13 Juli 2020

Zwölf Romane für Olymp

Ein Logbuch der Redaktion

Seit ich in der PERRY RHODAN-Redaktion tätig bin, habe ich mit vielen Autorinnen und Autoren zusammengearbeitet. Das geht nicht immer ohne Konflikte. In all den Jahren haben wir immer wieder um Romane und Ideen gekämpft, wir haben uns über Kommas und Strichpunkte gestritten, und wir haben versucht, die jeweils beste Idee zu nehmen, die uns für ein Projekt vorgeschwebt hat.

Konflikte lassen sich bei einem kreativen Langzeitprojekt wie PERRY RHODAN nicht vermeiden: Unterschiedliche Menschen haben einfach ihre jeweils eigenen Visionen, und darüber muss man diskutieren oder gar streiten.

Sieht man sich manches Projekt mit dem Abstand von wenigen Jahren an, lässt sich nicht mehr so genau sagen, wer welchen Anteil gehabt und welche Idee eingebracht hat. Ein schönes Beispiel ist die Miniserie PERRY RHODAN-Olymp. Als Redakteurin war meine Kollegin Sabine Kropp dafür zuständig, aber ich war auch immer wieder daran beteiligt.

Konzipiert wurde die Serie ab dem Frühsommer 2017 von Susan Schwartz. Mails gingen zwischen dem Allgäu, wo die Autorin wohnt, und dem Verlagssitz in Baden hin und her, wir telefonierten miteinander, und wir setzten uns auch einmal für einen längeren Nachmittag zusammen.

Einige Gedanken von mir flossen in die Konzeption ein, aber vor allem die relevanten Figuren stammen von der Autorin. Der Kaiser von Olymp erwies sich als eine gute Figur, die tefrodische Gegenspielerin ebenso, als besonders beliebt erwies sich aber der Helfer des Kaisers, der eigentlich nur als Nebenfigur geplant war.

An ihnen entlang wurde die Handlung konstruiert. Die Zusammenarbeit und die zwölf Romane unseres »Olymp«-Abenteuers habe ich nach wie vor in sehr guter Erinnerung. Ich finde, dass wir die Miniserie als ein schönes Gesamtpaket betrachten können. Man kann die Serie sehr gut lesen, sie ist völlig unabhängig von der Entwicklung der aktuellen Serienhandlung zu verstehen.

Dabei ging es uns von Anfang an um eine zentrale Frage: Welche Leserschaft wollten wir eigentlich ansprechen?

Mir war eines immer klar: Der PERRY RHODAN-Freund, der unsere Serie seit vielen Jahren kennt, sollte auf seine Kosten kommen. Er sollte bekannte Figuren und Hintergründe wiederfinden, wir wollten ihm ein abwechslungsreiches Abenteuer zwischen den Sternen der Milchstraße präsentieren. Darüber hinaus wollten wir aber verstärkt Leserinnen und Leser ansprechen, die unsere Serie bislang nicht so gut kannten oder bisher von ihrem Umfang zurückschreckten.

Deshalb entstand eine abenteuerliche Miniserie, die mit originellen Nebenfiguren und faszinierenden Schauplätzen aufwartete, sich aber bei den kosmischen Geheimnissen zurückhielt. Weder Kosmokraten noch Chaotarchen oder deren jeweiligen Helfer und Helfershelfer spielten eine Rolle. Wir wollten keine uralten Verbindungen, die Galaxien umspannten, sondern eine klassisch wirkende Abenteuergeschichte, die natürlich im PERRY RHODAN-Kosmos und seiner Geschichte verankert war, diesen aber nur als Hintergrund benötigte.

Dass dieses Konzept offensichtlich gut ankam und wir noch heute positive Stimmen zu der Miniserie hören, spricht dafür, dass Susan Schwartz und das Autorenteam sehr vieles sehr richtig gemacht haben müssen … Ich freue mich sehr, auf dieses gemeinsame Abenteuer zurückblicken zu können.

Dabei hilft eine Fan-Publikation, die von Alexandra Trinley zusammengestellt worden ist. »Blicke in Olymp« erscheint im Rahmen des Terranischen Clubs Eden (TCE) und enthält Interviews sowie weitergehende Texte. (Wer mehr darüber wissen möchte, informiere sich auf der Internet-Seite des TCE.) Damit erhält eine gelungene Miniserie eine ebenso gelungene Abrundung …

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