Ein Logbuch der Redaktion
Das PERRY RHODAN-Team trifft sich im Regelfall einmal pro Jahr, um über aktuelle Romane zu sprechen und Ideen für die nähere Zukunft zu entwickeln. Die diesjährige Autorenkonferenz wurde am 6. und 7. März 2020 in Rastatt veranstaltet; die Autoren übernachteten in einem Hotel in der Innenstadt, und deshalb konnten auch Kolleginnen aus unserer Abteilung daran teilnehmen.
Der Freitagabend, 6. März 2020, begann sehr gemütlich. Christian Montillon schaute kurz vor Feierabend bei mir in der Redaktion vorbei. Wir unterhielten uns über aktuelle Romane, über Comics und Verträge, über die Arbeit und alle anderen Themen.
Er ging, ich arbeitete noch ein wenig und schloss dann – buchstäblich! – den Verlag ab. Gegen 18.30 Uhr war ich unterwegs, pünktlich um 19 Uhr erreichte ich den Treffpunkt mit den Autoren.
In der Hotelgaststätte herrschte schon einiger Betrieb. Viele Tische waren mit dem »normalen Publikum« belegt, eine lange Tafel war für die PERRY RHODAN-Autorinnen und Autoren aufgestellt. Ich setzte mich zu Susan Schwartz, Michelle Stern und Hubert Haensel an ein Tischende, nacheinander gesellten sich die anderen zu uns. Aus der PERRY RHODAN-Redaktion kamen Regina Focht und Janina Zimmer an diesem Abend noch dazu.
Es wurde ein sehr netter Abend, bei dem weniger über die Arbeit und eher über persönliche Dinge gesprochen wurde. Autoren zeigten sich auf den Smartphones die Fotos ihrer Töchter und Enkel, es wurde gescherzt und gelacht. Mit Christian Montillon und Ben Calvin Hary – er nahm als »Beobachter« und YouTuber an der Konferenz teil – unternahm ich später einen Spaziergang durch Rastatt, in dessen Verlauf wir umfangreiches Film-Equipment von Bens Auto ins Hotel brachten. Und gegen 23 Uhr machte ich mich langsam auf den Heimweg.
Der eigentliche Konferenztag begann am Samstagmorgen, 7. März 2020. Sabine Kropp, die PERRY RHODAN-Redakteurin, nahm diesmal teil. Leider konnte Oliver Fröhlich nicht kommen, dafür war Arndt Ellmer am Start. Und Ben Calvin Hary filmte eifrig, diskutierte später aber mit, als es an die Inhalte ging.
Der Morgen gehörte den Informationen und Berichten. Sabine und ich erzählten vom Jahr 2019, das für PERRY RHODAN sehr erfolgreich verlaufen war. Die Aktionen rund um Band 3000 hatten zu einer Auflagensteigerung geführt, die uns über das Jahr hinweg getragen hatte; viele andere Projekte hatten wir ebenfalls erfolgreich verwirklichen können. Wir informierten zudem über die aktuelle Situation im Verlag und die geplanten Marketing-Aktivitäten.
Mit einem kurzen Referat von Wim Vandemaan stiegen wir später in die inhaltliche Diskussion ein. »Wir sind realistisch, in dem wir Dinge erzählen, die unwirklich sind«, meinte der Exposéautor. Kein Autor, kein Historiker könne die Zukunft voraussagen. Mit der PERRY RHODAN-Serie würden wir aber versuchen, eine weit entfernte Zukunft so glaubhaft zu schildern, dass sie spannend zu lesen sei.
Die Exposéautoren stellten ihre Planung bis zum Band 3099 vor, ebenso gaben sie einen Ausblick auf die Romane nach Band 3100. Der Jubiläumsband wird im Januar 2021 erscheinen, er bildet den Start in das Jubiläumsjahr.
In der Folge diskutierten wir über den Zeitsprung zwischen den Bänden 3099 und 3100 sowie viele damit zusammenhängende Themen. Wie geht es beispielsweise mit dem Projekt von San weiter, was machen eigentlich die Haluter, und wie verhalten sich die vielen neuen Völker, die es in der Milchstraße gibt?
Den umfangreichen Diskussionen folgte am späten Nachmittag ein eher theoretischer Programmpunkt. An der Art, wie die Autorinnen und Autoren darüber diskutierten, bemerkte ich, dass es sie faszinierte. Christian Montillon hatte einen Fragebogen an die Kollegen verschickt.
Nacheinander stellte er uns die Ergebnisse vor. Die Frage »Was ist PERRY RHODAN für dich?« beispielsweise wurde durchaus unterschiedlich beantwortet. Es schloss sich eine Diskussion an, denn natürlich ging es darum: Wie bewerten wir intern die Serie, für welche Werte steht unsere Hauptfigur? Es ging also um das »Innere« unserer Serie, um unser Verhältnis zu ihren Elementen.
Dass ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten möchte, liegt hoffentlich nahe: Die Autorinnen und Autoren machten sich in spannender Weise intensive Gedanken über ihre Rolle und ihr Verhältnis zu der Serie und ihren Figuren. Im Nachhinein war dieser »Programmpunkt« ein ganz wesentlicher Punkt unserer diesjährigen Autorenkonferenz.
Nach vielen Diskussionen gingen wir auch an diesem Samstag zu einem gemütlichen Beisammensein über. Bei einem guten Abendessen und vielen Getränken saßen wir noch lange zusammen. Kurz vor Mitternacht begab ich mich auf den Heimweg, während einige Autoren noch eine Weile sitzen blieben. Eine schöne Konferenz!
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