Ein (nachgereichtes) Logbuch der Redaktion
Es kann nicht schaden, sich an großen Vorbildern zu orientieren – auch wenn man nach einiger Zeit seinen eigenen Weg gehen muss. Das sehe ich deutlich an unserer Arbeit in der Redaktion, in der Zusammenarbeit mit Autorinnen und Autoren oder auch beim Planen von Marketing- und Vertriebsaktionen.
Es gilt ebenso für die Inhalte, die wir veröffentlichen. Ein schönes Beispiel: Als wir die Serie PERRY RHODAN NEO vor bald zehn Jahren ins Leben riefen, war es eines unserer Ziele, den Aufbruch der Menschheit ins All zu schildern – von der Mondlandung über die Begegnung mit den Außerirdischen bis hin zur Gründung von Kolonien in den Tiefen der Milchstraße. Meiner Ansicht nach hat das geklappt.
Und warum? Vielleicht lag’s an den Vorbildern. Dass wir dabei dem Vorbild von K. H. Scheer und Clark Darlton folgten, geben wir gern zu: Wir wissen sehr gut, was die Kollegen damals leisteten, als sie die Ideen für die PERRY RHODAN-Serie entwickelten.
Seither sind weit über 200 NEO-Romane erschienen, dazu einige Kurzgeschichten, die genau diese Geschichte erzählen. Die Autorinnen und Autoren schufen dabei einen neuen Kosmos, der auf den Ideen der klassischen Serie aufbaut, sich aber längst in andere Richtungen entwickelt hat.
In der aktuellen Serienhandlung bei PERRY RHODAN NEO spielen verschiedene menschliche Kolonien eine Rolle. Sie tragen Namen wie Epsal und Ertrus, Oxtorne und Siga, Plophos und Olymp – Namen, die Stammleser aus der klassischen Serie kennen. Mutige Pioniere sind auf diesen Welten aktiv, sie haben Städte errichtet und sich bereits innerhalb kurzer Zeit an die Lebensumstände dieser Welten angepasst.
Es scheint zur natürlichen Entwicklung bei Menschen zu gehören, dass sich die Nachkommen von ihren Vorfahren abkoppeln. Junge Menschen entfremden sich irgendwann von ihren Eltern. Kolonien in fernen Ländern haben sich stets von ihrem Mutterland getrennt – der blutige Konflikt, den die Amerikaner und die Briten Ende des 18. und anfangs des 19. Jahrhunderts austrugen, ist das wohl bekannteste Beispiel dafür.
Zwischen den menschlichen Kolonien auf den fernen Welten und der heimatlichen Erde beginnen ähnliche Konflikte. Das bahnt sich seit einiger Zeit in den Romanen an, das wird immer wieder angedeutet. Es ist auch ein wesentliches Thema in der kommenden Handlungsstaffel. Diese trägt den Titel »Nonagon«, und der Begriff »neun«, der sich in diesem Fremdwort verbirgt, wird gleich zweimal in der Handlung auftauchen.
Ich will an dieser Stelle nicht zu viel über die eigentliche Handlung verraten, das würde die Spannung reduzieren. Die PERRY RHODAN-Serie, deren Ideenfundus immer noch einen Teil von PERRY RHODAN NEO bestimmt, hat sehr früh ein ähnliches Thema aufgegriffen. Bereits in den 60er-Jahren schrieben die Autoren über Konflikte zwischen den Kolonien und der Erde: zuerst manifestiert in der Revolte der Plophoser, später erzählt in den großen Konflikten zwischen den menschlichen Sternenreichen und den Resten des Solaren Imperiums.
Das wird bei PERRY RHODAN NEO nicht in gleicher Weise ablaufen. Die Autorinnen und Autoren von heute erzählen andere Geschichten – und dies in einem anderen Stil – als die Kollegen vor fünfzig Jahren. Die »Nonagon«-Staffel wird also nicht nur die Kolonien und die Entfremdung zur Erde thematisieren, sondern auch den kosmischen Hintergrund des aktuellen Geschehens. Es wird zwar auch um den Machthunger eines gewissen Iratio Hondro gehen – aber ebenso um die Gründe dafür, warum er sich so verhält.
Perry Rhodan selbst steht ebenfalls im Zentrum der Handlung. Der Terraner muss sich für seine Menschheit und die Menschlichkeit entscheiden.
Ich habe die ersten Manuskripte zur neuen Staffel schon gelesen, ich kenne zudem die Exposés und Handlungsideen. Auf die Leserinnen und Leser kommt eine große Geschichte zu, die in zehn Bänden erzählt wird – sie weist zugleich in die Zukunft der Serie. Den ersten Band der »Nonagon«-Staffel schrieb Oliver Plaschka, der mit »Das neue Plophos« einen Blick in die nahe Zukunft wirft.
Seine Geschichte spielt auf der Welt Plophos, auf der Erde und an Bord von Raumschiffen – menschliche Schicksale vor dem Hintergrund einer sich ändernden Welt stehen im Zentrum. Mir hat sein Einstieg ebenso Spaß bereitet wie die ersten Bände, die darauf folgen. Das neue Plophos und die anderen Welten, um die es in den kommenden zehn Bänden geht, bieten genügend Raum für spannende Geschichten und einen ganz neuen Kosmos!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen