Ein Logbuch der Redaktion
Seit die PERRY RHODAN-Redaktion im Frühsommer 2011 einen Rahmenvertrag mit der Firma Bookwire schloss,
werden unsere E-Books über die Kollegen des Frankfurter Unternehmens
vertrieben. Wir waren und sind damit sehr zufrieden, hatten nie einen
Grund zur Klage, kannten bisher aber nur wenige Bookwire-Mitarbeiter.
Umso interessanter fand ich deshalb die Einladung zum »Publishers Day«,
den Bookwire im Literaturhaus Frankfurt veranstaltete. Hier würde ich
endlich einmal die Personen kennenlernen, die – zusammen mit Miriam
Hofheinz – für unseren E-Book-Erfolg verantwortlich waren.
Am
Donnerstag, 30. Oktober 2014, fuhr ich mit Katrin Lienhard zusammen nach
Frankfurt. Bereits um zehn Uhr ging es los: Leander Wattig, der
Moderator der Veranstaltung, und Jens Klingelhöfer, der Geschäftsführer
von Bookwire, begrüßten die gut 120 Gäste im schönen Literaturhaus und
stellten das Konzept für den Tag vor.
Den einleitenden Vortrag
hielt Javier Celaya; sein englischsprachiges Referat stellte der Spanier
unter den Titel »20/20 Vision: Global digital trends«. Er verwies
mithilfe von vielen Zahlen auf den sich ändernden Konsum von Medien:
Digitale Produkte werden wichtiger, gedruckte Bücher werden weniger,
bleiben aber im Handel.
Was ich interessant fand, war die
mehrfache Aussage des Handelsexperten, der darauf hinwies, dass
»Communities« für Bücher besonders wichtig seien. Wer es also schaffe,
seine Fans um sich zu scharen, könnte auch im digitalen Zeitalter
erfolgreich sein.
In den folgenden Vorträgen standen vor allem
die neuen E-Book-Möglichkeiten im Zentrum. Es ging um »Geschäftsmodelle
der Zukunft«, um Gratis-E-Books und E-Book-Abonnements, um
Flatrate-Lesen und anderes. Auf der Bühne saßen Verantwortliche
verschiedener Unternehmen, die sich mit diesen neuen Modellen
auseinandersetzen; sie wurden uns vorgestellt, teilweise wurde darüber
auch diskutiert.
In kurzen Vorträgen wurden danach »erfolgreiche
digitale Verlagsprojekte« präsentiert. Steffen Janssen stellte den
Luzifer-Verlag vor, der vor allem Horror-Bücher veröffentlicht, und
Christina Köhl berichtete für die Verlagsgruppe Oetinger darüber, wie
das internationale Buchprojekt »Endgame« in dreißig Staaten gleichzeitig
sowie als Computerspiel, E-Book und Kinofilm parallel verwirklicht
wird. Ich selbst erzählte über PERRY RHODAN, die Geschichte unserer
Serie sowie die Art und Weise, wie wir heute E-Books publizieren.
Die
sich anschließende Mittagspause wurde nicht nur fürs Essen und Trinken
genutzt, sondern auch für das sogenannte Netzwerken. Wer konnte,
unterhielt sich mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Verlagen. Ich
wurde mehrfach auf PERRY RHODAN angesprochen, sammelte Visitenkarten und
versprach, mich in den folgenden Tagen zu melden. Konkrete Projekte
entstanden aus diesen Gesprächen bislang nicht – aber das weiß man ja
nie im Voraus.
Der Nachmittag galt weiteren Vorträgen. Wir wurden
über neue Möglichkeiten informiert, die Bookwire-Angebote zu nutzen; es
wurde über Metadaten und Digitale Bibliotheken diskutiert. Spannend
fand ich die Ausblicke auf den »digitalen Hörbuchmarkt«, ins Nachdenken
geriet ich bei dem Vortrag über die Internationalisierung des
E-Book-Geschäftes.
Eine Reihe von Workshops schloss sich an, deren
Ergebnisse hinterher präsentiert wurden. Danach verließen wir die
Veranstaltung, den Kopf voller neuer Eindrücke und Ideen.
Ich
fand das Ganze sehr bereichernd und inspirierend, und ich freue mich
schon jetzt darauf, wenn Bookwire im nächsten Jahr wieder zu einem
»Publishers Day« einlädt. Denn eins wurde mir bei der Veranstaltung aufs
Neue klar: Das E-Book-Geschäft ist immer noch im Wandel, und noch lange
nicht haben wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft.
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