31 Mai 2012

Parallele Welten und Erfahrungen

Ein Logbuch der Redaktion

(Vorwegnehmen muss ich eines: Dieses Logbuch enthält sogenannte Spoiler, also inhaltliche Vorgriffe. Allerdings nicht auf PERRY RHODAN, sondern auf »Batman«. Wer Fan dieser Comic-Serie ist, möge selbst entscheiden, ob er sich möglicherweise eine Überraschung nehmen lassen möchte.)

Buchstäblich jeder kennt die »Batman«-Serie. Der maskierte Ritter von Gotham ist ein fester Bestandteil der westlichen Unterhaltungskultur - vor allem die Verfilmungen sowohl in den 80er-Jahren als auch die aktuellen Kino-Hits haben die Figur weltweit bekannt gemacht. Ich finde die Filme teilweise klasse, bin aber seit Jahrzehnten ein echter Fan der »Batman«-Comics.

Als solcher finde ich es immer wieder spannend, was die amerikanischen Comic-Leute mit dieser Figur anstellen: Man schickt Bruce Wayne, den Mann hinter der Fledermaus-Verkleidung, in die unmöglichsten Abenteuer, man tötet ihn sogar und lässt ihn durch die Zeit reisen, man erfindet haufenweise Geschichten um ihn, die immer schwerer in den Gesamtkosmos der Serie einzubetten sind.

Noch spannender ist die Sache allerdings, wenn man »Batman« mit PERRY RHODAN vergleicht: Beide Serien sind mehrere Jahrzehnte alt, beide Serien haben sich immer wieder geändert. Bei beiden Serien ist die Ausgangsposition gleich geblieben, aber sie wurden durch neue Autoren und Zeichner zeitweise sehr stark an den jeweiligen Zeitgeist angepasst.

Wie weit es die »Batman«-Macher treiben, belebt die Miniserie »Batman - Knight of Vengeance«, die in der zweiten Jahreshälfte 2011 in den USA erschienen ist. Mittlerweile liegt die drei Hefte umfassende Serie im deutschen Sprachraum vor: als Bestandteil des »Flashpoint-Sonderbandes« mit dem Titel »Batman«. Das Paperback enthält zwei Miniserien, und zumindest die erste Hälfte lohnt sich - bei »Batman - Knight of Vengeance« brechen die Zeichner und Autoren am stärksten mit den bekannten »Batman«-Elementen.

(Was »Flashpoint« ist und welche Rolle dieses Thema innerhalb des sogenannten DC-Universums spielt, möchte ich hier nicht weiter vertiefen. Ich könnte es übrigens auch kaum, weil ich außer den »Batman«-Geschichten keine andere »Flashpoint«-Episode lese.)

Wir erinnern uns: Im originalen »Batman« beginnt die Geschichte im Prinzip damit, dass der junge Bruce Wayne anschauen muss, wie seine Eltern vor seinen Augen ermordet werden. In der Folge beschließt er, sein Leben dem Kampf gegen das Verbrechen zu widmen.

Die vorliegende Miniserie ist in einer parallelen Welt angesiedelt. In dieser kam es zum selben Überfall wie im Original. Bei diesem Überfall aber tötete der Vater seinen Sohn; Bruce Wayne starb, und seine Eltern veränderten sich. Während der Vater zu Batman wurde, entwickelte sich die Mutter in ihrem Wahn zum Joker - im Comic wird das übrigens in einer ziemlich schockierenden Szene enthüllt.

Es gibt eine Reihe weiterer Parallelen, die von der originalen Serie zu dieser Miniserie massiv verändert werden. Und jetzt stellen wir uns einmal vor, was passiert wäre, wenn wir bei PERRY RHODAN einmal ähnlich radikal vorgingen ...

Wenn wir nicht - wie bei PERRY RHODAN NEO - die gleichen Elemente verwenden und verändern, sondern die Charaktere grundsätzlich umwerfen würden ...

Wenn wir aus Perry Rhodan beispielsweise einen Mutanten mit beeindruckenden Fähigkeiten oder einen monströsen Killer machen würden, wenn die Menschheit mithilfe Clark Flippers zu den Sternen gereist wäre ...

