20 September 2024

Ein trauriges Jubiläum

Ein Logbuch der Redaktion, nach Monaten endlich hier dokumentiert

Blickt man auf die Geschichte der PERRY RHODAN-Serie zurück, kann man von einigen Autoren sagen, dass sie die Serie entscheidend beeinflusst haben. Selbstverständlich ist unsere Serie das Ergebnis von engagierter Teamarbeit, und jeder einzelne Roman trägt zum Gesamtwerk bei – trotzdem sind es einzelne Werke, die besonders herausstechen, und einzelne Autorinnen und Autoren, die unseren Serienkosmos stark geprägt haben.

Vor allem für die ersten tausend Bände sind es drei Namen, ohne die man PERRY RHODAN kaum »denken« könnte. Ich meine damit K. H. Scheer, der die Exposés schrieb und von dem die Konzeption der Raumschiffe und vieler Figuren stammte, Clark Darlton, ohne dessen träumerische Phantasie es weder Superintelligenzen noch Mutanten in diesem Ausmaß gäbe, und William Voltz, der vor allem in den 70er-Jahren die Serie stark prägte.

Voltz wurde am 28. Januar 1938 geboren und starb am 24. März 1984. Das ist genau vierzig Jahre her – und dieses traurige Jubiläum bewegt mich dazu, dieses Logbuch zu schreiben. Ich weiß nämlich noch gut genug, wie schockiert ich war, als ich von dem plötzlichen Todesfall erfuhr.

Die Nachricht verbreitete sich, mit rasender Geschwindigkeit in der deutschsprachigen Science-Fiction-Szene, obwohl es zu der Zeit kein Internet gab. Bevor man etwas zu dem Thema in gedruckter Form – etwa auf der Leserkontaktseite oder in einer Fan-Zeitschrift – lesen konnte, wurde telefoniert oder in persönlichen Briefen die Nachricht verbreitet. Auch ich bekam damals einen Anruf, der den Tenor »hast du das schon gehört?« hatte.

William Voltz war für die PERRY RHODAN-Leser mehr als nur ein Autor. Er hatte als »Willi« jahrelang die Leserkontaktseite gestaltet, seine Romane wurden geliebt, und die Art und Weise, wie er sich auf Veranstaltungen gab, fanden die Fans großartig.

Unvergessen bleibt sicher allen, die dabei waren, der Moment, als er im Oktober 1980 in Mannheim auf die Bühne des Kongresszentrums Rosengarten trat und den WeltCon mit »Liebe Terraner!« eröffnete. Damals bewies ein donnernder Applaus, wie sehr er die Empfindungen der Con-Besucher traf.

Als Autor hinterließ Voltz schon früh seine Spuren im PERRY RHODAN-Kosmos. Er wohnte nur wenige Kilometer von K. H. Scheer entfernt, und als er noch ein junger Schriftsteller war, förderte ihn der erfahrene Exposéautor. Bei den vielen Gesprächen, die die beiden führten, flossen schon früh Voltz-Ideen in die Handlung ein.

Der Autor setzte mit seinen Figuren starke Akzente. Captain Don Redhorse und sein Team waren für mich die Helden des »Meister der Insel«-Zyklus; später war es vor allem Alaska Saedelaere, der Mann mit der Maske, der mich faszinierte. Diese Charaktere waren eigensinnig, sie blieben im Gedächtnis der Leser hängen – würde man heute eine Umfrage nach beliebten Figuren der Seriengeschichte machen, kämen diese sicher auf die vorderen Plätze.

Spätestens als Voltz mit seinen Exposés die Serie steuern konnte, gestaltete er sie um. Die PERRY RHODAN-Serie nach Band 700 war völlig anders als zuvor. Nicht mehr die klassischen Konflikte standen im Vordergrund, es ging vor allem um die Suche der Menschen nach ihrem Platz im Kosmos. Superintelligenzen und andere höhere Wesen tauchten auf, die Romane wurden komplexer und setzten mehr auf Charaktere.

Voltz beeinflusste und veränderte die PERRY RHODAN-Serie nicht nur durch seine Exposés und Romane, sondern auch durch seine Persönlichkeit. Das merkten die Leser, und deshalb war er so beliebt. Vor vierzig Jahren starb er – ein immer noch junger Autor auf dem Höhepunkt seines Schaffens.

Ohne William Voltz und seine Arbeit würde unsere Serie anders aussehen. Vielleicht würde es sie auch nicht mehr geben – das weiß ich nicht. Aber er hat sie in einem Ausmaß modernisiert, das er vielleicht selbst nicht überblicken konnte.

