Im
August 2007 wollte die PERRY RHODAN-Redaktion etwas bekanntgeben, das
wir selbst als wagemutig einstuften. Wir hatten das Thema intern
vorangetrieben und nicht mit den »höheren Stellen abgesprochen«, wir
wollten verhindern, dass es uns in letzter Minute noch gestoppt würde.
Immerhin hatten wir etwas vor, das im Verlag und darüber hinaus nie
jemand zuvor versucht hatte.
Das Ziel klang unglaublich: PERRY RHODAN sollte künftig als Hörbuch erscheinen – und zwar zeitgleich mit den wöchentlichen Heftromanen, die weiterhin in gedruckter Form in den Handel. Das gab es noch nirgends, wir wären damit die ersten. Unsere Partner von Eins A Medien waren motiviert, sich auf das Abenteuer einzulassen.
Und um das auch der Öffentlichkeit mitzuteilen, fuhren Miriam Hofheinz und ich am Donnerstag, 9. August 2007, nach Köln. Wir waren guter Dinge, dass wir eine schöne Pressekonferenz hinbekommen würden. Vor allem Miriam hatte irrsinnig viele Vorgespräche geführt, die alle gut verlaufen waren. Wir hatten Journalisten eingeladen, wir hatten mit Fanzine-Autoren gesprochen, wir hatten die Details mehrfach mit Eins A Medien diskutiert.
Ich war oft unsicher vor großen Veranstaltungen, weil ich nicht wusste, ob sie »funktionieren« würden. An diesem Tag reiste ich in bester Stimmung nach Köln, weil ich einfach davon ausgehen konnte, dass alle Vorbereitungen stimmten. Ein tolles Gefühl!
Miriam und ich stiegen in Köln-Deutz aus, nahmen ein Taxi und checkten im Radisson-Hotel ein. Wir hatten einen Tisch im Restaurant »Paparazzi« reserviert; zum Abendessen trafen wir uns mit den Personen, die am nächsten Tag für uns wichtig werden würden. Hans Greis von Eins A Medien sollte den Journalisten erklären, wie das Projekt ablaufen sollte – er war die wichtigste Person des Tages.
Mit am Tisch saß Dr. Jürgen Pütz, der Leiter eines Kölner Medienbüros, der als Public-Relations-Spezialist unsere Pressekonferenz organisierte. Wir sprachen den Ablauf durch.
Unser PR-Spezialist war nicht sehr zufrieden mit dem, was ich vortragen wollte. Er warf mir vor, zu sehr auf die Inhalte von PERRY RHODAN zu setzen. Die meisten Journalisten wollten aber nicht über Inhalte schreiben, auch nicht darüber, warum Leser seit Jahrzehnten unsere Serie mögen.
»Sie brauchen einige knackige Zahlen«, ermunterte mich, »sagen Sie den Leuten, wie hoch der Berg aller gedruckten Romane ist. Irgendwas in der Richtung.«
Ich wehrte mich anfangs, gab ihm dann aber recht. Er kannte die Journalisten, die wir eingeladen hatten, schließlich weitaus besser als ich, und ich wusste, dass es immer sinnvoll war, sich die Ratschläge von erfahrenen Leuten anzuhören.
»Wenn Sie in der BILD-Zeitung kommen wollen, brauchen Sie klare Zahlen, die man den Lesern vermitteln kann«, argumentierte er weiter.
Noch während wir am Tisch saßen, eifrig diskutierten und lecker aßen, standen auf einmal fünf Köche mitten im Raum. Wir waren nicht die einzigen Gäste im Restaurant, der Raum war gut besetzt. Ich fand den Auftritt der Köche ein wenig befremdlich, ließ mich davon aber nicht abhalten, weiter über die Pressekonferenz zu reden.
Jemand hielt eine Rede, die er an die Menschen richtete, die an einem großen Tisch saßen. Es hatte etwas mit den Köchen zu tun, das kapierte ich, mehr aber nicht. Wir hatten schließlich wichtige Dinge zu besprechen.
