03 Februar 2016

Der Vlcek-Vierer

Schon als ich »damals« die vier PERRY RHODAN-Romane mit den Bandnummern 939 bis 942 las, fragte ich mich nach dem Grund: Warum schrieb Ernst Vlcek in diesem Frühjahr1979 die vier Romane am Stück, und wie schaffte es der Autor, vier Bände so kompakt zu liefern? Lag vielleicht ein Fehler vor? Üblich waren damals Einzel- oder maximal Doppelbände, einen Vierer-Block empfand ich als ungewöhnlich.

Da diese Frage immer wieder von Fans aufgegriffen wird, recherchierte ich dieser Tage in den alten Exposés. Tatsächlich ist es so: Alle vier Exposés wurden direkt für Ernst Vlcek geschrieben, und er lieferte dafür einig Hintergründe. Umfangreich waren die Exposés nicht: Für 939 und 940 gab es ein Exposé, ebenso für die Bände 941 und 942.

»Die Komplexität des Margor-Themas läßt uns keine andere Wahl, als auch die beiden letzten Bände zu diesem Thema von einem Autor, in diesem Fall E. Vlcek, schreiben zu lassen«, formulierte es William Voltz auf dem Exposé für den Doppelband 941/942. Als Termin für die zwei Romane wurden der 18. und 25. April 1979 festgelegt, verschickt wurde das Exposé am 6. März 1979.

»Ich bitte dafür um Verständnis«, ergänzte Voltz weiter. »Wer diee vier Exposés liest, wird einsehen, daß einfach keine andere Möglichkeit besteht.« In beiden  Exposés finde »Ideeengut des Autors Verwendung«, schrieb Voltz weiter. In der Tag hingen dem Exposé vier weitere Seiten an, die Ernst Vlcek mit »Technische Daten und Charakterisierungen« überschrieb.

Im Gesamt-Exposé bat William Voltzum ein »Achtung«: Da das Thema mit den beiden Bänden abgeschlossen sei, solle der Autor »auf keinen Fall neue und eigene Entwicklungen bringen, die wir dann im Raum stehen haben«.

Das »kosmische Leuchtfeuer«, in das sich am Ende der Mutant Boyt Margor verwandeln solle, wurde übrigens für die Zyklen nach Band 1000 geplant: Es solle »dahingehend eine Rolle spielen, daß es Perry Rhodan den Weg weisen wird!«, schrieb Voltz weiter. Eine interessante Spekulation ...

3 Kommentare:

GruftiHH hat gesagt…

Interessant. Lese sie ja gerade. Veröffentlicht wurden die Bände dann ja im August und September 1979.... von April bis August ist eine lange Laufzeit.

J. hat gesagt…

EIne sehr interessante Anekdote! Heute ist so was wohl nicht mehr denkbar. Durch die totale Vernetzung ist der Informationsaustausch ja quasi auf live-Niveau angekommen. Damals waren die Autoren doch noch ab und an "alleine", man wird fast nostalgisch, und konnten auch mal schalten und walten wie sie wollten. Heute undenkbar.

Bjoern hat gesagt…

Immer wieder interessant, hier im Blog Anekdoten zu lesen. :)