30 Dezember 2016

Das Jahr der Miniserien

Am letzten Arbeitstag des Jahres 2016 kann ich einen kurzen Rückblick wagen – ohne zu sehr in die Details einzusteigen. Schaue ich auf die vergangenen zwölf Monate zurück, fallen mir vor allem die Miniserien auf, die wir publiziert haben.

In der ersten Jahreshälfte veröffentlichten wir die zwölf Romane von PERRY RHODAN-Arkon, für die Marc A. Herren die Exposés verfasst hatte. In der zweiten Jahreshälfte kamen die zwölf Bände von PERRY RHODAN-Jupiter, die vorrangig von Wim Vandemaan entwickelt worden waren, die Kai Hird aber für die Heftroman-Version stark bearbeitete.

Für mich war die Arbeit an PERRY RHODAN-Trivid besonders spannend; so etwas hatten wir schließlich in all den Jahren noch nie versucht. Die sechs Romane und der Prolog veröffentlichten wir ausschließlich als E-Books; inhaltlich kamen sie auf jeden Fall sehr gut an, den wirtschaftlichen Erfolg müssen wir im Jahr 2017 bewerten.

Dazu machten wir die »normalen« Tätigkeiten für PERR RHODAN – wo mit Band 2875 der »Sternengruft«-Zyklus eingeleitet wurde – und PERRY RHODAN NEO, wo mich vor allem die »Meister der Sonne« mitrissen. Nicht zu vergessen sind die vier Silberbände, die Bücher der Platin Edition, die Club-Editionen und Sonderpublikationen und und und ... es wurde uns 2016 also nicht langweilig.

Wobei klar ist: Ohne die kritische und trotzdem positive Leserschaft wäre das alles nicht machbar gewesen. PERRY RHODAN ist in all seinen Ausprägungen seit vielen Jahren eine Serie, in der die Leser zusammen mit den Autoren und der Redaktion an einem Strang ziehen. Das ist einmalig, und das begeisterte mich in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder!

29 Dezember 2016

Atlans Rückkehr auf französisch

Offiziell erschien Band 342 der französischen PERRY RHODAN-Ausgabe am 8. Dezember 2016; zumindest informierten uns unsere Partner entsprechend. Mit »Le Retour d'Atlan« lieferten sie an ihre Leser einen echten »Kracher« aus, einen Band, der den Zyklus »Dis Kosmische Hanse« spannend weiter entwickelt.

Die Original-Romane erschienen in deutscher Sprache schon vor über dreißig Jahren; unsere französischen Leser erleben also jetzt die Phase unserer Serie, in der mehr über die kosmischen Zusammenhänge bekannt wird. Das vorliegende Taschenbuch hat mit Autoren wie William Voltz, Hans Kneifel und Kurt Mahr einiges zu bieten.

Ganz ehrlich: Manchmal beneide ich die Leser, für die solche Romane noch neu und frisch sind. Schließlich erinnere ich mich noch gut genug, wie sie damals auf mich wirkten. Die SOL auf dem Titelbild finde ich übrigens schön – es ist eine andere Art der Darstellung, die aber trotzdem »funktioniert«.

28 Dezember 2016

Silberband-Information

Wann wir zum ersten Mal die kleine Broschüre »Silberbände zum Lesen & Hören« produziert haben, weiß ich schon gar nicht mehr; es ist einige Jahre her. Grund war, dass es immer wieder Fragen von Lesern und Hörern gab: Welchen Silberband gibt es denn schon als Silber Edition, welchen »nur« als MP3-Edition und welchen bislang ausschließlich als E-Book?

Selbstverständlich lassen sich solche Informationen allesamt im Internet nachschauen. Aber vor allem Menschen, die gern sammeln, bevorzugen immer noch Broschüren aus Papier. In denen kann man nachschlagen und in aller Ruhe blättern – das ist von Fall zu Fall und von Mensch zu Mensch sowieso verschieden.

Ende Dezember 2016 kam die neue Broschüre aus der Druckerei; der Stand ist also vom Januar 2017. Auf 16 schlanken (halbes A4-Format!) Seiten gibt es die gewünschten Informationen, ebenso einen kleinen Ausblick auf die Monate des Jahres 2017. Ich finde die Broschüre richtig gelungen; das haben die Kolleginnen und Kollegen in unserer Agentur sowie Klaus Bollhöfener von unserem Marketing toll gemacht.

27 Dezember 2016

Spannender Fan-Roman

In der laufenden PERRY RHODAN-Serie hat Jawna Togoya eine harte Niederlage erleiden müssen; einige Leser zeigten sich darüber bestürzt. Das heißt für mich als Redakteur, dass die »Posbi-Frau« gemocht wird, zumindest von einigen Lesern. Umso besser, dass ich über die Feiertage gelesen habe, wie Jawna Togoya eigentlich entstanden ist.

Keine Sorge – das habe ich in keiner »offiziellen« Publikation gelesen. Wer die entsprechende Publikation nicht kennt, hat eigentlich nichts verpasst. Oder vielleicht doch? Okay, zumindest nicht an serienrelevanten Romanen.

Gelesen habe ich Band 41 der Fan-Romanserie »Rätsel der Galaxien«, die seit Mitte der 90er-Jahre vom SFC Black Hole Galaxie herausgegeben wird. Damit ist »RdG« eine der Serien, die am längsten existieren. Die Geschichte des Raumschiffes ARIGA und seiner Besatzung führt in Paralleluniversen und hinaus in parellele Wirklichkeiten.

