19 Dezember 2025

Über die Feiertage ist hier still

Auch ein PERRY RHODAN-Redakteur braucht einige Tage für sich und seine Familie. Das heißt für diesen Blog dann, das er für einige Tage ruhen wird. Es gibt keine neuen Texte und keine neuen Bilder.

Ich bin am 2. Januar 2026 wieder am Start. So lange bitte ich einfach um ein wenig Geduld. Ich hätte eh nichts zu erzählen, das irgendwie spannend wäre …

18 Dezember 2025

Weitere Schritte zum heutigen E-Book

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Obwohl die Verlagsbranche mit dem »Roket-e-Book« gescheitert war, wollten wir in der PERRY RHODAN-Redaktion das Thema noch nicht aufgeben. Vor allem Miriam Hofheinz und Frank Borsch, die neu zu uns gestoßen waren, forcierten in den Jahren 2001 bis 2005 neue Geschäfte in Sachen E-Books.

Miriam Hofheinz wurde immer mehr zur treibenden Kraft. Sie schloss sich dem Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP) an und knüpfte zahlreiche neue Kontakte. Ohne dass es manche der großen Verlage mitbekamen, entwickelte sich eine Infrastruktur aus kleinen Anbietern, die an das Thema E-Book glaubten. Unter Miriams Ägide entwickelte sich im Verlauf weniger Jahre für uns ein Geschäftsmodell, das seinerzeit wohl als einzigartig einzustufen war.

»Es war ein logischer Schritt, die Serie dorthin zu bringen, wo sich die technikbegeisterte Zielgruppe befindet«, stellte Miriam Hofheinz 2011 in einem Interview fest. »Für jede Serie ist es von existentieller Bedeutung, Nachwuchs zu rekrutieren. Es ist kein Geheimnis, dass der klassische Heftroman als angestaubt gilt. Besonders bei jüngeren Lesern liegt er alles andere als im Trend. Um diese dennoch auf den tollen Inhalt von PERRY RHODAN aufmerksam zu machen, mussten wir uns schlicht den Bereich der zukunftsweisenden E-Books zunutze machen.«

Die sechste Auflage

Nach intensiver Planung, Marktanalyse und Abstimmung wurde schließlich die sogenannte sechste Auflage geboren. Der Begriff entstammte einer Idee von Frank Borsch. »Wir werden nie wieder eine sechste Auflage in gedruckter Form in den Zeitschriftenhandel bringen«, argumentierte er. »Aber in digitaler Form können wir das schaffen.«

Fünfmal wurden die ersten Romane bereits im Heftformat publiziert, und wir orientierten uns an den vorangegangenen Printauflagen: Wir fingen also noch einmal bei Null an – oder vielmehr bei Band eins. So erschien bei readersplanet am 5. Dezember 2005 »Unternehmen Stardust« als E-Book. Die Zielgruppe waren Menschen, die Lust darauf hatten, unsere Romane als PDF zu lesen.

In der Folge arbeiteten wir mit anderen Partnern zusammen, die E-Book-Produktion wuchs. Die ATLAN-Serie kam auf diese Weise neu heraus, andere Zyklen folgten. Ab 2007 boten wir mithilfe unserer Partner auch die aktuellen Romane wöchentlich in der digitalen Version an; sogar die PERRY RHODAN-Silberbände 1 bis 20 wurden als E-Books veröffentlicht.

Noch waren die Zahlen nicht berauschend. Die Auflagen bewegten sich anfangs im dreistelligen Bereich. Wir stellten aber fest, dass es immer mehr Menschen gab, die das Display ihrer Telefone nicht nur zum Spielen benutzten oder Geld für Klingeltöne ausgaben – das Nokia- oder das Sony-Handy entwickelten sich trotz aller Probleme zu Lesegeräten für digitale Romane. 

Eine App von Textunes

Mit Band 2500 änderte sich einiges. »Projekt Saturn« von Frank Borsch ebnete für uns den Weg zu den sogenannten Apps. Die Firma Textunes bot eine App an, mit der man die Serie auf dem damals immer noch neuen iPhone lesen konnte. Wir veranstalteten zu diesem Zweck im Juli 2009 eine Pressekonferenz in Hamburg; die Presse stieg begeistert auf das Thema ein.

