Ein Logbuch der Redaktion
Bereits im Sommer 2013 war es erschienen. Aber jetzt kam ich dazu, es zu
lesen: das Rollenspiel-Buch »Die Westside am Rande der Vernichtung«,
der zweite Teil von »Das Zweite Imperium«. Ich selbst bin ja kein
Rollenspieler, nachdem ich irgendwann in der Mitte der 80er-Jahre den
Spaß daran verloren habe, aber ich finde solche Hintergrundsysteme nach
wie vor spannend.
Im vorliegenden Fall mag ich den Hintergrund
auch deshalb, weil die Zeit, in der das Rollenspiel angesiedelt ist,
eine meiner liebsten Handlungszeiten der klassischen PERRY RHODAN-Ära
ist. Ich meine damit den Blues-Zyklus, also die Heftromane, die nach
Band 150 erschienen sind. Nach einigen Zwischenspielen steuern sie mit
klarer Konsequenz auf den großen Konflikt zwischen den Imperien zu: die
Menschheit mit ihren Verbündeten gegen die Blues von der Eastside der
Galaxis.
Wer die Geschichte nicht kennt, für den fasse ich sie in
wenigen Sätzen zusammen: In der ersten Hälfte des 24. Jahrhunderts
alter Zeitrechnung treten die Terraner in Kontakt zu den Bewohnern der
Eastside. Gemeint ist jene Region der Milchstraße, die von »uns« aus
gesehen auf der anderen Seite des Galaktischen Zentrums liegt. Wie die
Terraner rasch feststellen, gibt von dort eine ungeheure Bedrohung durch
die Hornschrecken und Schreckwürmer, und hinter dieser Bedrohung
stecken die Gataser mit ihren mächtigen Raumschiffen.
Nach den
ersten Kämpfen ist klar, dass die Terraner sowie die Arkoniden und
Akonen gegen Raumschiffe, die mit dem seltsamen Molkex gepanzert sind,
nichts ausrichten können. Es droht der Untergang des Vereinten Imperiums
der humanoiden Völker – doch dann finden terranische Wissenschaftler
eine Möglichkeit, dem Molkex endgültig Herr zu werden ...
Die
Geschichte fand ich faszinierend, als ich sie zum ersten Mal las, und
sie zählt bis heute zu den Höhepunkten der fiktiven Zukunftsgeschichte
der Menschheit: Eine gigantische Großmacht und ihre technische
Überlegenheit stehen gegen die Terraner, und diesen gelingt es mit
allerlei Tricks, gegen diese Großmacht anzutreten. Ich finde es klasse,
dass jetzt ein zweiter Hintergrundband diese Epoche der
Zukunftsgeschichte in moderner spielbarer Form präsentiert.
Wie
es sich für einen Rollenspiel-Hintergrundband gehört, listet das Buch
viele Völker und Akteure auf. Man kann künftig also nicht nur Menschen
und Arkoniden spielen, sondern ebenso Swoon, Ertruser, Siganesen,
Unither oder Ilts. Wer mag, kann für ein Spiel ebenso in die Rolle eines
Gatasers oder Apasos schlüpfen, hier also bewusst die Rolle des
»Feindes« übernehmen.
Damit das Ganze auch tatsächlich spielbar
wird, enthält das Buch verschiedene Listen und Übersichten. Raumschiffe
der Akonen und der Blues kommen ebenso vor wie Waffen oder
Schutzschirme; das alles wird durch Tabellen ergänzt. Was mir sehr gut
gefällt, ist dabei die Gestaltung des Buches: Zitate aus den klassischen
Romanen werden mit den Listen kombiniert, dazu kommen allerlei
Zeichnungen.
Das alles ergibt eine schöne Mischung, die sehr gut
lesbar ist und die hoffentlich den einen oder anderen Rollenspieler
dazu verleitet, in die PERRY RHODAN-Welt einzutauchen. Und es macht
vielleicht den einen oder anderen PERRY RHODAN-Fan neugierig, »sein«
Perryversum einmal durch die Brille eines Spielers zu betrachten ...
Wer
sich für das hundert Seiten starke, im A4-Format publizierte Werk
interessiert, bekommt es für 22,95 Euro im einschlägigen Spielehandel
und oder über den Shop des herausgebenden Verlages Games-In.
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