30 September 2015

GarchingCon 10 in einem Buch

Aus Termingründen konnte ich den diesjährigen GarchingCon nicht besuchen. Ich erhielt allerdings das Conbuch zugeschickt und las es im Verlauf der vergangenen Tage gründlich durch. Ganz ehrlich: Auch diejenigen, die nicht bei der gelungenen Fan-Veranstaltung waren, dürften an diesem 152 Seiten starken Buch ihre Freude haben.

Zusammengestellt wurde es von Ekkehardt Brux, und seine Mixtur aus Artikeln, Kurzgeschichten, Hintergrundberichten und Fotos ist sowohl unterhaltsam als auch informativ. Mir gefielen vor allem die Berichte von Angehörigen der PERRY RHODAN-Autoren; Töchter und Söhne und Ehefrauen plaudern dabei, wie es ist, sich den Ehemann und Vater mit einem Weltraumfahrer teilen zu müssen.

Gelungen sind die Übersichten zu den Autoren von PERRY RHODAN und PERRY RHODAN NEO, lesenswert die Berichte über Projekte außerhalb der Serie, die aber wohl ohne den Hintergrund des Perryversums kaum möglich wären; ich meine damit die »Elektron-Saga« und andere Texte.

Soweit ich weiß, sind noch Restexemplare des Conbuches erhalten. Eine Anfrage an die Veranstalter würde sich lohnen; Informationen dazu gibt es auf der Internet-Seite des GarchingCons.

29 September 2015

Traurig in Andernach

Der Dienstag, 29. September 2015, war ein sonniger Tag mit frühherbstlichen Qualitäten. Es ging ein frischer Wind, aber es war nicht kalt; die fallenden Blätter leuchteten in der Sonne, und eigentlich hätte ich den Tag genießen können.

Aber ich fuhr nach Andernach, wo ich dem verstorbenen Rainer Castor das letzte Geleit gab. In meinem Auto reiste Sabine Kropp mit, unterwegs luden wir die Autorin Verena Themsen ein. Ebenso vor Ort waren die Autorin Michelle Stern, der Autor Uwe Anton, der Perryversum-Spezialist Michael Thiesen, der »rasende Reporter« Robert Vogel, der Fan-Autor Kurt Kobler sowie Verwandte und Bekannte des Verstorbenen.

Eine Seelsorgerin hielt eine Predigt und sprach ein Gebet; ich sprach kurz über Rainers Werk als PERRY RHODAN-Autor. Nachdem wir bis ans Grab mitgegangen waren, saßen wir noch in einem Café zusammen, gedachten des Verstorbenen und unterhielten uns mit der Familie. Da gab dann ein wenig Trost, bevor wir die Rückreise antraten.

28 September 2015

Zaubermond zu Besuch

Ein arbeitssamer Tag: Dennis Ehrhardt vom Zaubermond-Verlag besuchte die PERRY RHODAN-Redaktion. Da wir mit dem kleinen, aber feinen Verlag mittlerweile bei mehreren Projekten zusammenarbeiten, bot es sich an, die einzelnen Bereiche gründlich anzuschauen und durchzusprechen.

Unter anderem schauten wir zum »Stand der Dinge« auf die PERRY RHODAN-Hörspiele. Die »Plejaden«-Staffel läuft, die Kritiken sind positiv – was kann man weiter verbessern? Ebenso diskutierten wir den Stand der PERRY RHODAN-Planetenromane. Derzeit ist die Nummer 49/50 schon in Planung – was müssen wir tun, damit die Serie noch besser »funktioniert«?

27 September 2015

Der SFCU präsentiert

Mit »Stand 09/2015« ist die aktuelle Version des Gesamtverzeichnisses »Publikationen Science Fiction Club Universum« erschienen; sie flatterte dieser Tage in mein Büro. Am Wochenende kam ich endlich dazu, mir das 20 Seiten umfassende Gesamtverzeichnis anzuschauen – es ist eine Fundgrube für interessierte PERRY RHODAN-Leser.

Der »Zeitraffer« als Zusammenfassung einzelner PERRY RHODAN-Zyklen sowie das PERRY RHODAN-Jahrbuch sind die wohl wichtigsten Publikationen des Clubs. Darüber hinaus wurden Hintergrund-Publikationen und Kurzgeschichtensammlungen veröffentlicht; das alles hat ein optisches wie inhaltliches Niveau, das sehr hoch ist.

Es mangelt übrigens nicht an Informationen zum Club im Allgemeinen: Wer macht was, und wie funktioniert er eigentlich? Vielleicht ermuntert es neue Mitglieder dazu, in den Verein einzutreten und ihn zu bereichern. Das wäre nicht schlecht. Informationen dazu finden sich auf der Internet-Seite.

26 September 2015

Keine schöne Aufgabe

Es ist nicht einfach, was ich an diesem Samstag tun muss: Da unser PERRY RHODAN-Autor und Kollege Rainer Castor gestorben ist, muss ich einen Nachruf verfassen, den wir auf der Leserseite der Romane sowie auf unserer Internet-Seite veröffentlichen werden. Ebenso mache ich mir Gedanken über eine kurze Rede, die ich bei der Trauerfeier halten werde.

Wenngleich es nicht das erste Mal ist, fallen mir solche Aufgaben stets sehr schwer. Als Redakteur bin ich mit den Autoren in einem engen Kontakt; man unterhält sich in fast zwanzig Jahren gelegentlich auch über private Themen und meint, die andere Person recht gut zu kennen. Während ich an meinen Formulierungen feile, versinke ich dann immer wieder in Gedanken ... traurig.

25 September 2015

Rainer Castor

Es ist über zwanzig Jahre her, seit ich mit Rainer Castor zum ersten Mal zusammenarbeitete. Es war eher indirekt: Er wirkte bei den ATLAN-Büchern mit, die Hans Kneifel auf Basis seiner »alten« Taschenbücher zusammenstellte – und ich redigierte sie noch einmal durch. Später wurde Rainer einer unserer Autoren, einer der wichtigsten dazu. Und gestern erfuhr ich, dass er verstorben ist.

Das hat mich sehr nachdenklich gemacht, es hat mich sehr getroffen. Weil in solchen Fällen bei uns in der Redaktion eine gewisse »Maschinerie« anläuft (Wer übernimmt den zu schreibenden Roman? Wer liefert den nächsten PERRY RHODAN-Kommentar? Woher kommt die nächste Risszeichnung?), ist erst einmal wenig Zeit, intensiver nachzudenken.

