26 Mai 2023

Zwei Wochen Pause

Der Redakteur gönnt sich zwei Wochen, in denen er den Computer ausmacht und nichts bloggt oder sonstwie im Netz schreibt. Aus diesem Grund bleibt auch das hier erst einmal verwaist. Wir lesen uns – wenn alles gut geht – am zwölften Juni wieder ...

Die Hermetischen Archive

Ich übertreibe sicher nicht, wenn ich Susan Schwartz als eine Spezialistin für außergewöhnliche Charaktere betrachte. Nicht nur in der PERRY RHODAN-Serie, auch bei ihren eigenständigen Werken setzt die Autorin immer wieder auf Figuren, die außerhalb der Norm stehen und sich anders verhalten, als es der gewöhnliche Mensch vielleicht tut. Besonders gut kann sie mit Außerirdischen umgehen.

Das zeigt sich auch bei dem PERRY RHODAN-Roman, der in der nächsten Woche in den Handel kommt. »Die Hermetischen Archive« erzählt von den weiteren Abenteuern der Terraner in der fernen Galaxis Gruelfin.

Vor allem aber setzt der Roman einen Laosoor in Szene: Ephin hat allerlei Fähigkeiten, er ist vor allem ein Dieb mit verschiedenen Talenten. Und diese bringt er in diesem Roman nicht nur einmal zum Einsatz … eine kunterbunte Geschichte, die am Ende mit einem wichtigen Element für das weitere Geschehen im laufenden »Fragmente«-Zyklus aufwartet!

25 Mai 2023

Anstecker für die Festhelfer

Beim Ausräumen eines alten Ordners fiel mir eine Klarsichthülle in die Hände, in der ich einige Kärtchen fand. Ich benötigte einen Moment, um zu erkennen, worauf sie sich bezogen – dann aber hatte ich die Bilder wieder vor Augen, und ich erinnerte mich hervorragend.

Für das Fest zu vierzig Jahren PERRY RHODAN, das wir im Hof des Pabel-Moewig Verlages veranstalteten, wurden im September 2001 auch Helfer benötigt. Damit diese sich »ausweisen« konnten, erhielten sie spezielle Anstecker, die auf Karton gedruckt und in Plastikkärtchen gesteckt wurden.

Ausgeheckt wurde das alles von Klaus Bollhöfener. Die Gestaltung übernahm unsere Agentur, die Verteilung der Anstecker erfolgte auf dem Fest selbst.

24 Mai 2023

An tausend Fäden

Was geschieht, wenn ein Lebewesen, das gewissermaßen eingefroren worden ist, nach vielen Jahrtausenden wieder zu Leben erweckt wird? Wie wird es sich verhalten, wo wird es seine Gegner und Freunde erkennen? Das ist eine der Hintergrundfragen zu »An tausend Fäden«, dem kommenden Roman von Uwe Anton in unserer Serie.

Der Autor erzählt unter anderem von einer Geheimmission, er zeigt die Begegnung von Menschen mit Außerirdischen, und er treibt auf diese Methode die Handlung in der fernen Galaxis Gruelfin weiter. Übrigens spielen nicht nur Menschen in diesem Roman mit – auch ein gewisser Laosoor ist mit von der Partie …

23 Mai 2023

Weltenbeben

Wenn diese Woche der sechste Band von PERRY RHODAN-Atlantis 2 erscheint, haben wir bei unserer aktuellen Miniserie bereits die Halbzeit erreicht. Kai Hirdt schrieb »Weltenbeben«, und das phantastische Titelbild von Dirk Schulz deutet zumindest an, welche Komplikationen der Autor in seinem Roman zeigt.

Es gibt tatsächlich eine unerwünschte Verbindung zwischen zwei Universen, und es ist davon auszugehen, dass das nicht ohne größere Probleme bleiben wird. »Weltenbeben« gibt hierfür wesentliche Hinweise und bereitet den Boden für die zweite Hälfte der Miniserie, wo sich die genannten Probleme steigern.

