Ein Logbuch der Redaktion
Wenn es etwas gibt, das bei mir seit Jahrzehnten fest zum Jahresplan
gehört, so sind es die Buchmessen: Im Frühjahr fährt man als
Verlagsangestellter nach Leipzig, im Herbst ist dann jeweils Frankfurt
dran. Die Messen haben dabei unterschiedliche Schwerpunkte, und nicht
immer macht einem alles Spaß – wichtig sind sie auf ihre Art beide.
In
diesem Herbst stand wieder Frankfurt auf dem Plan. Ich reiste bereits
am Mittwoch morgen in die hessische Metropole, kam pünktlich zum
Messegelände und stellte mein Auto auf den offiziellen Parkplatz. Dieser
war praktischerweise auf dem Dach von Halle vier, während sich unser
Stand in Halle drei befand; also nur einige hundert Meter Luftlinie. Das
ist vor allem dann günstig, wenn man irgendwelche Dinge vom Auto in die
Halle schleppen muss – in meinem Fall handelte sich um eine
Bananenkiste, die zwar nicht schwer, aber reichlich sperrig war.
Bis ich am Messestand ankam, fühlte ich mich
schon erschöpft, wurde aber hellwach, als ich sah, wie wir uns 2013
öffentlich zeigten: Diesmal hatten wir wirklich einen Gemeinschaftsstand
mit den Kollegen vom Splitter-Verlag. Das Ganze präsentierte sich sehr
offen, mit zugänglichen Regalen, mit zwei Stehtischen, an denen man sich
besprechen konnte, und einer kleinen Besprechungsecke, die geschickt
zwischen Bücherregalen verborgen worden war. Mir gefiel die neue
Gestaltung sehr gut, und ich hatte das Gefühl, sie komme auch bei den
Messebesuchern sehr gut an.
Die nächsten Tage verbrachte ich
damit, mit vielen Menschen zu sprechen. Das ist normal bei Messen: Man
redet mit Partnern aus anderen Verlagen, mit Journalisten und Autoren,
mit potenziellen Lizenzpartnern und Menschen, mit denen man gern einen
Gedankenaustausch betreiben möchte. Früher gab es durchaus Gespräche mit
Buchhändlern oder den Vertretern von großen Handelsketten; in solchen
Bereichen hat sich die Messe für mich sehr verändert.
Ein kurzer
Bummel in die Halle sechs, wo ich mir ausländische Verlage anguckte,
gehörte ebenso dazu wie ein Abstecher zu den internationalen
Literaturagenturen. Ansonsten sah ich wenig von der Messe. Weder bekam
ich den Auftritt sogenannter Stars wie Boris Becker mit, noch erhielt
ich Kenntnis von wichtigen Begegnungen. Mein Kosmos war der PERRY
RHODAN- und Splitter-Stand, den ich kaum verließ.
Bei uns war es
sowieso quirlig, weshalb ich mich nicht zu beklagen brauchte. Am
Mittwoch und Donnerstag sowie größtenteils am Freitag führte ich viele
Gespräche mit den Fachbesuchern, ab Freitag kamen immer mehr »normale«
Messebesucher mit ihren Fragen und Anregungen. Mit ihnen diskutierte ich
über die laufende PERRY RHODAN-Handlung oder beantwortete Fragen zu den
aktuellen Projekten. Das finde ich selbst immer sehr spannend, weil ich
auf diese Weise in Gespräche verwickelt werde, die ich sonst nicht
führe – zudem sind das meist Menschen, die sich weder im Forum noch via
Leserbrief oder bei Facebook öffentlich äußern.
Am Samstagabend
besuchte ich noch den BuchmesseCon in Dreieich, bevor ich die Rückreise
nach Karlsruhe antrat. Gegen halb elf Uhr nachts war ich daheim. Die
Messe war auch in diesem Jahr wieder vorüber – wie immer war ich
erschöpft, hatte aber das Gefühl, einige schöne und spannende Tage
verbracht zu haben.
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