Eine spannende Überlegung, wie ich finde. Die »Batman«-Macher haben sich das ebenfalls überlegt; für einen sogenannten Event haben sie sich zu diesem radikalen Vorgehen entschieden. Ich gestehe: Ich hätte mich das bei PERRY RHODAN nicht getraut. Aber vielleicht ist das mal eine Überlegung für die ferne Zukunft?

30 Mai 2012

Der Terraner in Arbeit

Der heutige Tag gilt vor allem dem aktuellen Silberband. Gemeint ist der Band mit der Nummer 119, der im September 2012 erscheinen soll - »Der Terraner« also, und ich habe die Daten für den Roman jetzt vorliegen. Hubert Haensel hat termingerecht geliefert.

Eigentlich habe ich nicht viel Arbeit damit, weil der Kollege sehr sorgsam arbeitet. Dennoch nehme ich mir die Zeit und setze mich noch einmal mit dem Roman oder den Romanen auseinander; wir wollen ja mit diesem Buch den neuen Zyklus bei den Silberbänden gebührend einleiten.

29 Mai 2012

Roman abzugeben

Es ist eigentlich immer dasselbe: Kaum sind die Kolleginnen und/oder Kollegen in Urlaub, sehe ich mich mit Tätigkeiten konfrontiert, die ich in den letzten Jahren eher gemieden habe. Nicht aus Bösartigkeit oder Faulheit, sondern einfach deshalb, weil sie von den eben erwähnten Kolleginnen abgenommen wurde.

Dazu gehört das weite Feld der »Romanabgabe«. Gemeint ist damit: Der redigierte Roman wird noch einmal durchgeschaut, dann wird die Datei in die richtigen Produktionsordner gestellt und in die Satzherstellung geschoben. Sicherheitshalber ist auch ein Manuskript-Ausdruck anzufertigen, mit dem das Korrektorat dann arbeitet.

Alles kein Problem, alles hundertmal erledigt. Nur: in den letzten zehn Jahren praktisch nicht mehr. Da stoße ich glatt für einige Sekunden an meine Grenzen ...

27 Mai 2012

ColoniaCon war toll

Um es kurz zu machen: Ich verbrachte am Samstag, 26. Mai 2012, einen sehr schönen Tag in Köln. Vom Programm bekam ich nicht so viel mit, denn das Wetter lud bei diesem ColoniaCon dazu ein, mit Fans und Autoren am Rheinufer oder am Park zu setzen und sich an der freien Luft zu unterhalten.

Während des Cons herrschte eine duchgehend positive Stimmung, die sich auf alle Besucher übertrug. Mit wem ich auch sprach, die Leute fanden's schön. Die Programmpunkte waren gut besucht, an der Theke war diesmal nicht so viel los wie früher - weil alle im Freien waren -, und das abendliche Grillen wurde ebenfalls sehr gut angenommen.

Besonders schön: Örtliche Jugendorganisationen hatten am Rheinufer ein kleines Zeltlager mit Musikuntermalung organisiert. Man konnte also Pizza und Bier ordern und einer örtlichen Ska-Band lauschen. Super.

26 Mai 2012

ColoniaCon ante portas

Der heutige Samstag, 26. Mai 2012, ist ein Con-Tag, er erste in diesem Jahr: Ich fahre nach Köln, wo ich den ColoniaCon besuche, das schon traditionelle Treffen von Science-Fiction-Fans, das wie in den letzten Jahren und Jahrzehnten auch im Jugendpark in Köln-Deutz stattfindet. Ich nehme am Programm teil, in dem ich eine Lesung bestreite und mich bei der Diskussion über PERRY RHODAN aufs Podium setze.

Aber vor allem führe ich viele Gespräche: Es sind Autoren und Zeichner vor Ort, mit denen ich mich austauschen möchte. Wahrscheinlich werde ich auch mit E-Book- und Hörbuchpartnern sprechen. Wie bei einer Messe also - ein Con ist auch nicht mehr das, was er vor vielen Jahren für mich war ...

25 Mai 2012

Sturm über Morgenröte

Manchmal dauert es ein wenig mit Belegexemplaren - wenn sie dann aber nach einer längeren Wartezeit bei uns in der Redaktion eintreffen, ist die Freude sehr groß. Heute kamen endlich die Belege des fünften »Schattenlord«-Bandes, und das Buch sieht wieder mal klasse aus.

