Ein Logbuch der Redaktion
Seit einigen Wochen läuft der »PHOENIX«-Zyklus, für den Ben Calvin Hary die Exposés verfasst – damit steuert er als Chefautor die aktuelle PERRY RHODAN-Handlung. Seit Band 3300 ist Hary für die Inhalte unserer Serie zuständig. Seine Ideen und Handlungsvorgaben liefern die Grundlage für die einzelnen Romane, die wiederum von Kolleginnen und Kollegen verfasst werden.
Es liegt nahe, dass die Redaktion und der Chefautor ständig kommunizieren. Wir schicken uns Mails, wir telefonieren, aber wir treffen uns auch ab und zu. Ich gehöre zu den Menschen, die davon überzeugt sind, dass eine persönliche Begegnung wichtiger und sinnvoller ist als jedes Telefonat und jede Mail.
Also war unser Plan schon im Frühjahr gewesen, uns am Ende des Jahres zusammenzusetzen. Kurz nach der Veröffentlichung des Jubiläumsbandes schien uns das sinnvoll zu sein. Ich nahm bei dieser Gelegenheit endlich die Einladung an, den Schriftsteller im Saarland zu besuchen. Das hatten wir bereits im Sommer geplant, aber damals spielte die Gesundheit nicht so mit wie geplant und gewünscht.
Einige Tage vor Weihnachten traf ich bei Ben Calvin Hary ein. Ebenfalls vor Ort war Christian Montillon, der dem neuen Chefautor mit Rat und Tat zur Seite steht. Christian hat eine große Erfahrung, was die Arbeit mit Exposés angeht: Er war schon für PERRY RHODAN-Action tätig, wirkte an vielen anderen Serien mit und steuerte zuletzt mit Wim Vandemaan zusammen über ein Jahrzehnt lang die PERRY RHODAN-Serie. Von seiner Sachkenntnis wollten wir profitieren.
Ben zeigte mir seine Wohnung, ebenso das Studio, in dem er seine YouTube-Filme aufnimmt. Ich war gebührend beeindruckt, vor allem von dem Studio, das zwar nicht so groß aussieht wie in den Filmen, aber dennoch mit viel Technik aufwartet.
An diesem Tag hatten wir ein strammes Programm vor uns. Wir unterbrachen es zum Essen und zu einem ausgiebigen Spaziergang; bei beiden Gelegenheiten sprachen wir allerdings vor allem über die Arbeit.
Unter anderem ging es um die Reaktionen auf den neuen Zyklus. Ich hatte noch keine hundertprozentig geprüften Zahlen aus dem Vertrieb, also konnte ich nicht exakt sagen, wie gut Band 3300 und die folgenden Romane sich verkauft hatten. Die Tendenz war positiv, was nicht überraschte: Jubiläumsbände platzierten sich schon immer gut. Spannend ist in einem solchen Fall immer: Wie geht es nach dem ersten Band des neuen Zyklus weiter?
Wir diskutierten über die Erwartungen von manchen Leserinnen und Lesern und wie man das geteilte Echo zu bewerten hatte. Ich erinnerte die beiden Kollegen daran, dass es eigentlich immer so sei: Ein Jubiläumsband muss sehr viele unterschiedliche Geschmäcker gleichermaßen ansprechen, und das gelingt natürlich nicht immer.
Mir lagen zu diesem Zeitpunkt schon zahlreiche Manuskripte des neuen Zyklus vor. Ich fand die Arbeit der Autorinnen und Autoren gut bis sehr gut, und ich lobte die Exposés, die Vorlagen boten, nach denen man offenbar gut schreiben konnte.
Wir sahen uns an, welche Schwächen es gab: Was hatte nicht so gut funktioniert, wo hatten die Autorinnen und Autoren nicht verstanden, was der Chefautor sich vorgestellt hatte?
Ben stellte sein Konzept für den Abschluss der laufenden Handlungsebene vor. Bekanntlich geht der laufende »PHOENIX«-Zyklus bis Band 3349 – in den letzten Bänden müssen die Handlungsfäden zusammengeführt werden. Es ist wichtig, dass die Figuren dann alle auf dem »richtigen Platz« stehen, das muss also sehr genau geplant werden.
Darüber hinaus gab uns Ben einen Ausblick auf den folgenden Zyklus. Es ist eine neue Geschichte, für die derzeit aber in verschiedenen Romanen die Grundlagen vorbereitet werden. Wir legen derzeit also erste Spuren. Viele Hinweise sind sicher noch nicht zu erkennen, werden nach Band 3350 aber wichtig. (Damit folgt Ben Calvin Hary den Vorbildern William Voltz, Ernst Vlcek und Robert Feldhoff, die ebenfalls schon früh mit Hinweisen angefangen hatten, die sich später als bedeutsam erwiesen.)
Wichtig ist bei einer solchen Planung unter anderem, welche Figuren sich an welchen Orten aufhalten: in welcher Galaxis etwa oder auch zu welcher Zeit. Ben möchte die Handlung nicht zu sehr zersplittern, mehrere Schauplätze gibt es allerdings immer.
Einige Ideen fand ich sofort toll, bei anderen Ideen konnten Christian und ich unsere Ergänzungen liefern. Die Struktur für den neuen Zyklus entsteht bereits; wir sind damit gut im Zeitplan. Bei der Autorenkonferenz im Frühjahr 2025 werden die Kolleginnen und Kollegen mehr über den kommenden Zyklus erfahren.
Als ich zu später Stunde aus dem Saarland nach Hause fuhr – quer durch die Pfalz –, hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Ben Calvin Hary hat die Handlung unserer Serie hervorragend im Griff, und 2025 kann kommen!
(Dieses Logbuch der Redaktion stand im Januar auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Redaktion. Hier wiederhole ich es aus dokumentarischen Gründen.)
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