Was mir bei PERRY RHODAN-Atlantis 2 unter anderem gefällt, ist die Art und Weise, wie die Schwierigkeiten für unsere Helden wachsen. Ben Calvin Hary kommuniziert mit den Autorinnen und Autoren viel, wodurch eine echte Teamarbeit entsteht, hat ein Konzept entwickelt, das ich für mitreißend und komplex zugleich halte. Da ist jeder Roman ein neuer Stein in einem wachsenden Mosaik …

22 Mai 2023

Die Wasserwelt

Ungewöhnliche Titel werden auf dem Planeten benutzt, den Marlene von Hagen in ihrem unterhaltsamen Roman vorstellt, der in dieser Woche in den Handel kommt: Eine Flyde führt die Regierungsgeschäfte, ein Prediktor übt sein Amt aus. Da bemerkt man die Besatzungsmitglieder der PERLENTAUCHER kaum, wenn sie mit ihren typisch menschlichen Bezeichnungen auftreten.

Tatsächlich fällt in »Die Wasserwelt«, so der Titel des kommenden Romans bei PERRY RHODAN NEO, wieder einmal ein Thema auf, das es in der Science Fiction oder in der phantastischen Literatur allgemein häufig gibt: Was übersetzt man, was lässt man in der Originalsprache? Die Autorin musste sich bei mancher Gelegenheit zwischen dem fremden und dem deutschen Begriff entscheiden.

Immerhin benutzen die Außerirdischen, auf die Raumfahrer von der Erde treffen, ein komplett eigenes System aus Sprache und Zeichen, aus sozialen Verhaltensmustern und Gesten – das übersetzt in der Logik unserer Serie selbstverständlich der Translator in die Sprache unserer Leser. Manche Begriffe aber lassen wir bewusst in einer fremden Sprache, damit es »phantastischer« klingt. Man darf es nur nicht übertreiben …

Das heißt: Wir benutzen den Begriff »Flyde«, weil er sich schnell erklärt. Begriffe wie »Hochwasser« oder »Zeitauge« übersetzen wir. Das mag willkürlich sein, hat aber dennoch eine innere Logik. Nachvollziehbar?

19 Mai 2023

Zwischen Kräutern und Manuskripten

Der Donnerstag, 18. Mai 2023, war ein Feiertag. Viele Menschen begingen ihn als sogenannten Vatertag, andere fuhren auf Veranstaltungen: In Berlin begann der MetropolCon, in Basel startete die FantasyBasel. Und ich saß daheim auf meinem Balkon, genoss den Blick auf allerlei Kräuter und Pflanzen und las Manuskripte.

Bei unserer wöchentlichen PERRY RHODAN-Serie hatte ich diesmal ein Manuskript von Susan Schwartz, der erste Teil eines Doppelbandes. Die Autorin stellt in diesem Roman einen neuen Schauplatz vor, an den wichtige Handlungsträger unserer Serie reisen. Eine fremde Umgebung, phantastische Lebewesen, dramatische Eindrücke – ich war davon sehr begeistert.

Ebenfalls faszinierend fand ich das Manuskript von PERRY RHODAN NEO. Rainer Schorm entführte mich darin an einen Schauplatz, von dem wir uns in diesem Band verabschieden, vorerst zumindest. Es geht ziemlich zur Sache, es gibt technische Probleme, und ein kosmischer Körper wird zum Schauplatz eines Showdowns.

So genoss ich den Feiertag: mit kühlen Getränken im Glas, mit einer strahlenden Sonne von der Seite und mit spannend zu lesenden Manuskripten aus der Welt der größten Science-Fiction-Serie der bekannten Milchstraße ...

17 Mai 2023

Der Sternenbastard

Bei einer längeren Autofahrt nehme ich mir gern ein Hörspiel vor, manchmal auch ein Hörbuch. Und dieser Tage hatte ich Lust darauf, etwas anzuhören, was ich eigentlich kannte: Es war »Der Sternenbastard« von Robert Feldhoff, erstmals erschienen als Band 2200 unserer Heftromanserie und als Hörspiel im Jahr 2006 bei Lübbe-Audio veröffentlicht.

Es ist ziemlich genau zwanzig Jahre her, als Robert Feldhoff und ich in vielen Exposégesprächen die Details des damaligen »Sternenozean«-Zyklus festlegten. Band 2200 kam im Oktober 2003 in den Handel. Ich weiß noch, dass ich sowohl den Roman als auch das Titelbild großartig fand.

Das Hörspiel, das im September 2006 in den Handel kam, hatte ich seit damals nicht mehr gehört, und ich war verblüfft, als wie spannend ich es empfand. Der junge Kantiran wächst auf einem Hinterwäldlerplaneten der Arkoniden auf, geht später auf die Kadettenschule, verliebt sich, erfährt mehr über sein Leben und muss sich ständig mit dem Vorwurf auseinandersetzen, »nur ein Bastard« zu sein.