Der Roman stammt von Susan Schwartz, es ist der fünfte in der neuen Fantasy-Serie, und er trägt den Titel »Sturm über Morgenröte«. Das Cover - ziemlich violett - stammt von Dirk Schulz. Und ich finde es super, dass die Fantasy-Serie so gut läuft!

24 Mai 2012

Michelles erster NEO

Druckfrisch liegt er auf meinem Schreibtisch: »Der erste Thort«, Michelle Sterns erster Beitrag, den sie für die neue Serie PERRY RHODAN NEO geschrieben hat. Das Cover ist reichlich actiongeladen und krachig – aber das passt zum Inhalt, in dem es auch ganz schön kracht.

Zum Inhalt will ich gar nicht so viel verraten. Nur so viel: Es geht noch einmal ins System der blauen Sonne Wega, und unsere terranischen Helden bekommen einige neue Erkenntnisse vermittelt, die sie bislang noch nicht wussten. Das hat die Autorin auf jeden Fall sehr gut hinbekommen – ein sehr schöner Start!

23 Mai 2012

Phanes-Schaltung

Druckfrisch liegt er vor mir: der PERRY RHODAN-Band 2650, die »Halbzeit« des laufenden Zyklus. Verfasst wurde der Roman von Uwe Anton, der Titel lautet »Die Phanes-Schaltung«, und rein inhaltlich wird der Neuroversum-Zyklus hier um wesentliche Aspekte bereichert.

Mein erster »Halbzeit«-Roman, für den ich redaktionell verantwortlich war, trug übrigens die Bandnummer 1650. Das heißt, dass ich damit jetzt 1000 PERRY RHODAN-Romane »redaktionell begleitet« habe. Mir wird fast schon schwindlig.

22 Mai 2012

Autorinnenbesuch

Seltener Besuch in den Räumen der PERRY RHODAN-Redaktion: Verena Themsen kam zum ersten Mal zu uns; nicht nur, seit sie Autorin ist, sondern überhaupt. Zumindest meiner Erinnerung nach war sie noch nie zuvor bei mir im Büro, sondern wir trafen uns stets entweder auf Cons, bei einer Autorenkonferenz oder einmal bei ihr. Es wurde also Zeit.

Mit der Autorin sprach ich selbstverständlich über den aktuellen Roman, an dem sie derzeit arbeitet, über künftige Projekte und alles mögliche »andere Zeugs«. Wie das eben so ist, wenn man sich nur sehr unregelmäßig sieht und ansonsten fleißig mailt ...

21 Mai 2012

Badge zum Con

Dieser Tage fiel es mir wieder in die Hände: mein »Badge« für den PERRY RHODAN-WeltCon 1991, der bekanntlich in Karlsruhe veranstaltet wurde. Es war das erste und letzte Mal, dass ich in Karlsruhe in einem Hotel übernachtete – und es war das erste und letzte Mal, dass es solche »Bändchen« auf einem PERRY RHODAN-Con gab.

Neben den normalen Namensschildern gab es spezielle Bänder, die aus einer Art Kunststoff-Mixtur hergestellt waren. Oben drüber stand der PERRY RHODAN-Schriftzug, dann kam der PERRY RHODAN-Kopf, den man Ende der 80er-Jahre eingeführt hatte und anfangs der 90er-Jahre wieder abschaffte, darunter stand dann »Worldcon 1991«.

Das »Badge« war gelb, was einer Art Rangordnung entsprach. Je nach Farbe des Bandes konnte man in verschiedene Bereiche der Veranstaltungshalle vorstoßen.

Bei mir stand zusätzlich »PERRY RHODAN TEAM« darauf, so dass ich zu allen Räumlichkeiten jederzeit freien Zugang hatte. Und das, obwohl ich streng genommen nur zwei Programmpunkte bestritt und in die eigentliche Organisation so gut wie gar nicht eingebunden war ...

20 Mai 2012

Zugeballert mit Texten

Es ist rein physisch nicht zu schaffen: Ich habe mir zu viel Lektüre fürs Wochenende eingepackt. Zu allem Überfluss an einem Wochenende, das viel schönes Wetter und eine Reihe von privaten Verpflichtungen aufzubieten hat.

