere aber von einem Autor, der bislang bei NEO nicht in Erscheinung getreten ist. Auf diese Lektüre bin ich dann besonders gespannt.

18 März 2014

Kalender, Schwarm und andere Themen

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

Nachdem es schon seit Jahren regelmäßige Besprechungen zwischen mir und der Verlagsleitung des Zeitschriftenbereiches gab, wurde dies ab 2004 auch für den Moewig-Buchbereich eingeführt. Die Verlagsleiterin dort übernahm sogar die Bezeichnung »Jour Fixe«. Am Freitag, 10. Dezember 2004, kam eine Reihe von Themen auf die Tagesordnung, an denen sich in dieser Zeit immer wieder Konflikte entzündeten.

Unter anderem ging es um den PERRY RHODAN-Kalender, den der Buchverlag in diesem Jahr erstmals angeboten hatte. Die PERRY RHODAN-Redaktion hatte ihn produziert, der Buchverlag wollte ihn vertreiben. Den Kalender fand ich schön, die Bilder waren durch die Bank gelungen.

Allerdings hatte man leider darauf verzichtet, den Kalender in den Fachmedien zu bewerben, und man hatte ihn ebensowenig bei Kalender-Ausstellungen etwa während der Frankfurter Buchmesse präsentiert. Die einzige Werbung für den PERRY RHODAN-Kalender war in den PERRY RHODAN-Heftromanen gelaufen; man war im Buchverlag davon ausgegangen, ohne jegliches Engagement hohe Verkäufe zu erreichen.

»Die Verkaufszahlen sind desaströs«, begann die Verlagsleiterin und legte mir die Zahlen vor. So hatte beispielsweise eine große Kaufhauskette immerhin 1500 Kalender in ihr Angebot aufgenommen; davon waren aber bislang nur wenige Dutzend verkauft worden. Buchhändler hatten den Kalender praktisch nicht geordert, im Bahnhofsbuchhandel hing kein einziger, und auch andere Kaufhäuser wiesen keinerlei nachvollziehbare Verkäufe nach.

Ich wandte vorsichtig ein, dass der Zeitschriftenbereich sehr früh eine Zusammenarbeit vorgeschlagen hätte. Der Zeitschriftenvertrieb hätte den Kalender gern in sein Angebot aufgenommen, damit die Kalender dort vertrieben würden, wo auch die wöchentlichen PERRY RHODAN-Romane standen. Aus kalkulatorischen Gründen hatte der Buchverlag dieses Angebot ausgeschlagen. Man wollte sich auf den Buchhandel verlassen und nicht den Zeitschriftenhandel an den erwarteten Gewinnen beteiligen.

»Wir haben uns doch darauf verlassen, dass Ihre Fans den Kalender bei den Versendern bestellen«, so das Argument der Verlagsleiterin. »Aber die Versender haben ebenfalls viel zu wenig Kalender bestellt und verkauft.« Gemeint war damit vor allem der Transgalaxis-Versand, der bei dem Kalender-Projekt tatsächlich unser wichtigster Partner geworden war.

»Der Kalender muss als Paket verschickt werden, weil er kein gängiges Format hat«, erläuterte ich. In dem Bereich kannte ich mich mittlerweile aus, denn in den Wochen davor hatte ich genügend Fan-Beschwerden erhalten. »Damit ist der Kalender so teuer geworden, dass er für die meisten Leser unattraktiv ist.«

Ich verwies auf die Werbung, die in den Heftromanen gelaufen war. »Daran kann es nicht liegen«, so meine Aussage. Wir hatten sogar einen Beileger hergestellt. Wenn ein Leser diese Werbung wahrnahm, konnte er den Kalender über seine Buchhandlung bestellen. Theoretisch war das eine gute Möglichkeit; ich wusste aber, dass interessierte Kunden einen Kalender einfach gern in der Hand haben und durchblättern wollen, bevor sie ihn kaufen.