William Voltz war einer der wichtigsten PERRY RHODAN-Autoren. Sein Tod vor vierzig Jahren riss eine große Lücke. In Gedanken verneige ich mich vor ihm und seiner Lebensleistung.

(Dieses Logbuch wurde schon im März 2024 auf der PERRY RHODAN-Seite platziert. Hier kommt es zur Dokumentation nun auch noch einmal.)

19 September 2024

Werbung im Sommer 1993

Dass es zu einer Werbung für PERRY RHODAN auf der hinteren Umschlagseite – der U4 – der Zeitschrift »Wunderwelten« kam, hatte im Sommer 1993 sicher unterschiedliche Gründe. Einer dürfte gewesen sein, dass Fantasy Productions – die Firma, die auch die Zeitschrift verlegte – zu diesem Zeitpunkt bereits an einem PERRY RHODAN-Computerspiel arbeitete. Die beiden Redaktionen waren sich zudem freundschaftlich verbunden.

Darüber hinaus waren die »Wunderwelten« zu dieser Zeit sicher die führende Zeitschrift für Rollenspiele und dergleichen. Damit waren sie für PERRY RHODAN eines der wenigen Printprodukte, in denen sich überhaupt sinnvoll eine Anzeige platzieren ließ.

Beworben wurden ausschließlich Produkte aus Papier: die wöchentlichen Heftromane, die alle zwei Wochen erscheinenden Nachauflagen, die Buchausgaben und Sonderprodukte wie das Lexikon oder der Risszeichnungsband. Die Palette konnte sich sehen lassen … an digitale Produkte dachte damals noch so gut wie niemand.

18 September 2024

Wir ermittelten in fremden Kulturen

Ein (nach Monaten nachgereichtes) Logbuch der Redaktion

Seit vielen Jahren ist die Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel ein Ort, an dem es ein breites Angebot an Seminaren und Werkstätten angeboten: für Bildende Kunst und Theater, aber auch für Literatur. Und im Bereich der Literatur hat sich in den vergangenen Jahren eine Reihe von Seminaren etabliert, in denen es um Science Fiction, Fantasy und artverwandte Genres geht. Ein solches Seminar lief vom 8. bis 10. März 2024, und ich war als einer von zwei Dozenten dabei.

Mein Co-Dozent war Olaf Brill, den ich seit vielen Jahren kenne und mit dem ich seit einiger Zeit zusammenarbeite. Unser Thema hieß »Ermitteln in fremden Kulturen«, und die Unterzeile »Werkstatt phantastische Kurzgeschichte« machte darüber hinaus klar, worum es eigentlich ging. Geleitet wurde die Veranstaltung von Olaf Kutzmutz, und neben uns Dozenten nahmen 14 Autorinnen und Autoren teil.

Wir begannen am Freitagmittag. Nach einer Vorstellungsrunde leiteten wir zu einem sogenannten Redaktionsgespräch über. Olaf Brill, der für PERRY RHODAN unter anderem die STELLARIS-Kurzgeschichten betreut, erzählte von seiner Arbeit und von seiner Vorgehensweise. Wie geht er als Redakteur bei solchen Kurzgeschichten vor, welche Möglichkeiten haben Autorinnen und Autoren dabei, und welche Regeln gelten?

Damit stimmten wir die Seminarrunde auf ein Wochenende ein, in dem es immer um die Praxis gehen sollte: um das Schreiben und Veröffentlichen, das Arbeiten am Text und die Diskussionen mit einem potenziellen Redakteur oder einer Lektorin.

Nach dem Abendessen arbeiteten wir wieder an den Kurzgeschichten, die im Vorfeld eingereicht worden waren. Wir besprachen die einzelnen Texte sehr detailliert, gingen auf inhaltliche Stärken und Schwächen ein und zeigten, wo man sie sprachlich verbessern konnte. Das taten wir nicht nur an diesem Freitagabend, sondern im Verlauf des Samstags immer wieder.

Wichtig war in solchen Diskussionen immer, dass die einzelnen Autorinnen und Autoren zu Wort kamen. Die unterschiedlichen Sichtweisen auf einzelne Texte finde ich stets bemerkenswert: Wenn jemand sagt, »das und jenes an deinem Text habe ich nicht verstanden« und sich daraus ein Gespräch entwickelt, ist das für alle Beteiligten hilfreich.