Sicher ist eins: Rainer Castor wird uns fehlen. Nicht nur fachlich – in dieser Richtung aber sehr stark. Aber ebenso menschlich: Rainer Castor war ein Original, ein Mensch, der sich nicht verbiegen ließ und seine Standpunkte klar vertrat.

Für die PERRY RHODAN-Serie ist sein Tod ein echter Verlust. Was er für seine Familie bedeutet, können wir uns nur vorstellen. Und ich denke traurig an unsere vielen Begegnungen, an das gemeinsame Lachen und Biertrinken, an das Streiten und Diskutieren ...

(Das Bild zeigt Rainer Castor, links auf dem Foto, im intensiven Gespräch mit den Autoren Christian Montillon und Wim Vandemaan – bei einer Konferenz in Rastatt.)

24 September 2015

Neue Taschenbuch-Autoren und Klassiker

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

In den frühen 90er-Jahren zählte die Arbeit an den PERRY RHODAN-Taschenbüchern zu einer wichtigen Tätigkeit des Redakteurs. Ich hatte dabei viel mit dem Heyne-Verlag und seiner Redaktion sowie Herstellung zu tun, ebenso aber mit den PERRY RHODAN-Autoren. Bei der letzten Folge meiner Kolumnenreihe schrieb ich genauer darüber – diesmal geht's mir um die »freien Autoren«.

Bei den Teamautoren, die ohnehin schon zum Stamm gehörten, konnte ich mich als Redakteur darauf verlassen, dass sie zum vereinbarten Termin den passenden Umfang und die erwünschte Qualität lieferten. Aber wie lief das im Sommer und Herbst 1995 beispielsweise mit Neulingen? Bekamen die zu dieser Zeit überhaupt eine Chance?

In der Tat suchte ich nach neuen Talenten. Autoren wie Götz Roderer (seinen Roman »Halo 1146« veröffentlichte ich 1994) und Rainer Castor (sein Roman »Für Arkons Ehre« kam im Frühjahr 1996 heraus) belegten deutlich, dass wir Neulinge durchaus eine Chance gaben – dann nämlich, wenn sie gut waren und ihr Manuskript in die Reihe passte.

Tatsächlich ging es mir zu diesem Zeitpunkt wie vielen anderen Verlagsleuten: Monat für Monat trafen Manuskripte in der Redaktion ein, die aus verschiedenen Gründen nicht geeignet waren. Wir prüften sie alle; meist schaute Sabine Bretzinger hinein, ebenso oft ich. Wir schauten alle Manuskripte an, wir versuchten stets, uns einen möglichst guten Überblick zu verschaffen.

Allerdings gab es Werke, bei denen ersparten wir uns rasch eine längere Lektüre. Ich formulierte es im Herbst 1995 in einem Artikel für den PERRY RHODAN-Report folgendermaßen: »Wer es als Autor schafft, auf der ersten Seite ein Sammelsurium an Rechtschreib-, Komma- und Grammatik-Fehler anzuhäufen, das ganze mit haarsträubenden Dialogen und einem saumäßigen Ausdruck zu garnieren, der kann sicher sein, dass die Redaktion sich die Tortur nicht antun wird, das Manuskript ernsthaft zu prüfen.«

Leider gab es immer wieder Manuskripte, die nicht sehr ansprechend waren. Alle anderen Manuskripte wurden aber eingehend betrachtet und – wenn möglich – sogar komplett gelesen.

Ließ der Autor – trotz einer Ablehnung – Talent erkennen, bekam er üblicherweise einen Brief,  in dem die Ablehnung  begründet wurde. Auf dieser Basis konnte er ja selbst weiterarbeiten; oft waren die eingereichten Manuskripte nicht schlecht, würden sich gut in einer Fanzine-Reihe machen, fanden aber keinen Platz innerhalb der PERRY RHODAN-Taschenbücher.

Gelegentlich kam es vor, dass ein Manuskript aus der Schreibmaschine eines unbekannten Schriftstellers dabei war, das aus der Masse herausragte und nach einer gründlichen Bearbeitung veröffentlicht werden konnte. Somit versuchten wir zu dieser Zeit, vor allem aktuelle Romane unserer Teamautoren zu veröffentlichen, aber immer wieder neuen Autoren eine Chance zu geben.

Darüber hinaus beschäftigten sich Sabine Bretzinger und ich zu dieser Zeit auch mit »alten« Taschenbüchern. Wir hatten sie als PERRY RHODAN-Klassiker bezeichnet, damit die Unterscheidung jedem Kunden klar wurde. Bei der Planung waren einige Änderungen nötig geworden, die sicher nicht allen Fans Spaß bereiteten, die wir aber für notwendig hielten.

So ließen wir neue Titelbilder schaffen. Den Heyne-Leuten war es in den 90er-Jahren sehr wichtig, die PERRY RHODAN-Taschenbücher in einer einheitlich wirkenden Gestaltung auf dem hart umkämpften Markt zu positionieren. Die Titelbilder machten in diesem Zusammenhang viel aus; man wollte bei  nachgedruckten wie neuen Romanen einen einheitlichen Stil und eine modernere Optik.

Ähnliches galt für die Titel, Untertitel und Klappentexte. Selbstverständlich änderten wir die Titel nicht; die Untertitel und die Klappentexte sollten sich jedoch der üblichen Heyne-Gestaltung annähern. Also verfasste ich komplett neue Klappentexte für die PERRY RHODAN-Klassiker, während die Untertitel zum Teil variiert wurden.

Für mich war es klar: Mit einer Zeile wie »ein utopisch-phantastischer Roman« lockte man im Jahr 1995 keinen »neuen Leser« mehr hinter dem Ofen vor – und teilweise waren die Untertitel für die Heyne-Leute einfach zu lang. Die Änderungen versuchte ich so kosmetisch wie möglich zu machen, letztlich wurde aber die klassische Ausgabe ein wenig aufgefrischt.

Ähnliches galt für den Inhalt. Stilistisch änderte ich so gut wie nichts; meine Arbeit bezog sich auf behutsame Korrekturen. Ich versuchte also nicht, irgendwelche Handlungsbögen zu ändern oder die Inhalte zu modernisieren; ich blieb extrem zurückhaltend.

Hans Kneifel redigierte seine klassischen Taschenbücher übrigens selbst nach. Der Autor, mit dem ich zu dieser Zeit auch wegen der ATLAN-Zeitabenteuer intensiv arbeitete, setzte sich hin, schaute seine alten Werke durch und nahm zahlreiche Änderungen vor.

