Als ich in den 90er-Jahren zum ersten Mal einen wöchentlichen Redigiertag einführte, hatte der damals eine klar definierte Funktion: Ich setzte mich mit dem Manuskript (es gab teilweise noch keine Ausdrucke, sondern es waren echte Manuskripte, direkt von der Schreibmaschine aufs Papier getippt) hin, nahm einen Stift zur Hand und redigierte: in Schönschrift, mit allen nötigen und möglichen Korrektur- und Redigierzeichen.
Der damalige Verlagsleiter sprach gerne vom »Resigniertag«: Er meinte es witzig, es sollte ein reines Wortspiel sein, aber ich resigierte manchmal tatsächlich. Weil man in einem Büro einfach nicht die Ruhe hat, die man für ein Manuskript und dessen Bearbeitung benötigt, war der eine Tag »Auszeit« besonders wichtig.
Heute ist ein Redigier- und kein Resigniertag. Noch klarer: Es ist ein Manuskriptelesetag. In diesem Fall geht's an die Dreieinigkeit aus NEO, Stardust und Erstauflage, wobei ich Exposés und Romane vor mir habe. Schließlich erwarten die Autoren auch ein Feedback von mir ...
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