29 Oktober 2012

Der erste Unsterbliche – diesmal angehört

Ein Logbuch der Redaktion

Es ist eine Menge los in »Der erste Unsterbliche«: Der Haluter Icho Tolot spricht mit Icho Tolot, Bestien aus der Vergangenheit der Milchstraße nennen sich »die Gerechten«, ein Lemurer-Mutant macht Rabatz, und Perry Rhodan erweist sich wiederholt als »Sofortumschalter«. Wer nach dieser Einleitung verwirrt ist, hat den Roman »Der erste Unsterbliche« von Leo Lukas noch nicht gelesen.

Ich hatte das bislang auch nicht getan. Aus Gründen, die ich jetzt nicht im Detail erläutern kann, fehlen in meiner persönlichen Lese-Liste einige Romane der LEMURIA-Taschenbücher, die wir vor einigen Jahren beim Heyne-Verlag veröffentlicht haben. Deshalb nutzte ich jetzt die Chance, diesen Roman als Hörbuch zu genießen. Eins A Medien macht's möglich, und die hervorragende Lesung von Josef Tratnik ließ mich während einiger Autofahrten gebannt in das Szenario eintauchen.

Fairerweise muss ich hinzufügen, dass man diesen Roman – sowohl gehört als auch gelesen – nur dann komplett verstehen kann, wenn man die vorherigen drei LEMURIA-Bände »hinter sich« hat. Die einzelnen Romane des Zyklus sind eng miteinander verwoben und ergeben eine packende Gesamtstory, die sich kaum »auseinanderbrechen« lässt. Faszinierend ist sie allemal.

Beim LEMURIA-Zyklus geht's letztlich damit los, dass in einem abgelegenen Sektor der Milchstraße ein Generationenraumschiff gefunden wird. Es ist von Lemurern besiedelt, also Angehörigen der Ersten Menschheit, die dort seit vielen Generationen wohnen. Ihr Schiff ist seit über 50.000 Jahren unterwegs, aufgrund der Zeitdilatation sind an Bord des Schiffes aber erst einige Jahrhunderte vergangen. Dennoch haben sich die Sitten und Gebräuche im Laufe der Zeit verändert.

Perry Rhodan, die Besatzung des Raumschiffes PALENQUE und einige Akonen finden heraus, dass es mehrere dieser Generationenschiffe gibt. Sie wurden zu einer Zeit erbaut, als die Lemurer noch nicht das Geheimnis der überlichtschnellen Raumfahrt beherrschten. Die Menschen an Bord sollten in den Tiefen der Galaxis das Überleben der Menschheit sichern.

Im Verlauf des LEMURIA-Zyklus stellt sich heraus, dass die jeweiligen Kommandanten der Schiffe über Zellaktivatoren verfügen, dass sie also zumindest sehr langlebig sind. Und man findet zur Überraschung aller Beteiligten klare Hinweise darauf, dass ein mysteriöser Haluter mit diesen Schiffen in Verbindung steht, dass von ihnen Hyperfunk-Impulse ausgehen und dass es offensichtlich eine geheime »Geschichte hinter der Geschichte« gibt.

Das wiederum sind die Ausgangspunkte für »Der erste Unsterbliche«, einem Schlüsselband des Zyklus. Eine Reihe von neuen Fragen werden hier aufgebaut, und es wird klar, dass Zeitreisen eine wesentliche Rolle im gesamten Konzept spielen.

Ich persönlich mochte beim Anhören vor allem die Geschichte von Boryk, einem mutierten Lemurer mit unheimlichen Fähigkeiten, der an Bord einer Sternenarche in den Besitz eines Zellaktivators kommt und so die Zeiten überdauert. Als er aber mit der modernen Kultur der Akonen konfrontiert wird, geht so ziemlich alles schief ...

Überhaupt die Akonen: Leo Lukas gibt in seinem Roman schöne Einblicke in die Gesellschaft des Blauen Systems, und Josef Tratnik liest das so spannend vor, dass ich mir beispielsweise die Geschehnisse in einer Vergnügungsstadt richtig vorstellen konnte. Und es wird ganz nebenbei erzählt, wie die Akonen mit ihrer lemurischen Vergangenheit zurecht kommen ...

Alles in allem ist »Der erste Unsterbliche« eine komplexe Geschichte voller Überraschungen, die ich sehr gern gehört habe. Damit ist die Lücke in meiner persönlichen PERRY RHODAN-Historie wieder ein wenig kleiner geworden, und ich bin sehr gespannt darauf, bei Gelegenheit die anderen LEMURIA-Romane zu hören. Der Höhepunkt des Zyklus und seine gesamte Auflösung warten ja noch auf mich.

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