Dass Karl-Herbert Scheer
einmal der bekannteste und beliebteste Science-Fiction-Autor im
deutschen Sprachraum werden würde, konnte 1951 noch niemand ahnen. Der
junge Mann, Jahrgang 1928, veröffentlichte den Roman »Piraten zwischen
Erde und Mars« als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift »Das grüne
Blatt«.
Es ist dem Terranischen Club Eden zu verdanken, dass dieser Klassiker jetzt auch für heutige Leser wieder zur Verfügung steht. Ich hatte ihn nie zuvor gelesen und bin sehr froh darüber, durch den TCE – so das Kürzel des Clubs – eine Möglichkeit dazu zu erhalten. Wobei man fairerweise sagen muss, dass die Handlung dem heutigen Leser wenig an Überraschungen zu bieten hat. 1951/52 war das natürlich anders; da waren all die Dinge, die Scheer in seinem Roman erzählte, für die meisten Leser wohl völlig neu und verblüfft.
Die Geschichte beginnt in einer nahen, nicht genau definierten Zukunft. Die Menschen durchqueren das All bereits zwischen den Planeten des Solsystems, schnelle Raumkreuzer transportieren Rohstoffe vom Mars zur Erde. Doch Piraten lauern den Frachtern auf, es kommt zu Kämpfen im All. Die Geheimdienste beschließen, zwei wagemutige Raumfahrer in die Reihen der Piraten einzuschleusen, um auf die Spur der Bösewichte zu kommen ...
Die Helden des Romans sind deutsche Raumfahrer, die sich mit einer Selbstverständlichkeit zwischen den Welten des Sonnensystems bewegen, dass es eine wahre Freude ist. Die technischen Beschreibungen halten sich in Grenzen, wirken aber glaubhaft. Action und Dialoge entsprechen der Unterhaltungsliteratur dieser Zeit, sind unter heutigem Blick also oftmals »grobschlächtig«.
Mit diesem Roman wurde Karl-Herbert Scheer erstmals populär, Zigtausende von Lesern verfolgten gebannt die Fortsetzungsgeschichte. In Deutschland kannte man die utopisch-phantastische Literatur aus der Zwischenkriegszeit; Serien wie »Sun Koh« oder Autoren wie Hans Dominik hatten sich hervorragend verkauft.
Die moderne Science Fiction aus den USA oder aus England hatte noch nicht in einem großen Ausmaß Fuß fassen können und war etwas für Spezialisten – Scheers Roman setzte für die damalige Zeit ganz neue Akzente. Vor allem die wissenschaftlich korrekten Formulierungen seines Romans gingen in eine moderne Richtung.
Der damals so junge Autor erzählte eine Geschichte voller überraschender Höhepunkte, die schnell und abwechslungsreich verlief, die das weibliche Geschlecht nicht ignoriert und nicht an Action sparte. Scheer ließ es, wie man heute sagen würde, »ganz schön krachen« und war damit auf der Höhe der Zeit.
Ich fühlte mich von der Geschichte gut unterhalten, auch deshalb, weil ich wusste, dass ich keine innovative Science Fiction vor mir hatte. Wenn man sich darauf einlässt und sich klarmacht, dass man einen Roman aus den frühen fünfziger Jahren liest, macht »Piraten zwischen Erde und Mars« richtig Spaß.
Wer wissen möchte, wie K. H. Scheer vor so langer Zeit mit seiner schriftstellerischen Karriere anfing, sollte sich den Roman unbedingt besorgen. Scheer wäre in diesen Tagen neunzig Jahre alt geworden, er hat die Science Fiction in Deutschland stark geprägt. Ohne ihn hätte PERRY RHODAN nicht diesen großen Erfolg erreicht – sein Weltraumpiraten-Abenteuer bietet hierfür schon Anhaltspunkte.
(Wer sich für das Buch interessiert: Es ist 154 Seiten stark, erschien als Paperback im Terranischen Club Eden und kostet 7,50 Euro plus Porto. Weitere Informationen liefert die Internet-Seite des Clubs.)
Es ist dem Terranischen Club Eden zu verdanken, dass dieser Klassiker jetzt auch für heutige Leser wieder zur Verfügung steht. Ich hatte ihn nie zuvor gelesen und bin sehr froh darüber, durch den TCE – so das Kürzel des Clubs – eine Möglichkeit dazu zu erhalten. Wobei man fairerweise sagen muss, dass die Handlung dem heutigen Leser wenig an Überraschungen zu bieten hat. 1951/52 war das natürlich anders; da waren all die Dinge, die Scheer in seinem Roman erzählte, für die meisten Leser wohl völlig neu und verblüfft.
Die Geschichte beginnt in einer nahen, nicht genau definierten Zukunft. Die Menschen durchqueren das All bereits zwischen den Planeten des Solsystems, schnelle Raumkreuzer transportieren Rohstoffe vom Mars zur Erde. Doch Piraten lauern den Frachtern auf, es kommt zu Kämpfen im All. Die Geheimdienste beschließen, zwei wagemutige Raumfahrer in die Reihen der Piraten einzuschleusen, um auf die Spur der Bösewichte zu kommen ...
Die Helden des Romans sind deutsche Raumfahrer, die sich mit einer Selbstverständlichkeit zwischen den Welten des Sonnensystems bewegen, dass es eine wahre Freude ist. Die technischen Beschreibungen halten sich in Grenzen, wirken aber glaubhaft. Action und Dialoge entsprechen der Unterhaltungsliteratur dieser Zeit, sind unter heutigem Blick also oftmals »grobschlächtig«.
Mit diesem Roman wurde Karl-Herbert Scheer erstmals populär, Zigtausende von Lesern verfolgten gebannt die Fortsetzungsgeschichte. In Deutschland kannte man die utopisch-phantastische Literatur aus der Zwischenkriegszeit; Serien wie »Sun Koh« oder Autoren wie Hans Dominik hatten sich hervorragend verkauft.
Die moderne Science Fiction aus den USA oder aus England hatte noch nicht in einem großen Ausmaß Fuß fassen können und war etwas für Spezialisten – Scheers Roman setzte für die damalige Zeit ganz neue Akzente. Vor allem die wissenschaftlich korrekten Formulierungen seines Romans gingen in eine moderne Richtung.
Der damals so junge Autor erzählte eine Geschichte voller überraschender Höhepunkte, die schnell und abwechslungsreich verlief, die das weibliche Geschlecht nicht ignoriert und nicht an Action sparte. Scheer ließ es, wie man heute sagen würde, »ganz schön krachen« und war damit auf der Höhe der Zeit.
Ich fühlte mich von der Geschichte gut unterhalten, auch deshalb, weil ich wusste, dass ich keine innovative Science Fiction vor mir hatte. Wenn man sich darauf einlässt und sich klarmacht, dass man einen Roman aus den frühen fünfziger Jahren liest, macht »Piraten zwischen Erde und Mars« richtig Spaß.
Wer wissen möchte, wie K. H. Scheer vor so langer Zeit mit seiner schriftstellerischen Karriere anfing, sollte sich den Roman unbedingt besorgen. Scheer wäre in diesen Tagen neunzig Jahre alt geworden, er hat die Science Fiction in Deutschland stark geprägt. Ohne ihn hätte PERRY RHODAN nicht diesen großen Erfolg erreicht – sein Weltraumpiraten-Abenteuer bietet hierfür schon Anhaltspunkte.
(Wer sich für das Buch interessiert: Es ist 154 Seiten stark, erschien als Paperback im Terranischen Club Eden und kostet 7,50 Euro plus Porto. Weitere Informationen liefert die Internet-Seite des Clubs.)
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