Das Jahr 2022 endete für PERRY RHODAN mit einem Paukenschlag: »Mission MAGELLAN« erschien kurz vor Weihnachten, und dieser Roman von Robert Corvus eröffnete den neuen »Fragmente«-Zyklus. Dieser wird von Wim Vandemaan und Christian Montillon konzipiert – also bot es sich an, mit den beiden Autoren im Dezember noch einmal über den aktuellen Stand der Dinge zu sprechen.
Unsere Exposébesprechung fand am 21. Dezember 2022 statt; wir trafen uns nicht persönlich, sondern sprachen im Rahmen einer Videokonferenz miteinander. Wie immer standen unterschiedliche Themen an. Es ging nicht nur um die Inhalte unserer Serie und die weitere Planung, sondern auch um das »Drumherum«.
So versuchten wir auszuloten, wann ein guter Termin für die nächste Autorenkonferenz sein könnte. Sabine Kropp hatte im November bereits ein Hotel besucht, das für unsere Zwecke gut geeignet sein könnte: mit Zimmern zum Übernachten, einem vernünftigen Raum für die eigentliche Konferenz, mit gutem Essen und Trinken.
Knifflig war der Termin. Mir wäre eine Konferenz im Frühjahr lieb – da könnte man den abgelaufenen Zyklus noch einmal Revue passieren lassen und hätte Raum, die zweite Hälfte des neuen »Fragmente«-Zyklus zu planen. Wir diskutierten verschiedene Möglichkeiten, einen geeigneten Termin zu finden.
Immerhin geht es darum, dass das PERRY RHODAN-Team in gemeinsamer Arbeit an neuen Ideen feilt. Bei den Konferenzen der vergangenen Jahre hatten wir stets Themen besprochen, die über die eigentliche Arbeit am Roman hinausgingen: Welche Figuren wollten wir wie platzieren? Oder auch: Welche Themen finden alle spannend, die wir unbedingt umsetzen sollten?
Bei unserer Exposébesprechung wechselten wir zu den Inhalten. Manche Autoren hatten interessante Nebenfiguren in die Handlung eingebracht, die allerdings dazu führten, dass die einzelnen Romane wie »zerfasert« wirkten: viele Details, viele Erzählperspektiven, viele Figuren. Nebenfiguren fanden wir gut, sie stärken letztlich in einem guten Roman auch den Hauptcharakter; gibt es aber zu viel, verlieren manche Leser den Überblick.
Die laufende Arbeit am »Fragmente«-Zyklus setzt nun auf Schwerpunkte: Zuerst steht die Handlung in Gruelfin und der Umgebung dieser Galaxis im Zentrum, dann wechseln wir für einige Bände nach Terrania, bevor es wieder in die Ferne geht. Immer wieder spielt auch die Vergangenheit eine Rolle; Gruelfin und die Milchstraße sind schließlich seit gut 200.000 Jahren – soweit das unseren Figuren bekannt ist – miteinander verbunden.
Die »kosmische Ebene« des Zyklus wird klarer hervortreten, und bis Band 3250 werden die Leser mehr über die Hintergründe erfahren, warum eine Superintelligenz wie ES fragmentiert werden kann und wie genau das geschehen ist. Dabei tauchen bekannte Serienfiguren auf, die von den Lesern bereits vermisst werden.
Es ist uns klar, dass man nicht alle Aspekte gleichzeitig behandeln kann. Die Fragen der Leser sehen wir allerdings ein – manches blieb zum Schluss des »Chaotarchen«-Zyklus absichtlich offen und wird noch aufgelöst, manches wird bewusst »nach hinten« geschoben. Einige Fragen werden bis Band 3250 beantwortet, so ist zumindest unser Plan.
Im weiteren Gespräch gingen wir auf Marketing-Ideen ein: Wie können wir die Romane stärker mit dem Marketing koppeln, wie lassen sich die Titelbildkünstler enger einbinden? Wim Vandemaan stellte dazu einige Ideen vor, die Christian Montillon und ich teilweise begrüßten, teilweise kritisch fanden. So wie ich der Ansicht bin, dass die Autoren ihre »persönlichen« Geschichten schreiben sollen, finde ich es gut, wenn die Künstler ihre Bilder nach eigenen Vorstellungen entwickeln. Zwar ist PERRY RHODAN eine Serie, aber sie lebt letztlich von der Vielfalt.
Am Ende unserer Besprechung, in der auch private Themen angesprochen wurden – wenn man sich so lange kennt, liegt das nahe –, nahmen wir uns vor, uns künftig regelmäßiger per Videokonferenz auszutauschen. Wir mailen und telefonieren zwar viel, aber so ein Gespräch »Auge in Auge« macht viel aus, selbst wenn es nur dank digitaler Unterstützung funktioniert …
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