Dabei würde ich ja gern: die Anfänge von insgesamt drei PERRY RHODAN-Manuskripten, zwei NEO-Exposés, zwei Exposés für die Erstauflage sowie ein Ideenpapier. Also gestehe ich ein: Ich bin ein schneller Leser, aber ich schaffe es nicht ...

19 Mai 2012

Geleitzug nach Andromeda

Manche Sachen dauern einfach länger - in diesem Fall die Erwähnung eines Fan-Romans; von Rezension kann ich hier schon lange nicht mehr sprechen. Bereits vor gut einem Jahr erschien »Geleitzug nach Andromeda«, der Fan-Roman von Norbert Mertens, den dieser zum fünfzigsten Geburtstag der PERRY RHODAN-Serie verfasst hat, im Rahmen des Terranischen Club Edens (TCE).

Der Roman entstand nach einer Idee von Kurt Kobler. Wer beide Autoren kennt, kann aus dem Titel dann schon schließen, um was es eigentlich geht: um eine Episode aus der Zeit der Meister der Insel natürlich. Hauptfigur des Romans ist Anson Tesker, ein Major der Solaren Flotte, der voller psychischer Probleme steckt, aber dennoch einen wichtigen Geheimauftrag erfolgreich zu Ende bringen soll.

Was zwischen Andromeda und der Milchstraße geschieht, beschreibt Norbert Mertens abwechslungsreich und unterhaltsam. Ich habe den 140 Seiten starken, wie ein Paperback gebundenen Roman mit viel Spaß durchgeschmökert. Und natürlich habe ich mich über die Anspielungen auf Verlagsangehörige und Autoren amüsiert ...

Ein absolut gelungenes Beispiel für einen Fan-Roman! Wer sich für die Zeit der MdI interessiert, sollte schauen, ob es im TCE-Shop eventuell noch ein Exemplar gibt ...

18 Mai 2012

Strickmuster gesucht

Im März 1998 schrieb mich ein Autor an, der einen Wohnort in Frankreich sowie eine Adresse in Großbritannien angab. Sein Brief kam per Fax, und es war sehr selbstbewusst: Er würde sich gerne an einem PERRY RHODAN-Roman versuchen und mir »unverbindlich ein erstes Kapitel zu einem zuvor abgesprochenen Stoff schreiben«. Er ergänzte unter anderem: »Ein bereits vorliegendes Buch als Strickmuster würde dabei natürlich helfen.«

An meiner Stelle antwortete Sabine Bretzinger, die heute bekanntlich Kropp heißt. PERRY RHODAN lasse sich nicht nach einem Strickmuster schreiben. »Schicken Sie uns doch einfach ein ausführliches Exposé und eventuell das erste Kapitel Ihres Romans«, schlug sie vor. Es überrascht wenig, dass wir nie wieder von diesem Herrn hörten.

16 Mai 2012

Blau in Blau

Es war die fünfte STELLARIS-Geschichte, und es war die erste, die Hermann Ritter zu dieser Reihe beisteuerte: »Blau in Blau« ist eine kurze Krimi-Geschichte mit einem ungewöhnlichen Ermittler und einem ungewöhnlichen Fall. Ich habe dieser Tage endlich die Hörbuch-Fassung gehört.

Das Hörbuch wurde von Sebastian Rüger eingelesen, der die Geschichte gut rüberbringt. Lachen musste ich nur jedesmal, wenn er »Rintintin« auf deutsch aussprach. Da war ihm wohl nicht bewusst, auf wen oder was Hermann Ritter sich hierbei in seiner Geschichte bezog ...

15 Mai 2012

NEO-Coverdiskussion

Es gibt Leser, die kritisierten vor allem in den letzten Wochen immer wieder, dass wir angeblich zu viele Kugelraumer auf den Titelbildern von PERRY RHODAN NEO zeigen würden. Das sehe ich natürlich nicht so, zudem sind Kugelraumer sehr typisch für PERRY RHODAN und gehören deshalb immer wieder auf unsere Titelbilder drauf.

Derzeit diskutiere ich mit Dirk Schulz per Mail über die Titelbilder in der laufenden dritten Staffel. Da gibt's auf jeden Fall nicht nur Raumschiffe: Es gibt eine Raumfahrerin, Humanoide im Wasser oder einen großen Turm ... Mal schauen, was manche Kritiker dann zu bemängeln haben.

