23 Oktober 2010

Bullys Schreibtisch

Ich erinnere mich daran, dass ich 1981 den PERRY RHODAN-Briefclub Bullys Schreibtisch bei dem großen Con in Stuttgart eher seltsam fand, kurze Zeit später dann doch eintrat. Fünf Jahre später löste ich die sogenannte Frick-Krise aus, an die sich gottseidank kaum noch einer erinnert.

Und heute habe ich die »Clubnachrichten« gelesen, die Nummer 388, die wesentlich dünner ist als früher. In den 80er Jahren gab es ausführliche Leserbriefschlachten, heute gibt es wenige Leserbriefe und einige Abdrucke meiner Logbücher von der PERRY RHODAN-Homepage. PERRY RHODAN-Clubs kommen einfach in die Jahre, wie mir scheint, und benötigen eben auch mal dringend eine Auffrischung ...

22 Oktober 2010

Das Galaktische Forum 2010

Ein Logbuch der Redaktion

Gewisse Traditionen muss man pflegen - und dazu zählt für die PERRY RHODAN-Redaktion das alljährlich veranstaltete Galaktische Forum. Darunter verstehen wir die stets während der Frankfurter Buchmesse stattfindende gemütliche Party, zu der wir unsere Lizenz- und Geschäftspartner sowie unsere freien Mitarbeiter einladen. Hinzu kommen Autoren und Übersetzer, Redakteure und Grafiker, die sich professionell mit Science Fiction und Fantasy beschäftigen.

Zum diesjährigen Branchen-Treff luden wir zum nunmehr dritten Mal in eine schöne Bar in der Frankfurter Innenstadt ein. Für die Raucher erfreulich: Im Innern durfte geraucht werden, dazu gab es Getränke und dezente Musik. Was nach einer bescheidenen Angelegenheit klingt, dürfte den rund 120 Besuchern viel Spaß gemacht haben.

Wir begannen um 20.30 Uhr mit dem Einlass, wobei die ersten Gäste schon vorher da waren, und um 21 Uhr hielt ich meine traditionelle Rede, die auch im Jahr 2010 wieder sehr kurz ausfiel. Heidrun Imo, die alles organisiert hatte, erhielt viel Applaus von den Besuchern, bekam davon aber nicht viel mit, weil sie um diese Zeit für den Empfang am Eingang verantwortlich war.

In meiner Rede gab ich einen Ausblick aufs bevorstehende Jahr 2011, in dem PERRY RHODAN bekanntlich fünfzig Jahre alt wird, und erzählte vom Stardust Award, vom PERRY RHODAN-WeltCon sowie von unserer Homepage, die einen Tag nach der Buchmesse auch pünktlich online ging. Dabei hatte ich das Gefühl, bei den Zuhörern großes Interesse gefunden zu haben ...

Danach ging die Party los, zeitweise war die Bar richtig gut gefüllt. PERRY RHODAN-Autoren wie Michael Marcus Thurner, Christian Montillon und Marc A. Herren mischten sich unter die Gäste, Verena Themsen ließ sich zu ihrem PERRY RHODAN-Extra 11 gratulieren, und PERRY RHODAN-Zeichner Dirk Schulz sprach mit Lizenzpartnern und Autoren.

Die Autoren Susan Schwartz und Michael Nagula unterhielten sich bestens, unsere ehemaligen Redaktionskollegen Miriam Hofheinz und Björn Berenz waren anwesend, und dazwischen sah ich Autoren wie Markus Heitz, Christoph Hardebusch, Thomas Finn oder Michael Peinkofer neben Lektoren von Verlagen wie Blanvalet, Heyne, Piper und Egmont/Lyx.

Offiziell endete die Party um ein Uhr, gegen zwei Uhr konnten die Mitarbeiter der PERRY RHODAN-Redaktion endlich die Räumlichkeiten verlassen. Im Hotel tranken wir ein letztes Bier, und gegen halb vier Uhr gingen alle ins Bett.

Wieder einmal hatten wir ein wunderschönes Galaktisches Forum hinter uns gebracht - unsere Bildergalerie kann dies sicher bestätigen.

21 Oktober 2010

Fahrt nach Bayern

Kurze Dienstreise nach München, der Grund dafür sind zwei Termine: Der eine Termin betrifft Heyne, es geht unter anderem um den JUPITER-Klopper und den weiteren Ablauf bei diesem Band sowie weitere Pläne für 2011.

Der andere Termin ist in der Universität, wo ich einen Vortrag über PERRY RHODAN hielt. Vor Buchwissenschaftlern und angehenden Verlagsmenschen - wie immer ist so was ja auch für mich interessant. Hoffentlich empfanden es die jungen Leute ebenso.