Das merkt man besonders gut am aktuellen Band 41, der den Titel »Der Clown von Fornax« trägt und in dem es nicht nur um Jawna Togoya geht, sondern auch um die kleine Galaxis Fornax und die Bedrohung durch die Terminale Kolonne TRAITOR. Spannende »Fanfiction«, um den passenden Fachausdruck dafür zu verwenden!

24 Dezember 2016

Weihnachten im Perryversum

Schaut man sich die Entwicklung des PERRY RHODAN-Universums an, so scheinen sich gewisse Bräuche von der Erde lang zu halten. Immer wieder wird erwähnt, dass Perry Rhodan und seine Gefährten den Heiligen Abend feiern, oder Weihnachten wird sonst irgendwie thematisiert. Die entsprechenden Szenen sind meist kurz, aber sie gehören zur Serie.

Ist das realistisch? Kann man davon ausgehen, dass die Menschen in 3000 Jahren noch immer die Riten einer Religion feiern, die so eng mit der Erde verwurzelt ist? Oder sollten die Menschen nicht eher plophosische Ikonen, arkonidische Götter oder bluesche Kreaturen verehren und entsprechend diesen Kulturen dann die Feiertage begehen? Vielleicht entwickelt sich in dreitausend Jahren auch noch die eine oder andere neue Religion mit ihren jahreszeitlichen Ausprägungen?

Ich vermute, dass zumindest Perry Rhodan und seine Gefährten die Erinnerung an Weihnachten – wie eine tradierte Sitte – auch in die ferne Zukunft tragen werden. Und da die Aktivatorträger als Vorbild dienen, wird es Weihnachten auch im Jahr 1500 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung geben: ein Fest der Besinnung und des Innehaltens, ein Fest des Beschenkens und der Gemeinsamkeit.

Das wird dann mit dem religiösen Ursprung womöglich nichts mehr zu tun haben – aber ich finde den Gedanken tröstlich, dass Menschen auch in der fernen Zukunft des Perryversums ein Weihnachten haben werden …

23 Dezember 2016

Akustisch nach Lemuria

Ein Logbuch der Redaktion

Zu den Höhepunkten der PERRY RHODAN-Historie zählt unzweifelhaft der Zyklus um die sogenannten Meister der Insel, der in den PERRY RHODAN-Heftromanen 200 bis 299 erstmals erzählt wurde. Der Vorstoß der Menschen nach Andromeda wurde von den Autoren mit viel Begeisterung geschildert; noch heute mögen die Leser diese klassischen Geschichten aus der Mitte der 60er-Jahre.

Innerhalb dieses Zyklus sind die Episoden in der Vergangenheit der Erde mit die spannendsten – und dieser Tage genoss ich sie wieder einmal, aber diesmal in Form eines Hörbuches. Josef Tratnik liest »Lemuria«, die Silber Edition 28; das sorgt schon einmal für akustischen Genuss.

Ich hatte die Box im Auto, legte nacheinander alle 13 CDs in meinen CD-Player ein. Wer mag, kann sich das Hörbuch übrigens auch downloaden und auf seinen MP3-Player laden – oder sonstwie verwenden –, aber ich bin da gern ein wenig konservativ. Die Geschichte ist es ja schließlich ebenfalls, und das meine ich hier positiv.

Zur Erinnerung: In den Romanen des »MdI«-Zyklus schilderten die Autoren den Vorstoß der Menschheit nach Andromeda. Diese Galaxis wird von den sogenannten Meistern der Insel beherrscht, über die man anfangs nichts herausfinden kann. Die Menschen müssen vor allem mit dem Maahks kämpfen, einem Hilfsvolk, dessen Angehörigen Wasserstoff atmen und die man abschätzig auch als »Methans« bezeichnet.

Unter großen Opfern gelingt es den Terranern unter dem Kommando von Perry Rhodan, in den vorgelagerten Kleingalaxien Fuß zu fassen. Dann beginnt der eigentliche Vorstoß nach Andromeda – doch eine gigantische Zeitmaschine schleudert Rhodan, seine Begleiter und sein Flaggschiff in die Vergangenheit zurück. Davon handelt der Silberband »Lemuria« und das davon abgeleitete Hörbuch mit dem gleichen Titel.

Ich vermute mal, dass ich an dieser Stelle nicht zu viel vom Inhalt verrate. Der »Knaller« in diesem Hörbuch ist schließlich, dass die Terraner in der Vergangenheit – mehr als 50.000 Jahre vor ihrer Zeit – herausfinden müssen, in welcher Beziehung sie zu den Meistern der Insel stehen. Vor fünf Jahrzehntausenden gab es auf der Erde bereits eine Hochkultur, deren Angehörigen auch die Raumfahrt beherrschten: die Lemurer.

Doch nachdem sich das Reich der Lemurer auf zahlreiche Welten der Galaxis ausgebreitet hatte, wurde es in einem fürchterlichen Krieg von den sogenannten Bestien zerstört. In genau diesem Krieg landen Rhodan und seine Begleiter. Wie sie herausfinden, in welcher Zeit sie gelandet sind und welche Gegner sich unversöhnlich gegenüberstehen, das lässt sich heute noch mit viel Spannung lesen.

K. H. Scheer als Exposéautor sowie die Kollegen H. G. Ewers, Kurt Mahr und William Voltz lieferten die Romane für diesen Band. Die Geschichten sind stets spannend, sie sind turbulent und abwechslungsreich, und es passiert ständig etwas. Die Terraner und ihre Verbündeten müssen tricksen und kämpfen, sie treffen auf lebende Mäntel und primitive Ureinwohner, sie kämpfen gegen Bestien und Lemurer.

