Ein Logbuch der Redaktion (zur Dokumentation nachgereicht; vom 24. Mai 2019)
Er wirkt still, er ist bescheiden und zurückhaltend – und doch tragen
seine Bilder seit bald vierzig Jahren dazu bei, die PERRY RHODAN-Serie
zu visualisieren, ihr die spezielle Optik zu verleihen, die nicht nur
ihre Fans fasziniert. Wenn Alfred Kelsner am 24. Mai 2019 seinen siebzigsten Geburtstag feiern kann, ist das Grund genug, auf die Arbeit dieses Künstlers zu blicken.
Wir kennen uns nicht besonders gut, Alfred und ich. Im Verlauf der
Jahre sahen wir uns einige Male, wir haben ein paar Mal telefoniert. Die
meisten Kontakte zwischen den Künstlern und der Redaktion laufen nicht
über mich, so dass wir wenig miteinander zu tun haben. Man mag es mir
nachsehen, wenn ich deshalb nicht viel über seine Person sagen kann.
Dafür faszinieren mich seine Bilder seit Jahrzehnten. Alfred Kelsner
ist ein Meister in der Darstellung von Sternen und Planeten, von
Raumschiffen und kosmischen Weiten; seine Bilder regen dazu an, sich
buchstäblich in die Unendlichkeit zu träumen, hin zu stellaren Nebeln
und Galaxien, zu Asteroidengürteln und Mondoberflächen.
Als Illustrator bei der Fantasy-Heftromanserie MYTHOR nahm ich ihn
anfangs nicht intensiv wahr. Seinen Bildband »Zeitsplitter«, der ihn
bekannt machte, fand ich aber schon sehr ansprechend.
In den 80er-Jahren war er für mich vor allem der Illustrator, der den
Planetenromane mit seinen Titelbildern ein Gesicht gab. Sogar im
vergleichsweise kleinen Format eines solchen Taschenbuches schaffte es
der Künstler, mit einer gelungenen Farbgebung und klaren Konturen das
All buchstäblich lebendig zu machen.
Seit 1992 arbeiteten wir zusammen. Alfred gestaltete die Titelbilder
der PERRY RHODAN-Taschenbücher, die ich als Redakteur betreute. Mehrere
Jahre lang lieferte er seine Bilder direkt an den Heyne-Verlag, der
damals die Romane veröffentlichte, während ich die Manuskripte
redigierte und ebenfalls in die Heyne-Redaktion schickte.
Als im Herbst 1995 Johnny Bruck überraschend an den Folgen eines
Unfalls starb, war es für uns in der Redaktion klar, dass wir mit einem
Team weitermachen würden. Und es war ebenso sicher, dass einer der
Mitglieder in diesem Team Alfred Kelsner sein sollte – durch seine
jahrelange Arbeit hatte er sich als wichtige Stütze unserer Arbeit
erwiesen. Seit 1996 lieferte er zahlreiche Bilder für die wöchentliche
PERRY RHODAN-Serie, zahlreiche Darstellungen etwa für
Merchandise-Produkte darüber hinaus.
Beeindruckend fand ich stets, wenn Alfred sich auf die klassischen
Motive einließ: Wenn er die SOL zeigte, die beispielsweise über einem
Planeten oder vor dem Hintergrund einer Galaxis durch das All schwebt,
war das immer stark. Gasnebel in der Tiefe des Universums, zerklüftete
Oberflächen von Monden, Raumschiffe im Nichts – all diese Motive stammen
von Alfred Kelsner und prägen seit Jahren unsere Serie.
An seinem siebzigsten Geburtstag blicke ich auf sein umfangreiches
Werk zurück und bin sehr von der Fülle an Bildwelten angetan, die er in
all dieser Zeit gestaltet hat. Ich wünsche ihm alles Gute zu seinem
Geburtstag und hoffe auf weitere schöne Bilder in den nächsten Jahren
und Jahrzehnten.
Herzlichen Glückwunsch, Alfred!
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