Die Rede ging zu Ende, ohne dass ich auch nur ein Wort wahrgenommen hätte, es folgte ein großzügiger Applaus. Offenbar hatten die anderen Gäste besser zugehört. Und bevor ich lange überlegen konnte, ob ich etwas verpasst hatte, fingen die fünf Köche an, ein Lied zu singen.
Ich war baff: Die Männer waren jung, sie konnten richtig gut singen, und sie legten einen mehrsprachigen Chorgesang in deutscher Sprache hin, der ein wenig an die »Comedian Harmonists« erinnerte und schnell ins Ohr ging. Ab diesem Moment unterbrachen auch wir an unserem PERRY RHODAN-Tisch unsere Unterhaltung und hörten gebannt zu. Und abschließend applaudierten wir.
Nachdem der folgende Tag ausführlich besprochen worden war, wechselte ich das Gesprächsthema. Mit am Tisch saß nämlich Wim Vandemaan, der sich immer mehr in das Gesamtgefüge der PERRY RHODAN-Serie einbrachte. Er steckte mitten in der Arbeit an seinem aktuellen Roman: ein Taschenbuch, das im Rahmen des »Aratoxin«-Sechsteilers bei Heyne erscheinen sollte.
Wir beide klinkten uns aus, während Miriam mit Hans Greis und Jürgen Pütz loszog. Sie wollten den Raum dekorieren, an dem wir uns am nächsten Morgen mit den Journalisten treffen wollten.
Wim und ich diskutierten über den Roman und die Figuren, die darin auftauchen würden, machten uns auch Gedanken darüber, wie man Exposés anders oder besser machen könnte. Die Frage stellte sich – wie so oft –, was ein Autor denn eigentlich brauchte, um einen guten Roman schreiben zu können. Wim hatte viele Einfälle, die auch über den betreffenden Roman hinausgingen; er sprudelte geradezu über vor neuen Ideen.
»Wie sollen wir das alles umsetzen?«, fragte ich irgendwann hilflos.
»Besser man hat zu viele Ideen als keine«, gab er trocken zurück, womit er selbstverständlich recht hatte.
Das Ziel klang unglaublich: PERRY RHODAN sollte künftig als Hörbuch erscheinen – und zwar zeitgleich mit den wöchentlichen Heftromanen, die weiterhin in gedruckter Form in den Handel. Das gab es noch nirgends, wir wären damit die ersten. Unsere Partner von Eins A Medien waren motiviert, sich auf das Abenteuer einzulassen.
Und um das auch der Öffentlichkeit mitzuteilen, fuhren Miriam Hofheinz und ich am Donnerstag, 9. August 2007, nach Köln. Wir waren guter Dinge, dass wir eine schöne Pressekonferenz hinbekommen würden. Vor allem Miriam hatte irrsinnig viele Vorgespräche geführt, die alle gut verlaufen waren. Wir hatten Journalisten eingeladen, wir hatten mit Fanzine-Autoren gesprochen, wir hatten die Details mehrfach mit Eins A Medien diskutiert.
Ich war oft unsicher vor großen Veranstaltungen, weil ich nicht wusste, ob sie »funktionieren« würden. An diesem Tag reiste ich in bester Stimmung nach Köln, weil ich einfach davon ausgehen konnte, dass alle Vorbereitungen stimmten. Ein tolles Gefühl!
Miriam und ich stiegen in Köln-Deutz aus, nahmen ein Taxi und checkten im Radisson-Hotel ein. Wir hatten einen Tisch im Restaurant »Paparazzi« reserviert; zum Abendessen trafen wir uns mit den Personen, die am nächsten Tag für uns wichtig werden würden. Hans Greis von Eins A Medien sollte den Journalisten erklären, wie das Projekt ablaufen sollte – er war die wichtigste Person des Tages.