Verantwortlich für das Manuskript war damals Frank Böhmert, der sehr viel Arbeit in die Bearbeitung steckte. Wir diskutierten oft über mögliche Änderungen am ursprünglichen Text, um aus dem Roman ein Hörspiel zu machen – bei dieser Arbeit lernten wir viel.

Nachdem mir »Der Sternenbastard« beim erneuten Anhören so viel Freude bereitet hat, überlege ich mir übrigens ernsthaft, damit weiterzumachen …

15 Mai 2023

Die letzte Drangwäsche

In den vergangenen Jahren hat sich Ben Calvin Hary zu einem unverzichtbaren Kollegen im Umfeld der PERRY RHODAN-Serie entwickelt. Seine YouTube-Beiträge für unseren Kanal »Perryversum« haben die PERRY RHODAN-Welt um einen zusätzlichen Kanal erweitert, sie haben für Aufmerksamkeit gesorgt und sicher neue Leute angesprochen.

Mit seinen Romanen hat der Autor ebenfalls überzeugt. Im vergangenen Jahr begeisterte er viele Leser mit der Konzeption von PERRY RHODAN-Atlantis; diese Miniserie erlebt in diesem Jahr bekanntlich ihre Fortsetzung. Da ist es folgerichtig, dass wir ihn für die eigentliche PERRY RHODAN-Serie ins Visier nehmen.

Diese Woche erscheint mit »Die letzte Drangwäsche« der erste Roman von Ben Calvin Hary für unsere Serie. Mit Gucky und Icho Tolot stehen ihm gleich zwei wichtige Figuren zur Verfügung, dazu kommen ein kosmisches Geheimnis sowie ein Schauplatz, von dem wir alle schon lange nichts mehr gehört haben. Mir hat die Mixtur sehr gut gefallen – ein gelungener Einstieg des Schriftstellers aus dem Saarland!

12 Mai 2023

Exposérunde im März 2023

Ein Logbuch der Redaktion

Es war eine klare Absicht, die wir im vergangenen Jahr beschlossen hatten: Die beiden Exposéautoren und ich wollten uns öfter via Zoom verabreden. Was während der Lockdown-Phasen die einzige Möglichkeit gewesen war, sich zu treffen, war auch nach dem Auslaufen der Pandemie sinnvoll: Christian Montillon, Wim Vandemaan und ich schalteten uns in regelmäßigen Abständen via Zoom zusammen und sprachen einige aktuelle Themen durch. So auch am Dienstag, 7. März 2023.

Der wichtigste Grund für diesen Termin war einleuchtend: Im April sollte bereits die nächste Autorenkonferenz stattfinden. Wir hatten die Autorinnen und Autoren schon nach Rastatt eingeladen, das Hotel war gebucht, und den Besprechungsraum hatten wir ebenfalls schon gemietet.

Nun ging es darum, die Veranstaltung ein wenig vorzubereiten. Immerhin wollten wir die Autorinnen und Autoren stark in unsere Diskussionen einbinden und ihre Ideen so gut wie möglich aufgreifen.

Wie immer sprachen Christian, Wim und ich anfangs über den aktuellen Stand der Serie und die Reaktionen der Leser. Unserer Beobachtung nach war die Terrania-Trilogie sehr gut angekommen. Ich berichtete von positiven Reaktionen in den Sozialen Medien sowie Lesermails; wir hatten sogar handgeschriebene Briefe erhalten. Offensichtlich hatten es viele Fans geschätzt, dass die Hauptstadt der Erde wieder eine wichtige Rolle spielte, auch die Erwähnung alter Figuren wurde meist gelobt.

Wir ziehen daraus unsere Rückschlüsse. Parallel zur Handlung in Gruelfin war ohnehin eine Handlung in der Milchstraße sowie in der Lokalen Gruppe geplant. In nächster Zeit gibt es einen Doppelband, in dem ein Kugelsternhaufen eine wichtige Rolle spielen wird, von dem man schon lange nichts mehr gehört hat; der Autor schreibt schon daran.

