Nachdem ich mein Logbuch zur aktuellen Zyklusplanung veröffentlicht habe, gibt es einige kritische Stimmen von Lesern. Eine Aussage geht in die Richtung, dass wir nicht konkret planen würden, ganz im Gegenteil zu »früher«.
Ich kann nicht unbedingt für die Vergangenheit »vor meiner Zeit« sprechen, weil ich damals noch nicht im Verlag gearbeitet habe, bin aber in der Lage, alte Protokolle und Exposés zu lesen. Insofern habe ich womöglich einen ganz guten Überblick.
Fakt ist, dass ein Zyklus nie im Detail von der ersten Seite bis zum Abschluss geplant worden ist. Meist hatten die Exposéautoren einen Anfang und ein sehr konkretes Ziel vor Augen, meist hatten sie auch die wichtigsten Eckpunkte im Blick. Aber wenn an einem Zyklus zwei Jahre in Realzeit gearbeitet wird, ist es wohl nachvollziehbar, dass in dieser Zeit »nachjustiert« werden muss.
Es gibt neue Ideen, die in die Arbeit einfließen. Autorinnen oder Autoren erfinden neue Figuren, die an Einfluss gewinnen, weil sie von den Lesern gemocht werden. (Beispiele aus der Vergangenheit: Alaska Saedelaere, Voltago, Florence Hornigold …) All dies verändert eine Planung, wie es bei kreativen Menschen übrigens durchaus normal ist. Das war früher so, das ist heute so, und das wird auch in Zukunft so sein.
Unsere Serie entsteht in Teamarbeit. Und da wird nicht so gearbeitet, dass jemand alle Eckpunkte festklopft und die anderen dann – wie bei »Malen nach Zahlen« – noch einige Kommas und Halbsätze einfügen können. Ohne die Kreativität einzelner Autoren gäbe es PERRY RHODAN schon lange nicht mehr.
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