Mein
Schulfreund und sein großer Bruder sind und waren die Schuldigen: Ihnen
hatte ich es zu verdanken, dass ich im Sommer 1977 auf die PERRY
RHODAN-Serie stieß. Ich las mich während der Sommerferien durch den
»Blues«-Zyklus und lernte die Meister der Insel kennen.
Dass beide Zyklen nur in Teilen vorhanden waren, störte mich anfangs nicht so sehr, ärgerte mich irgendwann aber. Ich wollte PERRY RHODAN komplett lesen, in der richtigen Reihenfolge und von Anfang an.
Aber so einfach war das nicht. Meine Eltern hatten mir »Schundhefte« verboten. Mit meinen vierzehn Jahren verfügte ich über kein eigenes Einkommen, Taschengeld bekamen wir Kinder keines. Wie sollte ich also an Heftromane kommen? Die einzige Möglichkeit, die ich sah, war eben, irgendwann an eine kleine Arbeit zu kommen, durch die ich ein wenig Geld verdienen konnte.
Und solange ich das nicht erreicht hatte, wollte ich weiterhin Heftromane ausleihen und durchschmökern. Der Sommer ging vorüber, ich las mehrere Dutzend PERRY RHODAN-Hefte. Die Welt des Solaren Imperiums nahm mich immer mehr gefangen. Ich lernte Siganesen und Ertruser zu unterscheiden, freute mich über die Späße des Mausbibers Gucky und begeisterte mich über die Abenteuer des Cheyenne-Indianers Don Redhorse.
So langsam fühlte ich mich in diesem Universum wohl, ich kannte mich aus. Einmal in der Woche fuhr ich mit meinem Fahrrad durchs Dorf, hinauf zum anderen Hügel, dorthin, wo die »Reingeschmeckten« wohnten, also ins Neubaugebiet, wo ich die ausgelesenen Hefte ablieferte und mir einen neuen Stapel holte.
Die achte Klasse begann irgendwann, und die Schule ließ mir weniger Zeit zum Lesen. Mit Fremdsprachen hatte ich meine Probleme, vor allem Französisch erwies sich als knifflig. Meine Noten in Mathematik sackten ebenfalls ab.
Trotzdem blieb ich eifrig bei PERRY RHODAN – das erschien mir wichtiger, als zu büffeln. Ich lernte den »Schwarm«-Zyklus kennen, den es in der zweiten Auflage gab, und stieß langsam in die Hefte der ersten Auflage vor. Die »Aphilie«-Geschichten fand ich richtig toll, auch das daraus abgeleitete Abenteuer mit Perry Rhodan und der SOL.
Und ich erkannte etwas, das den zwei Brüdern offenbar bislang entgangen war: Die einzenen Autoren schrieben völlig unterschiedlich. Die beiden hatten sich weder für die Autoren interessiert noch für die großen Zusammenhänge. Deshalb war ihnen auch egal gewesen, dass sie »durcheinander« lasen. Ich mochte vor allem Geschichten mit Mutanten, und ich liebte die Romane von Clark Darlton und H. G. Ewers, weil es da gelegentlich etwas zu lachen gab.
Die nächste Entdeckung, die ich im Spätsommer 1977 machte, war tatsächlich, dass die Jubiläumsbände etwas Besonderes waren. Ein Roman mit einer »Doppel-Null« leitete einen neuen Handlungszyklus ein, und das war besonders spannend. Diese Romane schrieb meist K. H. Scheer, wie ich erkannte. Und ich beschloss, die Jubiläumsbände mit besonderem Interesse zu lesen.
Immerhin hatten die beiden Brüder in ihrem Chaos aus Heftromanen mittlerweile eine gewisse Ordnung. Dafür war ich verantwortlich. Ich sortierte die PERRY RHODAN-Hefte in Kisten, bevor ich mir einen neuen Packen auslieh, und ich sortierte die Hefte wieder sauber in die Stapel, wenn ich sie zurückbrachte. Die beiden schmunzelten über mich, aber ich wollte die Abenteuer von Perry und Gucky und Atlan so genießen, dass sie sinnvoll aufeinander aufbauten.
