15 September 2022

Gedanken zu K. H. Scheer

Heute vor 31 Jahren starb K. H. Scheer, einer der zwei Gründungsautoren von PERRY RHODAN. Er schrieb nicht nur den ersten Roman der Serie, sondern auch weitere wichtige Bände, in denen Figuren in die Handlung eingeführt wurden (Atlan in Band 50, Icho Tolot in Band 200) oder in denen er neue Handlungsabschnitte eröffnete. Scheer war der Mann, der die Struktur für den Erfolg der PERRY RHODAN-Serie legte; an den Ideen waren von Anfang an mit Clark Darlton und Kurt Mahr auch andere Autoren beteiligt.

Interessant finde ich, dass Scheers erster Science-Fiction-Roman vor 70 Jahren vollends veröffentlicht wurde. Dieses Werk hieß »Piraten zwischen Erde und Mars« und wurde in Fortsetzungen in der Wochenzeitung »Das grüne Blatt« veröffentlicht. (Der Terranische Club Eden hat diesen Roman vor einigen Jahren nachgedruckt – immer noch interessant und lesenswert.) Scheer war damals ein junger Mann, gerade mal anfangs der zwanzig, und er schickte sich an, der beliebteste Science-Fiction-Autor im deutschsprachigen Raum zu werden.

Heute kann man sich die Situation der fünfziger Jahre kaum noch vorstellen. Scheer schuf eine eigenständige Science Fiction, seine Vorbilder waren dabei die deutschsprachigen Autoren utopischer Romane, die zwischen den Weltkriegen veröffentlicht wurden. Erst später konnte er sich bei englischsprachigen Vorbildern »bedienen«. Wenn man sich die frühen Romane des Schriftstellers ansieht, die sich meist immer noch gut lesen lassen, kann man feststellen, wie er Ideen immer wieder neu aufgriff – um sie später teilweise bei PERRY RHODAN zu verwenden.

Scheer war ein Autor, der es verstand, eine technisch-wissenschaftliche Zukunft zu beschreiben, so dass sie von den Lesern sofort verstanden wurde. Man nahm diese Zukunft als glaubhaft an, man folgte bereitwillig den Abenteuern zwischen den Planeten, die Scheer schilderte.

Als er heute vor 31 Jahren starb, war es ein Schock für viele PERRY RHODAN-Leser. Bis heute wissen wir, dass wir von ihm und seiner Arbeit profitieren – die zehn Jahre vor dem Start der PERRY RHODAN-Serie begonnen hatte …

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Wer sich übrigens für die Ausgabe von »Piraten zwischen Erde und Mars« beim Terranischen Club Eden interessiert – hier kann man sie immer noch bestellen:

http://www.terranischer-club-eden.com/special/pzeum.htm