Was definiert einen Science-Fiction-Roman, wodurch zeichnet sich ein sogenannter Frauenroman aus? Über diese Frage diskutierte ich vor einigen Jahren auf der Bühne der Frankfurter Buchmesse mit der Autorin Theresa Hannig. Das Klischee sagt auf jeden Fall, bei der Science Fiction herrsche viel Technik vor, während es im sogenannten Frauenroman vor allem um Gefühle und Geschlechterfragen gehe.
Ich halte von solchen Definitionen nicht so viel, um es vorsichtig anzudeuten. Ich kann manche Aussagen, die gelegentlich sehr hart getroffen werden, nicht nachvollziehen: Natürlich gibt es in der fiktiven Zukunft des Perryversums nicht nur technische Einrichtungen und kosmische Gefahren, sondern auch Menschen mit Gefühlen, die in Gefahr sind oder sich mit allerlei Bedrohungen auseinandersetzen müssen.
Das ging mir alles durch den Sinn, als ich das Manuskript des aktuellen Romans von Leo Lukas las. Das Werk erschien zwar schon vor zehn Tagen, ist aber immer noch relevant: »Wer rettet die Retter?« setzt vor allem zwei Frauen ins Zentrum des Geschehens – eine Ator namens Sichu Dorksteiger und eine Wyconderin namens Terrybor.
Das alles macht der Autor sehr geschickt und sehr spannend – so entsteht eine lupenreine Science-Fiction-Geschichte, die eben von zwei weiblichen Charakteren dominiert wird. Ob und wie der Autor es geschafft hat, die Figuren glaubhaft darzustellen, müssen die Leserinnen und Leser entscheiden – mir gefiel’s auf jeden Fall sehr. Und es ist kein »Frauenroman«, was immer das in diesem Fall heißen könnte …
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