Das Gespräch ging so unerquicklich weiter, wie es begonnen hatte. Angesichts der schlechten Verkäufe müsste man sich von Seiten des Buchverlages überlegen, wie die Zusammenarbeit mit PERRY RHODAN »weiter strukturiert« werden könnte.

Und: Ob wir den Kalender denn verramschen könnten? Oder ob es eine Möglichkeit gäbe, die »zuviel gedruckten« Kalender einfach zu verschenken? Auf jeden Fall wolle der Buchverlag ein solches Experiment nicht wiederholen; das sei zu teuer und vor allem ohne jeglichen Erfolg.

Immerhin war das andere Thema viel positiver. Die »Schwarm«-Paperbacks, die wir – allerdings gegen den Willen des Buchvertriebs – vorbereitet hatten, seien mit großer Begeisterung aufgenommen worden. Der Handel habe viele Bücher bestellt, auch die Kaufhäuser hätten sie gut platziert. Ich zeigte die speziell eingerichtete »Schwarm«-Homepage, die der Verlagsleiterin rein optisch sehr gut gefiel.

Nur hatte sie ein Argument, das gegen die Internet-Seite sprach. »Man erfährt viel über den Inhalt, aber es müssten mehr verkäuferische Argumente auf die Seite – nur dann werden noch mehr Buchhändler die Bücher bestellen.«

Ich gab ihr Recht. Eine Redaktion setzt aus nachvollziehbaren Gründen auf Inhalte und deren Vermittlung, aber selbstverständlich mussten die Verkäufe stimmen. Auf meinen Notizzettel kritzelte ich, dass ich dringend mit Frank Borsch und Miriam Hofheinz darüber sprechen müsste – Frank würde weitere Texte schreiben, Miriam würde sie auf die Homepage platzieren. Vielleicht brachte das weitere Verkäufe.

Die anderen Themen waren relativ übersichtlich. Wir sprachen über die PERRY RHODAN-Silberbände und die ATLAN-Bücher, und wir kamen abschließend auf die Leipziger Buchmesse. Der Moewig-Buchverlag hatte sich dort zuletzt nur an einem Gemeinschaftsstand der baden-württembergischen Buchverlage präsentiert und nie mehr als drei oder vier Silberbände gezeigt.

»Wir werden mit PERRY RHODAN dort sein«, kündigte ich an. »Das ist sinnvoll, weil wir dort direkt auf Kunden und Lizenzpartner treffen und die Marke PERRY RHODAN stärker in den Vordergrund stellen können.« Ich erläuterte, dass wir mit einem kleineren Verlag zusammenarbeiten würden. Gemeint war Fantasy Productions, von dem die Verlagsleiterin an diesem Tag zum ersten Mal hörte. »Wir können ja nicht als PERRY RHODAN einen eigenen Messestand haben, also schlüpfen wir bei den Partnern unter.«

Sie stimmte zu, das sei ein guter Plan. Und so endete eine Besprechung, die so kritisch begonnen hatte, unterm Strich doch sehr positiv

17 März 2014

Fan-Kritik an Fan-Kritik

Manchmal muss ich mich wundern: In einem mehrseitigen Schreiben beschwert sich ein Fan bei mir über Artikel in der Fan-Zeitschrift »Sol«. Vor allem kritisiert er die Artikel von Rainer Stache, die dieser als »Galaktischer Beobachter« verfasst; in diesen Artikeln geht Stache sehr kritisch auf einzelne Romane der PERRY RHODAN-Serie ein.

In den Augen des Leserbriefschreibers ist das »aufs Übelste mehrfach beleidigt, herabgewürdigt«; weitere Ausdrücke erspare ich an dieser Stelle. Auch wenn ich mich gelegentlich wundere, dass ich mich über solche Selbstverständlichkeiten äußern muss, tue ich es an dieser Stelle einmal mehr: Die »Sol« als Magazin der PERRY RHODAN-FanZentrale ist kein Organ des Verlags oder der Redaktion, sondern eine rechtlich unabhängige Zeitschrift.

