Ein Logbuch der Redaktion (verspätet nachgereicht)
Seit einigen Wochen hat der Carlsen-Verlag einen Comic in seinem Programm, der sich vordergründig an Kinder von acht bis zehn Jahren richtet, über den sich aber auch viele erwachsene PERRY RHODAN-Fans positiv äußern. Gemeint ist »Der kleine Perry« von Olaf Brill als Autor und Michael Vogt als Zeichner, dessen erster Band mit dem schönen Titel »Das Geheimnis des Wanderplaneten« mich begeistert hat.
Ich werde an dieser Stelle nicht zu viel über den Inhalt erzählen. Das haben andere Menschen an anderen Stellen schon zu Genüge getan. Die Geschichte des kleinen Jungen namens Perry Rhodan, der sich an Bord der Rakete STARDUST schmuggelt, die zum Mond fliegt, ist gelungen; seine Begegnung mit der frechen Thora an Bord des arkonidischen Schiffes ist auch für Erwachsene ausgesprochen unterhaltsam, und die Darstellung von Gucky hat mich umgehauen.
Was mich fast am meisten freut: Mit diesem Comic haben der Zeichner und der Autor die Grundlage für mögliche weitere Bände geliefert, auf die ich mich schon einstellen kann. Hoffen wir, dass der Erfolg auch anhält und wir einige Fortsetzungen erhalten!
Aber was ist an diesem Comic wirklich so besonders?
Er schafft es, unseren Serienkosmos in einen Bereich zu bringen, wo wir ihn noch nie gesehen haben – oder schon lange nicht mehr. PERRY RHODAN ist auf einmal in einem Medium, das vor allem von Kindern »konsumiert« wird, und erreicht damit eine Leserschaft, die uns nicht im Fokus hat.
Das haben wir in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer mal wieder versucht. Erinnert sei an den »Lausbiber-Alarm« als Kinderbuch oder an die »Gucky«-Hörspiele.
Sowohl in das Buch als auch in die Hörspiele wurde einiges an Energie und Zeit investiert, sie wurden aber nicht so erfolgreich, wie wir uns das damals gewünscht hatten. Ein Grund dafür war sicher: Sie kamen nicht in einem Verlag heraus, der für solche Produkte ein spezielles »Händchen« hatte.
»Lausbiber-Alarm!« erschien im Moewig-Verlag, also bei uns selbst, und unser Verlag war einfach nicht für Kinderbücher im Buchhandel ausgelegt. Auch redaktionell – das muss ich selbstkritisch zugeben – fehlte es uns an der nötigen Erfahrung.
Das ist beim »kleinen Perry« anders. Im Carlsen-Verlag steht ein Team bereit, das sich im Kinderbuch ebenso auskennt wie im Comic – und das für alle Altersklassen. Sowohl im Vertrieb als auch im Lektorat gibt es Menschen, die sich darauf spezialisiert haben, solche Bücher zu veröffentlichen und zu vertreiben.
Und rein inhaltlich? Mir gefällt, dass der »kleine Perry« eine ganz andere Richtung einschlägt. Olaf Brill und Michael Vogt versuchten erst gar nicht, Elemente aus unserer klassischen Serie zu nehmen und irgendwie zu modernisieren. Sie erzählen ihre eigene Geschichte, die sich an ein junges Publikum von heute richtet.
»Der kleine Perry« ist eigenständig. Selbstverständlich werden die klassischen Serienelemente aufgegriffen. Thora und Crest spielen – wie schon erwähnt – eine Rolle, die STARDUST und die AETRON werden erwähnt, und auch die ersten Hintergründe zu ES werden angedeutet. Dies geschieht aber immer spielerisch, in einer leicht wirkenden Art.
Damit richtet er sich nicht an ein Publikum von Menschen, die unsere Serie seit Jahrzehnten lesen und kennen, sondern an Leute, die von unserem Serienkosmos keine Ahnung haben. Ich habe das Buch bereits einigen Menschen gezeigt, nicht unbedingt Comic-Fans, und sie alle waren von den Zeichnungen und der Geschichte sehr angetan.
(Dieses Logbuch erschien bereits im November 2023 auf der Internet-Seite von PERRY RHODAN. An dieser Stelle reiche ich es endlich nach.)
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