20 Oktober 2010

Bau am Riesenplaneten

Die Autoren haben alle geliefert, teilweise recht knapp, und Rainer Nagel hat bereits ein piekfeines Lektorat an mich geschickt. Jetzt ist der heutige Job noch, die gut 1,8 Millionen Anschläge des »Jupiter«-Paperbacks halbwegs gründlich durchzuarbeiten.

»Halbwegs« heißt: Ich schaue mir an, was Rainer getan hat, vergleiche es teilweise mit meinen Notizen, gehe dabei aber mit viel Tempo vor. Da die Original-Manuskripte allesamt sehr sauber verfasst waren, ist der Aufwand tatsächlich überschaubar. Wenn es nur nicht schlichtweg »so viel Holz« wäre ...

19 Oktober 2010

FanPro-Atlan zum zweiten

Gar nicht so einfach, die Geschichte der ATLAN-Serie zu erklären: Da gab es Heftromane in unterschiedlichen Zyklen und Produktionsepochen, da gab und gibt es Taschenbücher, und da gibt es die Hardcover. Die erschienen immer bei Moewig, zuerst innerhalb des Pabel-Moewig Verlages, dann über den Edel-Vertrieb.

Jetzt aber ist ATLAN komplett bei unserem Lizenzpartner Fantasy Productions angekommen, auch und gerade die Hardcover. Mir liegt das aktuelle Buch vor, die Nummer 37, die den Titel »Brennpunkt Vergangenheit« trägt. Es ist das zweite ATLAN-Hardcover, das unter der Ägide von Fantasy Productions in die Buchhandlungen kommt - finde ich gut!

18 Oktober 2010

Frankfurter Buchmesse 2010

Ein Logbuch der Redaktion

Wieder einmal besuchte ich eine Buchmesse in Frankfurt. Nach all den Jahren habe ich ein wenig den Überblick verloren, die wievielte es eigentlich für mich ist. Ich habe sicher schon über zwanzig Buchmessen in Frankfurt besucht, und es ist immer noch dasselbe für mich: Vorher bin ich fürchterlich nervös, und wenn ich auf der Messe bin, stellt sich irgendwann so ein Rhythmus ein, in dem ich dann tagelang mitschwebe. So war's auch in diesem Jahr.

Ich fuhr die ersten Tage morgens hin und abends heim: Die Strecke von Karlsruhe nach Frankfurt und zurück ist in eineinhalb Stunden zu schaffen, wenn es keinen Stau gibt. Meist brauchte ich hin zwei Stunden, und zurück ging es in eineinhalb. Angesichts der mörderischen Hotelpreise in Frankfurt, die an Messetagen in die Höhe schnellen, war das aber durchaus sinnvoll – zudem fuhr ich nicht allein, sondern hatte Heidrun Imo im Wagen.

Die Kollegin ist seit dem Frühjahr bei PERRY RHODAN, und es war ihre erste Buchmesse. Ich hatte übrigens das Gefühl, dass es ihr Spaß machte und dass sie sich von Tag zu Tag stärker an das Messegeschehen gewöhnte ...

Letztlich ist es immer dasselbe: Man geht morgens an seinen Messestand, packt seine Jacke und die Arbeitstasche weg und beginnt damit, die ersten Gespräche mit Besuchern und Standnachbarn zu führen. Spätestens nach einer Stunde folgen die ersten geschäftlichen Messegespräche, zwischendurch isst man Brötchen oder Kekse, trinkt zu viel Kaffee und atmet viel schlechte Luft. Wenn es irgendwann 18 Uhr ist, ist man verwundert, weil so ein Tag in rasendem Tempo an einem vorbeistürmt.

Der erste Tag war der Mittwoch, 6. Oktober, und ich begann ihn gleich damit, dass ich mit dem Heyne-Kollegen diskutierte. Wie soll es weitergehen, wie packen wir künftig PERRY RHODAN in das inhaltliche und vertriebliche Konzept des Verlages ein? Am selben Tag sprach ich noch mit Journalisten und Buchhändlern, die sich ebenfalls über unsere Serie informieren wollten.

Der folgende Tag war sehr dicht gepackt, was die Termine anging. Ich sprach mit Lizenzpartnern von Weltbild und Bertelsmann, diskutierte mit anderen Partnern über Hörbücher oder E-Books und traf mich mit dem einen oder anderen Kollegen von anderen Verlagen, etwa von Eichborn oder Lübbe. Wann hat man sonst die Gelegenheit, so viele Verlagskollegen an einem Ort anzutreffen, mit denen man fachsimpeln kann?