Kein Wunder: Mit dem neuartigen Telefon waren ganz andere Möglichkeiten verbunden. Es war nun einfacher, auch längere Texte zu lesen, während man unterwegs war – man brauchte kein Buch mit sich herumzuschleppen, sondern konnte sein iPhone nutzen, das man ohnehin in der Tasche hatte.

Unser Ziel damals war klar: Wir wollten so einer völlig neuen Leserschaft den Zugang zum Perryversum ermöglichen – der Zuspruch wurde schnell größer.

Parallel dazu hatten einige Firmen bereits Geräte entwickelt, die reine E-Book-Reader waren. Vor allem das Sony PRS 505 und der Amazon Kindle sorgten ab 2008 für Aufsehen. Wir blieben in dieser Phase noch ein wenig zurückhaltend. Die App für das iPhone ab 2009 war eine echte Neuerung, bei den reinen Lesegeräten wollten wir abwarten.

Die technische Entwicklung ging aber weiter. 2010 wurde das iPad vorgestellt, andere Tablets kamen ab 2011 in den Handel. Gefühlt jeden Monat drängten weitere E-Book-Reader auf den Markt, die sich in Sachen Technik und Lesekomfort gegenseitig zu überbieten versuchten. Wir schlossen mit immer mehr Partnern einzelne Verträge ab, mit denen wir den Vertrieb von E-Books steuern konnten. Für uns wurde es langsam unübersichtlich. 

Der Sprung zu Bookwire

Im Sommer 2011 kam dann der entscheidende Umbruch: Wir entschlossen uns nach einer langen Diskussion, alles zu vereinheitlichen, und entschieden uns für die Firma Bookwire, die in Frankfurt angefangen hatte, E-Books zu vertreiben. Das Unternehmen war zu der Zeit noch recht klein, bot aber etwas an, das wir nicht mehr leisten konnten: Wir würden ein fertiges E-Book an sie liefern, und sie würden dafür sorgen, dass es alle Shops gleichzeitig erhielten.

Bookwire war nicht die einzige Firma, die zu der Zeit mit ähnlichen Konzepten auf sich aufmerksam machte. Wir prüften die einzelnen Angebote – hier engagierte sich vor allem Bettina Lang –, und wir kalkulierten. Heidrun Imo vom Marketing erstellte Excel-Tabellen, die wir mit der Geschäftsführung diskutierten.

Ein wichtiger Punkt war tatsächlich: Bei Bookwire arbeitete zu jener Zeit eine Frau, die wir sehr gut kannten und schätzten. Es war Miriam Hofheinz, die PERRY RHODAN im Jahr 2008 verlassen hatte und nun – quasi von anderer Seite her – wieder für uns aktiv wurde.

Der Rest ist gewissermaßen Geschichte. »Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung, aber noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen«, lautete im Herbst 2011 mein Resümee in einem Interview. »Das Ziel ist, unseren Lesern in naher Zukunft jeden jemals verfassten PERRY RHODAN-Roman auch als E-Book zugänglich zu machen.«

(Dieser Text wurde bereits im Oktober 2025 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Redaktion veröffentlicht. Hier wiederhole ich ihn aus dokumentarischen Gründen.)

17 Dezember 2025

Sterben will ich

Im zweiten Teil seines Doppelbandes, der in dieser Woche in den Handel kommt, setzt Wim Vandemaan erneut Reginald Bull ins Zentrum des Geschehens. Auf dem Titelbild von »Sterben will ich« ist der Terraner zu sehen; mir gefällt die Darstellung von Dirk Schulz auch deshalb so gut, weil sie ein bisschen mysteriös wirkt und damit sehr gut zu dem Roman passt.