Ich gestehe, dass ich mit einigem Abstand manche Idee in diesen frühen Romanen nicht mehr mag. Vor allem die Geschichten um den kleinen Psi-Roboter Lullog, die ich in meiner Jugend sehr mochte, als ich den »MdI«-Zyklus zum ersten Mal las, gefielen mir jetzt nicht mehr. Aber es kann einem ja nicht immer alles »munden«.

Dass mir die klassischen Geschichten im Jahr 2016 so gut gefallen, hat allerdings nicht nur damit zu tun, dass ich sie als Jugendlicher so sehr mochte. Die Ereignisse in der Vergangenheit der Erde und in der Milchstraße, die in »Lemuria« erzählt werden, sind zeitlos; sie waren in den 60er-Jahren spannend und finden auch heute noch ihre Freunde. Dank Josef Tratniks faszinierender Erzählstimme wirken die Geschichten zudem aufgefrischt – obwohl am Original ja nicht viel geändert wurde.
Ich freue mich schon auf das nächste Hörbuch aus der Reihe der Silber Edition!

22 Dezember 2016

Die Weißen Welten

Leyle ist kein Mensch von der Erde – aber sie lebt auf der Erde. Als Ärztin, die vom Planeten Aralon stammt, hat es sie auf den Heimatplaneten der Menschheit verschlagen, und hier bekommt sie den Kampf der Terraner gegen die Unterdrückung mit. So zumindest in dem Roman »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka, deer als Band 138 unserer Serie PERRY RHODAN NEO erscheint.

Der Band kommt am 30. Dezember 2016 in den Handel, es ist also der abschließende NEO-Roman für dieses Jahr. Der Roman liefert allerdings keine Neujahrs- oder gar noch verspätete Weihnachtsstimmung, sondern sehr viele Handlungselemente, die eher nachdenklich stimmen. Perry Rhodan wird in diesem Roman beispielsweise vor eine moralische Frage gestellt, auf die es keine einfache Antwort gibt.

Und einige junge Raumfahrer haben durchaus Probleme mit ihren »emotionalen Konflikten«. Das schildert der Autor sehr feinfühlig, unterhaltsam ist das auch – ich könnte mir vorstellen, dass manche Leser genau diese Szenen nicht gut finden. Aber das werden wir ja sehen ...

21 Dezember 2016

Garde der Gerechten

Kurz vor Weihnachten kommt ein Roman in den Handel, der von einer Autorin und einem Autor verfasst worden ist: Die Rede ist von »Garde der Gerechten«, der die Bandnummer 2888 trägt und den Susan Schwartz und Hubert Haensel gemeinsam schrieben. Es ist übrigens der dritte Teil der »Tschubai-Chroniken«, wie wir drei Romane nennen, in denen der Medienwart Col Tschubai eine wichtige Rolle spielt.

Warum die beiden Schriftsteller den Roman gemeinsam schrieben, will ich an dieser Stelle nicht erläutern. Vielleicht haben sie in naher Zukunft einmal Lust, darüber mehr auf einem Con oder sonstwie einer Veranstaltung zu erzählen. Die beiden mögen sich – da lag es nahe, sich hier gegenseitig zu unterstützen.

Die spannende Frage ist ohnehin: Wer von den Leserinnen und Lesern erkennt denn, welche Passage von Hubert und welche von Susan ist? Ich bilde mir selbst ein, stilistische Unterschiede gut herauszfinden – bei diesem Roman dürfte das echt schwierig sein.

Wer Lust hat, kann sich ja über die Feiertag damit beschätigen und uns dann »zwischen den Jahren« an den Erkenntnissen teilhaben lassen ...

20 Dezember 2016

Ein Abend mit dem Comic

Es hat seine Vorteile, PERRY RHODAN-Redakteur zu sein: Man hat oftmals die Chance, spannende Dinge zu sehen, bevor sie »spruchreif« werden. In diesem Fall meine ich den vierten Teil der PERRY RHODAN-Comics – unsere Partner von Cross Cult veröffentlichen die Serie zu meiner großen Freude seit einiger Zeit. Bekanntlich kommt das aktuelle Heft am 27. Januar 2017 in den Handel.

Allerdings durfte ich nicht nur aus reiner Freude den Comic lesen. Ich sollte noch »ein letztes Mal« drübergucken. Also las ich die Texte von Kai Hirdt in deutscher Sprache – die ersten Entwürfe waren in englischer Sprache – und betrachtete dazu die Bilder von Marco Castiello. Das machte echt Spaß.

Ohne über den Inhalt zu viel zu verraten, was mir echt schwer fällt: Die Geschichte von Perry Rhodan und seinen Begleitern im Jahr 3540 wartet mit einigen Überraschungen auf, die sicher die Stammleser überraschen werden. Comicleser, die unsere Serie nicht so gut kennen, werden dadurch hoffentlich auf die Romane aufmerksam – mir hat die Geschichte schon mal sehr gut gefallen.

19 Dezember 2016

Was bedeutet PERRY RHODAN-Trivid?

Ein Logbuch der Redaktion

Während ich diese Zeilen schreibe, läuft unsere Serie PERRY RHODAN-Trivid seit einigen Wochen. Ich kann noch nichts darüber sagen, ob die Serie erfolgreich ist – das wird man frühestens im Frühjahr 2017 genau festlegen können –, aber schon jetzt weiß ich, dass wir viele wichtige Informationen und Lehren aus der Arbeit an dem Prolog und den sechs Romanen ziehen können. Es bietet sich also bereits an, ein wenig zurückblicken.