Unser Ziel war, dass niemand etwas von den Lektoraten merkte, der die Romane »einfach so« las. Den Geist der klassischen PERRY RHODAN-Taschenbücher wollten wir auf jeden Fall erhalten. Dass bereits im Oktober 1996 der Schlussgong für die Heyne-Zusammenarbeit läuten sollte, war zu jener Zeit nicht absehbar, ebensowenig, dass es einige Jahre später bald weitergehen würde ...

23 September 2015

Ein Stern in der Dunkelheit

Vier Künstler, ein Altmeister: Johnny Bruck gestaltete über drei Jahrzehnte hinweg die Titelbilder der PERRY RHODAN-Serie, vor zwanzig Jahren verstarb er. Wir baten vier Titelbildkünstler der heutigen Zeit, sich in ihrem Motiv an Brucks Klassikern zu orientieren – und Swen Papenbrock hat das beispielsweise bei dem Roman »Ein Stern in der Dunkelheit« getan.

Der Roman trägt die Bandnummer 2824, stammt von Robert Corvus und erscheint in der nächsten Woche. Über den Inhalt möchte ich gar nichts ausplaudern; dass es um die KRUSENSTERN und ihre Besatzung geht, verrät der Untertitel ja bereits.

Wie der Künstler es schafft, den Inhalt in ein Motiv zu transportieren, das bewusst mit Brucks Klassikern spielt, finde ich sensationell. Das kann und wird nicht jedem gefallen, und ich bin gespannt darauf, ob die Zensurbehörden beim einen oder anderen E-Book-Partner mitspielen – für mich ist so ein Bild eine erfrischende Abwechslung und durchaus mal ein »Hingucker«.

22 September 2015

Auf dem Ringplaneten

Zu den klassischen Geschichten in der Science Fiction gehört – praktisch seit dem Anfang dieser Literaturgattung – die Begegnung mit Fremden auf einer fremden Welt. Von daher ist »Auf dem Ringplaneten« ein ganz typischer PERRY RHODAN. Er kommt diese Woche in den Handel, trägt die Bandnummer 2823 und stammt von Leo Lukas.

Ich fand an dem Manuskript schon gut, mit wie vielen phantastischen Elementen der Autor die sowieso schon phantastische Szenerie angereichert hat. Der Planet Andrabasch, um den es geht, ist schon ziemlich originell, widerspricht nicht gängigen Kosmologie-Modellen und wird vom Autor mit einer faszinierenden Zivilisation »bedeckt«.

Und wenn Atlan sowie einige junge Mitstreiter in eine Konfrontation mit dieser Zivilisation gehen, kann das nicht ohne Konflikte abgehen ... das Titelbild von Arndt Drechsler deutet das ein wenig an. Der Roman schließt einen Vierer-Block ab, bald aber werden wir wieder Romane im selben Szenario haben. Versprochen!

21 September 2015

Die Heyne-Taschenbücher im Jahr 1995

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

In den frühen 90er-Jahren zählte die Arbeit an den PERRY RHODAN-Taschenbüchern zu einer wichtigen Tätigkeit des Redakteurs. Ich hatte dabei viel mit dem Heyne-Verlag und seiner Redaktion sowie Herstellung zu tun, ebenso aber mit den PERRY RHODAN-Autoren. Bei den Taschenbüchern waren ganz andere Dinge zu beachten als bei den wöchentlichen Heftromanen.

Das begann beispielsweise im Jahr 1995 stets mit einem Anruf aus der Taschenbuch-Redaktion des Heyne-Verlages. Die Kollegin dort hatte von Science Fiction so gut wie keine Ahnung, was sie auch ehrlich zugab; unsere Taschenbücher erschienen nicht im regulären Science-Fiction-Programm, sondern waren als separate Reihe dem »allgemeinen Programm« zugeordnet worden.

Entsprechend vorsichtig war meist der Anruf: »Wir bräuchten wieder für die Verlagsvorschau sechs PERRY RHODAN-Titel. Wie weit sind Sie denn? Wann können Sie liefern?«

Meist kam der Anruf nicht aus heiterem Himmel, ich wusste also Bescheid und hatte in den Wochen zuvor bereits erste Vorarbeiten erledigt. Das lief alles quasi nebenbei.

Viele Taschenbücher entstanden in den regelmäßigen Telefonaten mit den Teamautoren, bei denen sich allerlei Ideen ergaben. Manchmal ließ ich aber »dezent durchblicken«, dass ich »ganz gern mal wieder« einen PERRY RHODAN-Roman von dem betreffenden Autoren hätte.

Wenn alles gut ging, hatte der betreffende Kollege – oder damals die eine Kollegin – irgendwann eine Idee und reichte dafür ein Exposé ein. Dabei gab es so gut wie keine Vorgaben. Das Taschenbuch sollte selbstverständlich im PERRY RHODAN-Universum spielen, musste sich aber nicht sklavisch an irgendwelche »Lücken« in der Handlung orientieren.

Viel wichtiger war mir, dass eine spannende Science-Fiction-Idee verwirklicht wurde. Der PERRY RHODAN-Redaktion war zu jener Zeit durchaus bewusst, wie gut und erfolgreich die amerikanische Konkurrenz war: Um neue Leser für PERRY RHODAN zu interessieren, reichte es nicht aus, für PERRY RHODAN-Fans allein zu schreiben. Die Handlung sollte ebenso für Leser »allgemeiner« Science Fiction nachvollziehbar und interessant sein.

Das eingegangene Exposé wurde zwischen Redaktion und Autor besprochen; eventuell äußerte ich besondere Wünsche. Oft kam es beispielsweise vor, dass zwei Autoren innerhalb kürzester Zeit eine sehr ähnliche Idee hatten oder ihre Handlung in einem sehr ähnlichen Umfeld ablaufen lassen wollten; das hatte ich zu koordinieren. Manche Autoren reichten gleich drei Exposés auf einmal ein und überließen mir die Auswahl des »besten« – wobei das in gewisser Weise eine Geschmacksache war.

Bereits nach »Annahme« des Exposés, was einem mündlichen Vertrag gleichkam, erhielt der Autor einen Termin, bis zu dem er zu liefern hatte. Ich entwarf zeitnah den Titel und Untertitel sowie einen Klappentext und sprach diese Details mit dem Autor ab. Letztlich musste der Autor in der Folge dann sowohl seinem eigenen Exposé als auch dem Klappentext folgen; dass dann die Handlung gelegentlich nicht mehr ganz so mit dem Klappentext übereinstimmte, ließ sich kaum vermeiden.