Wims Geschichte läuft wieder auf verschiedenen Ebenen ab, und mir ist klar, dass nicht jeder mit dieser Art des Erzählens etwas anfangen kann. Aber es ist eine gute Tradition bei PERRY RHODAN, dass Autorinnen und Autoren ganz unterschiedliche Erzählweisen in die Serie einbringen. Ich erinnere mich an Romane von William Voltz, die streckenweise in der »Du«-Perspektive geschrieben waren, oder an die skurrilen Geschichten von Thomas Ziegler, die gelegentlich eher an eine Groteske als an einen »ernsthaften« Roman erinnerten.

Ernsthaft ist Wims PERRY RHODAN-Band eindeutig. Der Autor bringt philosophische Züge ein, er lässt seine Figuren auch einmal zweifeln – und er rundet die Geschichte um die elektrische Kirche schön ab.

16 Dezember 2025

Jenseits der Stimmen

Verfasst Rüdiger Schäfer einen Roman für PERRY RHODAN NEO, kann man als Leser eigentlich immer davon ausgehen, dass man einen »besonderen Stoff« erhält. Das ist bei »Jenseits der Stimmen« ebenfalls so, dem Roman, den wir in dieser Woche veröffentlichen. Der Autor erzählt darin eine Geschichte, die auf verschiedenen Ebenen spielt – eine davon fand ich besonders gut.

Man stelle sich ein riesiges Schiff vor, einen kubusförmigen Fragmentraumer der Posbis. An Bord sind sieben Kinder mit unterschiedlichen Charakteren sowie einige Posbis, also Roboter. Die Kommunikation ist schwierig, die Bedürfnisse sind verständlicherweise höchst unterschiedlich; es kommt also zu Konflikten.

Das zeigt der Autor mit viel Liebe zum Detail. Die Kinder werden plastisch geschildert, die Roboter ebenfalls; wir haben es mit einer Vielzahl faszinierender Charaktere zu tun. Das machte mir große Freude, und ich bin sicher, die Leser schätzen das auch.

15 Dezember 2025

Den Feuersturm im Blick

Bis das PERRY RHODAN-Buch mit dem Titel »Feuersturm« in den Handel kommt, vergehen noch einige Wochen. Veröffentlicht wird es im März 2026 mit der Bandnummer 173; das heißt, dass es ab Ende Februar im Buchhandel zu finden sein wird. Das Buch selbst ist praktisch fertig, was die inhaltlichen Punkte angeht, und es muss »nur noch« gedruckt werde.

Derzeit stecken wir damit auch an der Arbeit an den Drumrumtexten, wie wir das intern nennen. Drumrumtexte sind beispielsweise der Rückentext, der hinten auf das Buch gedruckt wird. Der soll nicht zu viel verraten, aber auf den Inhalt neugierig machen.

Das ist bei diesem Buch besonders knifflig: Mit »Feuersturm« wird der »Tarkan«-Zyklus abgesclossen. Alle Fäden der laufenden Handlung werden zusammengeführt – es ist nicht leicht, das alles in maximal 800 Zeichen für einen Text zu packen ...

12 Dezember 2025

Zwei Doppelbände der besonderen Art

Ein Logbuch der Redaktion 

Ich mag es, wenn die Autorinnen und Autoren des PERRY RHODAN-Teams mit einem Doppelband längere Zeit in einem Umfeld verbleiben können, in dem sie sich quasi zuhause fühlen. Oft dienen Doppelbände dazu, einen neuen Schauplatz oder eine neue Figur vorzustellen. Auf der anderen Seite ermöglichen sie es der Leserschaft, tiefer in eine Szenerie einzutauchen. Ich selbst habe sie früher als Leser sehr geschätzt und mag es heute, wenn es uns gelingt, gute Doppelbände zu veröffentlichen.

Weil in den kommenden Wochen vier Romane herauskommen, die jeweils auf ihre Weise originell und spannend sind, erzähle ich an dieser Stelle mehr über die Verfasser und die Inhalte. Zwei Romane verfasste Wim Vandemaan, die anderen zwei stammen von Kai Hirdt.

Den Auftakt macht Wim Vandemaan. Eine seiner Hauptfiguren ist Reginald Bull, und ich weiß, dass der Autor diese Figur schon immer mochte. Die andere Hauptfigur ist die Bordintelligenz des kleinen Raumschiffs PHOENIX. Darüber hinaus geben sich allerlei Außerirdische ein Stelldichein, einige Menschen sind ebenfalls mit von der Partie.