Erste Überlegungen zu einer reinen E-Book-Serie hatten wir schon früh – tatsächlich schon in den 90er-Jahren. Als das Internet für unsereins wichtig wurde, überlegte ich mir das Konzept eines »Internet-Romans«. Mit dem Autor Frank Böhmert diskutierte ich lange über die Möglichkeiten, wie wir die Möglichkeiten des neuen Mediums mit der PERRY RHODAN-Serie verbinden könnten. Daraus wurde letztlich nichts, wahrscheinlich war 1996 noch nicht die Zeit dafür reif.

Es sollte bis in die Nuller-Jahre hinein dauern, bis wir genügend Erfahrungen mit den E-Books gesammelt hatten. Wir verfolgten, wie der E-Book-Markt langsam wuchs, und wir erlebten mit, wie immer mehr Leser von gedruckten Romanen zu E-Books umstiegen. Es war meiner Ansicht nach nur eine Frage der Zeit, bis irgendwann die ersten Bücher in Form von »digital first« erscheinen würden. Da wollten wir mit PERRY RHODAN dabei sein.

Wir zögerten dennoch recht lange, ließen die Jahre ab 2011 verstreichen und entwickelten lieber das klassische E-Book-Geschäft weiter. Das funktionierte vor allem anfangs überall gleich: Man nimmt einen »normalen« Roman und macht aus diesem eine digitale Edition. Wir taten nichts anderes als das, was alle anderen Verlage auch taten. Das Risiko, direkt ein E-Book zu produzieren, ohne den »Umweg« über ein gedrucktes Werk einzuschlagen, war mir viele Jahre lang zu groß.

Der Grund ist für Außenstehende manchmal nicht nachvollziehbar – deshalb versuche ich, ihn zu erklären. Bisherige Kalkulationen in Verlagen gehen davon aus, dass man ein Buch oder einen Heftroman druckt, in den regulären Vertrieb gibt und dann über Händler verkauft. Für all diese Dinge gibt es klar belegbare Zahlen, man kann die Preise und Kosten kalkulieren, man kann sogar sehr genau im voraus sagen, was man erwartet und wie die Abläufe zu funktionieren haben.

Solange ein E-Book gewissermaßen ein »Abfallprodukt« des herkömmlichen Systems war, konnte man damit wunderbar umgehen. In unserem Fall hieß das: Alle Kosten, die der normale Betrieb in einem Verlag kostet – also beispielsweise das Personal, die Miete für die Räume oder auch die Computer –, wurden auf die gedruckten Romane gebucht. Damit blieben die E-Books von solchen Kosten komplett frei, was sie leicht kalkulierbar machte.

Wenn ich ein »E-Book-Only« machte, um diesen umständlichen Begriff zu benutzen, musste ich all diese Kosten seriös auf das einzelne E-Book umlegen. Und auf einmal war die Tatsache, dass ein E-Book einfach nicht die Verkaufszahlen erreicht wie ein gedruckter Roman, ein echtes Problem. Um ein Beispiel mit Zahlen zu nehmen, die natürlich nicht stimmen: Legt man Kosten auf 100.000 Exemplare um, sind sie recht klein. Packt man sie aber seriös auf 5000 Exemplare, werden sie auf einmal erdrückend groß.

Das hielt uns lange Zeit von ernsthaften Experimenten in die Richtung ab. Mir war aber klar, dass wir sie irgendwann einschlagen mussten. Mein Argument war immer: »Lass uns den Produktionsweg umdrehen. Wir machen ein E-Book, das es nur digital gibt – und kümmern uns danach darum, ob und wie wir daraus vielleicht einmal ein Buch oder sonstwie ein gedrucktes Produkt machen.« Es benötigte einige Zeit, bis wir das Projekt intern durchgesprochen und auch kalkuliert hatten.

tl_files/comic/images/news/news/Trivid_Logo.jpgDass wir vor diesem Hintergrund dann PERRY RHODAN-Trivid machen, ist eine starke Entwicklung. Es gab und gibt keine Erfahrungswerte, niemand weiß und wusste, wie das Projekt ankommen würde, vor allem hatte aber niemand eine Ahnung, ob und wie es sich verkaufen würde.

Dass wir es inhaltlich so gut wie möglich machen wollten, war für mich klar – die Autoren würden sich engagieren, der Lektor und die Redaktion würden intensiv arbeiten, das Marketing würde viele Aktionen ankurbeln. Doch niemand würde wissen, wie der Verkauf ausfallen würde ...

Es gab und gibt in allen Verlagen immerhin erste Verkaufszahlen und Übersichten zu E-Books. Wir wissen bei PERRY RHODAN sehr genau, wie viele Exemplare wir von einem NEO- oder einem Erstauflagen-Roman verkaufen, wie die Auflage bei den Silberbänden oder bei einem Roman einer Miniserie aussieht. Damit kann man kalkulieren – und darauf bauten wir auf.

Machen wir uns aber nichts vor. Die Leser interessiert das nur am Rande, ihm oder ihr geht es um wirtschaftliche Erwägungen des Verlages ... Wer sich einen Roman aus einer unserer Serien kauft, möchte eine spannende Science-Fiction-Geschichte lesen, die idealerweise mit einem Ende aufhört, dass es auf die nächste Geschichte aufmerksam macht. Das ist bei PERRY RHODAN-Trivid nicht anders. Wir erzählen eine Geschichte in Fortsetzungen, auch wenn die Romane deutlich kürzer sind als bei unseren anderen Serien – aber das macht ja nichts.

Für uns alle war es eine neue Erfahrung. Christian Montillon und Oliver Fröhlich mussten anders arbeiten, als sie es gewohnt waren; bei uns intern war die Verzahnung zwischen dem Marketing und der Redaktion viel intensiver als sonst. Ebenso hatten wir die Kommunikation zu den Leserinnen und Lesern angepasst.

