Wohin werden sich das Buchgeschäft und der Zeitschriftenhandel in den nächsten Jahren entwickeln – vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass immer mehr Geschäfte im digitalen Bereich ablaufen? Diese Frage stellen sich nicht nur die PERRY RHODAN-Leser und die Redaktion, sondern das beschäftigt tatsächlich sehr viele Menschen in den Verlagen und im Handel.
Für mich sieht es so aus: In den vergangenen Jahren sind viele Verkaufsflächen schlichtweg »verschwunden«. Es gibt Statistiken über die »inhabergeführten Zeitschriften- und Tabakgeschäfte«; glaubt man denen, hat sich die Zahl dieser Geschäfte in den vergangenen zehn, zwölf Jahren praktisch halbiert. Genau dort konnte man beispielsweise sehr gut Heftromane kaufen. Immer mehr Supermärkte führen – als sei es ein Ausgleich – mittlerweile Zeitschriften, aber dort findet man praktisch keine Heftromane.
Ähnlich sieht es im Buchhandel aus. Als ich im Verlag anfing, war PERRY RHODAN beispielsweise in Kaufhäusern wie dem »Kaufhof« sehr stark; seit die Kaufhäuser ihre Einkaufspolitik geändert haben, gibt es dort praktisch keine Science Fiction mehr. Ähnliches gilt für allgemeine Buchhandlungen, in denen Science Fiction zur Randgruppe geworden ist.
Ich bin also sehr froh, dass es ein stärker wachsendes digitales Angebot und vor allem auch immer mehr Leser gibt, die gern E-Books lesen. Damit erreichen wir mit PERRY RHODAN eine Leserschaft, die unsere Serie und Science Fiction allgemein mag – und wir sind nicht mehr auf Vertriebswege angewiesen, die sich rapide verändern.
Wie das in der Zukunft weitergeht, weiß ich nicht. Beim »Publishers Day« von Bookwire sagte ich, dass ich nach wie vor an Print glaube. Ich bin überzeugt davon, dass viele Leser weiterhin gedruckte Bücher und Hefte bevorzugen werden, dass gleichzeitig aber der Marktanteil an E-Books wachsen wird. Gute Buchhandlungen, die auf Kundenbindung und guten Service setzen, wird es auch weiterhin im »stationären Raum« geben; ob man aber manche Buchhandelskettenfiliale (was für ein Monster-Wort ...) weiterhin brauchen wird, bezweifle ich.
1 Kommentar:
ebooks sind wunderbar bequem für unterwegs - mag ich sehr im Zug oder im Hotel. Außerdem gibt es keine Probleme mehr mit vergriffenen Hefte, längerem Urlaub u.ä.
Eine Gefahr sehe ich aber für die Autorenseite: die Sammelangebote (kompletter Zyklus zum Sonderpreis) verleiten die Leser dazu, erst mal abzuwarten.
Die Autoren schreiben quasi "auf Kredit" und verkaufen ihr Produkt erst, wenn der Zyklus zu Ende ist, was ja üblicherweise knapp 2 Jahre dauert.
Ich lese auch immer das Ende zuerst (bei normalen Büchern), und dann fange ich von vorn an. Genauso bei PR: ich kaufe den gesamten Zyklus, schnupper' mal 'rein und dann geht's von vorn los. Hefte auf Papier hab ich ganz aufgegeben.
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