Die nächsten Romane mit dem Schauplatz Terrania werden ebenfalls bald kommen, dazu besprachen wir die Inhalte und Ideen. Wenn Michael Marcus Thurner diese beiden Romane schreiben sollte – das ist unser Ziel –, kann er jene Figuren erneut benutzen, die er in der ersten Trilogie eingeführt hat. Es gibt zudem eine Reihe von Figuren, die er ebenfalls durch den Roman führen kann kann; das möchte Wim Vandemaan mit dem Kollegen am Telefon besprechen.

Generell beschäftigten wir uns in diesem Gespräch mit den Figuren unserer Serie. Welche kommen bei den Lesern gut an, welche fallen gewissermaßen durch und erhalten kein positives Feedback? Ist der Grund dafür die Art und Weise, wie sie durch das Exposé geführt werden, oder ist es schlicht eine Geschmacksfrage? Liegt es vielleicht an den Autorinnen und Autoren sowie ihren jeweiligen stilistischen Eigenschaften, die dazu führen, dass die Figuren gemocht oder abgelehnt werden?

Das ist eines der vielen Themen, die wir bei der Autorenkonferenzen genauer ansprechen werden. Nicht zum ersten Mal – aber so hat sich die Lage im Verlauf der Zeit verändert: Während ganz früher die »galaktopolitische Lage« erörtert wurde, kamen später die Diskussionen zur Handlung immer stärker auf. Heutzutage sprechen wir verstärkt über Figuren und ihre Taten in den Romanen.

Natürlich geht’s stets um die Inhalte der Romane, die sind schließlich das Fundament der Serie und des gesamten Perryversums. Wir betrachten heutzutage allerdings die Figuren und ihre Eigenheiten stärker als beispielsweise vor zwanzig oder vierzig Jahren. Die PERRY RHODAN-Serie ändert sich auch in diesen Punkten im Verlauf der Zeit.

Wir sprachen über den weiteren Einsatz von Figuren wie Alaska Saedelaere oder Soynte Abil, Alschoran oder Gucky; sie alle spielen im weiteren Verlauf des Zyklus ihre Rollen und sind natürlich nicht vergessen. Viele Namen werden die Leser bis Band 3249 noch zu lesen bekommen, bei anderen Figuren gibt es nach Band 3250 wichtige Neuerungen.

Manche Details thematisierten wir im Rahmen unserer Exposérunde nur am Rand. Sie sollen bei der Autorenkonferenz genauer ausgearbeitet werden. Den Rahmen für diese Konferenz haben wir geschaffen, die beiden Exposéautoren verfassen noch ein Grundsatzpapier. Ich sah uns nach der Besprechung auf jeden Fall gut gerüstet für die Konferenz …

(Dieses Logbuch wurde bereits Ende März 2023 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Serie veröffentlicht. Hiermit hier nachgereicht, zur Dokumentation quasi.)

11 Mai 2023

Amtraniks Zorn

Einen ungewöhnlichen Roman präsentieren wir in dieser Woche bei PERRY RHODAN NEO: Während die aktuelle »Chronopuls«-Staffel in erster Linie auf den Welten und zwischen den Sternen von Magellan spielt, ist die Handlung dieses Romans auf einer Welt der Milchstraße angesiedelt. Rüdiger Schäfer führt in seinem Roman beliebte Figuren wie Stella Michelsen und Reginald Bull in eine ungewöhnlichen Einsatz.

Der Titel könnte bei Stammlesern für ein Aufhorchen sorgen. »Amtraniks Zorn« spielt natürlich auf eine klassische Epoche der PERRY RHODAN-Serie an: die Horden von Garbesch und ihre Nachkommen, der Hordenführer Amtranik und seine finsteren Pläne …

Das alles wird bei PERRY RHODAN NEO selbstverständlich anders präsentiert – aber so entsteht eben ein Roman mit emotionalen und actiongeladenen Passagen. Rüdiger Schäfer prägt die Welt von PERRY RHODAN NEO seit vielen Jahren, und dieser Band beweist seine schriftstellerischen Qualitäten.

10 Mai 2023

Eine Reise in Richtung Chronopuls

Kosmonukleotid und Sonnensechsecktransmitter, Dimesextatriebwerk und PAD-Seuche – die PERRY RHODAN-Serie ist reich an ungewöhnlichen Wörtern und Begriffen. Sie bezeichnen häufig technische Begriffe, oder sie charakterisieren außerirdische Kulturen. Manchmal entstammen sie dem Englischen, häufig sind es Verbindung aus deutschen und lateinischen Wortstämmen.