Freitags wird es üblicherweise eng, es kommen immer mehr Menschen auf die Messe, und die Gänge sind nicht mehr so leicht zu durchqueren. Ich verschwand diesmal früher, checkte endlich im Hotel ein und fuhr später mit Sabine Kropp und Bettina Lang wieder zurück in die Innenstadt. Das Galaktische Forum stand auf dem Programm, das Branchentreffen für Profis aus der Science-Fiction- und Fantasy-Szene, bei dem sich auch »Freunde des Hauses« und PERRY RHODAN-Lizenzpartner einfinden. (Dazu kommt noch ein separates Logbuch mit vielen Fotos.)

Da das Galaktische Forum lange ging und ich letztlich morgens um vier Uhr das Licht ausmachte, war ich am Samstag entsprechend müde. Es wurde trotzdem ein schöner Tag, an dem ich viele Fachgespräche führte und sogar die Halle 3.0 verlassen konnte; ich besuchte zwei andere Stände und ging mit einer Verlegerin ein Käsebrötchen essen. Kulinarisch hat die Buchmesse bekanntlich nicht so viel zu bieten ...

Am Abend dieses Samstags fuhren wir noch nach Dreieich, wo der BuchmesseCon über die Bühne ging. Dort traf ich wieder auf bekannte Gesichter, Autoren wie Zeichner, Verlagskollegen und Fans – es gab die üblichen vielen Kurzgespräche, die zu einer solchen Veranstaltung unweigerlich dazu gehören. Nach der Preisverleihung, wo PERRY RHODAN als »beste Serie 2009« ausgezeichnet wurde, fuhren wir noch einmal ins Hotel, wo wir uns das Essen der vorzüglichen ungarischen Küche schmecken ließen.

Danach wollte ich aber wirklich heim – eine schöne und zugleich anstrengende Messe hatte ich erfolgreich hinter mich gebracht. Bis zum nächsten Jahr dann ...

15 Oktober 2010

PERRY RHODAN gewann Deutschen Phantastik Preis 2010

Auf dem Buchmesse-Con in Dreieich bei Frankfurt wurde am Samstagabend, 9. Oktober 2010, der Deutsche Phantastik Preis verliehen. Moderiert wurde von Hermann Ritter, der von Dirk van den Boom unterstützt wurde.

Den Titel des besten deutschsprachigen Romans gewann »Gerechter Zorn - Die Legenden der Albae 1« von Markus Heitz, erschienen im Piper-Verlag, gefolgt von Kai Meyers Roman »Arkadien erwacht«.

Als bestes deutschsprachiges Romandebüt wurde »Fledermausland« von Oliver Dierssen ausgezeichnet, gefolgt von Victoria Schlederers »Des Teufels Maskerade«. Beide Romane sind bei Heyne veröffentlicht worden.

Als besten internationalen Roman zeichneten die Abstimmenden »Die Ritter der vierzig Inseln« von Sergej Lukianenko aus, erschienen bei Heyne, gefolgt von Timothy Carters »Dämonenhunger« (Droemer-Knaur).

Der beste Grafiker ist nach der Abstimmung der PERRY RHODAN-Coverkünstler Dirk Schulz. Auf Platz vier ist übrigens Arndt Drechsler mit seinen ATLAN-Titelbildern vertreten.

Zur besten Serie wurde erneut PERRY RHODAN gewählt – darüber freuen wir uns natürlich sehr! Vielen Dank an dieser Stelle all jenen, die dafür gestimmt haben. Im Namen des Autorenteams nahm Marc A. Herren den Preis entgegen.

Die weiteren Preise und Nominierungen sind auf der Homepage des Deutschen Phantastik Preises zu finden.

Doppelte Falle

Diese Woche haben wir den PERRY RHODAN-Roman mit der Bandnummer 2570 durchgeschleust, er ist bereits in der Setzerei und wird termingerecht erscheinen. Michael Marcus Thurner ist der Autor, und in seinem Roman setzt er in gewisser Weise ein Duell besonderer Art um.

Wie der Autor es schafft, sowohl Perry Rhodan als auch seinen Kontrahenten in Szene zu setzen, das hat mir gut gefallen. Die Auflösung setzt da einen passenden Höhepunkt, mit dem die Leser hoffentlich nicht gerechnet haben. Liest sich auf jeden Fall sehr spannend - mich hat das Manuskript klasse unterhalten.