Mit am Tisch saß Dr. Jürgen Pütz, der Leiter eines Kölner Medienbüros, der als Public-Relations-Spezialist unsere Pressekonferenz organisierte. Wir sprachen den Ablauf durch.
Unser PR-Spezialist war nicht sehr zufrieden mit dem, was ich vortragen wollte. Er warf mir vor, zu sehr auf die Inhalte von PERRY RHODAN zu setzen. Die meisten Journalisten wollten aber nicht über Inhalte schreiben, auch nicht darüber, warum Leser seit Jahrzehnten unsere Serie mögen.
»Sie brauchen einige knackige Zahlen«, ermunterte mich, »sagen Sie den Leuten, wie hoch der Berg aller gedruckten Romane ist. Irgendwas in der Richtung.«
Ich wehrte mich anfangs, gab ihm dann aber recht. Er kannte die Journalisten, die wir eingeladen hatten, schließlich weitaus besser als ich, und ich wusste, dass es immer sinnvoll war, sich die Ratschläge von erfahrenen Leuten anzuhören.
»Wenn Sie in der BILD-Zeitung kommen wollen, brauchen Sie klare Zahlen, die man den Lesern vermitteln kann«, argumentierte er weiter.
Noch während wir am Tisch saßen, eifrig diskutierten und lecker aßen, standen auf einmal fünf Köche mitten im Raum. Wir waren nicht die einzigen Gäste im Restaurant, der Raum war gut besetzt. Ich fand den Auftritt der Köche ein wenig befremdlich, ließ mich davon aber nicht abhalten, weiter über die Pressekonferenz zu reden.
Jemand hielt eine Rede, die er an die Menschen richtete, die an einem großen Tisch saßen. Es hatte etwas mit den Köchen zu tun, das kapierte ich, mehr aber nicht. Wir hatten schließlich wichtige Dinge zu besprechen.
Die Rede ging zu Ende, ohne dass ich auch nur ein Wort wahrgenommen hätte, es folgte ein großzügiger Applaus. Offenbar hatten die anderen Gäste besser zugehört. Und bevor ich lange überlegen konnte, ob ich etwas verpasst hatte, fingen die fünf Köche an, ein Lied zu singen.
Ich war baff: Die Männer waren jung, sie konnten richtig gut singen, und sie legten einen mehrsprachigen Chorgesang in deutscher Sprache hin, der ein wenig an die »Comedian Harmonists« erinnerte und schnell ins Ohr ging. Ab diesem Moment unterbrachen auch wir an unserem PERRY RHODAN-Tisch unsere Unterhaltung und hörten gebannt zu. Und abschließend applaudierten wir.
Nachdem der folgende Tag ausführlich besprochen worden war, wechselte ich das Gesprächsthema. Mit am Tisch saß nämlich Wim Vandemaan, der sich immer mehr in das Gesamtgefüge der PERRY RHODAN-Serie einbrachte. Er steckte mitten in der Arbeit an seinem aktuellen Roman: ein Taschenbuch, das im Rahmen des »Aratoxin«-Sechsteilers bei Heyne erscheinen sollte.
Wir beide klinkten uns aus, während Miriam mit Hans Greis und Jürgen Pütz loszog. Sie wollten den Raum dekorieren, an dem wir uns am nächsten Morgen mit den Journalisten treffen wollten.
Wim und ich diskutierten über den Roman und die Figuren, die darin auftauchen würden, machten uns auch Gedanken darüber, wie man Exposés anders oder besser machen könnte. Die Frage stellte sich – wie so oft –, was ein Autor denn eigentlich brauchte, um einen guten Roman schreiben zu können. Wim hatte viele Einfälle, die auch über den betreffenden Roman hinausgingen; er sprudelte geradezu über vor neuen Ideen.
»Wie sollen wir das alles umsetzen?«, fragte ich irgendwann hilflos.
»Besser man hat zu viele Ideen als keine«, gab er trocken zurück, womit er selbstverständlich recht hatte.
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