Manche Begriffe wirken im ersten Moment sogar richtig »harmlos«. Ein schönes Beispiel dafür ist »Sektor Morgenrot« – wer sich mit unserer Serie nicht auskennt, wird bei diesen zwei Wörtern vielleicht stutzig werden, sich aber keine weiteren Gedanken über sie machen. Bei PERRY RHODAN wird damit ein Raumsektor bezeichnet, den die Autoren erstmals im Jahr 1967 erwähnen.

Mit »Alarm im Sektor Morgenrot«, der mit der Bandnummer 300 veröffentlicht wurde, eröffnete der Schriftsteller K. H. Scheer damals den hundert Romane umfassenden »M 87«-Zyklus. Auf die Leser kamen Geschichten zu, die man sich zuvor kaum vorstellen konnte: das Auftauchen des riesigen Robotraumschiffs OLD MAN, die Kontakte zu den Bewohnern der Magellanschen Wolken, der Vorstoß der Menschen in die ferne Galaxis M 87, die Herkunft der monströs wirkenden Haluter.

Scheers Roman bildete den Startschuss für den zweiten großen »Hunderter« seiner Laufbahn als Exposéautor. Der »M 87«-Zyklus steht immer im Schatten des »MdI«-Zyklus, der die Bände 200 bis 299 umfasste, und gilt als schwächer. Ich finde allerdings, dass er eine Vielzahl an spannenden Abenteuern enthält, die zur klassischen Science Fiction zählen. Fremde Völker werden vorgestellt, es gibt neue Hintergründe zur Geschichte der Milchstraße, und neue Figuren wie der legendäre Roi Danton betreten mit einem Paukenschlag die PERRY RHODAN-Bühne.

Für mich zählt der »M 87«-Zyklus auch wegen der kühnen Ideen jener Zeit zu den großen Klassikern der PERRY RHODAN-Serie. Mit dem kritischen Blick von heute lassen sich genügend Schwächen finden, das ist klar – aber für mich überwiegen die Stärken. Und diese übernehmen wir sehr gern für unsere parallele Serie.

Bekanntlich greifen wir mit unserer Serie PERRY RHODAN NEO, die gewissermaßen die Parallele zum klassischen und immer noch laufenden PERRY RHODAN-Epos bildet, bewusst Ideen aus früheren Zyklen auf. Die Autorinnen und Autoren von heute vermengen sie allerdings mit neuen Gedankengängen – so bleibt es eben keine Nacherzählung – und formen daraus eine moderne und zeitgemäße Science-Fiction-Erzählung.

Das zeigt sich besonders stark bei Band 300, der am 17. März 2023 in den Handel kommt: Der Roman trägt den Titel »Sektor Morgenrot« – und selbstverständlich gibt es inhaltliche Bezüge zu den Ideen der 60er-Jahre. Ebenso selbstverständlich schlägt die Serie damit neue Wege ein.

PERRY RHODAN NEO wird derzeit von Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm gesteuert. Sie verfassten den Jubiläumsband 300 gemeinsam. Das ist eine Ausnahme, denn normalerweise werden die Auftaktbände zu einer neuen Staffel von einem Autor oder einer Autorin allein geschrieben.

Die beiden Exposéautoren kennen die Serienklassiker sehr gut, ihnen stehen Begriffe wie der »Sektor Morgenrot« aus ihrer eigenen Zeit als Leser klar vor Augen. Sie übernehmen allerdings nicht die Inhalte von damals eins zu eins, sondern verknüpfen sie mit ihren neuen Ideen.

Ihr Band 300 schildert dies klar: Die Handlung beginnt in Terrania, der Hauptstadt der Erde, wo sich unheimliche Vorgänge abspielen. Später verlagert sie sich an den Rand der Milchstraße, wohin Perry Rhodan mit seinen Gefährten reist. Dort treffen die Menschen auf Raumschiffe, die an einem Chronopuls-Wall arbeiten, der die Milchstraße schützen soll. Wie das alles zusammenhängt und welche weiteren Enthüllungen zu erwarten sind, das zeigen die kommenden Romane.