Ich schnappte mir »Die Straße nach Andromeda« und nahm mir diesen Roman gründlicher vor als bei der ersten Lektüre. Noch einmal ließ ich mich auf Icho Tolot ein, staunte darüber, dass die riesenhaften Haluter tatsächlich singen sollten, und folgte fasziniert der unfreiwilligen Reise der Terraner durch das geheimnisvolle Sonnensechseck.
So etwas hatte ich zuvor nicht gelesen. Die Geschichte begeisterte mich immer noch. Und weil ich wusste, wie es danach weiterging – mit dem Planeten Horror und den Kämpfen im Twinsystem –, fand ich die Lektüre doppelt spannend.
Anders ging es mir mit Band 300. »Alarm im Sektor Morgenrot« war teilweise umwerfend lustig. Das Auftreten des Freihändlerkönigs Roi Danton, das teilweise absurde Verhalten seiner Begleiter, die Reaktionen von Atlan und Perry Rhodan – darüber konnte ich schmunzeln und lachen.
Aber auch dieser Roman löste eine neue Handlungsebene aus, die ich sehr interessant fand. Über den »M 87«-Zyklus wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel, meine beiden Freunde hatten aus diesem Zyklus nur wenige Romane.
Besser stand es seltsamerweise um den »Schwarm«-Zyklus, die in der zweiten Auflage nachgedruckt worden waren. »Sie kamen aus dem Nichts« war der erste Band dieser Handlungsebene, und er vermittelte ein ganz anders Szenario: Die Menschheit wurde von einer Gefahr bedroht, mit der sie nicht rechnen konnte.
Der vierte Jubiläumsband, der bei meinen Freunden zur Verfügung stand, war Band 700. »Aphilie« war noch einmal etwas ganz anderes, das war ein Band der ersten Auflage; zu diesem Zeitpunkt noch recht frisch. Die Erde im Mahlstrom der Sterne, eine Menschheit ohne Liebe – das war ein Szenario, mit dem ich noch nicht viel anfangen konnte.
Aber ich erkannte, wie vielseitig die PERRY RHODAN-Serie war. Ich ahnte, dass noch viele Romane auf mich warteten und ich das Universum noch lange nicht komplett durchschaute. Am besten wäre es, so dachte ich in diesem Spätsommer 1977, wenn es eine vierte Auflage gäbe und ich die Serie von Band eins an lesen und vor allem sammeln könnte.
Dass beide Zyklen nur in Teilen vorhanden waren, störte mich anfangs nicht so sehr, ärgerte mich irgendwann aber. Ich wollte PERRY RHODAN komplett lesen, in der richtigen Reihenfolge und von Anfang an.
Aber so einfach war das nicht. Meine Eltern hatten mir »Schundhefte« verboten. Mit meinen vierzehn Jahren verfügte ich über kein eigenes Einkommen, Taschengeld bekamen wir Kinder keines. Wie sollte ich also an Heftromane kommen? Die einzige Möglichkeit, die ich sah, war eben, irgendwann an eine kleine Arbeit zu kommen, durch die ich ein wenig Geld verdienen konnte.
Und solange ich das nicht erreicht hatte, wollte ich weiterhin Heftromane ausleihen und durchschmökern. Der Sommer ging vorüber, ich las mehrere Dutzend PERRY RHODAN-Hefte. Die Welt des Solaren Imperiums nahm mich immer mehr gefangen. Ich lernte Siganesen und Ertruser zu unterscheiden, freute mich über die Späße des Mausbibers Gucky und begeisterte mich über die Abenteuer des Cheyenne-Indianers Don Redhorse.
So langsam fühlte ich mich in diesem Universum wohl, ich kannte mich aus. Einmal in der Woche fuhr ich mit meinem Fahrrad durchs Dorf, hinauf zum anderen Hügel, dorthin, wo die »Reingeschmeckten« wohnten, also ins Neubaugebiet, wo ich die ausgelesenen Hefte ablieferte und mir einen neuen Stapel holte.
Die achte Klasse begann irgendwann, und die Schule ließ mir weniger Zeit zum Lesen. Mit Fremdsprachen hatte ich meine Probleme, vor allem Französisch erwies sich als knifflig. Meine Noten in Mathematik sackten ebenfalls ab.