14 Oktober 2010

Mit Robert in Prag

Aus der Reihe »Der Redakteur erinnert sich«

Wer mit der Bundesbahn reist, vor allem ins Ausland, kann einiges erleben. Das merkten Robert Feldhoff und ich, als wir im Mai 1999 nach Prag fuhren, er aus Nord-, ich aus Süddeutschland. Die Dame am Schalter, bei der ich mich in Rastatt über mögliche Fahrtstrecken erkundigte, schlug allen Ernstes vor, über Regensburg zu fahren, um von dort aus einen Bummelzug über Cheb (ehemals Eger) nach Prag zu nehmen. Auf meinen Hinweis, dass es doch über Dresden sicher schneller ginge, sagte sie schnippisch: »Das ist aber ein Umweg.«

Tatsache ist, dass sowohl der Kollege aus Oldenburg als auch ich rund zehn Stunden benötigten und etwa zur selben Zeit am Hauptbahnhof der tschechischen Hauptstadt ankamen. Es war der Donnerstag, 6. Mai 1999, und das Bahnhofsgebäude wirkte im ersten Augenblick auf mich recht verwirrend. Aber wir hatten unsere Ankunftzeiten einigermaßen aufeinander abgestimmt, und es gab sogar ein Empfangskomitee: Eine junge Verlagsangestellte unseres Lizenzpartners sollte uns abholen und mit einem Taxi in die Pension fahren, in der man uns ein Zimmer reserviert hatte.

Aber was trieb uns im Mai 1999 nach Tschechien?

In der zweiten Hälfte der 90er Jahre kam PERRY RHODAN zum ersten Mal in der Tschechischen Republik heraus. Die Prager Kollegen übersetzten den »Thoregon«-Zyklus, was ganz gut anlief, und es gab sogar Fan-Clubs. Spätestens als Robert Feldhoffs Roman »Grüße vom Sternenbiest« in Tschechien erschien, war klar, dass wir mit den Kollegen im Nachbarland mehr machen mussten.

Der Vorschlag wurde uns per Fax vom Übersetzer übermittelt: Er schlug vor, eine Presse- und Fan-Reise nach Tschechien zu unternehmen, inklusive eines Conbesuches und vieler Interviews. Das klang gut, und das war der Grund, warum Robert Feldhoff und ich nach Prag reisten. Ich hatte das Land noch nie besucht, Robert ebensowenig, und so waren wir beide gespannt, was uns erwarten würde.

Tatsächlich klappte am Bahnhof alles: Die Verlagsangestellte, eine blonde Frau, die ein wenig Deutsch sprach, sammelte Robert und mich ein. Unser Gepäck wurde in ein Taxi verladen, und ohne große Diskussion wurden wir zum ersten offiziellen Termin geschleppt. Es war eine Buchhandlung in der Innenstadt, die sich auf Science Fiction und Comics spezialisiert hatte. Im Obergeschoss gab es einen Club-Raum der Science-Fiction-Fans, eine Art Kneipe mit entsprechender SF-Dekoration.

Als wir eintrafen, begrüßten uns über zwei Dutzend Fans; im Verlauf des Abends wurden es auch mehr. Robert und ich waren beide von der langen Fahrt ein wenig erschöpft, gleichzeitig hatten wir Hunger. Immerhin bekamen wir sofort ein leckeres tschechisches Bier hingestellt, wir erhielten einen Ehrenplatz, und dann hielt jemand eine Rede. Leider versagten hier die Übersetzungskünste, so dass wir beide nur sehr wenig verstanden. Aber es schien unterhaltsam zu sein, denn es wurde gelegentlich gelacht.

Der Sprecher hielt zudem die tschechische Ausgabe von »Grüße vom Sternenbiest« hoch, so dass alle wussten, weshalb wir hier waren. Unsere Partner hatten das Cover-Motiv unserer Ausgabe übernommen und das Buch als schönes Paperback in den Handel gebracht. Ich fand, dass es gut aussah.
Nach der Rede musste Robert einige Exemplare signieren, bevor man ihn zu einem besonders heiklen Auftrag nötigte: Er sollte sich an der Decke der Fan-Kneipe verewigen. Man drückte ihm einen dicken Filzstift in die Finger, er stellte sich auf einen Stuhl und krakelte seine Unterschrift an die weiße Decke. Blitzlichter flackerten, Robert schrieb sorgfältig, und dann waren wir auch schon entlassen.

Unsere »Reiseleiterin«, wie wir die junge Frau mittlerweile nur noch nannten, hatte mittlerweile erneut ein Taxi organisiert. Zwar schob ich längst richtig Kohldampf, aber sie wollte uns zuerst in unsere Unterkunft bringen. Die Fahrt ging an der Moldau entlang, dann durch einige Seitenstraßen und eine Anhöhe hinauf. In einem Gebäude, das aussah wie ein Mehrfamilienhaus aus den fünfziger Jahren, war die Pension untergebracht.

Und erst als Robert Feldhoff und ich in dem Zimmer standen, das die Pensionswirtin und unsere Reiseleiterin präsentierten, war uns klar, dass man für uns beide nur ein Zimmer hatte. Man müsse Geld sparen, erklärte die Reiseleiterin, man habe als kleiner Verlag nicht so viel Geld, und deshalb habe man für uns beide ein Doppelzimmer gebucht. Wir hätten da sicher nichts dagegen, wir seien doch bestimmt nicht empfindlich.

