Ein Logbuch der Redaktion
Köln steckte am Donnerstag, 14. Dezember 2017, in festlicher
Weihnachtsstimmung – aber ich bekam davon nicht viel mit. Ich traf mich
mit Wim Vandemaan und Christian Montillon,
den beiden Exposéautoren der PERRY RHODAN-Serie. Wir wollten zum
Jahresende noch einmal den aktuellen Stand der Exposés und Romane
besprechen. Köln hatte sich dafür angeboten, die Stadt war für uns drei
gleichermaßen gut zu erreichen.
Im Prinzip hatten wir vier
verschiedene Schwerpunkte, zu denen sich im Verlauf der Stunden weitere
Themen gesellten: die laufende Handlung, die anstehenden Romane nach
Band 2950, der Zyklus nach Band 3000 und – ganz generell – unsere
Arbeitsabläufe. Unser System funktioniert zwar seit einigen Jahren gut,
aber es gibt trotzdem Dinge, die man verbessern kann.
Ich stellte
den beiden Autoren die aktuelle Situation im Verlag dar, informierte sie
über die Entwicklung der Verkaufsauflage – wobei ich ihnen keine
genauen Zahlen sagen durfte – und sprach mit ihnen über die Miniserien
und ihren Erfolg. Das ist für die PERRY RHODAN-Serie wichtig, denn die
einzelnen Reihen und Serien beeinflussen sich gegenseitig. Zumindest
vermuten wir das auf der Grundlage vieler Einzelgespräche mit Lesern,
ohne allerdings statistisch exakte Zahlen zu besitzen.
Wichtiger
war die Arbeit an den Bänden nach der Nummer 2950. Der Roman wird ein
Wendepunkt des laufenden Zyklus sein, zwei Autoren verfassen ihn. Mit
der Arbeit wurde bereits begonnen, wir sind hier gut im Termin. Immerhin
wird damit eine Reihe von Grundlagen geliefert, welche die folgenden
Romane prägen werden.
Aber natürlich ist die Detailarbeit wichtig:
Welche Figur kommt wann in die Handlung? Wo steht die RAS TSCHUBAI,
wohin fliegt Perry Rhodans Flaggschiff? Welche Veränderungen stehen in
der Milchstraße an, und wie verhalten sich die anderen interstellaren
oder gar kosmischen Mächte? Das muss sorgsam aufgebaut werden, so dass
die Exposés zu möglichst guten Romanen führen.
Ich habe das
Gefühl, dass die Handlung nach Band 2950 noch einmal Fahrt aufnimmt. Die
Konturen des »Genesis«-Zyklus werden klarer, für einige Leser dürfte es
»Aha«-Erlebnisse geben. Hoffen wir, dass sich die vielen Ideen in
schönen Romanen niederschlagen ...
Wie es nach Band 3000
weitergeht, wissen wir. Im Sommer saßen wir in Friedrichsdorf zusammen
und legten wesentliche Eckpunkte fest. Aber nachdem die Ideen einige
Monate »sacken« konnten und wir viele Mails wechselten, sieht es an
einigen Stellen anders aus. Manche Idee hat sich längst verändert,
einige Ideen wurden gekippt – das ist in einem solchen Prozess völlig
normal.
Immerhin konnte ich mit den beiden Autoren ganz konkret
darüber sprechen, wie wir den Band 3000 anlegen wollten. Das Marketing
möchte möglichst früh mit seiner Planung beginnen, und der Inhalt
bestimmt bei PERRY RHODAN bekanntlich die Marketing-Überlegungen. Vor
allem Wim Vandemaan äußerte klare Ideen und Vorstellungen, bei denen man
sehen muss, inwiefern sie umsetzbar sind.
Christian Montillon sprach sich für weitere digitale Serien aus, die auf PERRY RHODAN-Trivid
folgen könnten. Auch hierzu sammelten wir Ideen; diese werde ich bei
Gelegenheit im Verlag mit unserer Geschäftsführung diskutieren. Immerhin
müssen dafür Etats geschaffen und – ja, so ist es! – Kostenstellen
eingerichtet werden ...
So raste der Nachmittag vorüber. Wir aßen
chinesisch, wir tranken Unmengen von Tee und Saft, und zu späterer
Stunde setzten wir uns in ein nahegelegenes Café, wo wir uns ein Stück
Kuchen gönnten.
Dort sprachen wir über die Arbeitsabläufe und
machten das, was zu einer Exposébesprechung auch gehört: Wir sprangen
wild durch die Themen, wechselten von allgemeiner Science Fiction zu
Comics, von Selfpublishern zu Bestsellerautoren, von Verlagen zu
Radiosendern – letztlich ist es ja auch sinnvoll, sich mit anderen
Gedanken zu beschäftigen.
Am frühen Abend fuhr ich zurück, tippte
unterwegs erste Gedanken in mein Notebook. Mein Kopf brummte geradezu
von neuen Eindrücken. So muss es sein nach einer Exposébesprechung!
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