Er war wohl der Autor, dessen Phantasie am wenigsten gebändigt wurde: H.G. Ewers hat die PERRY RHODAN-Serie über Jahre und Jahrzehnte hinweg beeinflusst. Ohne ihn wäre die Serie nie so erfolgreich geworden.
Geboren
wurde Horst Gehrmann am 1. Januar 1930 in Weißenfels an der Saale. Über
seine Kindheit und Jugend berichtete er nie viel; in den letzten Tagen
des Zweiten Weltkrieges erlebte er die Endkämpfe in Berlin mit. Nach dem
Krieg absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung, der sich ein
Studium anschloss. In den fünfziger Jahren war er als Lehrer am
Gymnasium tätig, nebenbei schrieb er Geschichten und Romane.
Als
er kurz vor dem Mauerbau aus der DDR nach Westdeutschland floh, ließ er
Manuskripte zurück – die Ideen trug er aber mit sich. Rasch publizierte
er eigenständige Science-Fiction-Romane, ebenso schnell wurde er auf
PERRY RHODAN aufmerksam.
Nach einem Taschenbuch erfolgte 1965
sein Einstieg in die laufende PERRY RHODAN-Serie. Schon den Zyklus »Die
Meister der Insel« prägte er mit seinen phantastischen Figuren und
eigenwilligen Ideen, danach war er bei PERRY RHODAN nicht mehr
wegzudenken. Nimmt man seine ATLAN-Romane hinzu, hat H.G. Ewers mehr als
300 Romane zum PERRY RHODAN-Kosmos beigesteuert und die größte
Science-Fiction-Serie der Welt maßgeblich beeinflusst.
Seine
Stärke waren seine Phantasie und der Glaube an das Gute im Menschen.
Wenn ihm die Handlung der Romane zu actionlastig erschien, setzte er
Helden entgegen, die – wie Tengri Lethos – den Frieden in die Galaxis
brachten. Seine Figuren waren oftmals skurril wie der Mutant Dalaimoc
Rorvic oder geheimnisvoll wie der Erbgott Lullog, und nicht jeder Leser
mochte sie.
H.G. Ewers war über Jahrzehnte hinweg ein Autor, der
seine Leserschaft spaltete. Man liebte seine Romane, oder man lehnte
sie ab; die überschäumende Phantasie und die Ideenvielfalt setzte aber
niemand in Zweifel.
Nachdem er 1994 als Teamautor ausgestiegen
war, widmete er sich einem Studium der Medizin. Den Kontakt zu PERRY
RHODAN behielt er bei. Er besuchte Fan-Veranstaltungen, er verfasste
einen Gastroman und eine Kurzgeschichte. Immer wieder telefonierte er
mit der Redaktion, man wechselte Mails – H.G. Ewers war mit über 80
Jahren internetaffin und der Technik zugewandt.
Daneben kümmerte
er sich um seine verschiedenen Hobbys, engagierte sich in der Mars
Society und züchtete Rosen. Im Sommer 2013 wollte er sich verstärkt
sportlich betätigen und kündigte neue Aktivitäten an. Leider kam es dazu
nicht mehr: Sehr überraschend verstarb der stets aktive und ideenreiche
Autor am 19. September 2013.
Das PERRY RHODAN-Team trauert um
einen Weggefährten, ohne dessen Wirken die Serie heute nicht da wäre, wo
sie ist. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
Das PERRY RHODAN-Team
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen