Kosmonukleotid und Sonnensechsecktransmitter, Dimesextatriebwerk und PAD-Seuche – die PERRY RHODAN-Serie ist reich an ungewöhnlichen Wörtern und Begriffen. Sie bezeichnen häufig technische Begriffe, oder sie charakterisieren außerirdische Kulturen. Manchmal entstammen sie dem Englischen, häufig sind es Verbindung aus deutschen und lateinischen Wortstämmen.
Manche Begriffe wirken im ersten Moment sogar richtig »harmlos«. Ein schönes Beispiel dafür ist »Sektor Morgenrot« – wer sich mit unserer Serie nicht auskennt, wird bei diesen zwei Wörtern vielleicht stutzig werden, sich aber keine weiteren Gedanken über sie machen. Bei PERRY RHODAN wird damit ein Raumsektor bezeichnet, den die Autoren erstmals im Jahr 1967 erwähnen.
Mit »Alarm im Sektor Morgenrot«, der mit der Bandnummer 300 veröffentlicht wurde, eröffnete der Schriftsteller K. H. Scheer damals den hundert Romane umfassenden »M 87«-Zyklus. Auf die Leser kamen Geschichten zu, die man sich zuvor kaum vorstellen konnte: das Auftauchen des riesigen Robotraumschiffs OLD MAN, die Kontakte zu den Bewohnern der Magellanschen Wolken, der Vorstoß der Menschen in die ferne Galaxis M 87, die Herkunft der monströs wirkenden Haluter.
Scheers Roman bildete den Startschuss für den zweiten großen »Hunderter« seiner Laufbahn als Exposéautor. Der »M 87«-Zyklus steht immer im Schatten des »MdI«-Zyklus, der die Bände 200 bis 299 umfasste, und gilt als schwächer. Ich finde allerdings, dass er eine Vielzahl an spannenden Abenteuern enthält, die zur klassischen Science Fiction zählen. Fremde Völker werden vorgestellt, es gibt neue Hintergründe zur Geschichte der Milchstraße, und neue Figuren wie der legendäre Roi Danton betreten mit einem Paukenschlag die PERRY RHODAN-Bühne.
Für mich zählt der »M 87«-Zyklus auch wegen der kühnen Ideen jener Zeit zu den großen Klassikern der PERRY RHODAN-Serie. Mit dem kritischen Blick von heute lassen sich genügend Schwächen finden, das ist klar – aber für mich überwiegen die Stärken. Und diese übernehmen wir sehr gern für unsere parallele Serie.
Bekanntlich greifen wir mit unserer Serie PERRY RHODAN NEO, die gewissermaßen die Parallele zum klassischen und immer noch laufenden PERRY RHODAN-Epos bildet, bewusst Ideen aus früheren Zyklen auf. Die Autorinnen und Autoren von heute vermengen sie allerdings mit neuen Gedankengängen – so bleibt es eben keine Nacherzählung – und formen daraus eine moderne und zeitgemäße Science-Fiction-Erzählung.
Das zeigt sich besonders stark bei Band 300, der am 17. März 2023 in den Handel kommt: Der Roman trägt den Titel »Sektor Morgenrot« – und selbstverständlich gibt es inhaltliche Bezüge zu den Ideen der 60er-Jahre. Ebenso selbstverständlich schlägt die Serie damit neue Wege ein.
PERRY RHODAN NEO wird derzeit von Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm gesteuert. Sie verfassten den Jubiläumsband 300 gemeinsam. Das ist eine Ausnahme, denn normalerweise werden die Auftaktbände zu einer neuen Staffel von einem Autor oder einer Autorin allein geschrieben.
Die beiden Exposéautoren kennen die Serienklassiker sehr gut, ihnen stehen Begriffe wie der »Sektor Morgenrot« aus ihrer eigenen Zeit als Leser klar vor Augen. Sie übernehmen allerdings nicht die Inhalte von damals eins zu eins, sondern verknüpfen sie mit ihren neuen Ideen.
Ihr Band 300 schildert dies klar: Die Handlung beginnt in Terrania, der Hauptstadt der Erde, wo sich unheimliche Vorgänge abspielen. Später verlagert sie sich an den Rand der Milchstraße, wohin Perry Rhodan mit seinen Gefährten reist. Dort treffen die Menschen auf Raumschiffe, die an einem Chronopuls-Wall arbeiten, der die Milchstraße schützen soll. Wie das alles zusammenhängt und welche weiteren Enthüllungen zu erwarten sind, das zeigen die kommenden Romane.
Die Handlung der »Chronopuls«-Staffel, zu der die Bände 300 bis 309 zusammengefasst werden, spielen in der Milchstraße, aber auch in den Magellanschen Wolken. Geheimnisvolle Sternenvölker werden vorgestellt, der Blick auf neue Gefahren in der heimatlichen Galaxis gelenkt. Une es zeigt sich, dass Perry Rhodan als sogenannter Zeitträger mit vielen Mysterien in Verbindung steht. Zum wiederholten Mal werden die Menschen in einen kosmischen Konflikt verstrickt …
Ich bin überzeugt davon, dass die Mixtur aus ausgewählten klassischen Ideen und moderner Schreibweise in mitreißende, bunte Romane umgesetzt wird. Die »Chronopuls«-Staffel bietet spannende Abenteuer-Science-Fiction – verfasst für die Leserinnen und Leser von heute!
(Dieses Logbuch veröffentlichten wir bereits im März auf unserer Internet-Seite. Hier endlich zur Dokumentation nachgereicht ...)
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