Ein Logbuch der Redaktion
Mit Susan Schwartz
arbeite ich schon seit vielen Jahren zusammen. Ich kenne ihre
Science-Fiction- und Fantasy-Romane, und ich schätze die Arbeit, die sie
seit Jahren in ihren eigenen Fabylon-Verlag steckt. Man kann sicher
sagen, dass sich zwischen uns beiden ein Vertrauensverhältnis entwickelt
hat, bei dem man sich auch mal »eine Idee an den Kopf schmeißen« kann.
Bei PERRY RHODAN-Olymp
lässt sich gut nachvollziehen, wie schnell es manchmal gehen kann, wenn
eine Idee im Raum steht und von allen Beteiligten mit Elan verfolgt
wird. Vor allem, wenn sie zusammen mit einer Autorin entwickelt wird,
die gern spontan ist und die man begeistern kann.
Genau das geschah im Mai 2017. Ich hatte das Manuskript der Autorin gelesen, das sie für den sechsten Band von PERRY RHODAN-Terminus
geschrieben hatte. Dafür hatte ich sie sehr gelobt, weil mir »Carusos
Maske« sehr gut gefallen hatte. Vor allem mochte ich ihre Darstellung
von Olymp.
Eine launige Bemerkung von mir war nicht ausgiebig
durchdacht, sondern spontan formuliert: »Ich sehe schon, wir müssen mal
eine Olymp-Miniserie machen.«
Am Sonntag, 14. Mai, schien ich
Susan Schwartz damit zu euphorisieren: »JAAA!«, schrieb sie, und ich
lasse an dieser Stelle die unzähligen weiteren »A« weg, die sie an
dieser Stelle platzierte. Sie schob gleich die entscheidenden Fragen
nach: »WANN? Wie viele Romane darf ich machen?«
Am selben Abend
schrieb ich sehr zurückhaltend zurück: »Jetzt schauen wir erst mal, wie
sich PR-Terminus verkauft, dann sehen wir weiter.« Als Redakteur war ich
in solchen Fragen lieber vorsichtiger, ich wollte keine falschen
Erwartungen wecken. »Aber den gemeinsamen Gedanken an Olymp sollten wir
mal im Hinterkopf behalten«, meinte ich abschließend.
Tatsächlich
ging es recht schnell weiter. Die Zahlen von PERRY RHODAN-Terminus
ermunterten die Geschäftsführung, mir erst einmal »grünes Licht« für
eine weitere Konzeption zu geben. Gleich im ersten Gespräch schlug ich
vor, »etwas mit Olymp« zu machen; ich nannte bereits Susan Schwartz als
eine mögliche Exposéautorin.
Was ich als Idee grob skizzierte, kam
gut an. Im Prinzip konnte ich sofort loslegen. Für mich war klar, dass
wir die Handlung eher in die Nähe der aktuellen PERRY RHODAN-Romane
legen sollten.
»Nachdem wir unsere Helden mit Terminus mal in die
Vergangenheit geschickt haben, müssen wir jetzt wieder in die
Gegenwart«, argumentierte ich. Das fanden die Geschäftsführung und der
Vertrieb nachvollziehbar.
Ich sprach mit den Exposéautoren der
laufenden Erstauflage – schließlich mussten entsprechende »Fenster«
gefunden werden, wann und wo wir was machen konnten. Eine Jahreszahl
wurde definiert, und wir legten fest, dass Olymp in der aktuellen
Handlung keine Rolle spielen sollten. Die Rolle der Tefroder und des
Kaiserpaars besprachen wir ebenso wie mögliche kosmische Geheimnisse.
Darüber informierte ich immer Susan Schwartz – sie sollte auf dem
Laufenden bleiben, während sie sich ihre eigenen Gedanken machte.
Im Verlauf des Frühsommers setzten sich Susan Schwartz, Sabine Kropp
und ich in Rastatt zusammen; wir legten die ersten Eckpunkte fest. Die
Exposéautorin entwickelte erste Handlungsideen und Datenblätter, sprach
mit Autorinnen und Autoren. In einem wahren Rausch schickten wir uns
E-Mails hin und her, die voller Ideen und Gedanken steckten; manchmal
waren es mehrere Mails am Tag.
Die Exposés entstanden, die
Geschichte wurde »rund« und vor allem klar. Handlungslinien wurden
verknüpft, und bereits im Spätsommer verschickten wir die ersten Exposés
an Autorinnen und Autoren. Und damit war die Miniserie auf Fahrt – es
mussten »nur noch« die Romane geschrieben und die Titelbilder gemalt
werden …
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