Und jetzt warten wir ab, jetzt entscheiden die Leserinnen und Leser. Wenn sich genügend Menschen für PERRY RHODAN-Trivid entscheiden, gibt es sicher irgendwann eine weitere Serie dieser Art. Die Zukunft bleibt also spannend ...

16 Dezember 2016

Jubiläum für die Platin Edition

Ein Logbuch der Redaktion

Im September 2011 kam der erste Band von PERRY RHODAN NEO in den Handel; die Redaktion und der Autor präsentierten ihn auf dem WeltCon in Mannheim. Von Anfang an veröffentlichten wir die Serie in drei Variationen: als gedruckten Roman, der über den Zeitschriftenhandel vertrieben wurde, als E-Book und als Hörbuch.

Seit 2014 ergänzt eine Hardcover-Ausgabe die Science-Fiction-Serie – im November 2016 konnte die Serie ein erstes Jubiläum feiern. Wegen ihrer schönen Optik werden die Bände der NEO-Buchausgabe bekanntlich als Platin Edition bezeichnet. Je vier Romane werden noch einmal bearbeitet und in dieser Ausgabe zusammengefasst  Das Verlagshaus Edel Germany – das auch die PERRY RHODAN-Silberbände vertreibt – ist für die Produktion und den Vertrieb zuständig.

Grund genug, ein wenig auf den Inhalt dieses Buches zu blicken. Mit Christian Montillon und Michael Marcus Thurner schrieben zwei Autoren mit, die bereits zu den Autoren der laufenden PERRY RHODAN-Serie gehörten. Michelle Stern hatte sich zu der Zeit schon einen guten Namen als NEO-Autorin gemacht und stieß kurz darauf zum Team der Erstauflage. Und Oliver Fröhlich gab sein Debüt im Perryversum; mittlerweile hat sich der Schriftsteller fast unverzichtbar gemacht.

NEO Platin Edition 10: Cover von Dirk Schulz»Die Macht des Imperiums« erzählt die Geschichte einer wagemutigen Expedition; sie leitet die Handlungsstaffel »Das Große Imperium« ein. Die wichtigste Hauptperson dabei ist Perry Rhodan, jener Astronaut, der erst Monate zuvor überhaupt den Kontakt zu den Außerirdischen hergestellt hat. Ein erster Versuch der Menschen, mit dem riesigen Arkon-Imperium in Kontakt zu treten, scheiterte kläglich und unter hohen Opfern.

Christian Montillons Roman, der das Buch einleitet, spielt auf zwei unterschiedlichen Handlungsebenen: einerseits im Februar 2037, andererseits im Frühsommer 2036. Die Geschehnisse im Frühsommer 2036, die vor der Mondlandung spielen, zeigen vor allem, in welches Geflecht aus Intrigen und Geheimnissen der Arkonide Atlan verwickelt ist. Der mysteriöse Roboter Rico spielt eine wichtige Rolle, und es wird klar, dass es Mächte gibt, die Rhodans Flug zum Mond verhindern wollen. Der Roman legt damit übrigens wichtige Hinweise auf spätere Entwicklungen in der Serie – bis hin zu den aktuellen Romanen, die Ende 2016 bei PERRY RHODAN NEO veröffentlicht werden.

Ebenso wichtig wie die Handlung des Jahres 2036 ist aber diejenige der »Neuzeit«. Perry Rhodan und seine Gefährten wissen, dass sie erneut ins Arkon-Imperium vorstoßen müssen. Obwohl die Menschen große Opfer bringen mussten, können sie sich auf der Erde weder verstecken noch in Sicherheit wähnen. Die Position der Erde ist nämlich im sogenannten Epetran-Archiv gespeichert, das sich im Zentrum des Imperiums befindet. Erst wenn die Daten gelöscht worden sind, können die Menschen sicher sein.

Die folgenden Romane in diesem Band der Platin Edition – der übrigens auch problemlos ohne Vorkenntnisse zu verstehen ist – zeigen die Expedition. Rhodan und seine Gefährten reisen maskiert, sie müssen sich in geheimer Mission über die Außenposten des Imperiums vorantasten. In »Der Celista« zeigt Michelle Stern allerdings, dass auch die Gegenseite nicht schläft. Schnell setzen sich Geheimagenten auf die Spur der Menschen ...

Mit seinem Roman »Planet der Seelenfälscher« bewies Oliver Fröhlich im Frühjahr 2013, wie gut er sich in die Welt von PERRY RHODAN NEO einfühlen konnte. Er beleuchtete unter anderem das Thema der Individualsignaturen – eines jener Elemente, durch die sich das NEO-Universum vom herkömmlichen PERRY RHODAN-Universum unterscheidet. Sie entsprechen einem »Fingerabdruck« der besonderen Art und können als eindeutiges Mittel verwendet werden, um jemanden zu identifizieren.

Will Perry Rhodan mit seinen Gefährten unerkannt ins Herz des Arkon-Imperiums vorstoßen, muss er die Signatur manipulieren. Das aber ist erstens illegal und zweitens sehr gefährlich – daraus machte Fröhlich einen packenden Roman, der die Leser faszinierte und der das Buch »Die Macht des Imperiums« spannend abschließt.