Die Handlung der »Chronopuls«-Staffel, zu der die Bände 300 bis 309 zusammengefasst werden, spielen in der Milchstraße, aber auch in den Magellanschen Wolken. Geheimnisvolle Sternenvölker werden vorgestellt, der Blick auf neue Gefahren in der heimatlichen Galaxis gelenkt. Une es zeigt sich, dass Perry Rhodan als sogenannter Zeitträger mit vielen Mysterien in Verbindung steht. Zum wiederholten Mal werden die Menschen in einen kosmischen Konflikt verstrickt …

Ich bin überzeugt davon, dass die Mixtur aus ausgewählten klassischen Ideen und moderner Schreibweise in mitreißende, bunte Romane umgesetzt wird. Die »Chronopuls«-Staffel bietet spannende Abenteuer-Science-Fiction – verfasst für die Leserinnen und Leser von heute!

(Dieses Logbuch veröffentlichten wir bereits im März auf unserer Internet-Seite. Hier endlich zur Dokumentation nachgereicht ...)

09 Mai 2023

Ende einer Odyssee

Ein ruhiges und zugleich beeindruckendes Titelbild von Dominic Beyler und ein spannender Roman von Marc A. Herren, der kosmische und emotionale Themen vereint – das ist »Ende einer Odyssee«, der PERRY RHODAN-Roman, der in dieser Woche in den Handel kommt. Nicht nur Leser wie ich, die die Figur des Alaska Saedelaere seit langer Zeit mögen, sollten bei diesem Werk auf ihre Kosten kommen.

Wichtige Figuren des Romans sind Alaska Saedelaere und Gry O’Shannon, beides Menschen, die durch kosmische Ereignisse verändert worden sind. Der Mann, den das Titelbild zeigt, ist auf seine Weise ebenfalls ein kosmischer Mensch – seinen Namen möchte ich an dieser Stelle noch nicht nennen –, und seine Begegnung mit Saedelaere ist für alle Beteiligten eine große Überraschung.

Mir hat sehr gut gefallen, wie feinfühlig der Autor seine Figuren angelegt hat. Das Geflecht von Gefühlen und Beziehungen ist eng, sie verhalten sich nachvollziehbar. Das Ende passt konsequent zur gesamten Geschichte …

08 Mai 2023

Das Tyler-Experiment

Bei unserer aktuellen Miniserie spielen einige Figuren eine wichtige Rolle, die besondere Gaben haben. Woher diese kommen und was sie unterm Strich bewirken, erfahren die Leserinnen und Leser bei PERRY RHODAN-Atlantis im Verlauf der insgesamt zwölf Bände.

In dem Roman, der in dieser Woche erscheint, wird Tyler Rhodan zu einer Figur, die einen immer größeren Einfluss auf die Geschehnisse hat. Dabei hat der junge Mann, der trotz seines Nachnamens nicht mit Perry Rhodan verwandt ist, an solchen herausragenden Tätigkeiten und Fähigkeiten nicht das geringste Interesse. Er steckt sozusagen in einer Zwickmühle fest.

Lucy Guth, die »Das Tyler-Experiment« verfasste, erzählt nicht nur von dem jungen Mann, sondern auch von Perry Rhodan und seinen Gefährten. Das Titelbild von Dirk Schulz zeigt übrigens Tyler als kleinen Jungen; getragen wird er von einer der zwei Frauen, die er als seine Mütter betrachtet.

05 Mai 2023

Die kommende Staffel am Horizont

Heute beschäftige ich mich vor allem mit PERRY RHODAN NEO. Diese Science-Fiction-Serie, die im Prinzip eine Art paralleles Universum zum klassischen PERRY RHODAN zeigt, läuft immerhin seit Herbst 2011. Damals hatten wir acht Bände fest geplant und angekündigt, und in diesen Tagen sprechen wir intern über die kommende Staffel.

Diese Staffel wird die Bände 310 bis 319 umfassen und startet im August 2023. Weil wir ja immer in ein wenig vorarbeiten müssen, stehen heute die Planungen für den Umschlag, den Staffeltitel – wobei der ja schon festliegt – sowie die ersten Werbetexte auf meiner »To Do«-Liste. Ab Juni stehen wieder einige Urlaube an, da muss also früh vorgearbeitet werden.

Um was es in der kommenden Staffel geht, verraten wir demnächst. Ich bin sicher, das wird beim einen oder anderen Leser für einen staunenden Gesichtsausdruck sorgen.

