Ein Logbuch der Redaktion
Leider gelingt es nicht immer so, wie ich es gern hätte, aber … Ich liebe es geradezu, die sogenannte Silber Edition im Auto zu hören. Gemeint sind die Hörbuchversionen der PERRY RHODAN-Silberbände. Vor allem, wenn ich zu einer längeren Fahrt aufbreche, hat es sich bewährt, ein Hörbuch einzulegen, gern eines aus der klassischen Zeit und mit der Stimme von Josef Tratnik.
Zuletzt war »Die Gelben Eroberer« für mich eine gelungene Begleitung … Deshalb möchte ich mit diesem Logbuch ein wenig davon schwärmen.
Ich las den »Schwarm«-Zyklus irgendwann in den späten 70er-Jahren, was ziemlich lange her ist. Meine Freunde, von denen ich die Heftromane auslieh, hatten den Zyklus nicht komplett, aber es genügte, um mir einen Überblick zu verschaffen. Diese Heftromane waren im Jahr 1971 erschienen. Als ich sie zum ersten Mal in den Händen hielt, waren sie also noch recht aktuell.
Zu Beginn des Jahres 1980 kaufte ich mir die einzelnen Romane nach und las nicht nur diejenigen, die ich bislang nicht kannte, sondern auch – wie so oft in solchen Fällen – noch einmal alles von William Voltz, meinem Lieblingsautor in jener Zeit. Das ist ebenfalls ziemlich lange her.
Im Jahr 1997 war ich bereits PERRY RHODAN-Redakteur. Im Programm des Moewig-Buchverlages veröffentlichten wir den Silberband mit dem Titel »Die Gelben Eroberer«, und damals blätterte ich das Manuskript nur durch. Ich war mir sicher, dass Horst Hoffmann bei der Bearbeitung gründlich und korrekt vorgegangen war, und überprüfte zu dieser Zeit nur einige Eckpunkte der 400 Seiten. Man kann also nicht sagen, dass ich die Details des »Schwarm«-Zyklus noch gut im Gedächtnis hatte …
Umso überraschter war ich, als ich beim Anhören der Silber Edition merkte, wieviel ich noch wusste. Unter anderem erinnerte ich mich teilweise bis ins Detail an manches Abenteuer von Sandal Tolk. Damit ist ein junger Barbar gemeint, der sich Perry Rhodan und seinen Gefährten angeschlossen hat, den es in den Schwarm verschlägt, der dort mit Pfeil und Bogen buchstäblich Hunderte von Schwarmsoldaten tötet und am Ende mit wichtigen Informationen zurück in die Milchstraße kommt.
Ich erinnerte mich in Bruchstücken auch an den Planeten der Amazonen, und ich fand die Abenteuer von Dalaimoc Rorvic und Tatcher a Hainu immer sehr unterhaltsam. Beim Anhören der Silber Edition 58 wurde mir erneut klar, dass die Autoren der Originalromane damals wirklich nicht im Detail wussten, wie der Schwarm und seine Bewohner »funktionierten«, dass sie aber im Verlauf des Zyklus immer mehr Struktur in die Geschichte bekamen.
Als Leser – oder Hörer – erfährt man mehr zum Schwarm und seinen Bewohnern. Es wird langsam klar, dass manche Dinge zusammenhängen; vieles bleibt aber noch offen. »Die Gelben Eroberer« bilden in mancherlei Hinsicht einen Übergang: von der frühen Phase des Zyklus, in der die Autoren dem Boden für die eigentliche Geschichte bereiteten, zu der Phase des Zyklus, in der die kosmischen Geheimnisse in kleinen Stücken bekannt werden.
Als Autoren waren damals H. G. Ewers, Hans Kneifel, Ernst Vlcek und William Voltz tätig, allesamt im Jahr 1971 noch recht jung. Häufig kümmerten sie sich nicht um die technischen Details und konzentrierten sich stärker auf ungewöhnliche Charaktere und spannende Szenen. Als ich mir ihre Geschichten mit dem großen Abstand zu meiner Zeit als Erstleser nun zu Gemüte führte, stellte ich fest, wie viel mir davon noch gefiel. (Klar fand ich einige Episoden diesmal nicht mehr so toll wie 1979. Aber alles andere hätte mich überrascht.)
»Die Gelben Eroberer« sind ein wunderbares Hörbuch, das einen Hörer hineinwirft in die klassische Zeit der PERRY RHODAN-Serie. Und mit Josef Tratnik als Sprecher lässt man sich auch gern in die Zeit des Solaren Imperiums entführen … ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
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