Ein ganz anderes Thema beleuchtet Michael Marcus Thurner. In seinem Roman »Der König von Chittagong« blickt er nach Bangladesch, in die wuchernde Metropole Chittagong. Dort herrscht ein mächtiger Warlord, der sich als Mann mit beängstigenden und irritierenden Kräften erweist. Am gleichen Schauplatz ist die Erzählung »Der Traum von Chittagong« angesiedelt, die exklusiv für dieses Buch geschrieben wurde. Sie erzählt die weiteren Ereignisse in der Stadt am Indischen Ozean und zeigt vor allem, dass eine technische Entwicklung – oder der Kontakt mit Außerirdischen – nicht unbedingt das Leben von allen Menschen verändern muss.

»Die Macht des Imperiums« ist ein würdiger Band für ein kleines Jubiläum: Neue Autoren treten auf, neue Entwicklungen in der Serie werden angestoßen. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mit PERRY RHODAN NEO schon so weit gekommen sind, und hoffe auf weitere Jubiläen ...

14 Dezember 2016

Irrgarten der Dimensionen

Bereits vor mehreren Wochen ist das erste Hardcover-Album der PERRY-Comics im Rahmen der Alligator-Farm erschienen; gelesen habe ich es dann auch ein wenig später. Aber jetzt ...

»Irrgarten der Dimensionen«, so der Titel der wichtigsten Geschichte, sowie »Vollendete Vergangenheit«, die zweite Geschichte, spielen geschickt mit den verschiedenen Welten und Ebenen des PERRY RHODAN-Universums und greifen allerlei Elemente auf.

Das Album wird nicht jedermanns Sache sein. Wer auf eine beinharte Umsetzung des PERRY RHODAN-Kosmos aus ist, dürfte eine Enttäuschung erleben. Wer es aber mag, wenn mit den Elementen der Serie gespielt wird, hat sicher seine Freude daran.

Zeichnerisch wie textlich sind beide Geschichten sehr unterschiedlich, nicht alles gefiel mir. Aber das ist auch nicht das Ziel der ungewöhnlichen Stories, die sich an Menschen richten, die schrägen Humor vertragen.

13 Dezember 2016

Einige Worte zu Winfried Brand

Der Science-Fiction-Fan Winfried Brand, Jahrgang 1967, ist in der Nacht von Montag auf Dienstag gestorben. In den 80er- und 90er-Jahren produzierte er viele Fanzines und arbeitete aktiv am ColoniaCon mit. Auch PERRY RHODAN war für ihn stets ein wichtiges Thema.

Für die PERRY RHODAN-Serie und ihr redaktionelles Umfeld war er in den vergangenen Jahren vor allem professionell tätig. Unter anderem sorgte er dafür, dass die ATLAN-Bücher digitalisiert und als E-Books in den Handel gebracht wurden. Ohne ihn wären unsere E-Book-Aktivitäten noch nicht so weit vorangeschritten wie bisher.

Wir sind sehr traurig.

12 Dezember 2016

Sherpa Carmichael war ein Held

Als ich mit dem PERRY RHODAN-Universum in Kontakt trat, dauerte es einige Zeit, bis ich neben den Heftromanen auch die Taschenbücher kennenlernte. Dann aber kam eine Klassenkameradin ins Spiel: Sie wusste von meiner Begeisterung für die Science-Fiction-Serie und lieh mir Taschenbücher aus, die sie dem Bücherschrank ihres Vaters entnahm. So kam ich in Berührung mit vielen klassischen PERRY RHODAN-Planetenromanen.

Ich mochte vor allem die »knackigen« Figuren, die in den Romanen von Hans Kneifel auftauchten: nicht nur Atlan selbst, an dem ich früh einen Narren gefressen hatte, sondern auch die einsamen Raumfahrer, die sich auf fremden Planeten durchschlagen mussten. Einer von ihnen war Sherpa Carmichael, und die Romane mit ihm liebte ich.

Im Rahmen unserer Planetenromane – immer zwei Klassiker in einem Buch oder E-Book – sind jetzt zwei dieser frühen Kneifel-Werke erneut erschienen. Sowohl »Der Erbe der Jahrtausende« als auch »Die Pflanzen des Todes« sind typische Romane der 60er-Jahre: Die Milchstraße ist ein »wilder Raum«, in dem sich Kneifels Helden ihren Raum erkämpfen müssen.

Wahrscheinlich empfinden Leser, die heutzutage mit Science Fiction anfangen, diese Art von Schreibe als unmodern. Damals schrieb Hans Kneifel top-aktuelle Abenteuerromane. Und ich finde es gut, dass wir sie auf diese Weise in einer schönen und modernen Art den Lesern von heute präsentieren können – ebenso natürlich jenen, die wie ich ihre Erinnerungen auffrischen wollen.

11 Dezember 2016

Protokolle und Werbetexte

Am Freitag nahm ich an einer internen Besprechung teil, wie wir sie regelmäßig im Verlag haben: Der PERRY RHODAN-Redakteur sitzt da mit dem Geschäftsführer, einer Kollegin aus dem Vertrieb und einem Kollegen vom Gesamt-Marketing zusammen. Besprochen werden die aktuellen Ereignisse, man schaut sich die Zahlen an und entwickelt gemeinsam neue Pläne. Wie das auch in anderen Verlagen üblich ist.

Und am heutigen Sonntag versuche ich das dann alles, so zusammenzufassen, dass wir in dsr Redaktion daraus konkrete Arbeitsaufträge ableiten können. Unter anderem sprachen wir über die Werbeaktionen zu Band 2900, der bekanntlich im März 2017 erscheinen wird. Wenn wir entsprechend werben wollen, müssen die Flächen schon jetzt gebucht werden ...

Darüber hinaus muss ich mit Gedanken zu einigen werblichen Aussagen machen. Der Vertrieb will nämlich erstaunlicherweise wissen, welchen Inhalt der PERRY RHODAN-Zyklus ab Band 2900 hat. Meine Aussage »Der Raumfahrer Perry Rhodan und seine Gefährten erleben allerlei Abenteuer im Weltall« fand man nicht aussagekräftig genug. Nun denn ...

