Ein Logbuch der Redaktion
(Dieses Logbuch erschien bereits im Conbuch für den GarchingCon im Mai
2013. Auf dieser Internet-Seite sollten wir es aber auch bringen – es
hat schließlich viel mit unserer Arbeit zu tun ...)
Das PERRY
RHODAN-Universum, von den Fans häufig als Perryversum bezeichnet, hat
sich in den über fünf Jahrzehnten seines Bestehens, immer wieder
verändert. Es bildeten sich andere Schwerpunkte aus, es wurden andere
Geschichten erzählt. Für die meisten Änderungen zeichneten Autoren
verantwortlich: Karl-Herbert Scheer, William Voltz, Ernst Vlcek, Robert Feldhoff und Uwe Anton zählen zu jenen, die mit ihren Romanen und Ideen dem Perryversum immer neue Facetten hinzugefügt haben.
Es
gibt darüber hinaus einen Mann, der ebenfalls viel für das Perryversum
getan und es sehr geprägt hat: Dabei handelt es sich um Eckhard
Schwettmann, dessen Name seit Mitte der 90er-Jahre für PERRY
RHODAN-Marketing und für Bücher über PERRY RHODAN steht. Seine Rolle für
die neuere Geschichte der Serie und ihres Umfeldes ist groß, und es ist
sinnvoll, sie an dieser Stelle einmal zu würdigen.
Eckhard
Schwettmann kam im Sommer 1996 als Marketingleiter zur Verlagsunion
Pabel-Moewig, in einer Zeit also, in der viel um den Kurs der PERRY
RHODAN-Serie diskutiert wurde. Unter dem Dach des Moewig-Buchverlages
sollte die Serie weg vom Heftroman und hin zum Buch entwickelt werden,
darüber hinaus ging es darum, sie zu modernisieren und in neue Medien zu
führen.
Das war ideal für Eckhard Schwettmann, der zuvor
jahrelang in der Musik-Branche gearbeitet hatte. Voller Energie und
Tatkraft stürzte er sich auf seine Aufgabe: PERRY RHODAN, bis zu diesem
Zeitpunkt vor allem als Print-Produkt bekannt, tauchte auf einmal in
Form von Musik-Produktionen auf. Die bisher schleppend verlaufenden
Versuche, PERRY RHODAN als Computerspiel zu veröffentlichen, wurden von
ihm forciert; es gab eine ganze Reihe von neuen Produkten, die im
weitesten Sinne mit der Vermarktung der Serie zu tun hatten.
Besonders
wichtig: Eckhard Schwettmann war der erste, der überhaupt PERRY RHODAN
als eine »Marke« begriff; er pflanzte den Markengedanken in die Hirne
der Redaktion und des Autorenteams. Der Markengedanke sollte über allem
stehen, und die Serie sollte sich konsequent und kontinuierlich in alle
wichtigen Richtungen entwickeln. Er verortete PERRY RHODAN im Bereich
der Popkultur, stellte die Serie in neue Zusammenhänge und verlieh ihr
so ein frisches Image.
Der Erfolg gab ihm recht. Zahlreiche neue
Publikationen erschienen, die Serie florierte und entwickelte sich.
Wurde PERRY RHODAN im Jahr 1995 noch von zwei Personen betreut,
nämlich von Sabine Bretzinger und Klaus N. Frick,
waren es Ende der 90er-Jahre bereits fünf; im Jahr 2001 kamen Redaktion
und Marketing von PERRY RHODAN auf insgesamt sieben Personen. Mit
dieser »Manpower« ließ sich einiges bewegen.
Eckhards Ideen
stießen an »höherer Stelle« auf große Aufmerksamkeit. Bereits 1999 wurde
er zum Verlagsleiter für die Moewig-Buchverlage ernannt, er war damit
gleichberechtigt mit dem Verlagsleiter für den gesamten
Zeitschriftenbereich. Als Buchverlagsleiter kümmerte er sich natürlich
weiterhin um PERRY RHODAN, stieß aber jetzt zusätzliche Impulse im
Buchgeschäft an. Moewig sollte stärker in die Mediengesellschaft
verankert werden, wozu beispielsweise Pressekonferenzen gehörten oder
eben auch Bücher, die außerhalb des »normalen« Buchgeschäfts
funktionieren sollten.
2001 verließ Eckhard den Verlag,
wechselte für einige Zeit ins Filmgeschäft, um sich dann vor allem um
Bücher aller Art zu kümmern. Er war für Verlage wie Humboldt und
Hannibal tätig, um nur einige zu nennen, und brachte die zwei Bereiche
zusammen, die sein berufliches und privates Leben am meisten prägten:
Popkultur im weitesten Sinne und Bücher.
Mit seinem fulminanten
Prachtband »Der Allmächtige« setzte er Maßstäbe in Sachen PERRY
RHODAN-Berichterstattung. Wer seitdem über die größte
Science-Fiction-Serie der Welt spricht oder schreibt, muss dieses
Mammutwerk kennen.
Seit einiger Zeit betreibt er weitere
Projekte, diesmal nicht als Autor, sondern als Herausgeber. Drei Bände
der »PERRY RHODAN-Chronik« sind wohl bereits erschienen, wenn der
GarchingCon läuft; die »Johnny-Bruck-Biografie« würdigt darüber hinaus
den wichtigsten Science-Fiction-Künstler des deutschsprachigen Raumes.
Das
alles sind nur Streif- und Auszüge. Man könnte über Eckhard Schwettmann
viel mehr schreiben und erzählen. Wer ihn kennt, weiß genügend
Anekdoten und Berichtenswertes, das als Ergänzung dienen kann. Aber dass
er mit seinen Arbeiten seit vielen Jahren für PERRY RHODAN streitet und
aktiv ist, das wird ihm für immer einen Platz in der Chronik des
Perryversums verschaffen – ein ganz spezieller Zellaktivator aus
Gedanken, Ideen und Visionen ...
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