10 Juli 2023

Mal wieder Leipzig

Ein nachgereichtes Logbuch der Redaktion

Es hilft vielleicht, gleich zu Beginn dieses Logbuchs einen Blick in die Vergangenheit zu richten. Es geht ja nur drei Jahre zurück: Nachdem die PERRY RHODAN-Redaktion im März 2019 mit einem schönen Stand auf der Leipziger Buchmesse vertreten gewesen war, wollten wir auch im März 2020 nach Leipzig fahren. Der Stand war konzipiert und wartete bereits auf seinen Einsatz, die Hotelzimmer waren für uns gebucht, unsere Pläne standen für die gesamte Woche.

Dann kam Corona. Wir überlegten tagelang, ob wir fahren sollten. Unsere Stimmung war kritisch, weil niemand genug von der neuen Krankheit wusste, um sich wirklich entscheiden zu können. Aber wir kannten die Berichte aus Italien, vor allem aus Bergamo, und fühlten uns entsprechend eingeschüchtert.

Wir waren uns bald sicher: Wenn sich die Situation nicht auf wundersame Art und Weise besserte, würden wir die Messe nicht besuchen. Das Risiko erschien uns zu groß; im schlimmsten Fall würde es eben einen leeren Stand geben. Dann aber wurde die Messe abgesagt, und eine Woche später ging Deutschland in den sogenannten Lockdown. Der Rest ist bekanntlich Geschichte ...

2023 sah alles anders aus. Wir hatten bereits im Jahr zuvor die Weichen gestellt: Es sollte keinen Stand auf der Buchmesse in Leipzig geben, stattdessen wollten wir andere Veranstaltungen besuchen. Geplant war unter anderem, auf der Fantasy Basel und auf der FedCon aufzutreten, vielleicht auch bei einigen der sogenannten ComicCons. Janina Zimmer, unsere Kollegin im Marketing, hatte hierfür alles vorbereitet.

In Leipzig würde es also keinen Stand geben. Ich kündigte nach einiger Überlegung an, eben allein fahren zu wollen: für zwei Tage und eine Übernachtung. Termine könnte ich auch so absolvieren, mit vielen Partnern auf diese Weise in Kontakt bleiben und vielleicht sogar neue Kontakte knüpfen. Die Buchmesse in Leipzig besuchte ich schließlich seit den 90er-Jahren, und ich hatte mich dort immer sehr wohl gefühlt.

Fast in letzter Minute gelang es Janina noch, einen kleinen Auftritt für PERRY RHODAN zu organisieren: Am Stand der Sammlerecke, der bekanntlich immer sehr frequentiert war, würde es Autogramme und Informationsmaterial geben. In Olaf Brill als Autor und Arndt Drechsler-Zakrzewski als Illustrator fand sie zudem zwei Kollegen, die am Stand für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen konnten.

Ich selbst fuhr am Freitag, 28. April, nach Leipzig, wo ich am späten Vormittag eintraf. Ich hielt mich die meiste Zeit in der Halle 3 auf; dort waren die Phantastik- und Comic-Verlage untergebracht, wo ich die meisten Bekannten traf, mit denen ich mich gut unterhalten konnte. Die Messe war ordentlich gefüllt, wie ich schon beim ersten Eindruck feststellte; später sagte die Messeleitung selbst aus, dass man fast genauso viele Besucher gehabt habe wie vor der Pandemie.

Einige Termine hatte ich an Verlagsständen. Das war angenehm, denn bei diesen Gelegenheiten konnte ich mich hinsetzen. Unter anderem besuchte ich die Kolleginnen und Kollegen bei Droemer-Knaur oder Hirnkost, informierte mich in der »Phantastik-Lounge« oder plauderte mit Bekannten bei kleinen Verlagen.

Andere Termine absolvierte ich im Stehen: Die Restaurants und Imbisse waren allesamt überfüllt, also musste man gucken, wo man sich hinstellte, um sich zu besprechen. Da merkte ich wieder einmal, wie verwöhnt ich über Jahre hinweg durch unsere Messestände gewesen war.

Wie immer ergaben sich einige Gespräche durch zufällige Begegnungen. Dabei sammelte ich viele Eindrücke, bekam einiges über Verlage und Selfpublisher, Comic-Künstler und Übersetzer mit. Man weiß ja nie, wer von den Leuten, mit denen ich sprach, vielleicht in zwei oder drei Jahren für PERRY RHODAN tätig sein werden …

Wie immer erwies sich auch in diesem Jahr mein Besuch einer Buchmesse als eine große Quelle von Informationen und Branchen-Tratsch. Ich fuhr im Verlauf des Samstags wieder zurück. Weil ich nicht bis zum Schluss bleiben musste, kam ich gut vom Messegelände weg, erreichte ohne jeglichen Stau die Autobahn und schaffte die Heimreise ohne Schwierigkeiten.

Das war eine schöne Buchmesse! Ich denke, im März 2024 werde ich wieder nach Leipzig fahren – ob mit oder ohne Stand …

(Dieses Logbuch wurde bereits im Mai auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Serie veröffentlicht. An dieser Stelle wird es aus dokumentarischen Gründen wiederholt.)

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