09 Dezember 2016

Daten und Details zum neuen Zyklus

Der »Genesis«-Zyklus entsteht seit einigen Wochen und Monaten. Das bedeutet einiges: Die Exposéautoren sitzen schon seit längerem daran, die Autorinnen und Autoren erhalten in diesen Tagen und Wochen die ersten Exposés, der Zeichner ist bereits an der Arbeit, die Werbeaktionen werden vorbereitet, die Agentur stellt sich auf ihre Aufträge ein.

Recht hoch ist der aktuelle Aufwand, die Hintergründe und Datenblätter zum neuen Zyklus zu erarbeiten. Mit welcher Besatzung geht die RAS TSCHUBAI auf ihre große Reise? Wie sehen die Angehörigen des Sternenvolkes aus, auf das die Terraner treffen? Welche Zusammenhänge ergeben sich mit früheren Serienereignissen?

Das muss alles so früh wie möglich definiert werden. Während also die Handlung in die Details entwickelt wird – die Zykluskonzeption der Bände 2900 bis 2999 steht seit längerem fest –, entstehen die Fakten eines fiktiven Universums. An die müssen sich dann schließlich die Autoren halten, damit alles stimmig bleibt.

08 Dezember 2016

Die Tschubai-Chroniken als Trilogie

Drei ungewöhnliche PERRY RHODAN-Romane, die im Dezember in den Handel kommen, haben eine gemeinsame Hauptperson – und diese bildet die »inhaltliche Klammer« für die Romane. Es handelt sich dabei um Col Tschubai, ein Besatzungsmitglied der RAS TSCHUBAI. Der erste Roman mit dieser Figur erscheint in dieser Woche.

Col Tschubai ist ein entfernter Nachfahre des berühmten Ras Tschubai, verfügt allerdings nicht über Mutantengaben und sieht sich selbst als ganz normalen Menschen. Auf dem Titelbild des Romans »Der Schwarze Sternensturm« ist er zu sehen.  Verfasst wurde der Roman von Michael Marcus Thurner, er trägt die Bandnummer 2886.

Die Handlung spielt in der Galaxis Orpleyd, und die Menschen an Bord der RAS TSCHUBAI geraten in eine Reihe von Problemen. Col Tschubai ist nicht gerade einer der Helden, welche die Lage meistern – aber er ist immer wieder an den entscheidenden Punkten dabei. Das hat mir bei der Lektüre des Manuskriptes sehr gut gefallen.

07 Dezember 2016

Die Leipziger Buchmesse 2017 im Blick

Das Jahr 2016 ist noch nicht vorüber, aber wir planen schon intensiv die Ereignisse des Jahres 2017. Am heutigen Mittwoch wurde beispielsweise die Buchmesse in Leipzig besprochen. Wir werden mit PERRY RHODAN wieder einen Messestand haben – wieder in der Nähe der Fantasy-Leseinsel, auch wenn diese sich im März 2017 sicher anders präsentieren wird wie in den vergangenen Jahren.

Die Gestaltung des Standes richtet sich an den neuen Projekten aus. Nach bisherigem Stand der Dinge zeigen wir den aktuellen PERRY RHODAN-Comic, das Titelbild der dann neuen Miniserie sowie den Jubiläumsband 2900. Damit haben wir schon einige optische Eckpunkte festgelegt; die Agentur kann mit der Gestaltung weitermachen.

Klaus Bollhöfener hat mittlerweile schon mit Autoren und Künstlern gesprochen: Wir wollen schließlich wieder Autogrammstunden anbieten. Ziel ist, auch im März 2017 unsere Science-Fiction-Serie so gut wie möglich zu präsentieren. Zumindest sind wir jetzt einige Schritte weiter gekommen.

06 Dezember 2016

Eine Einladung für Herrn Rhodan

Bei manchen Schreiben fragt man sich als Redakteur, wie ernst sie eigentlich gemeint sind. So erging es der PERRY RHODAN-Redaktion auf jeden Fall im Oktober 1996 – ein Schreiben aus einer EDV-Firma in Düsseldorf war an »Herr Perry Rhodan« gerichtet und begann entsprechend: »Sehr geehrter Herr Rhodan, am Freitag, den 8. November 1996 feiern wir die Einweihung unseres Schulungsraumes und würden uns freuen, wenn Sie dabei wären.«

Die Antwort aus der Redaktion kam am 16. Oktober 1996. »Vielen Dank für Ihre Einladung an Herrn Perry Rhodan, an der Einweihung Ihres Schulungsraumes teilzunehmen«, begann das Schreiben auf offiziellem Briefpapier. Danach ging es gleich ein wenig ernsthafter weiter ...

»Da Herr Rhodan derzeit unbekannt verschollen ist – nach den uns vorliegenden Erkenntnissen, die in den PERRY RHODAN-Romanen veröffentlicht wurden, ist er in der Galaxis Plantagoo unterwegs –, wird es ihm leider nicht möglich sein, Ihre Feierlichkeiten zu besuchen.« Damit war die Abwesenheit des Raumfahrers geklärt, fand man in der Redaktion.

Und setzte hinzu: »Falls er doch noch rechtzeitig über die Brücke in die Unendlichkeit zurückkehren sollte, werden wir ihn selbstverständlich von Ihrer Einladung unterrichten.« Leider ist nicht überliefert, wie das EDV-Unternehmen aus Düsseldorf auf diese Briefsendung reagierte; es kam kein weiterer Brief mehr.

