03 November 2011

Der WeltCon-Rückblick der Redaktion - Teil 1

Ein Logbuch der Redaktion

Die ersten Stunden am Freitag, 30. September 2011

In aller Herrgottsfrühe stehe ich auf und erledige das, was ich üblicherweise morgens alles zu erledigen habe. Noch einmal überprüfe ich alle Gepäckstücke, checke meine Geldbörse und meine Anzüge - dann packe ich mein Auto. Viel beladen kann ich nicht mehr, denn in meinem Fahrzeug lagern die Gegenstände für die Versteigerung, die Pressemappen und haufenweise andere Dinge. Eine zweite Person hätte beispielsweise schlicht keinen Platz mehr gefunden.

Bis ich losfahre, ist es schon wieder zu spät; auf der Autobahn ist glücklicherweise nicht so viel Verkehr, so dass ich rasch vorankomme. Unterwegs glaube ich in aller Panik, ich hätte meinen Laptop zu Hause liegen gelassen. Ich halte auf einem Parkplatz an und durchstöbere das Auto, bis ich ihn finde. Kopfschüttelnd fahre ich weiter; ist das schon der beginnende WeltCon-Wahnsinn?

Ich komme kurz vor zehn Uhr in Mannheim an, wie vereinbart. Meinen Wagen parke ich in der Tiefgarage des Kongresszentrums Rosengartens, dann betrete ich das Erdgeschoss. Überall sind Menschen bei der Arbeit: Helfer bereiten die Informationstheke vor, Paletten werden durch die Halle geräumt, im großen Mozartsaal sind Arbeiter dabei, die Stühle aufzustellen.

In den Räumlichkeiten, die in den nächsten drei Tagen unser Con-Büro sein werden, setzen sich die Kollegen von der PERRY RHODAN-Redaktion zusammen. Jemand stellt einen Kaffee vor mich hin, wir besprechen die dringend anstehenden Themen - dann eilt jeder an seinen Arbeitsplatz. Erstaunlicherweise bin ich derjenige, der im Moment am wenigsten zu tun hat, und nutze die Chance, mich umzuschauen.

In den Räumlichkeiten, die später die Händlerbörse bilden werden, ist bereits Robert Vogel mit einigen Mitstreitern tätig. Sie stellen die Tische an die richtige Stelle, passen auf die Waren der anderen Händler auf und erwarten schon den Ansturm der Kunden. Der Raum ist groß, ich freue mich schon auf die Börse - und werde am Ende des WeltCons feststellen, sie kein einziges Mal besucht zu haben.

Ich eile zurück zum Informationsschalter. Dort sitzen unter anderem Hermann Ritter und der Risszeichner Holger Logemann, der seine Hilfe angeboten hat, und sortieren Namensschilder. Aus Zeitgründen waren sie in unserer Druckerei nur geschnitten, aber nicht sinnvoll sortiert worden - diese Aufgabe müssen jetzt die Helfer übernehmen, und die beiden Kollegen haben sich dafür geopfert. Gut so!

Ich eile in den »hinteren« Teil des Rosengartens, in die Ecke, in der später die PERRY RHODAN-Ausstellung stehen soll. Hier kümmert sich Klaus Bollhöfener um die Lastwagenfahrer und Helfer. Kisten mit den Con-Büchern für unsere Verkäufer, die Ausstellungsgegenstände und die anderen großen Gegenstände aus unserem Verlag sowie die ESA mit ihren Objekten - das alles soll gleichzeitig in die unterschiedlichen Ecken weitergeleitet werden. Klaus dirigiert und steuert, und ich merke schnell, dass ich in dieser Ecke unnötig bin.

Ab in die Katakomben! So nenne ich seit Tagen im internen Sprachgebrauch die Räumlichkeiten hinter und vor allem unter der Bühne. Dort sollen sich die Bandmitglieder und die »Außerirdischen« schminken, dort sind die Aufenthaltsräume für die Con-Helfer, und dort gibt es vor allem das Catering für Referenten, Ehrengäste und alle anderen Aktivisten. Hier wirbelt Elke Rohwer, die in den nächsten Tagen mit ihren Mitstreitern dafür sorgen wird, dass alle zu essen und zu trinken erhalten.

Alles läuft nach Plan, ich begrüße einige Mitarbeiter des Rosengartens und spreche kurz mit Leo Lukas, der im großen Saal bereits den Aufbau der Bühnendekoration inklusive der Band beaufsichtigt. In den Gängen zwischen dem Mozartsaal und meinem »Büro« sind immer mehr Menschen unterwegs. Ich treffe die Kollegen von WerkZeugs, die noch nicht genau wissen, wo sie ihren Stand aufbauen sollen, und dirigiere sie entsprechend.

Später treffe ich Heidrun Imo, die zusammen mit Stephan Zerfowski von unserer Werbeagentur die Aufstellfiguren und Plakatwände aufbaut. Und wo immer ich unterwegs bin, sehe ich entweder Marc A. Herren dabei, wie er Leuten die Räumlichkeiten zeigt, neu eintreffende Helfer einweist oder mit Inan Arac vom Kongresszentrum einige Details bespricht. Kurz spreche ich mit Sabine Kropp, die sich dann auf den Weg macht, um die Lage in den Hotels zu überprüfen: Klappt dort alles mit dem Eintreffen der Ehrengäste, und wann kommt Frank Schätzing?

Die Halle scheint vor gespannter Erwartung fast schon zu brodeln. Als ich um zwölf Uhr wieder zurück in mein Büro komme, habe ich das Gefühl, komplett unter Spannung zu stehen.

Doch dort blicke ich in fragende Gesichter. »Wir brauchen dringend rund tausend Euro an Wechselgeld«, sagt man mir. Die Buchhaltung des Rosengartens stellt das Kleingeld bereit - die über tausend Euro in großen Scheinen benötigt man aber bar. Ich schlucke und stelle mir vor, wie ich die Banken in Mannheim abklappere ...

(In der Fortsetzung dieses Berichtes geht es dann unter anderem um Geld, die Eröffnung des Con-Prologs und eine kurze Rede.)

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