In der Tat waren wir beide nicht empfindlich, aber es musste nicht sein. Nachdem ich erfahren hatte, dass das Zimmer für deutsche Verhältnisse recht preiswert war und die Pension ohnehin zur Hälfte leer stand, dauerte es nur noch eine weitere halbe Stunde, bis jeder von uns ein Zimmer hatte. Wir packten unser Gepäck in die Zimmer und logen unsere Reiseleiterin an; mittlerweile hatten wir keine Lust mehr auf die etwas umständlich agierende Dame. Angeblich seien wir müde, und der Hunger sei völlig verschwunden, und so würden wir uns einfach morgens wieder treffen.

Womöglich war sie ebenfalls froh, uns loszuwerden. Rasch verschwand sie wieder mit dem Taxi. Wir atmeten beide auf, checkten unsere Umgebung, radebrechten ein wenig mit der Pensionswirtin und zogen zu zweit los.

Es wurde ein sehr netter Abendspaziergang durch das nächtliche Prag. Wir fanden ein kleines Restaurant, wo man preisgünstig und lecker essen konnte, wir tranken gutes Bier, wir bummelten über die Karlsbrücke und durch stille Altstadtgassen, und wir redeten über allerlei Themen.

Unter anderem kamen wir auf den Golem, das mystische Wesen, das angeblich in Prag sein Unwesen getrieben hatte. Und prompt waren wir in einer spannenden Diskussion über untote Lebewesen, Klongeschöpfe, PERRY RHODAN-Ideen und anderes – wie so oft in diesen Tagen. So endete der erste Tag in Tschechien nach anstrengendem Anfang und holprigen Mittelteil doch mit einem interessanten Abend ...

13 Oktober 2010

Nachbearbeitung geht weiter

Immer noch liegen Berge von Unterlagen auf dem Tisch, die ich von der Buchmesse mitgebracht habe. Eigentlich sollten die alle schon »weggeschafft« sein, das tun die aber unverschämterweise nicht von selbst.

Gleichzeitig kommt eine Mail nach der anderen herein. Besonders beliebt: »Kannst du mich kurz zurückrufen?« Es ist immer dasselbe nach der Messe, Gejammer wäre also unnötig - aber bis das alles bewältigt ist, dürfte die nächste Woche schon angefangen haben. Und das ist gut so.

12 Oktober 2010

PERRY RHODAN verleiht den Stardust Award

Bekanntlich feiert PERRY RHODAN im Jahr 2011 sein fünfzigjähriges Jubiläum, gekrönt durch den WeltCon im September 2011. Um die Fans der Serie stärker einzubinden, veranstaltet die Redaktion den ersten PERRY RHODAN-Fanfilm-Wettbewerb - eine prominente Jury wird 2011 den Stardust Award verleihen.

Die Fans sind dazu aufgerufen, ihre eigenen Kurzfilme zu entwickeln, die maximal eine Viertelstunde lang sein und etwas mit PERRY RHODAN zu tun haben sollen. Ob die Filmfans einen Real- oder einen Animationsfilm drehen, bleibt ihnen überlassen.

»Ich weiß, dass unsere Leser begierig darauf sind, ihre Helden auf der Leinwand oder auf dem Bildschirm zu sehen«, erläutert Klaus N. Frick, der Chefredakteur der Serie. »Wir geben ihnen mit dem Wettbewerb eine Spielwiese und mit dem Stardust Award eine relevante Auszeichnung.«

Als Jury konnte der Pabel-Moewig Verlag drei prominente Filmschaffende verpflichten. Dabei handelt es sich um Volker Engel (VFX-Supervisor; erhielt 1997 den »Oscar« für die Spezialeffekte von »Independence Day«.), Oliver Scholl (Production Designer; unter anderem für die Filme »Independence Day«, »Godzilla« und »The Time Machine«) und Bruno Eyron (Schauspieler; unter anderem »Balko«, »SOKO Donau«, »Raumstation Unity«).

Eine Vorab-Jury, in der unter anderem der PERRY RHODAN-Autor Marc A. Herren und der Filmjournalist Robert Vogel tätig sind, sichtet alle eingehenden Wettbewerbsbeiträge. Die zehn besten Filme werden auf dem PERRY RHODAN-WeltCon im September 2011 gezeigt, die Jury wählt dann die Gewinner aus.

»Der Fanfilm-Wettbewerb sowie die Verleihung des Stardust Awards sind Höhepunkte auf der Jubiläumsveranstaltung«, verspricht Klaus Bollhöfener. Der Marketing-Mann ist innerhalb des Pabel-Moewig Verlages für die Organisation des PERRY RHODAN-WeltCons 2011 verantwortlich. »Ich bin sicher, dass wir einige sensationelle Filme zu Gesicht bekommen werden.«

Der Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 1. Juli 2011. Weitere Informationen finden sich auf der WeltCon-Homepage.