05 Dezember 2016

Der ewige Lügner

Nur noch wenige Tage, und unsere Miniserie PERRY RHODAN-Jupiter erlebt ihren Abschluss. Diese Woche erscheint mit »Der ewige Lügner« der abschließende Roman der Serie – und ich betrachte das mit einer gewissen Wehmut. Obwohl wir mit den zwölf Romanen auch einiges zu tun hatten, machte mir die Arbeit daran sehr viel Spaß.

Heute erhielt ich den Band 12 auf den Tisch. Noch einmal zeigt Arndt Drechsler mit einem phantastischen Cover, was er als Künstler drauf hat. Und die Autoren Wim Vandemaan und Kai Hirdt bringen die unterschiedlichsten Handlungsabschnitte der Serie zu einem vernünftigen Ende. Ganz nebenbei gibt es für die PERRY RHODAN-Kosmologie noch den einen oder anderen Einblick ...

Ob wir ein solches Experiment wiederholen werden, weiß ich bisher nicht. Das Jupiter-Abenteuer wurde auf diese Weise auf jeden Fall ein zweites Mal veröffentlicht – ganz anders als bisher, mit anderen Schwerpunkten und in einem anderen Format. Allein schon die Veröffentlichungspraxis war etwas Besonderes, und das sollte man nicht außer Acht lassen.

04 Dezember 2016

Zerfetzte oder zerstörte Zellen

Als Robert Feldhoff im Frühsommer 1997 die Galornen-Handlung im Rahmen des Tolkander-Zyklus entwickelte, telefonierten wir sehr oft; wir tauschten per Fax und per Telefon unsere Gedanken aus, und wir schaukelten uns richtig hoch. In meiner Erinnerung war das eine unglaublich produktive Zeit – vielleicht auch deshalb, weil Sabine Bretzinger, die damals noch nicht Kropp hieß, stets mit Rat und Tat mitmischte.

Einmal aber war sie nicht meiner Meinung. Hubert Haensel hatte ein spannendes Manuskript abgeliefert, von dem ich ziemlich angetan war. Es sollte als Band 1873 unserer Serie erscheinen. Es ging um Galornen und Zentrifaal, und nebenei spielten auch Gene eine wichtige Rolle.

Ich wollte dem Roman einen knalligen Titel geben: »Zerfetzte Zellen« sollt er heißen. Sabine warf sich fast weg vor Lachen: »Dreimal ›z‹, das ist ja fast schon lyrisch.« Es sei doch sicher ein Knaller, beharrte ich.

Letztlich setzte sie sich durch. Der Roman ging unter dem Titel »Zerstörte Zellen« in den Handel. Immerhin: Zwei von den drei »z« hatte ich durchbekommen ...

02 Dezember 2016

Technischer Abstrakt 1

Am 19. Oktober 1972 wurde an die PERRY RHODAN-Autoren sowie das Lektorat und die Redaktion der Serie ein spezieller Text verschickt: »Technischer Abstrakt Nr. 1«, verfasst von Kurt Mahr, der mit seinem bürgerlichen Namen – also Klaus Mahn – unterschrieb und auf neun Seiten grundlegende Dinge zur Serientechnik festlegte.

Der Abstrakt habe die »Aufgabe, Aspekte der irdischen Tchnologie des 35. Jahrhunderts, also zur Zeit des Perry Rhodan-Bandes 600, zu erläutern«, formulierte der Autor in einem kleinen Vorwort. Der Abstrakt habe nicht vor, »die Handlung der Serie in irgendeiner Weise zu beeinflussen«. Er wollte damit einen »technischen Hintergrund« erstellen, »dessen sich alle Autoren einheitlich bedienen können«.

Der Abstrakt lieferte Informationen zur »Energiegewinnung im 4. Jahrtausend« (es geht um Antimaterie), »Die komputerisierte Gesellschaft« (in der Tat mit »k« geschrieben) und »Öffentliche Verkehrsmittel des 35. Jahrhunderts« (ein pneumatischer Tunnelexpress als ideale Vorstellung). In der Tat dienten die grundlegenden Arbeiten des Autors den Kollegen mehrere Jahre lang als wissenschaftlich-technisches Fundament.

01 Dezember 2016

Die Ausgabe 84 der »SOL« ist eingetroffen

Als ziemlich »fannisch« erweist sich die aktuelle Ausgabe 84 der Zeitschrift »SOL«. Dabei handelt es sich um das Heft der PERRY RHODAN-FanZentrale, der größten Dachorganisation für PERRY RHODAN-Fans. In den vergangenen Jahren wurde das Magazin von André Boyens betreut – die Ausgabe 84 ist die letzte, die er herausgibt. (An dieser Stelle auch mal: Danke für das jahrelange Engagement!)

Grund für den Schwerpunkt war der AustriaCon, mit dem der Stammtisch Wien sein zwanzigjähriges Jubiläum feierte. Eine Reihe von Conberichten erinnern an die Veranstaltung, die bei den Besuchern sehr gut ankam. Darüber hinaus liefert das Heft ein Interview mit Oliver Fröhlich sowie Besprechungen aktueller Romane unserer Serien PERRY RHODAN und PERRY RHODAN NEO.

Insgesamt ist auch diese »SOL«-Ausgabe wieder einmal gelungen; das Layout wirkt professionell, die Texte sind stets lesbar, und das Titelbild erinnert an die »klassische Zeit« der Serie. Die Mitglieder der FanZentrale erhalten das Heft automatisch geliefert, die anderen können es über die Website bestellen. (Wobei diese nicht immer so richtig aktuell ist ...)