Gern wird gesagt, im Internet schlösse man keine privaten Freundschaften, es sei schließlich alles anonym. Fast alle können sich der Ansicht anschließen, dass Facebook-Freunde keine echten Freunde seien und man an ihrem Leben doch keinen echten Anteil nehme. Aber so richtig stimmt es nicht.
Aktuelles Beispiel: Heute morgen bekam ich über Facebook mit, dass ein PERRY RHODAN-Leser, den ich nicht persönlich kannte, vor drei Wochen bereits gestorben ist. Das hat mich getroffen, ich war und bin deshalb traurig.
Wir haben uns vielleicht einmal auf einem Con getroffen, ich weiß es nicht mehr. Ich bekam seine Facebook-Einträge mit, er schickte mir ab und zu kurze Facebook-Mails. Manches davon fand ich seltsam, manches war serienkritisch, manches klang nach einem Leben mit vielen Sorgen und Problemen. PERRY RHODAN war unsere gemeinsame Basis, sonst wussten wir nicht viel voneinander.
Wenn dann ein Leser stirbt, den ich auf diese Weise »kannte«, nicht persönlich, aber über Facebook, ist das eben doch ein persönlicher Verlust. Wir waren keine »echten Freunde«, sondern nur Facebook-Freunde – aber der Verlust ist echt.
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