Kam dann der eingangs erwähnte Anruf aus München, wusste ich gleich Bescheid. Da all diese Vorarbeiten erledigt waren, war es für mich kein besonderer Aufwand, die Kollegin zu beliefern. Ich musste nur noch die Titel, Untertitel und Klappentexte zusammenstellen, ordentlich ausdrucken, in einen Briefumschlag stecken und an sie abschicken – dann waren die Texte zeitig genug in München. Meine Kollegin bei Heyne nutzte sie für die Vertreterkonferenz sowie die entsprechenden Prospekte des Verlages, und die eigentliche Produktion konnte dann dort weiterlaufen.

Nur ... damit war das eigentliche Taschenbuch noch lange nicht fertig. Ich informierte in dieser Phase meist schon Alfred Kelsner, den Illustrator der Titelbilder. Dieser bekam die Exposés zugeschickt und versuchte aufgrund dieser Vorgabe, seine Impressionen zu entwickeln; meist telefonierte er sogar ein- oder zweimal mit dem Autor, um eine möglichst hohe Übereinstimmung zu erzielen.

Auf die Spitze wurde dieses Prinzip in einem Fall getrieben, als sich der Autor besonders engagierte: Arndt Elmer rief tatsächlich in der Redaktion an und fragte, welche Farbe Alfred Kelsner für das Titelbild von »Das hohle Paradies« verwendet hat. Er sei gerade in der Endfassung für seinen Roman und wolle sich daran orientieren. Tatsächlich konnten sich so der Autor und der Grafiker mit der Redaktion absprechen – und wir hatten eine schöne Zusammenarbeit, die hoffentlich auch die Leser zufrieden stellte.

Irgendwann traf, sofern alles gut verlief, das fertige Manuskript des Autors im Verlag ein. Dort wurde es möglichst sofort gelesen. Ich telefonierte mit dem Autor, wir sprachen es gemeinsam durch. Üblicherweise wurde sehr schnell ein Vertrag verschickt, damit der Autor sein Geld bekommen konnte. Gelegentlich gab es größere Probleme; in diesen Fällen schickte ich das Manuskript zur Überarbeitung zurück– so etwas blieb aber die absolute Ausnahme.

In der Folge kam das Manuskript auf den großen Stapel (die Autoren lieferten leider nicht exakt in der Reihenfolge, in der die Romane später veröffentlicht wurden ...) und wurde bearbeitet, wenn es laut Heyne-Terminplan fällig war. Dabei achtete ich – wie bei den Heftromanen auch – auf stilistische und grammatikalische Sauberkeit, ebenso war mir wichtig, dass die Handlung stimmte.

Ich fand, dass Taschenbücher wesentlich einfacher zu bearbeiten waren als Heftromane: Bei dieser Tätigkeit musste ich nicht in den dickleibigen Ordnern mit den Exposés blättern oder vorherige Bände kritisch nachlesen. War ich mit der Bearbeitung fertig, schickte ich das Manuskript per Post an Heyne – dort waren dann die Kolleginnen in der Herstellung dran. Sie kümmerten sich um Satz, Druck und Bindung, bis hin zum Vertrieb des fertigen Produkts ...

20 September 2015

NEO-Werbegedanken

Dass die Staffel »Die Methans« bei den Lesern von PERRY RHODAN NEO gut ankommt, habe ich schon gelegentlich geschrieben. Die Verkaufszahlen sind noch nicht sonderlich aussagekräftig, die mündlich und schriftlich geäußerte Zustimmung ist allerdings hoch. Ich blicke allerdings sehr optimistisch auf die nächste NEO-Staffel. An dieser arbeiten die Exposéautoren bereits engagiert.

Da kann die Redaktion sich nicht gemütlich zurücklegen und nichts tun. Ganz im Gegenteil: An diesem Wochenende mache ich mir Gedanken über den Band 111. Mit welchem Titelbild starten wir in die neue Staffel, welchen Titel wählen wir, um eine möglichst hohe Aufmerksamkeit zu erreichen? Das alles muss dann im Verlauf der Woche detailliert besprochen und in eine Werbekampagne verwandelt werden.

19 September 2015

Start nach 2005

Mit einer Besprechung startete ich in das Jahr 2005, zumindest was die offzielle Ebene anging: Am Montag, 10. Janaur 2005, saß ich mit der Verlagsleiterin zusammen; wir besprachen das beginnende Jahr und schauten auf die Zahlen des vergangenen Jahres. Unter anderem hatten wir mit der ATLAN-Serie einen gewissen Erfolg erzielt, auch das erste PERRY RHODAN-Extra hatte sich gut verkauft – jetzt ging es darum, sich sehr genau anzuschauen, wie wir weitermachen wollten.

In der Diskussion war die Zusammenarbeit mit der Firma Braingame, die ein PERRY RHODAN-Computerspiel produzieren wollte. Den ersten Vertragsentwurf diskutierte ich mit der Verlagsleiterin haarklein durch. Darüber hinaus ging es um einen möglichen Partner für PERRY RHODAN-Hörbücher, der an die Seite von Eins A Medien treten wollte ... viele spannende »Kleinthemen«, zu diesem Zeitpunkt kein »großes neues Ding«.

18 September 2015

Geheimprojekt MYTHOR

Mittlerweile haben wir es ja bekannt gegeben, also kann ich mich an dieser Stelle dazu äußern. Die Neuauflage der Fantasy-Serie MYTHOR in Form von E-Books war eines der Projekte, die wir in diesem Herbst 2015 noch verwirklichen wollen – in diesem Fall kann man schon von »wollten« sprechen, weil mittlerweile alle Weichen gestellt worden sind.

Selbstverständlich kann man einwenden, dass PERRY RHODAN und MYTHOR zwei verschiedene Paar Stiefel sind, aber es passt trotzdem zusammen: Bei beide Serien schrieben zeitweise dieselben Autoren mit, Ernst Vlcek ist nur einer der Namen, die einem sofort einfallen. Zudem ist die MYTHOR-Serie eine schöne Ergänzung unserer bisherigen E-Book-Aktivitäten – damit ist auch das große Fantasy-Universum ein Teil unserer digitalen Welten ...

17 September 2015

Wohin verschwinden Nebenfiguren?