14 Mai 2012

Prinzenkrieger und andere Aliens


Wenn ich die holländischen Belegexemplare erhalte, komme ich manchmal ein wenig ins Sinnieren: Ich schaue mir die Titelbilder an, lese die Übersetzung der Originaltitel und erinnere mich an die ursprünglichen Romane. Ein schönes Beispiel dafür ist der Doppelband 2133/23.

»De Rechtbank van de Prinskrijgers« kann man eigentlich auch übersetzen, wenn man kein einziges fremdsprachiges Wort kennt; die Rückseite mit »Doorstoot naar Vision« sieht richtig cool aus. Zwei spannende Romane von Arndt Ellmer und Ernst Vlcek, die unsere holländischen Partner hier präsentiert bekommen – sehr schön!

13 Mai 2012

Kleinkram-Texte vorbereiten

Der heutige Sonntag lädt nicht gerade zu sportlichen Aktivitäten an der frischen Luft ein. Da macht es mir nicht so viel aus, wenn ich daheim bleibe, um Manuskripte sowie Exposés zu lesen.

Und ich verfasse Texte: Für die Homepage werden einige Meldungen benötigt, für PERRY RHODAN NEO wollte ich noch einen Pressetext verfassen, für das PERRY RHODAN-Jahrbuch 2011 wird ein Text von mir gewünscht. Jeder Text für sich ist kein Problem, in der Gesamtheit ist es dann doch ein ordentlicher »Batzen«.

12 Mai 2012

Die Hector-SOL

Die Zeitschrift SOL der PERRY RHODAN-FanZentrale lese ich seit der Nullnummer; meist fühlte ich mich in all den Jahren gut unterhalten und informiert. Die Nummer 66, die ich vorab erhalten habe, ist die schwächste seit langem; möglicherweise die schwächste überhaupt.

Von 48 Seiten werden zwanzig durch völlig unlesbare Berichte von Robert Hector eingenommen. Was für eine Platzverschwendung! Texte dieser Art kann meinetwegen das »Baden-Württemberg Aktuell« bringen, aber nicht die SOL, das eigentlich wichtigste Heft der PERRY RHODAN-Fan-Szene.

Da fallen die eigentlich guten und lesbaren anderen Beiträge völlig unter den Tisch. Die PRFZ wird an solchen Magazinen keinen großen Spaß haben – für ein Robert-Hector-Egozine wird kaum ein Mitglied seinen Jahresbeitrag entrichten wollen.

11 Mai 2012

Es war der letzte Band

Als ich 1996 den Roman »Tariga sehen und sterben« als Redakteur zur Veröffentlichung brachte, war es der letzte Roman der damaligen PERRY RHODAN-Taschenbücher, die zu jener Zeit im Heyne-Verlag publiziert wurden. Er erschien als Nummer 403; jetzt kommt derselbe Roman in Form eines Taschenheftes und in neuer Bearbeitung als Nummer in den Handel.

»War das Ende nicht zugleich die Chance auf einen neuen Anfang?«, schrieb der Autor damals als letzte Zeilen seines Romans. »Wann und wo auch immer?«

Es war bewusst so von ihm formuliert, weil Hubert Haensel auf eine Fortsetzung der Taschenbücher hoffte. Seither hat sich viel getan, aber es war für mich tatsächlich eine ganz besondere Freude, diesen Roman jetzt als »neues« Taschenheft in den Handel zu bringen.

10 Mai 2012

Planetenroman mit Neu-Optik

Ganz frisch aus der Druckerei kam heute der PERRY RHODAN-Planetenroman 18. Auf den Inhalt und das Cover gehe ich jetzt gar nicht ein - mir geht's um die Optik. Diese haben wir nämlich ein wenig angepasst.

Von einer gelblich-braunen Grundfarbe auf dem Cover sind wir zu einem edlen Schwarz übergegangen; auch die Art und Weise, wie das Titelbild und der Rückseitentext auf dem Cover stehen, wurde leicht geändert. Die grundsätzlich Anmutung des Titelbildes blieb aber gleich. Mal sehen, was die Leser dazu sagen ...