Der Samstag gehörte neben der Arbeit an diesem Reader ebenso dem Schreiben einer neuen Geschichte. Wir hatten ein Szenario vorbereitet, das quasi im »Hier und Jetzt« spielt, aber einen Mord aufweist und in dem Außerirdische auftauchen. Auf Basis dieses Szenarios musste sehr schnell eine Geschichte entwickelt und geschrieben werden – die Ergebnisse wurden hinterher in der Runde vorgestellt und diskutiert. Es ist fast schon eine Tradition bei unseren Seminaren, dass alle Anwesenden verblüfft sind, wie vielfältig und interessant die Ergebnisse einer solchen Schreibaufgabe sein können.

Am Sonntag stellten wir noch eine kürzere Schreibaufgabe, die wir sehr flott diskutierten. Dazwischen gab es kleinere Vorträge von Olaf Brill und mir.

Während Olaf Brill darstellte, was »Girlanden« und »Kaskaden« in besonders langen Sätzen sind, referierte ich ein wenig darüber, welche Wörter man meiden oder zumindest reduzieren sollte. In anderen Kurzvorträgen informierten wir über die Möglichkeiten, Kurzgeschichten zu veröffentlichen, und die allgemeine Verlagslandschaft.

Wichtig bei einem solchen Seminar sind übrigens die Pausen: Vor allem abends ging es noch eine Weile weiter. Offizielles Ende des Seminars war stets um 21.30 Uhr; ins Bett gingen die letzten erst nach zwei Uhr nachts. Gesprochen wurde dabei über die Schriftstellerei, aber auch über allgemeine Themen oder eben die aktuellen PERRY RHODAN-Romane.

Am Ende wirkten die meisten auf mich erschöpft und glücklich zugleich. Ein interessantes Seminar war zu Ende gegangen – und Olaf Brill hatte sich als neuer Dozent in Wolfenbüttel hervorragend eingebracht.

17 September 2024

Auf der Spur des Wanderers

Die Schöne Groush ist eine Figur, wie sie nicht alle Autorinnen und Autoren gut darstellen können. Susan Schwartz hatte beim Verfassen ihres aktuellen PERRY RHODAN-Romans, der in dieser Woche in den Handel kommt, sichtlich Freude daran, diese Figur zu schildern. Ihr Partner dabei ist – so viel Spoiler darf wohl sein – nach einigem Hin und Her der Held unserer Serie selbst.

»Auf der Spur des Wanderers« erzählt von Perry Rhodan und seinen Problemen in einer Welt, die er zwar kennt – aber nicht aus der Perspektive, in der er sie durchreisen muss. Der Terraner hat eine Zeitreise hinter sich und muss höllisch aufpassen, dass er kein Chaos anrichtet. Weil er aber einen gewissen Termindruck verspürt und nach einem Fragment der Superintelligenz ES sucht, darf er nicht trödeln, sondern muss sich als Sofortumschalter bewähren.

Wenn man möchte, trägt der Roman am Anfang durchaus Züge eines Westerns, manchmal mutet er wie ein »Noir«-Krimi an. Tatsächlich aber ist es ein waschechter PERRY RHODAN-Roman, der erfahrene Leserinnen und Leser an eine spezielle Serienepoche erinnern dürfte …

16 September 2024

Die Androiden kommen

Ein nach längerer Zeit nachgereichtes Logbuch der Redaktion

Ich würde nie behaupten, dass sich Science-Fiction-Fans grundsätzlich von anderen Menschen unterscheiden – wir gehören zumeist der gesellschaftlichen Mitte an und sind höchst durchschnittlich. Es gibt allerdings einen wesentlichen Unterschied: Lese ich Science Fiction oder schaue mir entsprechende Filme an, sind mir viele technische Entwicklungen nicht so fremd wie anderen Leuten; ich habe sie bereits in Wort und Bild kennengelernt.

Eines meiner liebsten Beispiele: Zu den Themen, die in den vergangenen Jahren immer wichtiger wurden, zählen Roboter in all ihren Variationen sowie die Künstliche Intelligenz mit den unterschiedlichsten Anwendungen. Folgt man aktuellen Medienberichten, gibt es in der Bevölkerung viele Ängste vor dieser Entwicklung. Gleichzeitig wird in zahlreichen Richtungen geforscht, die Zukunft entsteht in diesen Bereichen neu.

Früher dachten die meisten bei Begriffen wie Roboter nur an weiterentwickelte Maschinen in der Industrie, während man heutzutage in Gedanken freundlich wirkende Testgeräte vor sich sieht, die beispielsweise in Pflegeheimen eingesetzt werden können. Unter einer Künstlichen Intelligenz – also KI – konnten sich die meisten Menschen bis vor zwei Jahren nichts vorstellen. Die Entwicklung ist aber schneller als gedacht: Derzeit wird man mit Bildern und Texten konfrontiert, die von Programmen erstellt worden sind, die man gemeinhin als KI bezeichnet.

