26 Februar 2025

Wir gratulieren Dirk Schulz

Ein Logbuch der Redaktion

Dirk Schulz ist aus dem Umfeld der PERRY RHODAN-Serie nicht mehr wegzudenken – seit Anfang der Nuller-Jahre prägt er mit seinen Titelbildern das Gesicht unseres Science-Fiction-Universums. Heute kann er seinen sechzigsten Geburtstag feiern – das PERRY RHODAN-Team gratuliert zu diesem Jubiläum.

Meine erste Begegnung mit Dirk Schulz war indirekt: Ich las die ersten Bände von »Indigo«. Das war in der ersten Hälfte der 90er-Jahre ein frischer Science-Fiction-Comic mit teilweise schrägen Ideen. Der Texter war der PERRY RHODAN-Autor Robert Feldhoff, mit dem ich als junger Redakteur schon bei Romanen und Exposés zusammenarbeitete, während Dirk Schulz für die Bilder verantwortlich zeichnete.

»Indigo« wurde damals im Splitter-Verlag veröffentlicht, dem ersten Comic-Haus unter diesem Namen, und später beim Carlsen-Verlag nachgedruckt. Mittlerweile liegt die Serie als dicker Sammelband im neuen Splitter-Verlag vor – aber das ist eine andere Geschichte.

Bei den Gesprächen mit Robert Feldhoff, die sich ab Mitte der 90er-Jahre intensivierten, fiel der Name Dirk Schulz oft. Robert wurde Exposéautor, von ihm stammten die prägenden Ideen des »Thoregon«-Zyklus, den wir ab 1996 veröffentlichten. Seine Liebe zum Comic behielt er bei, auch wenn er immer weniger freie Kapazitäten dafür hatte. Das Schreiben von Exposés und Romanen, von Konzepten für eine mögliche Verfilmung und von Hintergründen für Computerspiele – das alles verschlang sehr viel Zeit.

Dirk Schulz gründete währenddessen mit einigen anderen Menschen in Bielefeld eine Agentur namens Animagic. In den Räumlichkeiten dieser Agentur trafen sich Robert Feldhoff und ich ein- bis zweimal im Jahr zu Exposébesprechungen. Bielefeld lag zwar nicht ganz in der Mitte zwischen Oldenburg und Karlsruhe, wo wir wohnten, aber es war ein guter Ort, sich zusammenzusetzen. Bei den Gesprächen war Dirk oft anwesend, und wir profitierten von seiner Sachkenntnis.

Und irgendwann fertigte er die ersten Illustrationen für uns an: Unzählige Titelbilder für die wöchentliche PERRY RHODAN-Serie, für PERRY RHODAN NEO und für ATLAN, für Sonderprodukte wie eine MYTHOR-Neuauflage oder für die Fantasy-Serien »Elfenzeit« und »Schattenlord« stammen seitdem von ihm.

Dazu kommen Konzepte für unseren Internet-Auftritt, Vorschläge für Werbekampagnen und vieles andere mehr. Nicht zu vergessen seine Mitarbeit an manchen PERRY RHODAN-Comics, was er gewissermaßen nebenbei erledigte …

Ich behaupte: Was Johnny Bruck für die 60er-, 70er- und 80er-Jahre unserer Serie war, wurde Dirk Schulz in den Nuller-Jahren und danach. Er definierte einige unserer Figuren neu, er entwickelte neue Aliens, und er sorgte durch originelle Blickwinkel dafür, dass wir manche Elemente des »Perryversums« in einem anderen Licht sahen.

Dass Dirk nebenbei den Splitter-Verlag neu gründete und seither zu den wichtigsten Comic-Verlegern im deutschen Sprachraum gehört, finde ich da nur konsequent. Wenn er heute seinen sechzigsten Geburtstag feiert, kann er bereits auf ein erfolgreiches Leben zurückblicken – und ich gehe davon aus, dass er auch in künftigen Jahren und Jahrzehnten mit vielen Bildern begeistern und überzeugen wird.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, einmal einen neuen Comic von Dirk Schulz zu sehen. An eine Fortsetzung von »Indigo« glaube ich nicht, auch wenn ich weiß, dass er immer noch voller eigener Ideen steckt. Aber ich wünsche mir einen schönen Bildband mit seinen Grafiken – mein spezieller Wunsch zu seinem Geburtstag …

Dirk ist jung geblieben, das freut mich bei unseren Begegnungen, die seltener geworden sind, immer sehr. Ich denke, das wird so bleiben, und ich hoffe darauf, dass wir weiterhin so kreativ und engagiert zusammenarbeiten können.

Alles Gute zu diesem »runden« Geburtstag, lieber Dirk!

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