Trotzdem blieb ich eifrig bei PERRY RHODAN – das erschien mir wichtiger, als zu büffeln. Ich lernte den »Schwarm«-Zyklus kennen, den es in der zweiten Auflage gab, und stieß langsam in die Hefte der ersten Auflage vor. Die »Aphilie«-Geschichten fand ich richtig toll, auch das daraus abgeleitete Abenteuer mit Perry Rhodan und der SOL.
Und ich erkannte etwas, das den zwei Brüdern offenbar bislang entgangen war: Die einzenen Autoren schrieben völlig unterschiedlich. Die beiden hatten sich weder für die Autoren interessiert noch für die großen Zusammenhänge. Deshalb war ihnen auch egal gewesen, dass sie »durcheinander« lasen. Ich mochte vor allem Geschichten mit Mutanten, und ich liebte die Romane von Clark Darlton und H. G. Ewers, weil es da gelegentlich etwas zu lachen gab.
Die nächste Entdeckung, die ich im Spätsommer 1977 machte, war tatsächlich, dass die Jubiläumsbände etwas Besonderes waren. Ein Roman mit einer »Doppel-Null« leitete einen neuen Handlungszyklus ein, und das war besonders spannend. Diese Romane schrieb meist K. H. Scheer, wie ich erkannte. Und ich beschloss, die Jubiläumsbände mit besonderem Interesse zu lesen.
Immerhin hatten die beiden Brüder in ihrem Chaos aus Heftromanen mittlerweile eine gewisse Ordnung. Dafür war ich verantwortlich. Ich sortierte die PERRY RHODAN-Hefte in Kisten, bevor ich mir einen neuen Packen auslieh, und ich sortierte die Hefte wieder sauber in die Stapel, wenn ich sie zurückbrachte. Die beiden schmunzelten über mich, aber ich wollte die Abenteuer von Perry und Gucky und Atlan so genießen, dass sie sinnvoll aufeinander aufbauten.
Ich schnappte mir »Die Straße nach Andromeda« und nahm mir diesen Roman gründlicher vor als bei der ersten Lektüre. Noch einmal ließ ich mich auf Icho Tolot ein, staunte darüber, dass die riesenhaften Haluter tatsächlich singen sollten, und folgte fasziniert der unfreiwilligen Reise der Terraner durch das geheimnisvolle Sonnensechseck.
So etwas hatte ich zuvor nicht gelesen. Die Geschichte begeisterte mich immer noch. Und weil ich wusste, wie es danach weiterging – mit dem Planeten Horror und den Kämpfen im Twinsystem –, fand ich die Lektüre doppelt spannend.
Anders ging es mir mit Band 300. »Alarm im Sektor Morgenrot« war teilweise umwerfend lustig. Das Auftreten des Freihändlerkönigs Roi Danton, das teilweise absurde Verhalten seiner Begleiter, die Reaktionen von Atlan und Perry Rhodan – darüber konnte ich schmunzeln und lachen.
Aber auch dieser Roman löste eine neue Handlungsebene aus, die ich sehr interessant fand. Über den »M 87«-Zyklus wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel, meine beiden Freunde hatten aus diesem Zyklus nur wenige Romane.
Besser stand es seltsamerweise um den »Schwarm«-Zyklus, die in der zweiten Auflage nachgedruckt worden waren. »Sie kamen aus dem Nichts« war der erste Band dieser Handlungsebene, und er vermittelte ein ganz anders Szenario: Die Menschheit wurde von einer Gefahr bedroht, mit der sie nicht rechnen konnte.
Der vierte Jubiläumsband, der bei meinen Freunden zur Verfügung stand, war Band 700. »Aphilie« war noch einmal etwas ganz anderes, das war ein Band der ersten Auflage; zu diesem Zeitpunkt noch recht frisch. Die Erde im Mahlstrom der Sterne, eine Menschheit ohne Liebe – das war ein Szenario, mit dem ich noch nicht viel anfangen konnte.
Aber ich erkannte, wie vielseitig die PERRY RHODAN-Serie war. Ich ahnte, dass noch viele Romane auf mich warteten und ich das Universum noch lange nicht komplett durchschaute. Am besten wäre es, so dachte ich in diesem Spätsommer 1977, wenn es eine vierte Auflage gäbe und ich die Serie von Band eins an lesen und vor allem sammeln könnte.
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