Der erste Teil des Doppelbandes trägt den Titel »Die elektrische Kirche«. Er spielt in den Tiefen des Alls, weit entfernt von der Milchstraße und in einem Bereich zwischen den Galaxien, wo sich bislang keine Menschen aufgehalten haben.

Die Besatzung des PHOENIX trifft auf das Technogewölk und lernt eine seltsame Zivilisation kennen … Der Roman mit der Bandnummer 3356 erscheint am 12. Dezember 2025.

Die direkte Fortsetzung trägt den Titel »Sterben will ich« und die Bandnummer 3357; sie ist ab dem 18. Dezember 2025 im Handel erhältlich. Reginald Bull gerät in echte Schwierigkeiten, gleichzeitig treffen er und seine Gefährten auf ein sehr seltsames Wesen.

Wim Vandemaan entführt mit seinem ungewöhnlichen Sprachstil auf eine Welt, die anfangs ein wenig verschroben wirkt, dann aber immer klarer wird. Die weiteren Zusammenhänge werden spätere Geschichten herstellen – dieser Roman gibt erst einmal einen phantastischen Einblick.

Zurück in die Milchstraße führt Kai Hirdt mit seinem Doppelband. Er beleuchtet die Situation bei den Topsidern und stellt die Echsenwesen in vielfältiger Weise dar. Als eine wichtige Hauptfigur präsentiert Hirdt unter anderem Atlan, den Arkoniden, der sich im Sternengelege umsieht.

Mit »Im kosmischen Bermuda-Dreieck«, der am 24. Dezember 2025 mit der Bandnummer 3358 erscheint, erzählt der Autor von politisch-gesellschaftlichen Umbrüchen und einem Geheimnis, das gewissermaßen direkt »vor der Haustür« der Terraner zu finden ist. Mir gefiel der intensive Blick auf die Topsider, die man als PERRY RHODAN-Leser schon lange nicht mehr so detailliert und spannend beschreiben bekam.

Den zweiten Teil des Doppelbandes stellt Hirdt unter den Titel »Wenn Topsid fällt«. Damit startet unsere Serie am 2. Januar 2026 in ein neues Jahr – und für die Topsider, deren Geschichte der Autor in Szene setzt, gibt es verschiedene Entwicklungen, die nicht allen schmecken dürften …

In beiden Doppelbänden geht es also um fremde Zivilisationen, die in Kontakt zu Menschen von der Erde geraten – oder vor langer Zeit erstmals geraten sind – und sich derzeit verändern. Beide Male geben die Autoren schöne Einblicke in diese Kulturen und präsentieren sie anhand ausgewählter Einzelfiguren. So etwas gefällt mir immer!

(Dieses Logbuch wurde vor einigen Tagen bereits auf der Internet-Seite von PERRY RHODAN veröffentlicht. Hier kommt es aus dokumentarischen Gründen ein zweites Mal.) 

11 Dezember 2025

Eine Leseprobe für Kythara

Im Oktober 2004 kam der erste Roman einer neuen ATLAN-Miniserie in den Handel. »Die Lordrichter« umfasste wieder zwölf Bände, gesteuert wurde die Serie von Sabine Kropp. Damit wir die Serie entsprechend bekanntmachen konnten, veröffentlichten wir bereits im September 2004 eine Leseprobe.

Sie umfasste zwölf Seiten im klassischen Heftromanformat und wurde unter anderem bei der Frankfurter Buchmesse verteilt; die PERRY RHODAN-Abonnenten erhielten ebenfalls ein Heft. Enthalten war neben diversen Informationen vor allem der Anfang des ersten »Lordrichter«-Romans: Uwe Anton hatte mit »Kytharas Erbe« den ersten Band verfasst und wurde somit präsentiert. Er zeichnete auch als Exposéautor für die Serie verantwortlich.

(Das Titelbild stammt übrigens von Dirk Schulz. Im Vordergrund sieht man die Varganin Kythara, dahinter guckt Atlan ein wenig griesgrämig.)