Auf den Inhalt der »Sol« habe ich höchstens einen beratenden Einfluss, und Rainer Stache schreibt seine Meinung in einer sehr fundierten Weise nieder. Das mag mir manchmal nicht schmecken und tut es oftmals nicht – aber er schreibt pointiert und begründet seine Kritik. Beleidigend oder schmähend ist das nicht ...

16 März 2014

Wie immer nach der Messe

Zu einer Buchmesse gehören sie fest dazu: die Aufräumarbeiten danach. Nicht nur, dass die Anzüge wieder in den Schrank gehängt werden müssen, nein, es geht vor allem darum, die Notizen durchzuschauen und den Berg an Zetteln zu sortieren, der sich unweigerlich ansammelt, wenn man einige Tage unterwegs ist. Das mache ich heute.

Wenn noch Zeit übrig sein sollte, muss ich das tun, was ich während der Messe erledigen wollte, aber nicht schaffte: Ich habe ein PERRY RHODAN-Manuskript durchzulesen. Eines, auf das ich schon sehr gespannt bin; es stammt von Leo Lukas. Und der Kollege aus Wien ist für meinen Geschmack ein Garant für gute Unterhaltung.

15 März 2014

Dritter Messetag im Blick

Der zweite Messetag ging für PERRY RHODAN gut vorüber. Autoren wie Michelle Stern und Susan Schwartz signierten, Arndt Drechsler präsentierte seine tollen Bilder, und ständig waren Fans am Stand zu Gast.

Ich führte viele Messegespräche, die teilweise mit irgendwelchen geheimen Projekten zusammenhängen, und besuchte einen anderen Verlag in Halle 4.0 – ansonsten fiel mir unangenehm auf, dass die Cosplayer zu einem großen Teil in der eigens eingerichteten Manga-Halle waren und deshalb kaum bei uns vorbeischauten. Und jetzt? Es ist spät nachts, und nach der Moritzbastei bin ich müde.

14 März 2014

Zweiter Leipzig-Tag 2014

Das Summen zahlreicher Menschen erfüllt die Halle, überall sind Leute unterwegs. Viele Jugendliche bewegen sich zwischen den Messeständen, auch wenn die Manga-Kids – die Cosplayer – diesmal in einer anderen Halle zugegen sind. Ich mag dieses Gefühl, wenn die Messe langsam erwacht ...

Gestern abend war wenig los: Katrin Lienhard und ich aßen im Hotel zu Abend, dann setzte ich mich ins Hotelzimmer an den Computer. Es waren tatsächlich noch einige Texte wegzuschaffen, zudem hatte ich ein spannendes Manuskript zu lesen. Heute geht es mit Terminen weiter ... und während ich schreibe, muss Katrin Lienhard den Besuchern die Zusammenhänge zwischen PERRY RHODAN-Heftromanen und -Silberbänden erklären.

13 März 2014

Leipzig 2014 hat angefangen

Mein erster Messetag auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse: Die Fahrt mit Katrin Lienhard verlief ereignisarm, was mir sehr recht war; wir kamen am frühen Nachmittag an. Unseren Stand haben die Agentur und die Kollegen von der Messebautruppe schön aufgebaut, die ersten Gespräche haben wir schon geführt.

Während Katrin Lienhard vor allem mit Partnern aus der E-Book-Branche spricht, bin ich derjenige, den Autoren besuchen. Eben unterhielt ich mich mit Oliver Plaschka über PERRY RHODAN NEO, davor plauderte ich mit dem Fantasy-Autor Boris Koch; dazwischen schneite Eckhard Schwettmann hier vorbei und brachte aktuelle ATLAN-Bücher mit. Anders gesagt: Die Messe hat schon mal sehr gut begonnen.

12 März 2014

Höllenwelt zum dritten

Dieser Tage traf er ein: der dritte Band der »Höllenwelt«-Trilogie. Unter Ägide der ATLAN-Redakteurin erschien diese Trilogie im Herbst 2010 als Taschenbuch bei Fantasy Productions, jetzt liegt sie komplett in Form der Grünband-Hardcover im Bertelsmann-Buchclub vor.