04 Mai 2023

Tote leben länger

Aus der Serie »1000 Bände zurück«


Im März 2004 erschien mit »Tote leben länger« ein Roman, der einen neuen wichtigen Handlungsträger in die Serie einführte und – vor allem – die Landkarte von Terrania um wichtige Elemente bereicherte. Verfasst wurde der Roman von Hubert Haensel, der sich wieder einmal als ein Kenner der terranischen Kultur mit all ihren Facetten erwies.

In seiner Vorbemerkung machte Robert Feldhoff klar, worum es in diesem Roman zu gehen hatte: »Nahe der Universität von Terrania wird die Waringer-Akadamie errichtet, als Lehr- und Forschungsstätte für ›alte Technologien‹.« Der Autor konzentrierte sich in seiner Arbeit vor allem auf den neuen Direktor dieser Akademie, einen gewissen Malcolm S. Daellian. Dieser sollte nämlich eine spannende Vorgeschichte erhalten.

Ich weiß noch, wie sehr wir uns an der Idee der Waringer-Akademie und des Rainbow Domes berauschten. Es gab Skizzen von Dirk Schulz dazu, die wir den Autoren zur Verfügung stellten. Sogar in dem Computerspiel, das wenige Jahre später veröffentlicht wurde, spielte die Akademie als ein Schauplatz eine wichtige Rolle.

Das Titelbild stammte übrigens von Alfred Kelsner. Ich finde sein Daellian-Porträt immer noch ausdrucksstark.

03 Mai 2023

Etwas »satzfertig« machen

Heute ist wieder einer der Tage, an denen ich die »klassische« Arbeit an einem Roman verrichte: Ich mache ein Manuskript »satzfertig«. Was heißt das konkret? Ich versuche es kurz zu erläutern.

Der Roman trifft üblicherweise im Verlag ein; wir gucken ihn an, und wenn alles okay ist, stellen wir einen Vertrag aus. Dann geht der Roman als Datei an einen Außenlektor, der ihn sprachlich und inhaltlich durcharbeitet.

Der Außenlektor schickt den Roman in den Verlag zurück, wo er von jemandem aus der Redaktion »satzfertig« gemacht wird. Das heißt in diesem aktuellen Fall. Ich gehe noch einmal über den Roman drüber, schaue mir an, was der Außenlektor getan hat und was man vielleicht noch verbessern könnte, und gucke im Idealfall auch die Texte an, die der Außenlektor neu geschrieben hat.

Wenn alles erledigt ist, schaue ich nach dem Vorspanntext, nach dem Personenkasten, dem Glossar oder anderen Texten, die einen Roman einrahmen. Im Zweifelsfall können hier noch kleine Fehler verbessert werden. Erst dann gebe ich die Datei – nun in einem »satzfertigen« Zustand – weiter, so dass der Kollege aus der Repro aus ihr eine druckfähige Datei machen kann.

02 Mai 2023

Die Einsamen

In dieser Woche erscheint ein PERRY RHODAN-Roman, der in mehrfacher Hinsicht besonders ist. Es handelt sich um ein Schweizer Doppelpack, und es gibt eine zusätzliche Besonderheit auf dem Titelbild. So etwas gab es in unserer Serie wirklich noch nie.

Gemeint ist »Die Einsamen« von Marc A. Herren; das Titelbild zu dem Roman unseres Autoren aus der Schweiz stammt von Dominic Beyeler, der selbst Schweizer ist. Die beiden entwickelten die Idee gemeinsam: Man kann mit dem Titelbild gewissermaßen spielen. Das geht nur mit der gedruckten Ausgabe, und man muss sie dabei zerschneiden … Wer das nicht machen möchte – was ich persönlich ja verstehen kann … –, muss es sich halt in Gedanken vorstellen.

Der Roman für sich ist ebenfalls höchst interessant. Hauptpersonen sind Alaska Saedelaere und Gry O’Shannon, am Ende kommt ein weiterer Name hinzu, den Serienkenner noch im Gedächtnis haben könnten. Es geht um ein kosmisches Geheimnis, das nicht komplett gelüftet wird, das aber mit dem zentralen Motiv unseres aktuellen Handlungszyklus‘ zu tun hat.

Ich fand den Roman stark – und die Fortsetzung imponierte mir ebenfalls. (So viel kann ich an dieser Stelle bereits andeuten.)