In einem der Sozialen Netzwerke, in denen unsere Serie vertreten ist, kam die Frage auf, wohin gewisse Nebenfiguren verschwunden seien. Wohin habe es beispielsweise einen gewissen Maahk verschlagen, was sei aus gewissen Menschen geworden? Diese spielten innerhalb der Serie für einen Roman oder sogar mehrere Romane eine Rolle – und man hat seit langem nichts mehr von ihnen gehört.

Ich finde es normal, dass man in einer Serie wie PERRY RHODAN nicht jeden Handlungsstrang und jede Nebenfigur weiter verfolgen kann. Ich finde es sogar richtig. Das sind letztlich die »Lücken in der Handlung«, also jene Punkte, an denen Autoren später beispielsweise eigene Ideen verwirklichen können. Ob das jetzt Fan-Autoren oder Autoren aus unserem Team sind, ist dabei eigentlich gleichgültig.

Man kann weder in einem Roman noch in einer Serie alle Nebenfiguren bis zum Ende »auserzählen«. Sie tauchen auf, haben ihre Funktion in der Geschichte und verschwinden dann wieder. Und wenn die Autoren Lust darauf haben, erzählen sie ein Jahr später oder erst nach einigen Jahren doch noch, wie es den jeweiligen Figuren weiter ergangen ist.

Solche Lücken gibt es in der Realität übrigens auch: Ich kann nicht zählen, wie viele »gute Freunde« im Verlauf von Jahrzehnten aus meinem Leben verschwunden sind, weil sich unsere Ansichten oder unsere Wohnorte änderten. Und dann freue ich mich, wenn ich sie unverhofft bei irgendeiner Gelegenheit wieder sehe ...

16 September 2015

Zwei Klassiker von Ernst Vlcek

Ein Logbuch der Redaktion

Ich lernte Ernst Vlcek irgendwann in den 80er-Jahren kennen. Der in der Nähe von Wien lebende Autor war ein quirliger Mann, der vor Ideen sprühte und mit Begeisterung und Witz durch die Welt ging. Als wir ab 1992 bei PERRY RHODAN zusammenarbeiteten, verlief das nicht immer ohne Konflikte, aber zumindest mir machte das gemeinsame Entwerfen von Handlungslinien und Exposés einen großen Spaß. Dass er 2008 so plötzlich starb, schockierte mich.

PERRY RHODAN-Planetenromane 37/38 – Cover von Arndt DrechslerDeshalb freut es mich sehr, dass wir in der Reihe der PERRY RHODAN-Planetenromane einen Doppelband mit Ernst-Vlcek-Romanen bringen können. »ALBATROS« und »Die größte Schau des Universums« sind seit September mit der Bandnummer 37/38 bei unserem Partner Zaubermond erhältlich. Ein Titelbild von Arndt Drechsler schmückt das Taschenbuch.

Beide Romane wurden zu Beginn der 80er-Jahre erstmals veröffentlicht. Uns ist bewusst, dass sie vor über zehn Jahren schon einmal bei Weltbild im Rahmen der sogenannten Sammler-Edition neu aufgelegt wurden. Aber damals erreichten die Bücher nur einen eingeschränkten Kundenkreis – und jetzt werden sie durch die lesenswerten Zwischentexte und Nachworte von Rainer Nagel ergänzt.

Wer sich nur für die Romane selbst interessiert, sollte wissen, dass sie in der Handlungslücke zwischen den Bänden 999 und 1000 der PERRY RHODAN-Serie angesiedelt sind. Zwischen diesen Romanen liegen über 400 Handlungsjahre, in denen im Perryversum viel passierte – von dem in den einzelnen Heftromanen aber nicht viel zu lesen war.

Wer sich mit der Serie auskennt, weiß um die großen Zusammenhänge. Es handelt sich um eine wichtige Epoche: Perry Rhodan gründet die Kosmische Hanse, die Menschen bauen sie auf, und nach der Larenherrschaft und den darauf folgenden Krisen ist eine solche Union eine willkommene Sache. Mithilfe der Kosmischen Hanse werden zahlreiche Planeten der Milchstraße miteinander verbunden, und ganz nebenbei wird der Konflikt der Superintelligenzen ausgetragen.

Das geheime Ziel der Hanse ist nämlich, gegen die negative Superintelligenz Seth-Apophis zu kämpfen. Davon weiß der gewöhnliche Mensch zwar nichts – die Hanse-Agenten wirken ebenso im Verborgenen wie die Abgesandten der feindlichen Superintelligenz.

Beide Ernst-Vlcek-Romane greifen dieses Thema auf. Es sind eigenständige Geschichten, die man auch versteht, ohne die Zusammenhänge komplett zu kennen – aber sie werden mit viel Bezug zum Thema des Zyklus erzählt.

Der Roman »ALBATROS« spielt in den Anfängen der Kosmischen Hanse. Die Organisation ist zu diesem Zeitpunkt noch in einer stürmischen Aufbruchsphase, und es gibt weitere Gruppierungen, die eigenständigen Aufgaben folgen. Die bekannteste Hauptfigur dabei ist der Mutant Fellmer Lloyd, der sich für andere Mutanten interessiert und gleichzeitig danach trachtet, Zugriffe von Seth-Apophis zu verhindern.

In einer späteren Phase der Kosmischen Hanse – aber immer noch deutlich vor den Ereignissen in den Bänden ab dem Roman »Der Terraner« – ist der zweite Roman angesiedelt. Hier geht es tatsächlich um einen Zirkus, und dieses Motiv wird vom Titelbild hervorragend aufgegriffen. Wieso der Autor ausgerechnet diese Kulisse für seinen Roman wählte, in dem es auch um Zeitsprünge geht, weiß ich leider nicht mehr: Originell genug ist das Thema von »Die größte Schau des Universums« allemal.

Beide Romane zeigen, wie sehr es Ernst Vlcek verstand, seine überschäumende Phantasie zu bündeln und daraus Romane zu schaffen, die einem Leser im Gedächtnis bleiben. Seine Charaktere sind ungewöhnlich, ihre Abenteuer sind es ebenfalls. Wer das in der heutigen Zeit wieder erleben möchte, ist bei dem vorliegen Doppelband der Planetenromane bestens beraten ...

15 September 2015

Keine Weltbild-Box

Am Ende der Nuller-Jahre war der Versandhändler Weltbild ein wichtiger Partner für viele Buchverlage. Bei einem der Gespräche, die von der PERRY RHODAN-Redaktion mit Mitarbeitern dieses Unternehmens geführt wurden, kam die Idee auf, eine sogenannte PERRY RHODAN-Box anzubieten.

