23 Juli 2025

Dreißig Jahre am Amazonas

Dieser Tage konnte der amerikanische Handelskonzern Amazon seinen dreißigsten Geburtstag feiern. Darüber wurde viel berichtet, wobei durchaus kritisch angemerkt wurde, dass manches an den Geschäften des Konzerns – Stichworte: Steuern, Arbeitnehmerrechte – nicht optimal sei. Darüber soll es in diesem Text gar nicht gehen; für mich als PERRY RHODAN-Redakteur war Amazon aber zeitweise sehr wichtig.

Als ich in den 90er-Jahren anfing, für den Pabel-Moewig Verlag zu arbeiten, wurden die PERRY RHODAN-Bücher weniger über den allgemeinen Buchhandel vertrieben, sondern standen vor allem in Kaufhäusern wie »Kaufhof« oder in den großen Bahnhöfen bereit. Weil sich die Bücher gut verkauften, wurden sie oft in drei oder vier Reihen präsentiert; die Kunden hatten also eine gute Auswahl.

Um die Jahrtausendwende änderten sich die Vertriebsstrukturen; Kaufhäuser verschwanden oder reduzierten ihre Buchabteilungen drastisch. Auf einmal wurden von PERRY RHODAN nur noch die aktuellen Bücher ins Regal gestellt; ältere Ausgaben, die sogenannte Backlist, musste der Kunde einzeln nachbestellen. Das erwies sich aus verschiedenen Gründen manchmal als umständlich.

In dieser Phase wurde Amazon unglaublich wichtig. Bei Amazon konnten die Kunden jedes PERRY RHODAN-Buch bestellen, nach wenigen Tagen landete es bei ihnen daheim. Innerhalb kürzester Zeit wurde Amazon für PERRY RHODAN zum wichtigsten Buchhändler.

Staunend blickte ich damals auf die Zahlen: Der amerikanische Konzern rettete in den späten 90er- und frühen Nuller-Jahren die Backlist der PERRY RHODAN-Buchausgabe fast im Alleingang. Damit will ich kein Loblied auf Amazon singen – aber es gab damals viele Gründe, warum die Kunden mit großer Begeisterung ihre Bücher bei Amazon kauften …

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