Eine Homepage für den WeltCon

Vom 30. September bis 2. Oktober 2011 wird sich das Congress Center Rosengarten in Mannheim in die Science-Fiction-Metropole Europas verwandeln: Dann feiern Tausende von PERRY RHODAN-Fans dort den PERRY RHODAN-WeltCon 2011.

Damit alle Informationen zum großen Fan-Ereignis gebündelt sind, gibt's jetzt auch eine spezielle Homepage dafür. Vorerst ist dort der aktuelle Stand der Dinge zu sehen - die Seite wird aber permanent ergänzt.

Alle wichtigen Neuigkeiten werden wir aber zusätzlich auf der PERRY RHODAN-Homepage veröffentlichen - und gelegentlich im PERRY RHODAN-Blog, also hier ...

11 Oktober 2010

Die SOL wird 60

Ein Logbuch der Redaktion

Es ist eigentlich eine kleine Sensation, und die wiederum ist Grund genug, dass ich sie an dieser Stelle vermelde: Die Ausgabe 60 der Zeitschrift SOL ist die vorerst letzte, die von Klaus Bollhöfener zusammengestellt wird. Damit legt Klaus, der vor gut fünfzehn Jahren zu den Gründungsmitgliedern der PERRY RHODAN-FanZentrale gehörte und in dessen Amtszeit ein starker Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen war, einen respektablen Rekord vor: Fast alle Ausgaben der SOL hat er zusammengestellt, und die letzte Ausgabe – eben jene vorliegende Nummer 60 – zeigt noch einmal, wie gut und wie lesenswert dieses Fan-Magazin ist.

Wann die Ausgabe offiziell an die Mitglieder verschickt wird, weiß ich nicht. Da ich gewissermaßen an der Quelle sitze – im Nachbarzimmer des SOL-Machers nämlich –, bin ich in mancherlei Hinsicht privilegiert. So erhalte ich die SOL praktisch druckfrisch, am selben Tag wie Klaus Bollhöfener selbst. Die Nummer 60 ist 72 Seiten stark, mit einem farbigen Titelbild von Stefan Lechner ausgestattet und auf den Innenseiten professionell gestaltet.

Am besten fand ich in dieser Ausgabe die Interviews. So antwortet beispielsweise Arndt Ellmer ausführlich auf die durchaus kritischen Fragen von Rainer Stache. Arndt Ellmer, mittlerweile der dienstälteste Autor im PERRY RHODAN-Autorenteam, erzählt nicht nur von seiner Tätigkeit als Schriftsteller, sondern plaudert auch über sein Privatleben und äußert gesellschaftliche Standpunkte.

Das andere Interview führte der ATLAN-Autor Rüdiger Schäfer mit Werner Fuchs, dem Geschäftsführer von Fantasy Productions. Natürlich geht es um ATLAN – die Serie erscheint schließlich als Taschenbuch und Hardcover bei FanPro, wie der Verlag kurzerhand genannt wird. Aber ebenso werden die allgemeine Entwicklung der Science Fiction oder die privaten Interessen von Werner Fuchs beleuchtet.

Neben diesen lesenswerten Interviews gibt es auch einen Rückblick auf das erste Jahr, in dem Uwe Anton als Exposé-Autor wirkte, oder einen Bericht von den Dreharbeiten für die PERRY RHODAN-Dokumentation. Hierbei geben vor allem die vielen Fotos einen schönen Eindruck vom Geschehen in Essen – sehr interessant!

Ich persönlich mochte den großen Artikel über die MYTHOR-Serie, die ich als Jugendlicher schon gern gelesen habe, sowie die aktuellen Taschenbücher des »Schattenland«-Zyklus, an denen ich nicht unschuldig war. Das ist zwar nicht unbedingt hundertprozentig PERRY RHODAN, hängt aber mit der Serie zusammen; immerhin waren die Mitarbeiter damals wie heute bei beiden Serien größtenteils dieselben.

Wem das nicht genügt, der erfährt, was zwei PERRY RHODAN-Autoren auf einer riesigen Veranstaltung für »Star Trek«-Fans treiben oder wie man ein PERRY RHODAN-Kartonmodell zusammenbaut und was man dafür braucht: Geduld vor allem, aber auch ein bisschen handwerkliches Geschick sowie Werkzeug. Mir war danach endgültig klar, dass ich keiner der Menschen bin, die irgendwann selbstgebastelte Raumschiffe daheim stehen haben ...

Kritisch äußert sich »Der galaktische Beobachter«, also Dr. Rainer Stache, zu aktuellen Romanen der laufenden Heftromanserie. Als Redakteur finde ich das stets informativ, wenngleich ich die Meinung des Kritikers nicht immer teilen kann – aber das ist bei Kritiken wohl so ...