Geplant waren zehn Taschenbücher, die jeweils 128 Seiten umfassen sollten. Als Basis dienten Heftromane, die für sich verständlich sein sollten. Ansprechen wollte die Redaktion damit vor allem Leser, die früher PERRY RHODAN gelesen hatten, die im Weltbild-Katalog immer mal wieder Literatur bestellten, den Kontakt zur PERRY RHODAN-Serie aber nicht mehr aufrecht erhielten.

Leider wurde aus dem Projekt nichts; die unterschiedlichen Vorstellungen der Redaktion und des Hauses Weltbild ließen sich nicht »unter einen Hut« bringen. Und im Jahr 2015 ist Weltbild für solche Aktionen schon lange kein interessanter Partner mehr ...

14 September 2015

Sternensplitter als Hardcover

Noch einmal können die ATLAN-Fans jubeln, zumindest jene, die ein Abonnement beim Bertelsmann-Club abgeschlossen haben – oder einer der Tochterfirmen. Ausgeliefert wurden nämlich die Bände zwei und drei der Sternensplitter-Trilogie; sie sind jetzt auch in der Redaktion eingetroffen, und ich freue mich wie immer über die schönen Bücher.

Aktuell geliefert wurden »Geheimplan Quinto-Center« von Michelle Stern sowie »Das Flexion« von Bernhard Kempen. Nachdem die Trilogie 2011 als Taschenbuch erschienen ist, liegt sie jetzt als E-Book und auch als Hardcover vor. Wer sich für Abenteuer des unsterblichen Arkoniden interessiert, sollte damit auf seine Kosten kommen ...

13 September 2015

Datenblatt-Check

Von Rüdiger Schäfer erhielt ich kurz vor dem Wochenende noch einen Packen Datenblätter, die er zusammen mit Michael H. Buchholz erarbeitet hat. Sie beziehen sich allesamt auf die zweite Staffel, die das neue Expokraten-Duo bei PERRY RHODAN NEO derzeit erarbeitet. Weil ich selbst so neugierig bin, lese ich die Datenblätter auf dem sonntäglichen Sonnen-Balkon.

Bisher bin ich davon sehr angetan. (Okay, kein Mensch würde mir glauben, wenn ich das Gegenteil schreiben würde, aber ...) Faszinierende Sonnensysteme, interessante Planeten, eine neue Definition für eine »alte« Waffe, eine neue Nebenfigur – es ist vieles dabei, was die Leser dann in den Romanen unterhalten soll, die ab Dezember 2015 erscheinen. Starke Sache!

12 September 2015

Die Vorarbeiten laufen

In Garching wurde darüber gesprochen, die Spekulationen in den Foren brodeln bereits: Gibt es bald wieder eine neue Miniserie aus dem PERRY RHODAN-Universum? Ich kann dazu nur sagen: Ein Thema für mich an diesem Samstag ist und war eben diese neue Miniserie. Da stecken wir noch in den frühen Vorarbeiten, aber die sind bekanntlich nicht unwichtig.

Der Autor, mit dem ich in diesem Fall zusammenarbeite, hat ein ein schönes Ideen- und Arbeitspapier geliefert. Über dieses mache ich mir so ausführlich Gedanken, wie es mir möglich ist. Und diese Gedanken versuche ich in einer Mail zusammenzufassen und ihm zu schicken. Dabei handelt es sich um Anmerkungen, um Lob und Kritik für Ideen sowie um einige ergänzende Vorschläge. Im Verlauf der nächsten Tage wird der Autor entsprechend darauf reagieren – und dann sieht man weiter.

11 September 2015

Ich darf nicht platzen

Derzeit passieren so viele positive Dinge in der PERRY RHODAN-Redaktion und darüber hinaus, die ich gerne ausplaudern würde, dass ich froh bin, kaum aus meinem Büro rauszukommen. Deshalb beschränke ich mich darauf, die Leser dieser Zeilen ein wenig neugierig zu machen.

In den vergangenen Tagen haben wir in der Redaktion nämlich einige Projekte so weit angeschoben, dass nur noch Kleinigkeiten fehlen, um sie fertigzustellen. Zu den Kleinigkeiten zählen Texte, die ich schreiben muss – der Engpass bei PERRY RHODAN bin häufig ich selbst.

Aber wenn ich zu einem bestimmten Projekt noch die relevanten Texte verfasst habe, kann das im September bereits starten. Es ist recht groß, aber ich freue mich schon richtig darauf – da spricht mein Fan-Herz in mir. Und ich bin da optimistisch ... 

Ein anderes Projekt wird im Oktober starten; dazu schaue ich mir übers Wochenende noch einmal sehr gründlich diverse Unterlagen durch. Das entwickeln wir nicht allein, sondern mit einem Partner zusammen.

Und ganz nebenbei habe ich mit der Arbeit an einem Projekt begonnen, das im Januar 2016 starten soll. Es fällt schon schwer, die Übersicht zu behalten; noch schwerer ist allerdings, den Mund zu halten. Ich darf nicht platzen, auch wenn ich voller spannender Informationen stecke ...

10 September 2015

Im Reich des Wasserstoffs

Die CREST in einem gefährlichen Einsatz, die Maahks in einer faszinierenden »Innenperspektive«, viel Spannung und Action: Mit seinem ersten Roman für die »Methans«-Staffel hat mich Rainer Schorm überzeugt. Wenn am 11. September sein Roman »Im Reich des Wasserstoffs« als Band 104 von PERRY RHODAN NEO in den Handel kommt, können sich auch die Leser davon überzeugen, wie er die Handlung fortführt.

Die Stärke des Autors ist – nach meinem Geschmack – vor allem an den Stellen zu spüren, wo realistisch anmutende Begegungen im All geschildert werden. Militärische Aktionen oder auch technische Details wirken bei ihm, als gäbe es sie auch in der Realität. Und »seine« Maahks unterscheiden sich in wesentlichen Punkten von den Maahks der klassischen PERRY RHODAN-Serie und sind damit eine echte Bereicherung des Neoversums.

09 September 2015

Die Platin Edition und die Unsterblichkeit

Ein Logbuch der Redaktion

Wenn am 14. September 2015 der fünfte Band der Platin Edition erscheint, enthält das Buch eine Reihe von Besonderheiten. Das Buch eröffnet die dritte Staffel von PERRY RHODAN NEO, es steuert die Helden in die Jagd nach der Unsterblichkeit, und es präsentiert neue Autoren. »Straße der Transmitter« schildert Reisen durch Raum und Zeit, wie man sie in der klassischen PERRY RHODAN-Serie schon einmal zu lesen bekam, diesmal aber neu erzählt und variiert.