09 Mai 2012

Zeitstrahl-Diskussion

Ich find's immer gut und spannend, wenn die Autoren untereinander diskutieren. Gestern und heute ist das der Fall, ausgelöst durch eine Überlegung von Leo Lukas, der eine kleine Schwäche im Exposé herausgefunden hat – es scheint der Ablauf nicht zu stimmen.

Klar: Erst wenn der Autor wirklich intensiv mit dem Exposé arbeitet, kann er merken, was funktioniert und was nicht. So auch in diesem Fall. Für mich heißt das: Ich checke die Exposés, ich betrachte die Argumente der Autoren und versuche, mir selbst ein Bild zu machen. Solche Aspekte meiner Arbeit mag ich!

08 Mai 2012

Ohrkanus für STIL

Die Macher des Hörspiel-Studios STIL in Berlin sind mir persönlich bekannt: Christian Hagitte und Simon Bertling haben die vorzüglichen PERRY RHODAN-Hörspiele des »Sternenozean«-Zyklus für Lübbe-Audio umgesetzt. Diese Hörspiele kann man nicht genug loben; sie machten PERRY RHODAN in den Nullerjahren auch akustisch neu erfahrbar.

Jetzt hat das Label gleich zwei Preise gewonnen. In Berlin wurde der Hörbuch- und Hörspielpreis Ohrkanus verliehen. Die von STIL produzierte Hörspielserie »Prof. Sigmund Freud« gewann dabei in der Kategorie »Beste Serie«. Beste Sprecher wurden Felicitas Woll (sie spricht Anna Freud) und Hans-Peter Hallwachs (er verkörpert Sigmund Freud).

07 Mai 2012

Spiel auf russisch


Was es nicht alles gibt: Das PERRY RHODAN-Brettspiel, das vor einigen Jahren bei Kosmos erschienen ist, wurde auch in russischer Sprache veröffentlicht. Irgendwie ging diese Tatsache an mir vorüber, umso mehr freue ich mich darüber - so was ist ja immer wieder schön. Jetzt möchte ich aber ein Belegexemplar im Regal haben ...

Wie es aussieht, haben die russischen Kollegen das Spiel aber nicht direkt bei uns oder den Kollegen in Deutschland lizenziert, sondern den Weg über die amerikanische Lizenz genommen. Dort ist das Spiel ja unter dem Titel »The Cosmic League« im Handel.

06 Mai 2012

Neu bei NEO

Am heutigen Sonntag – es regnet eh – beschäftigte ich mich mit einem NEO-Roman, der von einem Autor verfasst wurde, der in dieser Serie noch nicht mitschreiben konnte. Seinen Namen kann ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten, aber er ist nicht völlig unbekannt.

Damit ist er ein weiterer Neuzugang in dem Team, das sich langsam für PERRY RHODAN NEO bildet. Sein Roman treibt das Geschehen um das galaktische Rätsel um entscheidende Bereiche voran.

05 Mai 2012

Topsider, Blues und Expo-Lektüre

Der heutige Samstag gilt unter anderem der Lektüre aktueller Exposés: Uwe Anton hat mir gleich einen ganzen Packen geschickt, teilweise noch in einer sehr frühen Version, über die wir dann diskutieren können.

Unter anderem spielen Blues und Topsider eine Rolle, daneben ein wichtiger Terraner, der auch nach Band 2700 eine wesentliche Rolle in der PERRY RHODAN-Handlung spielen wird. Die Lektüre ist schon mal faszinierend – für mich ist dann ja immer spannend, sich zu überlegen, wie die Autoren mit den Exposés arbeiten.

04 Mai 2012

Dritte Staffel ahoi

Wie schnell die Produktion voranschreitet, sehe ich bei den Exemplaren, die ich von der Druckerei quasi druckfrisch erhalte. So heute: PERRY RHODAN NEO 17 landet auf meinem Tisch - der Roman ist von Frank Borsch und heißt »Der Administrator«.

Damit starten wir in die dritte Staffel unserer Serie, und damit konnte am Anfang keiner rechnen. Es geht los zum Galaktischen Rätsel, bei dem sich einiges völlig anders entwickeln wird, als die Leser erwarten werden. Ich freue mich so lange über den schön gedruckten Roman!