Da die SOL auch das Magazin der PERRY RHODAN-FanZentrale ist, informiert das Heft selbstverständlich über die aktuellen Stammtische oder berichtet über die Mitgliederversammlung, die im Sommer 2010 in Köln veranstaltet wurde. Lesergrafiken, ein Cartoon, eine Kurzgeschichte, Conberichte, das Völkerdatenblatt zu den Gaids und einige weitere Beiträge runden das gelungene Magazin ab.

Mitglieder der PRFZ, wie der Verein abgekürzt wird, erhalten das Heft im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrages. Wer kein Mitglied ist, kann es direkt über die PRFZ-Homepage bestellen. Ich empfehle aber die Mitgliedschaft, weil man so nie ein Heft verpassen kann. Vor allem angesichts der Qualität dieser Ausgabe wäre das echt schade!

10 Oktober 2010

Die nötigen Berichte

Die Buchmesse ist vorüber, und jetzt kommt die Zeit danach: Ich tippe die Besprechungen sowie ihre Ergebnisse zusammen, damit ich nichts vergesse, formuliere erste Mails und bereite eine hausinterne Besprechung vor, die auf Basis der Buchmesse nötig geworden ist. Das wird mich diesen Abend noch eine Weile beschäftigen.

Unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit der Messe. So sehr, dass ich mir heute glatt noch mal überlegt habe, noch einmal nach Frankfurt zu fahren, um mir die anderen Verlage anzuschauen. Ich konnte mich dann aber in letzter Minute einbremsen ...

09 Oktober 2010

Messetag der vierte

Der vierte Messetag, und der Messestand sieht langsam chaotisch aus. Viele Fans belagern uns immer wieder, Autoren und Zeichner sind da, alle Sitzgelegenheiten sind belegt. So soll es sein auf einer Buchmesse, wo es schließlich um Gespräche im weitesten Sinne geht, um Kommunikation mit und für Menschen.

Nicht mehr lange, dann geht es auf den BuchmesseCon. Das ist die Fanveranstaltung südlich von Frankfurt, wo wir uns heute abend noch mit anderen Autoren sowie vielen Lesern unterhalten werden. Bin gespannt!

Galaktisches Forum 2010

Wie in jedem Jahr, so war auch 2010 das Galaktische Forum am Buchmesse-Samstag ein schönes Ereignis. Schätzungsweise 120 Autoren, Zeichner, Verlagskollegen, Partner von Lizenzfirmen und andere Freunde des Hauses tummelten sich in den Räumlichkeiten der Bar, die wir dafür angemietet hatten.

Autoren aus dem PERRY RHODAN-Team wie Michael Marcus Thurner oder Christian Montillon, Marc A. Herren und Susan Schwartz, ATLAN-Autoren wie Michael H. Buchholz und Achim Mehnert, Titelbildzeichner Dirk Schulz sowie viele andere Zeichner-Kollegen, die bei anderen Verlagen tätig sind - es war wie immer eine illustre Mischung. Besonders lustig fand ich, dass auch der Mann den Weg zu uns fand, der vor vielen Jahren die Kultfigur "Bernd das Brot" erfunden hat - und ich habe mittlerweile glatt seinen Namen vergessen.

08 Oktober 2010

Zwischenpause

Kurz noch mal ins Hotel gefahren und dort endlich eingecheckt - endlich mal eine Stunde lang nichts reden ... Gleich gibt's eine Kleinigkeit zu futtern, kurze Zwischenbesprechung mit den Kolleginnen Lang und Kropp und dann wieder in die Innenstadt.

Das sogenannte Galaktische Forum steht an, die Veranstaltung für Profis aus der SF- und Fantasy-Szene, die wir seit einigen Jahren veranstalten. Ich muss noch meine große Rede vorbereiten, die selbstverständlich nicht länger als wenige Minuten dauern wird.

Dritter Tag ganz frisch

Freitag morgen, am eigenen Messestand - ich versuche, meine Mails zu checken, was so gut wie unmöglich ist. Ständig möchten Menschen "guten Tag" sagen, nette Menschen wohlgemerkt, und das ist dann durchaus ein bisschen anstrengend. Aber das gehört zur Buchmesse dazu, und ich mach's ja eigentlich gern.

Jetzt sitzt Hermann Ritter mit der bekannten Autorin Anne Haerle neben mir, und wir reden miteinander, während die beiden Bananen und Äpfel essen. Gerade eben sind auch die Fans aus Wien eingetroffen, und ich habe in wenigen Minuten den ersten echten Termin vor mir.