Mich freut das natürlich sehr. Die ATLAN-Serie mochte ich schon immer, die Taschenbücher lagen mir stets am Herzen – auch wenn ich mit der Lektüre irgendwann nicht mehr nachkam. Mit »Dämmerung über Höllenwelt« liegt zudem einer der letzten Romane vor, die Hans Kneifel verfasst hat. Das ist schön und traurig zugleich ...

11 März 2014

Das neue ATLAN-Buch ist da

Was für eine Überraschung kurz nach der Mittagspause: Wie ein Wirbelwind fegte Eckhard Schwettmann in unsere Büros und brachte die Vorab-Exemplare des neuen ATLAN-Buches. Bekanntlich wird »Doppelgänger des Mächtigen«, Buch 43 der Serie, am 24. März 2014 offiziell erscheinen – wir bekamen praktisch druckfrische Bücher.

Ebenso brachte Eckhard Schwettmann aktuelle ATLAN-Prospekte mit. Sowohl die Bücher als auch die Prospekte werden wir in Leipzig während der Buchmesse unter die Leute bringen. Das wird sicher gut ankommen!

Ich bin echt begeistert: Noch vor einem halben Jahr sprachen wir über die theoretische Möglichkeit, dass Baukau Media die ATLAN-Serie fortsetzt – jetzt liegt bereits das erste Ergebnis der damaligen Besprechung vor. Das Buch sieht gut aus, eine gelungene Fortsetzung für den Arkoniden Atlan und seine Abenteuer.

10 März 2014

Der Schwarze Palast

Ausgerechnet an dem Wochenende, an dem Michelle Stern auf der Leipziger Buchmesse als Autorin der Ehrengast am PERRY RHODAN-Stand ist, kommt mit »Der Schwarze Palast« ihr aktueller PERRY RHODAN-Roman in den Handel. Der Band trägt die Nummer 2743, hat ein dynamisches Titelbild von Alfred Kelsner und treibt die Handlung auf dem Erdmond weiter.

Die Autorin ist für das Thema gewissermaßen eine Spezialistin. Sie hat die wesentlichen Romane verfasst, in denen die Luna-Geschichte weiter erzählt worden ist – und jetzt fügt sie dem dortigen Geschehen ergänzende
Elemente hinzu.

Ich fand vor allem das Duo Toufec und Pazuzu eindrucksvoll, und ich verrate hoffentlich nicht zu viel, wenn ich andeute, dass hier noch einiges auf die Leser zukommen wird. Doch erst einmal müssen die jeweiligen Hauptfiguren ihre Abenteuer im Schwarzen Palast und seiner Umgebung hinter sich bringen ...

09 März 2014

Weitere Expo-Ausblicke

Zu den Dingen, die ich seit über zwanzig Jahren mit am liebsten lese, zählen konzeptionelle Ausblicke von Exposéautoren. Da geht es nicht um Details, sondern um die großen Linien; da machen sich die Expokraten ihre Gedanken über die folgenden Bände – entweder die nächsten hundert oder auch nur die nächsten zehn Bände. Heute mittag stöberte ich bei schönstem Frühlingswetter auf unserem Balkon in einem Arbeitspapier von Christian Montillon und Wim Vandemaan.

Ich werde an dieser Stelle hier selbstverständlich nichts zu den Inhalten ausplaudern; das wäre gegenüber den meisten Lesern echt gemein. Nur so viel sei angedeutet: Es ging um die aktuelle Handlung in der Milchstraße und in Larhaaton, über die Reise eines terranischen Großraumschiffes und seiner Besatzung sowie um Hauptpersonen, die den Lesern lieb und teuer sind – und auch von Hauptpersonen, die mittlerweile echt gehasst werden.

Der nächste Schritt ist jetzt ja, aus diesen Arbeitspapieren ausführlichere Exposés zu machen. Auf deren Lektüre freue ich mich dann auch schon ...

