Ein Logbuch der Redaktion
Der erste PERRY RHODAN-Roman, den ich als Jugendlicher im Jahr 1977
las, entstammte dem Zyklus »Die Meister der Insel« und trug den Titel
»Finale für Twin«. Ich verstand recht wenig, war aber völlig begeistert –
es war der Startschuss für viele Dinge, die danach kamen. Im Verlauf
der 70er-Jahre besorgte ich mir den gesamten MdI-Zyklus und schmökerte
ihn komplett durch, wobei ich manche Romane sogar zweimal las.
Damit
nicht genug: Als die Romane für die Silberband-Ausgabe zusammengefasst
und erneut in den Handel gebracht wurden, nahm ich mir einen Teil des
MdI-Zyklus noch einmal vor. Die Faszination war dieselbe. Und weil ich
diese Romane in einer so guten Erinnerung hatte, hörte ich dieser Tage
die Silber Edition 24 an: »Die Para-Sprinter« liefert mir genau diese
Romane erneut, vorgetragen mit der hervorragenden Sprecherstimme von
Josef Tratnik.
Ich stellte fest, dass die Geschichten nach wie
vor sehr gut funktionieren. Fünf terranische Agenten, die verzweifelt
und todkrank sind, gehen auf eine aussichtslose Mission – zurück kommen
ihre Duplos. Die dann folgende Tragik der Woolver-Zwillinge erschüttert
einen beim Zuhören immer noch, und der eiskalte Plan des Maahk-Strategen
Grek 1, der mich 1977 packte, wirkt heutzutage ebenso faszinierend.
Die große Geschichte, die Karl-Herbert Scheer
und seine Mitstreiter damals entwarfen, suchte ihresgleichen: der
Vorstoß der Terraner nach Andromeda, die Erkenntnisse über die erste
Menschheit – das alles ist unglaublich spannend. Zu Recht gehören die
Meister der Insel bis heute zu den Höhepunkten der PERRY RHODAN-Serie.
Das
alles las sich in den 60er-Jahren richtig spannend, wurde von mir in
den 70er- und 80er-Jahren mit Begeisterung gelesen und lässt sich auch
2013/14 noch richtig gut anhören. Selbstverständlich beurteile ich heute
manche Dinge anders als damals. In den vergangenen Jahrzehnten habe ich
viel gelesen und gesehen, und manches würde man heute ganz anders
machen – die erzählerische Kraft dieser klassischen Romane ist aber
geblieben.
Wie die Para-Sprinter und ihre Gabe in ein
physikalisches Modell passen, interessierte damals niemanden; heute
würde man versuchen, ihre Gabe mithilfe eines Modells zu umschreiben.
Ich bin sicher, dass Rainer Castor
es gut erklären könnte, womöglich wäre eine Transitionsblase oder
dergleichen hilfreich – damals war das kein Thema. Und so gibt es
mehrere Dinge in den klassischen Romanen, die heutzutage möglicherweise
antiquiert klingen.
Sie packen einen dennoch. Wenn man sich
darauf einlässt, versteht sich ... und wer das tut, kann noch einmal
eintauchen in das große Abenteuer des Vorstoßes nach Andromeda. Ganz
ehrlich: Ich freue mich schon auf das nächste PERRY RHODAN-Hörbuch!
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