Platin Edition 5: »Straße der Transmitter«Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir die entsprechenden Romane konzipierten und an ihnen arbeiteten. Erste Vorarbeiten für diese Staffel, der wir den Namen »Das galaktische Rätsel« gaben, wurden bereits im Herbst 2011 gelegt.

Bekanntlich erschien der erste Roman von PERRY RHODAN NEO während des PERRY RHODAN-WeltCons, in den letzten Stunden des Septembers gewissermaßen – aber bereits zu dieser Zeit planten wir über die bereits bekannten Bände hinaus. Niemand wusste, wie die neue Serie einschlagen würde, aber wir waren optimistisch genug, einfach weiterzuplanen.

Vor allem Frank Borsch hatte immer wieder neue Ideen. »Wir machen nicht Perry Rhodan zum Großadministrator«, argumentierte er. »Das ist ein Schreibtisch-Job, wir brauchen ihn aber als Raumfahrer, als den Mann, der rausgeht ins All.«

Deshalb ist Frank Borschs Roman »Der Administrator«, der das fünfte Buch der Platin Edition eröffnet, so überraschend. Mit der Lösung am Ende kann man eigentlich nicht rechnen, sie widerspricht vor allem den Erfahrungen, die man bisher glaubte, aus der klassischen PERRY RHODAN-Serie zu kennen.

Die Überraschungen gehen noch weiter. Mit »Der erste Thort« feierte Michelle Stern ihren Einstand bei PERRY RHODAN NEO; mittlerweile zählt sie zu den Stammautoren bei der laufenden PERRY RHODAN-Erstauflage.

Wer PERRY RHODAN NEO bereits kennt, weiß schon, was ihn bei der Lektüre des fünften Platin-Bandes erwartet. Die anderen Leser, die sich mit den schönen Hardcover-Bänden auf die Serie einlassen, werden von den kosmischen Geheimnissen sicher gefesselt und fasziniert. Immerhin geht die Serie bewusst hinaus in die Weiten der Galaxis und ebenso in die Vergangenheit der Erde.

Die Welt des Ewigen Lebens fasziniert die »Helden« der Serie, sie alle stürzen sich in große Abenteuer. Dabei ergeben sich ungewöhnliche Konstellationen. Unter anderem gehen der alte Arkonide Crest und der Topsider Trker-Hon gemeinsam auf Reisen; in ihrer Begleitung ist die russische Mutantin Tatjana Michalowna.

Währenddessen wird Perry Rhodan mit seinen Begleitern in die Vergangenheit geschleudert, zehntausend Jahre vor ihrer Zeit. Sie erleben die Kämpfe zwischen den Ferronen mit, und sie erkennen, wie viele Hinweise es immer wieder auf die Welt des Ewigen Lebens gibt. Im Verlauf des Buches erleben sie auch Abenteuer auf einer Wasserwelt – eine weitere Etappe auf dem möglichen Weg zur relativen Unsterblichkeit.

Die Buchausgabe von PERRY RHODAN NEO ist nicht so straff redigiert und bearbeitet wie die Silberband-Ausgabe der klassischen Serie. Trotzdem arbeiten Michael Thiesen als Lektor und Sabine Kropp als Redakteurin mit den Romanen und verändern sie behutsam an den dafür angebrachten Stellen.

Mit seinem gelungenen Nachwort bindet Michael Thiesen die Buchausgabe zudem in den PERRY RHODAN-Serienkosmos ein. Er verweist auf klassische Science Fiction und verknüpft somit auch Raum und Zeit – allerdings in der Literatur »unseres«  Universums. Eine gelungene Mixtur!

08 September 2015

Im Unsteten Turm

Wenn der Untertitel schon aus der Reihe fällt und das Cover von Arndt Drechsler ein wenig außerhalb des Erwartbaren ist ... Der PERRY RHODAN-Roman der Woche stammt von Marc A. Herren, trägt den Titel »Im Unsteten Turm« und liefert eine – für mich – faszinierende Sicht auf das PERRY RHODAN-Universum.

Der Autor jongliert mit den Wirklichkeiten und – im Zeitblick – sogar mit den Zeiten. Seine Figuren werden vor Aufgaben gestellt, die es so weder in der normalen Welt noch im Perryversum bislang gab. Und das alles macht er so geschickt, dass es mir bei der Lektüre des Manuskriptes sehr viel Spaß bereitete.

Mir war allerdings während der Arbeit an dem Text auch klar, dass ein solcher »Stoff« nicht jedermanns Sache sein kann. Deshalb rechne ich mit unterschiedlichsten Reaktionen aus den Kreisen der Leser.

07 September 2015

Miniserien im Jahr 2016?

In Garching wurde während des großen PERRY RHODAN-Cons unter anderem über die Möglichkeit gesprochen, dass es im Jahr 2016 eine neue PERRY RHODAN-Miniserie geben könnte; vielleicht seien auch drei Miniserien möglich. Ich hoffe, dass immer fleißig die Möglichkeitsform bemüht wurde – so halte ich es in solchen Fällen auch. Denn entschieden ist bislang gar nichts.

Fakt ist, dass wir uns seit einem Jahr immer wieder Gedanken über eine mögliche neue Miniserie machen. PERRY RHODAN-Stardust lief im Jahr 2014 richtig gut, und ich hätte viel Spaß daran, eine Fortsetzung zu planen. Welchen Inhalt die hat, darüber wird an dieser Stelle noch nichts verraten. Weil bisher nichts entschieden ist ...

Am liebsten würde ich immer mehrere Serien in den Handel bringen; das ist kein Geheimnis. Ob und wie das zu leisten ist, kann derzeit niemand sagen. Es ist wie immer eine Frage des Könnens und des Wollens, der Zeit und der Kapazitäten. Auch deshalb ist zu diesem Thema bislang nichts entschieden.

06 September 2015

In die Synchronie

Die eineinhalb PERRY RHODAN-Manuskripte, die mich am heutigen Sonntag beschäftigen, führen mich in einen seltsamen Bereich des Universums, vielleicht sogar des Multiversums. Darüber darf ich aus verständlichen Gründen noch nicht viel sagen, aber ... das Ganze hängt mir dem Vorstoß der ATLANC und ihrer Besatzung in die unendlichen Weiten der Synchonie zusammen. In diesem Umfeld spielen die eineinhalb Manuskripte.

