Als man hierzulande anfing, vom »Web 2.0« zu sprechen, fand ich das total spannend: Endlich war das Internet nicht nur eine Einbahnstraße zwischen Sender und Empfänger, sondern es würde zu einer direkten Kommunikation zwischen den Produzenten und den Konsumenten kommen. Das war ja glatt was Neues.
Bis mir einfiel, dass es das bei PERRY RHODAN schon seit Jahrzehnten gibt: Mit der Leserkontaktseite und später mit unserem Forum hatten wir schon immer Möglichkeiten, die dazu führten, dass Autoren, Redaktion und Leser miteinander kommunizierten.
Das wird sich in Zukunft so fortsetzen. Ich sehe die PERRY RHODAN-Serie mit ihrem Umfeld als optimal geeignet für ein Internet der Zukunft, in dem zumindest teilweise die Grenzen zwischen Machern, Mitmachern und Nur-Lesern verschwinden. In diesem Internet der nahen Zukunft trägt dann eben auch die Kommunikation innerhalb der Gruppen dazu bei, dass sich Meinungen bilden und damit Kaufentscheidungen vereinfacht werden.
Und im Rest des Internets sehe ich das ähnlich: Warum sollte ich mich auf die Aussage eines Buchhändlers verlassen, wenn es beispielsweise einen E-Book-Shop gibt, in dem ich vernünftige, brauchbare und immer auf mich zutreffende Empfehlungen erhalte?
Einen Shop, der beispielsweise sich so sehr auf Genres wie Science Fiction oder Heimatroman konzentriert, dass ich als Kunde gar nicht mehr auf die Idee komme, bei einem riesigen und anonym strukturierten Versandhändler zu bestellen ... Das könnte die Zukunft sein – in vielleicht zehn Jahren.
1 Kommentar:
Mal davon ab, dass das Web 2.0 reines Marketingblah ist (Alle Moeglichkeiten der Interaktion waren bereits in Mosaik vorhanden), wird die Zukunft eher bei den Grossen anbietern liegen. Dort aber, dank steigender Datenqualitaet bei immer besser zugeschneiderten Subangeboten.
Schon beim klassischen Buchladen gibts m.E. drei stufen: den Mitnehmladen / Kiosk an der Ecke fuer Standardprodukte, den Laden mit der grossen Auswahl und den mit der fachkundigen Betreuung. Ersterer wird wohl nie verschwinden, selbst WLAN-Kioske werden das nicht aendern, der Zweite wird schon von Amazon&co schwer bedraengt, und der letzte Fall beruht auf der Datenqualitaet. Diese wird beim Grossanbieter weiter steigen und wird nicht mehr nur, wie in der Vergangenheit ueber unterbezahlte Clickworkerhorden erzeugt, sondern auch mehr und mehr von den Verlagen zugeliefert. Entweder weil sie dazu gezwungen werden, oder (optimaler) weil sie Verstanden haben, dass gute (und hoffentlich ehrliche) Information der bessere Weg zum Verkaufserfolg ist.
Kommentar veröffentlichen