03 Dezember 2007

Weiter in der Gen-Fabrik

Ein Logbuch der Redaktion

Wahrscheinlich sind die meisten PERRY RHODAN-Leser extrem gespannt darauf, wie es mit Michael Rhodan alias Roi Danton weitergeht. Der ältere der beiden Söhne Perry Rhodans, von dem einige Zeit lang alle Welt glaubte, eine seiner Körperhälften sei in einen Dualen Kapitän integriert worden, hat sich als lebend entpuppt.

Wobei »lebend« angesichts der Umstände, in denen Danton seit Monaten vegetieren muss, nicht unbedingt der zutreffende Ausdruck sein dürfte: Als Gefangener in einer Skapalm-Bark und als Experimentierwesen in einem Genetischen Magazin ist der Aktivatorträger zum Spielball der Kolonnen-Anatomen geworden, zu einem Wesen, das für die Langzeitplanung der Terminalen Kolonne TRAITOR von großer Bedeutung sein kann.

Doch jetzt scheinen seine Befreiung und die Rückkehr zum eigenen Willen möglich sein. Zumindest deuteten das die Ereignisse der letzten Zeit an. Die PERRY RHODAN-Romane in den nächsten zwei Wochen verraten ein wenig mehr über die Geschehnisse, die sich in der Skapalm-Bark abspielen und bei denen Roi Danton eine Chance bekommt, über sein Leben frei zu bestimmen.

Das zeigt sich bereits in Band 2414, den Michael Marcus Thurner geschrieben hat und der unter dem Titel »Die Bestie Ganymed« erscheint. Woher die angebliche Bestie den seltsamen Namen erhält und was Reginald Bull damit zu tun hat, erfährt man erst, wenn man den Roman liest (oder hört ...); und was der Mensch und das sogenannte Monster gemeinsam haben, erweist sich ebenfalls erst im Geschehen des Romans. Zu den Inhalten kann ich nur wenig andeuten, ohne zu viel zu verraten; nur das hier: Es zeigt sich, zu welch ungeheurer Willensanstrengung sich manche Menschen in Notlagen zwingen können ...

Richtig viel Action gibt es dann im Folgeband, der von Hubert Haensel verfasst wurde. Unter dem Titel »Armee der Mikro-Bestien« geht es ziemlich heftig zur Sache, und der Autor spart nicht an Dramatik. Zentrales Element dieses Romans ist ein Befreiungskampf, einer, bei dem unterdrückte Wesen für das Letzte kämpfen, das ihnen bleibt: der eigene Wille und die Freiheit ...

Ich persönlich empfinde die zwei Romane gerade in »humanitärer« und gesellschaftskritischer Hinsicht als sehr interessant. Beide Autoren stellen – gut verpackt in mitreißende Unterhaltung – die Frage, inwiefern künstlich erzeugtes Leben dieselben Rechte haben kann wie »echtes« Leben.

Welche Kriterien machen ein intelligentes Wesen aus, und worin besteht die persönliche Moral? Und ist ein Wesen, das künstlich erzeugt wurde und innerhalb eines grauenvollen Gefängnisses aufwuchs, überhaupt in der Lage, den Anforderungen menschlicher Moralbegriffe zu folgen?

Auch wenn das nicht das vorrangige Thema der Romane ist, finde ich solche Fragen stets spannend. Gute Science Fiction erweist sich dann als faszinierend, wenn sie solche Fragen stellt – und wenn die Autoren den Lesern die Antworten auf die gestellten Fragenn überlassen ...

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