10 November 2020

Vier Quartette zum Dyoversum

Ein Logbuch der Redaktion

Als Wim Vandemaan, Christian Montillon und ich die zweite Hälfte des laufenden »Mythos«-Zyklus planten, war recht schnell klar, dass es eine besondere Handlungsebene geben würde: Perry Rhodan und seine Begleiter finden irgendwann die Erde – und sie stoßen in einem fremden Kosmos auf ihre Heimatwelt, den man bislang nicht kannte. Gemeint ist die andere Seite des Dyoversums.

Ebenso schnell war klar, dass daraus eine eigenständige Handlungsebene entstehen würde, die Perry Rhodan stärker ins Zentrum stellte. Der Held unserer Romanserie sollte nicht die Figur sein, die in der Zentrale des Raumschiffes sitzt, sondern an zentraler Stelle die Abenteuer erleben.

Entsprechend legten die Exposéautoren die Geschichte an. Sie planten vier Blöcke mit jeweils vier Romanen: wie Rhodan die Erde findet, wie er die Menschheit kennenlernt, wie er mehr über die andere Seite des Dyoversums erfährt und wie er dann versucht, die Erde an ihren ursprünglichen Platz zu versetzen.

Am besten sei es, so überlegten wir, wenn diese vier Romane ein Autor allein schreiben würde; maximal zwei Autoren wären daran zu beteiligen. Das würde die inneren Zusammenhänge der jeweiligen Blöcke verstärken, und das fänden die Leser sicher gut. Nachdem wir das fixiert hatten, konnten wir an die Planung gehen. Recht früh setzte sich der Begriff »Quartett« für einen der Vierer-Blöcke durch.

Es ergab sich, dass Christian Montillon allein die ersten vier Bände verfasste. Wir waren im Voraus durchaus skeptisch, ob er das inhaltlich und vor allem terminlich schaffen würde – es klappte aber sehr gut.

»Solsystem« (Band 3050) erzählt davon, wie Perry Rhodan überhaupt in die andere Hälfte des Dyoversums kommt. »Luna« (Band 3051) zeigt den Mond und NATHAN, vor allem aber, wie sich das Mondgehirn bereits verändert hat. Mit »Terra« (Band 3052) wirft der Autor einen Blick auf die Erde und einige Änderungen, die sich in den vergangenen Jahrhunderten dort vollzogen haben, seit Rhodan sie zum letzten Mal besucht hat. Den Abschluss des ersten Dyoversum-Quartetts bildet der Roman »Mars« (Band 3053), in dem Rhodan nach Jahrhunderten einen alten Freund wiedertrifft.

Beim zweiten Quartett planten wir von Anfang an, dass Christian nicht allein an die Arbeit geht. Susan Schwartz bot sich an, und die beiden setzten das zweite Quartett gemeinsam um.

Wenn man es genau nimmt, zeigen die vier Romane »Zeut« (Band 3062), »Ceres« (Band 3063), »Ferrol« (Band 3064) und »Beteigeuze« (Band 3065) noch einmal weitere Aspekte des Sonnensystems, in dem sich die Erde und der Mond zur aktuellen Handlungszeit bewegen. Darüber hinaus geht es aber um den Konflikt mit den Topsidern und wie dieser letztlich beendet werden kann.

Auch das dritte Quartett schrieben die Autorin und der Autor gemeinsam. »Pluto« (Band 3078) beginnt bewusst am Rand des Sonnensystems, »Yenren« (Band 3079) spielt bereits auf einer Welt, von deren Bewohnern man noch nie zuvor gehört hat, während mit »Sternfinder« (Band 3080) eine – wie ich finde – unglaublich tragische Geschichte erzählt wird. Ihren Abschluss findet dieses Quartett mit »Horror« (Band 3081), wo es neue Enthüllungen für unsere Helden gibt.

Derzeit steht das vierte Quartett in den Startlöchern – es sind die Bände 3090 bis 3093. An dieser Stelle möchte ich noch nicht viel über die Handlung verraten. Allein schon die Titel dürften klarmachen, worum es geht, vor allem die Untertitel .... Wieder sind Susan Schwartz und Christian Montillon gemeinsam für die Handlung verantwortlich, wieder verknüpfen sie die Geschichten einzelner Menschen mit dem großen kosmischen Geschehen.

Ich persönlich bin sehr zufrieden mit den vier Quartetten. Es war eine andere Art, Geschichten zu erzählen, wie wir das in dieser Form noch nicht getan hatten. Die Leser bekamen eine stärkere inhaltliche Einheit, was sich meiner Ansicht nach positiv auswirkte. Die Romane wirkten in sich geschlossen, gleichzeitig boten sich der Autorin und dem Autor ausreichend Raum und Möglichkeiten, eigene Charaktere in ihrem eigenen Stil zu beschreiben.

Mal schauen, ob wir eine solche Handlungsführung nach Band 3100 erneut versuchen werden. Als erstes Experiment hat mir das Vierer-Quartett sehr gefallen!

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