Ein Logbuch der Redaktion
Zu Beginn des Jahres 1987 ließ ein neuer Autor die PERRY RHODAN-Leser aufhorchen: Er hieß Robert Feldhoff,
war vorher durch Artikel in der kritischen Zeitschrift »Science Fiction
Times« aufgefallen und lieferte ein Taschenbuch und vor allem einen
Heftroman, die sehr gut ankamen. Mit der Geschichte des Meistersängers
Salaam Siin, die als »Harmonie des Todes« veröffentlicht wurde, zeigte
der junge Autor, dass er das PERRY RHODAN-Universum auf seine Art und
Weise interpretieren würde.
In den
folgenden Jahren wurde Robert Feldhoff, Jahrgang 1962, zum
Senkrechtstarter der PERRY RHODAN-Serie. Seine Romane gefielen den
Lesern, weil er es schaffte, die klassischen Serienelemente mit neuen
Ideen, ungewöhnlichen Personen und beeindruckenden Beschreibungen zu
verbinden. Beispiele dafür waren Romane wie »Die Früchte des Wissens«
und »Die Türme von Canaxu«, die einen faszinierenden Schauplatz mit
interessanten Aliens vorstellten.
Als Dr. Florian F. Marzin, der
Chefredakteur der Serie, den jungen Autor zu Beginn der 90er-Jahre in
die Exposéarbeit einband, war klar, dass Robert Feldhoff in Zukunft eine
noch wichtigere Rolle spielen sollte. Ab 1993 wirkte er bei den Exposés
mit, anfangs eher im Hintergrund. Als im Sommer 1995 die Planungen für
den neuen Zyklus ab Band 1800 begannen, war Feldhoff bereits
federführend beteiligt.
Zusammen mit Ernst Vlcek
konzipierte er den Thoregon-Zyklus, der ab 1996 veröffentlicht wurde.
Ab dem Band 2000 war er allein für die Handlungskonzeption der PERRY
RHODAN-Serie verantwortlich. Er entwickelte neue Handlungsschauplätze,
veränderte durch seine Ideen buchstäblich die Kosmologie des PERRY
RHODAN-Universums und fügte komplett neue Elemente hinzu.
Trotz
aller Exposéarbeit lieferte er immer wieder Romane voller bizarrer
Szenen. »Der Mörderprinz« und »Diener der Materie« waren Beispiele für
Romane, die den bisherigen Serienkosmos erweiterten. Seine Helden waren
oft gescheiterte Figuren, die hohe Ziele hatten und sich selbst im Weg
standen.
Für die PERRY RHODAN-Serie war Robert Feldhoff auch
außerhalb der Exposé- und Romanarbeit extrem wichtig. Er legte die
Grundzüge für das neue Computerspiel fest, er wirkte an den Vorarbeiten
für den geplanten – und leider bisher nicht verwirklichten – PERRY
RHODAN-Film mit und engagierte sich mit Marketingideen. Die
erfolgreichen Taschenbuch-Miniserien, die in Zusammenarbeit mit dem
Heyne-Verlag erschienen, wuchsen ebenso auf seiner Ideenfülle wie die
Serie PERRY RHODAN-Action.
Zu Beginn des Jahres 2009 erkrankte
der Autor, als sein letzter Roman kam »Evolux« unter der Bandnummer 2450
in den Handel. Exposés verfasste er weiterhin, ebenso Konzepte –
trotzdem musste er bald die Exposéführung abgeben. Ebenso arbeitete er
an einem neuen Roman, der Alaska Saedelaere als Hauptfigur hatte. Bis
zuletzt nahm er Anteil an der größten Science-Fiction-Serie der Welt;
per Mail und per SMS kommunizierte er mit der Redaktion.
Am
frühen Morgen des Montag, 17. August 2009, erlag Robert Feldhoff seiner
schweren Erkrankung. Seine Beisetzung fand im engsten Familien- und
Freundeskreis in Oldenburg statt. Ich weiß selbst noch, wie erschüttert
ich war, wie sehr mich dieses Ereignis »mitnahm«. Und jetzt sind schon
wieder fünf Jahre vergangen ...
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