07 Oktober 2010

Zweiter Messetag im Frankfurter Chaos

Der zweite Messetag geht zu Ende, wir sind gut voran gekommen. Sehr schöne Einzel- und Gruppengespräche mit anderen Verlags- und Vertragspartnern, und wie immer muss man sehen, was man daraus machen kann ...

Auffallend viele Unterhaltungen kreisten um das Thema elektronische Medien, sprich E-Books, ein Thema, das sich wohl auch weiterhin durchziehen wird. Ich bin da sehr optimistisch, dass wir da auch weiterhin eine gute Rolle spielen werden.

06 Oktober 2010

Eher ruhig verlaufen

Der erste Messetag neigt sich seinem Ende zu, ich fühle mich bereits erschöpft und überlege mir, wie das in den nächsten drei Tagen noch werden soll. Dabei war heute nicht viel los, die Gänge zwischen den Ständen blieben eher leer.

Journalisten- und Lizenzgespräche wurden geführt, mit den Kollegen anderer Verlage getratscht und ansonsten mit Lesern diskutiert. Eher der normale Standard einer solchen Buchmesse, bei der man mittwochs noch eher Zeit für lockere Gespräche hat.

Buchmesse 2010 in Frankfurt

Der erste Morgen auf der Frankfurter Buchmesse und gleich die ersten Termine: Gerade eben unterhielt ich mich mit Sascha Mamczak vom Heyne-Verlag über das "Jupiter"-Paperback, das im Januar 2011 erscheinen wird. Die Herstellung bei Heyne ist schon richtig gespannt darauf, ie über tausend Seiten zu bewältigen.

Ansonsten ist bisher eher ruhige Stimmung. Kein Wunder, es ist der erste Tag, und die Besuchermassen erwartet unsereins erst am Wochenende. Aber ich treffe schon jetzt ständig Verlagskollegen, welche die Chance nutzen, durch die Gänge zu schlendern - viele interessante Gespräche zwischendurch.

05 Oktober 2010

Pressearbeit in der Pipeline

Die Buchmesse steht vor der Tür, morgen geht's für uns los. Wir werden da öffentlich einiges zum Thema PERRY RHODAN-WeltCon 2011 bekannt geben.

Und wir sind schon mal auf die Reaktionen der Besucher unseres Galaktischen Forums gespannt ... Das könnte für die eine oder andere Überraschung sorgen. Jetzt müssen aber erst noch die Pressetexte dazu fertig werden.

04 Oktober 2010

Vor der Messe

Noch zwei, nein, eineinhalb Tage bis zur Frankfurter Buchmesse. Wir planen noch mal alles durch.

Lustig: Es gibt allen Ernstes Leute, die heute wegen eines Termins anfragen - ich fühle mich seit Monaten ausgebucht und bin froh, wenn ich zwischendurch mal an die frische Luft komme ...

Ich weiß, dass wir uns Halle 3.0 und am Stand J 842 nicht langweilen werden. Über Besucher, die vorbeigucken und mal »hallo« sagen möchten, freuen wir uns trotzdem.

03 Oktober 2010

Die Messe in Gedanken

Telefonat mit einem Freund. »Wie?«, fragt er mich erstaunt. »Du bist in Karlsruhe? Ich dachte, du seist in Leipzig auf dieser Messe?«

»Buchmesse ist nächste Woche, und es ist die Herbstmesse in Frankfurt«, erläutere ich gedanklich. Wer in einem Verlag arbeitet, für den ist das stets eindeutig, nicht aber für »normale« Menschen. Immer wieder ein beruhigender Gedanke, dass Buchmessen für andere nicht so wichtig sind ...

02 Oktober 2010

Fachzeitschriften-Tage

Nachdem ich am Freitag mittag und frühen Abend wie ein Wilder geschrieben und getextet habe, ist der heutige Samstag ein vergleichsweise »normaler« Tag: Private Dinge wollen erledigt werden, geht wohl auch.

Wenn Luft dazwischen ist, lese ich Fachzeitschriften. Die neuen Ausgaben von »Buchmarkt« und »Buchreport« liegen da, von der aktuellen »phantastisch!« sowie der »Federwelt« ganz zu schweigen. Vor der Buchmesse sollte ich mich einigermaßen aufs Laufende geschehen bringen ...

01 Oktober 2010

Taschenheftereien

Letzte Handreichungen am neunten Taschenheft: Der Rückentext steht, das Cover von Dirk Schulz sieht stark aus, noch einmal den Korrekturlauf über das bearbeitete Manuskript laufen lassen - dann könnte ich heute noch die Finalversion in die Setzerei geben.

Noch nicht ganz sicher ist die Ankündigung fürs zehnte Taschenheft. Das soll im Januar erscheinen, einen genauen Termin habe ich noch nicht mal. Dann müssen wir wohl ins Blaue planen ...