08 März 2014

Feuerwerk der Ideen

Für meine Begriffe hat der PERRY RHODAN-Roman, dessen Manuskript ich heute gelesen habe, viel von den Großmeistern der phantastischen Literatur: Michael Marcus Thurner brennt in dem Roman, dessen Titel und Bandnummer ich an dieser Stelle nicht verraten werde, ein wahres Feuerwerk an phantastischen Ideen ab, sorgt für kosmische Verbindungen, die nicht alle im Exposé standen, und liefert somit das Porträt eines ungewöhnlichen Handlungsschauplatzes.

Ich persönlich stehe auf Science Fiction, die viele Ideen liefert, auch wenn nicht alle Details hundertprozentig exakt erklärt und begründet werden. Das ist Geschmackssache, und ich gehe davon aus, dass der Roman nicht nur Freunde findet. Am heutigen Samstag hat er mir auf jeden Fall Freude bereitet – na also!

07 März 2014

Andreas Eschbach auf tschechisch

Ich habe mich dieser Tage öffentlich darüber gefreut, dass jetzt der »Sternenozean«-Zyklus in Form von E-Books erschienen ist – es gibt ihn ebenso bereits in Form von Hörspielen. Schön ist, dass es ihn jetzt auch komplett in tschechischer Sprache gibt, unsere Partner von Moba haben die aktuellen Bände publiziert.

So kann ich jetzt das schöne Titelbild von »Rhodanuv navrat« – man entschuldige, dass ich die tschechischen Sonderzeichen jetzt nicht sauber nachtrage – bewundern, das von Alfred Kelsner stammt und einen packenden Roman von Andreas Eschbach ziert. Der Roman »Die Rückkehr« war damals im »Sternenozean«-Zyklus ein echter Höhepunkt, den ich selbst mit großer Faszination las und der bei den Fans sehr gut ankam.

Schön, dass unsere tschechischen Partner jetzt auch an diesem Punkt der PERRY RHODAN-Serie angekommen sind!

06 März 2014

Titelverzeichnis Science Fiction

Im September 1976 waren die PERRY RHODAN-Serie und ihr Umfeld so gewachsen, dass der Pabel-Moewig-Verlag ein eigenes Heft veröffentlichte, das unter dem schlichten Titel »Titelverzeichnis Science Fiction« den aktuellen Stand der Produktion auflistete. Die Serien PERRY RHODAN, ATLAN und TERRA ASTRA wurden aufgelistet: Bei PERRY RHODAN waren es alle 793 Romane, die es bis zu diesem Zeitpunkt gab, während man sich bei ATLAN und TERRA ASTRA mangels einer Nachauflage mit den lieferbaren Titeln einschränkte.

Über die »Rastatter Versandbuchhandlung« konnte man die einzelnen Bände zum Stückpreis von 1,70 Mark bestellen; der Preis verstand sich inklusive der Portokosten. Ebenfalls waren Abonnements der Reihen möglich.

05 März 2014

Invasion der Puppen

In dieser Woche bringen wir einen PERRY RHODAN-Roman in den Handel, auf dessen Erscheinen ich mich besonders freue: Es ist »Invasion der Puppen«, ein echter Klassiker der Serie, auch wenn er nicht als Heftroman, sondern 1965 »nur« als Taschenbuch veröffentlicht wurde. Ich las diesen William-Voltz-Roman irgendwann in den späten 70er-Jahren zum ersten Mal und fand ihn großartig; in den 90er-Jahren las ich ihn ein zweites Mal und fand ihn immer noch klasse.

Seit seinem Erstdruck sind fast fünfzig Jahre vergangen. Science Fiction hat sich seitdem mehrfach geändert, die Geschmäcker der Leser sind nicht mehr dieselben; dennoch glaube ich, dass ein hervorragender Roman aus dem Jahr 1965 heute noch gut »funktionieren« müsste. PERRY RHODAN-Kenner könnten sich erneut an dem Werk erfreuen – spannend finde ich aber die Frage, wie »Invasion der Puppen« bei heutigen Lesern ankommt. Mal schauen, welche Resonanzen es gibt ...