14 Mai 2008

Ein Lob zum neuen »Exodus«

Ein Logbuch der Redaktion


Seit ich in den späten 70er Jahren das Fanzine »Exodus« kennenlernte, halte ich es für eines der besten seiner Zeit. Das galt für »damals«, und das gilt auch für heute, seit es das Fanzine wieder gibt: Vor einigen Jahren haben René Moreau und seine Mitstreiter das alte Projekt aus den 70er Jahren neu belebt.

So erweist sich auch die zweiundzwanzigste Ausgabe des Fanzines »Exodus« als anspruchsvolles Heft, das vor allem durch sein Layout und seine ausgefeilte Grafik begeistert. Der Untertitel »Science Fiction Stories & Phantastische Grafik« ist absolut zutreffend.

Laut eigenen Angaben versteht sich das Heft »in erster Linie als Plattform zur Erhaltung und Förderung der traditionellen Kurzgeschichte in der phantastischen Literatur, insbesondere der Science Fiction«. Man will hauptsächlich Erstveröffentlichungen vorstellen und nimmt dabei sowohl bekannte Autoren als auch Newcomer auf.

Das zeigt sich in der vorliegenden Ausgabe, die bereits Ende letzten Jahres erschienen ist. Eine meiner liebsten Geschichten ist »Das Mädchen von der Mondstraße«, verfasst von Johanna und Günter Braun, die schon in den 80er Jahren zu den bekanntesten Science-Fiction-Autoren der damaligen DDR zählten. Daneben finden sich Autoren wie Guido Seifert oder Helmut Hirsch, die mir bislang nichts sagten. Thomas Franke mit seinen skurrilen Miniaturen und Frank Neugebauer mit seinen Kürzest-Texten sind innerhalb der Szene zu Recht bekannt und beliebt.

Herausragend ist wie immer die Grafik, die laut Eigenangaben »einen besonders hohen Stellenwert« einnimmt. Jede Story wird exklusiv illustriert, hinzu kommt in der vorliegenden Ausgabe noch eine Galerie mit Werken des Künstlers Mario Moritz. Weitere Mitarbeiter sind unter anderem Lothar Bauer, im PERRY RHODAN-Fandom bekannt, oder Thomas Franke, der schon in den 70er Jahren für »Exodus« arbeitete.

Insgesamt also ein Magazin, das ich jedem SF-Leser nur ans Herz legen kann. Die Einzelausgabe kostet sechs Euro; es gibt auch Abonnements. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Zeitschrift.

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