03 Mai 2012

Torr Samaho, die SOL und ein Megadom

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Eines war allen Mitgliedern des PERRY RHODAN-Teams zu Beginn des Jahres 1999 klar: Es kamen große Herausforderungen auf uns zu. Die Leser erwarteten einen Abschluss des laufenden Zyklus mit vielen Höhepunkten, und wir mussten die »Pflöcke« einschlagen, die wir benötigten, um einen neuen Zyklus nach Band 2000 zu starten. Zum Jahresende stand zudem der PERRY RHODAN-WeltCon ins Haus, auf den wir uns alle schon sehr freuten.

Aber davor kam die Arbeit. Aus diesem Grund reisten Robert Feldhoff und Ernst Vlcek nach Karlsruhe, um sich mit mir zu einer Exposé-Besprechung zu treffen. Beide Autoren brachten Ideenpapiere mit, ich selbst bereitete mich entsprechend vor.

Warum wir solche Besprechungen in Karlsruhe abhielten und nicht in Rastatt, wo der Verlagssitz war, hatte einen einfachen Grund: Ich selbst wohnte zu dieser Zeit in Karlsruhe, und die Stadt war für die Reisenden besser zu erreichen als Rastatt. Wenn wir uns in Rastatt im Verlag trafen, gab es zudem immer wieder Gelegenheiten, mich aus einer Besprechung herauszuholen. Das war der Konzentration aller Beteiligten nicht eben förderlich, wie wir wussten.

Also entschieden wir uns für Karlsruhe und wählten alle Lokalitäten entsprechend aus: Die beiden Autoren wurden in einem Gästehaus einquartiert, das zudem - welch ein Zufall! - in derselben Straße lag wie meine damalige Wohnung.

Wir gingen an diesem Sonntagabend, 7. Februar 1999, in aller Gemütsruhe essen; dabei besprachen wir unter anderem, welche Romane bislang gut gelaufen waren und welche uns selbst nicht so gut gefallen hatten. Der Thoregon-Gesamtkomplex lief zu dieser Zeit schon einige Jahre. Die meisten Leser schienen die Geschichte insgesamt zu mögen, aber es gab dennoch viel Detailkritik, die einzelne Handlungsebenen und Romane betraf.

Den Abend ließen wir in der »Katakombe« ausklingen, zu jener Zeit mein bevorzugter Wochenend-Aufenthaltsort in der Stadt. Die am Sonntagabend hier auflaufende »Gothic«-Szene schien auf das Ideenpotential einen guten Einfluss gehabt zu haben: Gerade zum Abschluss des laufenden Thoregon-Zyklus entstanden hier einige interessante Ideen.

Beispielsweise kamen wir auf die Idee, den mysteriösen Torr Samaho, den Diener der Materie, als Musikliebhaber aufzubauen. Zitat aus meinem internen Protokoll: »Er sammelt seit Millionen Jahren Musik aus dem ganzen Universum; seine größte Angst ist, dass jemand seine Musiksammlung vernichtet. Unter anderem hat er ein Stasis-Orchester, das aus den fähigsten Musikern aller Zeiten und Welten besteht: Die dürfen nur dann aus der Stasis aufwachen, wenn er Musik dirigieren will. Dann dürfen sie zu seinen Gunsten spielen. Wenn MATERIA vernichtet wird, spielen sie dazu ihr letztes Konzert ...«

Robert Feldhoff, der später auch als Autor mit dieser Figur arbeiten sollte, legte darüber hinaus fest: »Er ist keine Superintelligenz, aber ein hochrangiger Handlanger der Kosmokraten, vergleichbar mit Carfesch.« Robert erfand »eine spezielle Art dieser Handlanger, die den Status der Mächtigen haben, aber nicht mit diesen identisch sind«. Zu dem Zeitpunkt planten wir noch, Torr Samaho für »die nächsten Jahre« in der Handlung zu behalten.

Er sollte keinen Zellaktivator tragen, aber unsterblich sein. »Ein riesengroßer Zyklop; er hat eine Art Anzug der Vernichtung an: ein Geflecht, das ihm zusätzliche Gaben verleiht«, schrieb ich in meinem Protokoll. Während dieser Punkt recht ausführlich war, wurden weitere Einzelheiten sehr undeutlich notiert: »Er muss aber auch so sehr große Geistesgaben haben«; darunter kann man sich nach all den Jahren alles mögliche vorstellen ...