Was ich immer besonders spannend finde: Eigentlich haben die Autoren dieselben Personen und dasselbe Umfeld als Ausgangspunkt für ihre Romane. Die Abweichungen sind trotzdem auffallend; das meine ich nicht negativ: Jeder interpretiert eben die Aussagen in einem Exposé auf seine Weise, und so entsteht eben ein Roman-Kosmos ... aus unterschiedlichsten Betrachtungen und »Visionen«. Das ist dann auch für den Redakteur höchst spannend.

05 September 2015

Nach den Methans

In diesen Tagen beschäftige ich mich intensiv mit der Planung zu einer weiteren Staffel von PERRY RHODAN NEO. Das heißt natürlich, dass die Exposéautoren Michael H. Buchholz und Rüdiger Schäfer schon viel länger an dieser Planung arbeiten – von den beiden erhielt ich eine Reihe von informativen und lesenswerten Arbeitspapieren.

Die beiden Autoren haben sich zu sehr vielen grundsätzlichen Dingen ihre Gedanken gemacht und entsprechende Überlegungen formuliert. Auf Basis dieser Planung kann eine schöne Staffel entstehen, in der klassische Mythen des PERRY RHODAN-Universums im neuen Gewand des Neoversums interpretiert werden.

Ich weiß, das klingt jetzt ein wenig sehr ausweichend. Zu den wahren Inhalten dieser Staffel gebe ich zu dieser Zeit noch nichts bekannt. Das werden die Autoren und die Redaktion zeitnah genug machen – hiermit versprochen!

04 September 2015

Nicht in Garching

An diesem Wochenende steigt in Garching die größte Veranstaltung, die es für PERRY RHODAN-Leser in diesem Jahr gibt. Einige hundert Fans werden im Bürgerhaus der Stadt erwartet, viele Autoren geben sich ein Stelldichein, dazu kommen Zeichner, Redaktionsmitglieder und viele andere Menschen, die zum großen Erfolg der PERRY RHODAN-Serie über Jahrzehnte hinweg beigetragen haben.

Aus privaten Gründen ist es mir nicht möglich, den GarchingCon zu besuchen. Ich wünsche den Veranstaltern sowie ihren vielen Gästen ein großes Vergnügen, viele Informationen und richtig viel Spaß. Das wird sicher ein schöner Con für alle!

03 September 2015

Gefangene der SOL – gehört

In den vergangenen Tagen und Wochen hörte ich – wieder einmal – bei den Fahrten zur Arbeit und zurück eine Silber Edition an. Es war die Nummer 122 mit dem schönen Titel »Gefangene der SOL«, eine weitere Episode aus dem Zyklus »Die Kosmische Hanse«, den ich 1980 in Form von Heftromanen gelesen hatte.

Interessant fand ich diesmal den Sprecher. Michael Stange betont manche Wörter anders als beispielsweise Josef Tratnik, und das machte mir am Anfang durchaus zu schaffen. Nach einiger Gewöhnungszeit gefiel mir seine Stimme aber gut.

Abwechslungsreich waren auf jeden Fall die Geschichten in diesem Hörbuch: Wie die Hamiller-Tube in die PERRY RHODAN-Handlung eingeführt wurde, hatte ich völlig vergessen. Und wie faszinierend das »Superspiel« ist, in dem sich der Betschide Surfo Mallagan durchsetzen muss, hatte ich ebenfalls nicht mehr im Gedächtnis.

Dasselbe gilt für den Kampf um die SOL, die zu dieser Handlungszeit vor allem von Kranen und anderen Völkern bemannt ist, während die eigentlichen Solaner als Techniker an Bord sind. Ich empfand es als spannend, die alten Erinnerungen auf diese Weise aufzufrischen.

Keine Ahnung, wie eine Silber Edition auf einen Neuleser oder Neuhörer wirkt. Für mich als »Altleser« ist sie wie eine Zeitmaschine – mit den Augen von heute blicke ich auf die Leseerfahrungen von früher und lasse sie mir neu als Hörbuch vermitteln. Das ist oftmals spannend, wie in diesem Fall auch.

02 September 2015

Sturz aus dem Frostrubin

Es ist der Start in eine kosmische Epoche, und ich habe das entsprechende Buch bereits jetzt in der Hand: »Sturz aus dem Frostrubin« wurde uns von der Druckerei direkt zugeschickt. Der PERRY RHODAN-Silberband mit der Nummer 131 und dem eben genannten Titel kommt in den nächsten Tagen offiziell in den Handel, die Redaktion erhält selbstverständlich einige Vorab-Exemplare. Und bei mir ist es immer ein schöner Moment, wenn ich ein aktuelles Buch aus der Verpackung lösen und in aller Ruhe durchblättern kann.

Arndt Drechslers neue Illustrationen auf dem Vor- und dem Nachsatz ergeben einen schönen Kontrast zum klassischen Titelbild von Johnny Bruck, das wir fürs Cover eingesetzt haben. Und dass Hubert Haensel bei der Bearbeitung des Buches den Anfang ein wenig umgestellt hat, ist für den Einstieg ins Geschehen eine echte Verbesserung.

Der zweite Band des Zyklus »Die Endlose Armada« führt Perry Rhodan und seine Gefährten auf jeden Fall in ein kosmisches Abenteuer, das buchstäblich Galaxien und Universen umspannt. Wer sich darauf einlässt, bekommt in den nächsten Jahren faszinierende Einblicke in das Perryversum, die man so zuvor nicht lesen konnte ...

01 September 2015

Die Loower in Frankreich

Die französischen PERRY RHODAN-Leser erhalten in diesen Tagen eine packende Lektüre auf den Tisch. Das Taschenbuch mit der Nummer 326 ist erschienen – wieder mit einem originellen und vom Original weit abweichenden Titelbild. Enthalten sind Teile aus dem Silberband 116, die den einzelnen Romanen 977 bis 979 entsprechen.

Leider ist mein Französisch nicht gut genug, so dass ich die Übersetzung von Michel Vannereux nicht auf ihre Qualität überprüfen kann. Das 340 Seiten starke Taschenbuch liegt auf jeden Fall gut in der Hand und macht einen sehr professionellen Eindruck. Vor allem aber enthält es faszinierende Science Fiction aus der Hochphase der »Voltz-Ära«, die den französischen Lesern hoffentlich genauso mundet wie mir »damals«.