Ein Logbuch der Redaktion
Der Donnerstag, 26. September 2013, war ein richtig schöner Tag. Die
Sonne schien, die Temperaturen kletterten in Südbaden auf 23 Grad, es
ging ein laues Lüftchen. Eigentlich ein ideales Wetter, um eine
Dienstreise anzutreten.
Leider war der Anlass nicht so fröhlich: Mit Sabine Kropp fuhr ich nach Südbaden, wo wir unserem PERRY RHODAN-Autor und langjährigen Kollegen Horst Gehrmann
das letzte Geleit geben wollten. Unter seinem Pseudonym H.G. Ewers
schrieb er bekanntlich Hunderte von Romanen und trug entscheidend dazu
bei, dass PERRY RHODAN zu dem großen Erfolg wurde, der es heute ist.
Wir
hatten auf der Autobahn keinen Stau, und so erreichten wir Weil am
Rhein pünktlich. Vor dem Friedhof, den wir schnell fanden, trafen wir
auf die Familie des Hinterbliebenen sowie auf den PERRY RHODAN-Autor Arndt Ellmer und seine Frau Kerstin. Nach einigen gemeinsamen Erinnerungen und kurzen Gesprächen gingen wir in die Grabkapelle.
Der
Trauerprediger verspätete sich, weil er im Stau steckte. Deshalb fing
die Trauerfeier verspätet an. Das griff der Prediger gleich zu Beginn
auf: Er sei in der zweidimensionalen Realität stecken geblieben. Für
einen Science-Fiction-Autor hätte es andere Wege gegeben, ans Ziel zu
kommen. In seiner Rede ging der Prediger immer wieder auf die
phantastischen Aspekte im Leben des Verstorbenen ein, würdigte ihn aber
vor allem als eigenständigen und humorvollen Menschen.
Als
Vertreter des Verlages und des PERRY RHODAN-Teams durfte ich danach
ebenfalls einige Worte sagen. Ich würdigte den verstorbenen Autor und
seine Phantasie, sprach über seine skurrilen Figuren und seinen Humor
und schloss damit, dass wir – also die Leser und die heutige
Autorengeneration – ihm viel zu verdanken hätten.
Umrahmt wurde
die Trauerfeier von einem Akkordeonspieler; die Musikstücke hatte sich
H.G. Ewers noch zu Lebzeiten ausgesucht. Es passte zu seinem Humor, dass
er als Zwischenstück der Feier ausgerechnet »La Paloma Olé« gewählt
hatte. Und als der Sarg aus der Kapelle getragen wurde, kam die Melodie
von »Muss i denn zum Städtele hinaus«.
Wir blieben noch eine
Weile am Grab, um endgültig Abschied zu nehmen. Dann verabschiedeten wir
uns von der Familie. In einem Restaurant in der Innenstadt setzten sich
Arndt Ellmer und seine Frau sowie wir von der Redaktion noch ein wenig
zusammen; dort sprachen wir über gemeinsame Erinnerungen und künftige
Projekte.
Wir waren uns einig: Wir werden H.G. Ewers nie vergessen!
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