ATLAN startet zu einem erneuten Abenteuer – diesmal nicht nur am Kiosk, sondern auch gleich als E-Book und Hörbuch. Da ich selbst einmal mit riesiger Begeisterung die ATLAN-Heftromane gelesen habe, ist die Neuveröffentlichung des SOL-Zyklus in Form von Taschenheften ein besonderes Vergnügen für mich.
Als die Romane im Frühjahr 1981 erstmals erschienen, war ich mit großer Begeisterung dabei. Fasziniert las ich »Die Solaner«, den fünfhundertsten Roman der ATLAN-Serie, der damals vom Exposéautor William Voltz verfasst wurde. Voltz war mein Lieblingsschriftsteller, zumindest in der deutschsprachigen Science Fiction, und ich mochte praktisch alles, was er verfasste. Er schaffte es, ungewöhnliche Figuren zu beschreiben und diese in immer wieder neue Schwierigkeiten zu schicken – auf diese Weise entwickelte er Abenteuer, die mich stärker packten als die der Kollegen im PERRY RHODAN-Team.
Bei »Die Solaner« ging es mir ähnlich. Atlans Geschichte fesselte mich: Der Arkonide kommt auf das Raumschiff SOL und muss langsam erkennen, wie sich in 200 Jahren die Situation an Bord verändert hat. In dem Schiff hat sich ein knallhartes Regime aus Unterdrückung und Ausgrenzung festgesetzt. Von der Mission weiß praktisch keiner mehr etwas. Gleichzeitig aber haben sich an Bord der SOL viele Außerirdische angesiedelt, während sich unter den Solanern allerlei Mutationen ausgebildet haben, so dass Atlan immer wieder positiv überrascht ist.
Wie er aber aus dem Sonnensystem herauskommen soll, in das es die SOL verschlagen hat und das sich als tödliche Falle entpuppt, das weiß Atlan noch nicht. Also muss er zuerst in dem Raumschiff die Verhältnisse ändern, um die Menschen an Bord zu retten – und um dann irgendwann seine Aufgabe zu erfüllen.
So entwickeln sich viele Geschichten, die sich abenteuerlich und bunt lesen. Autoren wie H.G. Ewers, Kurt Mahr oder Hans Kneifel, die ich seit Jahren von der PERRY RHODAN-Serie kannte, steuerten ihre farbenprächtigen Ideen bei, während junge Autoren wie Hubert Haensel, Falk-Ingo Klee, Horst Hoffmann, Arndt Ellmer oder Peter Terrid zeigten, wie gut sie schreiben konnten. Marianne Sydow war die einzige Frau, die für die ATLAN-Serie dieser Zeit schrieb; ihre Romane mochte ich ebenfalls sehr.
Ich erinnere mich noch gut an das Geheimnis um Hidden-X oder die merkwürdige Beziehung zu dem Metall Nickel; an Kämpfe an Bord der SOL und an Expeditionen auf die Oberfläche von Planeten, an Atlan und seinen Extrasinn oder auch an die bizarren Außerirdischen, mit denen die Solaner konfrontiert wurden. Zahlreiche fesselnde Romane zogen mich ihren Bann, und anfangs der 80er-Jahre las ich ATLAN tatsächlich lieber als PERRY RHODAN – »das absolute Abenteuer« setzte eher auf Action, während es in der Hauptserie sehr friedfertig zuging.
Und jetzt machen wir ATLAN neu, ausgerechnet die SOL-Abenteuer! Wie es zu der Entscheidung kam und welche Schritte wir auf dem Weg dahin zurücklegten, werde ich sicher irgendwann erzählen – nicht aber heute. Entscheidend ist in diesen Tagen, dass der erste Band gut ankommt, dass ihn die Leser gern kaufen und dass wir auf diese Methode die ATLAN-Serie erneut beleben.
Wenn der Arkonide noch einmal auf große Fahrt geht, ist das heutzutage aber nicht nur auf den Taschenheft-Roman allein beschränkt: Es gibt den Roman zeitgleich auch als Hörbuch und E-Book, wie das heute von unseren Lesern erwartet wird. Das finde ich klasse, von solchen Möglichkeiten träumten wir in den 80er-Jahren noch.
Ich bin ein wenig konservativ, was das angeht: Ich möchte mein ganz persönliches »ATLAN-Feeling« wieder haben. Und das heißt, dass ich die 176 Seiten in gedruckter Form in die Hand nehmen möchte.
Um es klar zu sagen: Das erste ATLAN-Taschenheft liegt seit dem 18. Januar 2013 vor und ich werde es lesen – nicht in Form eines Manuskripts, sondern in Form des gedruckten Romans. Mal schauen, ob sich bei mir das Feuer wieder einstellt, das mich 1981/82 jede Woche mit großer Spannung in den Bahnhofsbuchhandel meiner Heimatstadt trieb.
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