Es wurde ein langer Abend. Die Musik war laut, und das Bier schmeckte gut; zudem konnte man damals in Kneipen noch rauchen, was vor allem Ernst Vlcek sehr genoss. Einige Zeit nach Mitternacht lieferte ich die beiden Autoren vor ihrem Hotel ab, bevor ich den letzten Kilometer zu Fuß nach Hause bummelte.

Am Montagmorgen, 8. Februar, traf ich mich mit den beiden im Frühstückssaal des Hotels. Sie hatten bereits gefrühstückt, und wir waren die einzigen Menschen, die sich dort aufhielten. Das Personal ließ uns zudem in Ruhe ...

Zwischen dem geplünderten Frühstücks-Buffet und inmitten eines leeren Saales überlegten wir uns, wie wir die laufende Handlung in der Galaxis Chearth zum Ende führen sollten. Die Menschen von Camelot sollten entscheidende Hilfsmittel erfinden, die helfen sollten, die Invasion der Algioten abzuwehren. In unserer Besprechung blieben wir bei diesem Thema aber sehr schwammig; viele Details dieser Handlungsebene wurden erst später am Telefon und in Ideenpapieren per Fax festgelegt.

Ein weiteres Thema war die SOL. Wir definierten, dass das Generationenraumschiff in die Galaxis DaGlausch kommen sollte. Dort müsste es in den Kessel eindringen, »eventuell in einem Verbund mit den Virtuellen Schiffen«. Die Überraschung wurde bereits definiert: »Dort erhebt sich ein riesengroßer Pilzdom, ein sogenannter Megadom.«

In Band 1999 sollte die SOL durch den Megadom fliegen. Perry Rhodan wollten wir aber bewusst zurücklassen. ES würde ihm sagen: »Du musst bei der Menschheit bleiben.« Die Besatzung der SOL sollte darüber hinaus eine Aufgabe von den Helioten erhalten, über die wir zu diesem Zeitpunkt noch so gut wie gar nichts wussten: »Rettet das Volk X, das ist identisch mit der Geburt von ES.«

Damit legten wir - ohne die Details an diesem Montagmorgen zu wissen - die Grundlagen für die Geschehnisse im folgenden Zyklus. Richtig spannend wurde es aber erst im Verlauf des Tages, als wir uns den Band 2000 und die Folgen genauer anschauten ...

02 Mai 2012

Ideenreichtum und so

Manche Briefe begeistern mich auch noch nach vielen Jahren. Beim Aufräumen fiel mir ein Schreiben in die Finger, das im September 1997 an mich geschickt worden war. In einem forschen Ton schrieb mich damals ein mir persönlich unbekannter Mann an.

Ich möge ihm doch bitte mitteilen, »ob sie an Nachwuchsautoren für Ihre Reihe ›Perry-Rhodan‹ (eventuell auch andere) interessiert sind!« (Die jeweilige Schreibweise habe ich eins zu eins übernommen.)

Er sei arbeitslos und habe deshalb die Möglichkeit, sich auf meine »Bedürfnisse einzustellen«. Er habe zudem »unerschöpflichen Ideenreichtum und einen reichlichen Vorrat an Motivation«.

Textbeispiele oder dergleichen fügte der engagierte, angehende Autor seinem Schreiben leider nicht bei. »Probieren Sie es halt einfach mit mir!«, forderte er am Ende ein wenig euphorisch.

Leider konnte ich ihm nicht weiterhelfen und lehnte sein Angebot ab. Daraufhin hörte ich nie wieder von ihm. Wie so oft ...

01 Mai 2012

Atlan-Ideen auf Papier

Die Fahrt nach Waldems am gestrigen Tag hatte zwar nur einige Stunden gedauert, aber viele Gespräche mit sich gebracht. Mit Sabine Kropp hatte ich viele Ideen gewälzt; unter anderem ging es um unseren gemeinsamen Lieblings-Arkoniden.

Im Jahr 2012 wird ATLAN ja fünfzig Jahre alt; zumindest war 1962 der erste Roman erschienen, in dem der Arkonide eine wichtige Rolle spielt. Daraus sollten wir in diesem Jahr 2012 eine gelungene Geschichte machen können. Diese Ideen tippe und tippte ich am heutigen »Tag der Arbeit« zusammen.