Ein Logbuch der Redaktion
Beginnt man damit, eine Science-Fiction-Serie zu planen, die in den Weiten des Universums spielt, muss man einige Prämissen aufstellen. Bei PERRY RHODAN ist eine davon grundlegend: Es gibt überall Leben, mit dem man kommunizieren kann, und überall haben sich Kulturen entwickelt, die irgendwann die Raumfahrt entdecken. Zwischen diesen Kulturen, von denen manche riesige Sternenreiche geworden sind, gibt es Konflikte und Freundschaften, man arbeitet zusammen oder bekämpft sich.
Das haben wir auch übernommen, als wir PERRY RHODAN NEO konzipiert haben. Geht man davon aus, dass es allein in unserer Milchstraße viele tausend Planeten gibt, auf denen sich denkende Lebewesen entwickelt haben, die irgendwann in das All vorgestoßen sind, hat man in etwa das Bild, das für unsere Serie eine Grundlage bildet. Wir beschreiben eine Galaxis, die überall Inseln des Lebens aufweist, eine Galaxis mit besiedelten Planeten und wachsenden Sternenreichen – und die Menschheit ist nur einer dieser Staaten, die sich ins All ausdehnen.
Selbstverständlich handelt es sich um Science Fiction, und ebenso selbstverständlich werden alle Dinge, die wir in dieser Serie präsentieren, von unseren Autorinnen und Autoren erfunden. Wir veröffentlichen schließlich unterhaltende Literatur und keine Sachbücher. Innerhalb einer Serie muss das Fundament aber in sich konsistent sein.
Wenn Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm als Exposéautoren die Handlung der Serie skizzieren, greifen sie beispielsweise stets auf wissenschaftliche Grundlagen zurück. Die beiden sehen sich an, wie Leben auf unserer Erde entsteht und wie es sich entwickelt – und sie überlegen sich, wie das Leben auf anderen Welten aussehen könnte, wenn diese fremden Welten mit Eigenschaften aufwarten, die sich sehr von der Erde unterscheiden.
Zu diesen Eigenschaften gehören gesellschaftliche und politische Entwicklungen. Schon auf unserer Erde ist es schwer, alle An- und Einsichten zum Thema Menschenrechte – um ein Beispiel zu nennen – zu vereinheitlichen. In vielen Ländern herrschen unterschiedliche Vorstellungen zu Ethik und Moral. Wie mag es dann mit fremden Welten aussehen, auf denen sich das Leben in einer fremdartigen Evolution herausbildete oder wo sich Abkömmlinge von Menschen in andere Richtungen entwickelt haben, nicht nur optisch, sondern auch gesellschaftlich?
Das sind Themen, mit denen sich die nächste Handlungsstaffel von PERRY RHODAN NEO beschäftigt. Sie trägt den Titel »Revolution«, und um eine Revolution geht es. Wer sich gegen wen erhebt und ob die Revolution zu einem Erfolg führt, möchte ich an dieser Stelle noch nicht ausplaudern. Es ist »nur« eines der Themen, die in den kommenden zehn Romane unserer Serie eine Rolle spielen, wenngleich es die Staffel beherrschen wird.
Zu beantworten ist eine Reihe von anderen Fragen: Was ist mit der Erde und dem Mond, kehren die Heimat der Menschen und ihr Trabant an ihre ursprüngliche Position zurück, oder bleiben sie in einem ferne Kugelsternhaufen? Welche Pläne schmieden die Überschweren unter ihrem Anführer Leticron, die zwar das Sonnensystem verlassen haben, aber immer noch das Imperium der Arkoniden kontrollieren? Und was geschieht mit den Kolonien, auf denen Menschen siedeln und von denen mindestens eine offensichtlich zu einem Versuchsplanet gemacht wird?
Der Roman, mit dem wir in diese neue Handlung starten, trägt den Titel »Der Versuchsplanet«. Verfasst wurde er von Marlene von Hagen, einer Autorin aus Wien, die erst kürzlich ihren Einstand bei PERRY RHODAN NEO gab. Weil dieser in der Redaktion, im Autorenteam und in der Leserschaft großen Anklang fand, bekam sie gleich die nächste Aufgabe: das Schreiben eines Einstiegsbandes.
Dabei musste die Autorin eine Reihe von Themen aufgreifen, die in den vergangenen zehn Bänden keine Rolle spielten – weil sich die Serie auf Naupaum und Perry Rhodans Odyssee in diesem Kugelsternhaufen konzentrierte – und gleichzeitig eine neue Handlungsebene anstoßen.
Für den Start in die Handlungsstaffel »Revolution« lieferte sie eine spannende Vorlage: Die wichtigsten Schauplätze und Figuren werden vorgestellt, ein Planet wird genauer präsentiert, Konflikte und Herausforderungen sind klar zu erkennen. »Der Versuchsplanet« stellt gewissermaßen die Weichen für die kommende Revolution. Für die Leserinnen und Leser geht es also auf zu einer Reise in eine turbulente Milchstraße …
(Dieses Logbuch wurde bereits am 20. Oktober 2022 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Serie veröffentlicht. Es steht hier zur Dokumentation.)
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