Ein Logbuch der Redaktion
Im Frühjahr 2020 feierte Verena Themsen ihren Geburtstag. Das wäre eigentlich nicht weiter erwähnenswert: Die Autorin selbst legt nicht viel Wert auf diesen Jubeltag, und älter wird man schließlich jedes Jahr. Aber weil es ein »runder« Geburtstag war – die Autorin wurde fünfzig Jahre alt –, möchte ich an dieser Stelle öffentlich und nachträglich dazu gratulieren.
Verena Themsen und ich lernten uns im Rahmen einer Buchmesse kennen. Wann genau das war, kann ich gar nicht mehr sagen. Irgendwann in den Nullerjahren kam sie zu uns an den Messestand, weil ein gemeinsamer Bekannter das Treffen vermittelte. Er erzählte mir, sie sei eine begabte Autorin, wir unterhielten uns ein wenig – aber wir vereinbarten bei diesem ersten Treffen keine weiteren konkreten Schritte, und so verlor ich sie wieder aus den Augen.
Ich erfuhr zwar über Fanzines, dass sie Fan-Romane veröffentlichte, mehr aber nicht. Dann kam die »Elfenzeit« … Dabei handelte es sich um eine Fantasy-Serie, die inhaltlich von Susan Schwartz konzipiert und mit Exposés gesteuert wurde.
Wir von der PERRY RHODAN-Redaktion veröffentlichten die Serie im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit dem Bertelsmann-Club; die einzelnen Bände wurden monatlich an die Kundinnen und Kunden verschickt. Bei einer unserer ersten Besprechungen erzählte Susan Schwartz bereits von Verena Themsen.
Sie lobte die Kollegin, die sie von Schreibwerkstätten her kannte, und schlug vor, sie solle einen Roman in der neuen Serie übernehmen. Da sie ein Faible für das Mittelalter habe, könnte sie einen Roman schreiben, der auf einen deutschen Mythos anspielte.
Ich willigte ein, und so verfasste Verena Themsen ihren ersten Roman für uns: »Der Quell der Nibelungen« kam 2008 als Hardcover heraus, bald folgte ein Hörbuch. Ich fand die Zusammenarbeit mit der Autorin sehr positiv, und wir beschlossen, sie bei nächster Gelegenheit wieder zu berücksichtigen.
Es sollte gerade einmal ein Jahr dauern … Bei der Serie PERRY RHODAN-Action wollte ich die neue Autorin ausprobieren. Darüber telefonierte ich mit Christian Montillon, der die Exposés verfasste. Wir planten zu jener Zeit die dritte Staffel der Serie, es ging vor allem ins Wegasystem, und da lag es nahe, nicht nur die Ferronen auftauchen zu lassen, sondern auch allerlei Geheimnisse aus der PERRY RHODAN-Vergangenheit.
Weil ich wusste, dass sich Verena gut mit der Seriengeschichte auskannte, schlug ich bei einer Exposébesprechung vor, sie solle einen Hintergrundroman verfassen. Die Autorin fand diese Idee ebenfalls gut, und so schrieb sie mit »Das Wanderer-Backup« ihren ersten Roman für das Perryversum – er wurde als Band 29 von PERRY RHODAN-Action veröffentlicht und lieferte zahlreiche Hintergründe zu kosmischen Entwicklungen.
Der Rest ist Geschichte.
Verena Themsen ist längst ein unverzichtbares Mitglied des PERRY RHODAN-Autorenteams. Ihre Romane zeugen von den Serienkenntnissen, die sie hat, ihre Charaktere sind glaubhaft, und in der Darstellung zukünftiger Technik ist sie unübertroffen. Kein Wunder, dass sie in der Nachfolge von Kurt Mahr und Rainer Castor heute als die »Physikerin vom Dienst« wirkt.
Die Autorin liefert für unsere Exposé zahlreiche Hintergründe. Sie checkt die technischen Daten und prüft, ob die Ideen der Exposéautoren mit der Seriengeschichte und den bisher getroffenen Aussagen zu allen möglichen Themen überhaupt in Übereinstimmung zu bringen sind. Damit ist sie wesentlich dafür verantwortlich, dass die Romane so stimmig wie möglich sind.
Vor allem aber ist Verena Themsen in all den Jahren der positiv denkende PERRY RHODAN-Fan geblieben, der sie immer war. Sie sieht sich in der Tradition der großen Autoren, auf deren Arbeit unsere Serie heute basiert – und ich kann nur wünschen, dass wir noch viele Jahre erfolgreich zusammenarbeiten können.
Deshalb hebe ich mein Glas und rufe nachträglich: »Alles Gute zum runden Geburtstag, liebe Verena!«
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