Wer sich mit Science Fiction beschäftigt und beispielsweise PERRY RHODAN-Romane liest, wird von solchen Themen nicht überrascht. Er oder sie hat es schon immer mit Robotern, Positroniken und anderen technischen Geräten zu tun gehabt.

Roboter erledigen in der Science Fiction die schweren Arbeiten, sie führen Kämpfe, und sie steuern Raumschiffe. Künstliche Intelligenzen übernehmen die Wetterkontrolle, versorgen die Menschen auf ihren Welten oder stellen umfangreiche Dienstleistungen zur Verfügung.

Die PERRY RHODAN-Autoren zeigten diese unterschiedlichen Sichtweisen schon früh. Bereits in den ersten Romanen werden die Menschen mit der Supertechnik der Arkoniden konfrontiert. Sie lernen Roboter und riesige Kunstgehirne – die Positroniken – kennen, und recht schnell tritt mit dem Robotregenten eine Künstliche Intelligenz auf, die für die Menschheit gefährlich ist.

Damit schrieben die Autoren bereits in den 60er-Jahren über Themen, die uns auch heute beschäftigen: Roboter als Segen und Fluch zugleich, als Helfer für Menschen, aber auch als eine mögliche Gefahr. Die Schriftsteller waren ihrer Zeit weit voraus, wobei sie sich aber an Ideen orientierten, die in der englischsprachigen Science Fiction schon bekannt waren.

Und nun? Wie sieht’s derzeit mit den Robotern und unserem Serienkosmos aus?

Mit PERRY RHODAN-Androiden widmet sich ab März 2024 eine ganze Miniserie den Maschinen, die eigentlich im Dienst der Menschheit stehen sollten, aber ihre eigenen Wege einschlagen. Am Rand der Liga Freier Galaktiker entwickelt sich ein Konflikt, in dem Androiden eine wichtige Rolle spielen und der seine Ursprünge in der Vergangenheit hat. Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht über die Miniserie erzählen, damit die Spannung erhalten bleibt.

Verfasst werden die insgesamt zwölf Romane – alle zwei Wochen erscheint ein Band – von einem Team aus Autorinnen und Autoren, und entwickelt wird die Miniserie von Kai Hirdt. Von ihm stammen die Exposés und Datenblätter, er steuert das Team durch die Serie. Bei dieser Miniserie greift der in Hamburg lebende Schriftsteller auf bisherige Darstellungen von Robotern in der Serie zurück, bringt aber viele neue Ideen ein.

In den zwölf Romanen von PERRY RHODAN-Androiden gibt es Elemente der sogenannten Military-SF ebenso wie Blicke in die Vergangenheit der terranischen Menschheit. Die Serie spielt innerhalb des größten Science-Fiction-Kosmos der Welt, ist aber ohne Vorkenntnisse verständlich. Wer Space Opera mit viel Spannung und einem kosmischen Geheimnis mag, ist hier richtig …

(Dieses Logbuch der Redaktion stammt vom März 2024; ich reiche es hier aus dokumentarischen Gründen nach.)

13 September 2024

Kritische Worte, lesenswerte Inhalte

Im August erschien die Ausgabe 55 des PRFZ-Newsletters, also des Informationsschreibens der PERRY RHODAN-FanZentrale. Ich kam erst dieser Tage dazu, sie zu Ende zu lesen. Redaktionell betreut wird das Fanzine von Alexandra Trinley, die aktuelle Ausgabe ist zwanzig Seiten stark, und Mitglieder der FanZentrale können sie kostenlos erhalten.

Diesmal fehlt es nicht an kritischen Äußerungen, und das hat seinen Grund: Dass wir im Juni 2024 das Galaktische Forum geschlossen haben, finden nicht alle Leserinnen und Leser gut. Auf mehreren Seiten gibt es Aussagen zu diesem Thema, die allesamt sehr unterschiedlich sind, aber zeigen, wie kontrovers das Forum gesehen wurde. Das habe ich nicht alles mit Vergnügen gelesen, klar, meine Sicht der Dinge ist anders – aber ich fand die Zusammenstellung sehr interessant.

Sehr gern las ich das Interview zum zweiten Teil des Kinder-Comics »Der kleine Perry«, und ich amüsierte mich über die Details zum geplanten »Maddrax«-Fanfilm. Und am Ende gibt’s sogar eine Kurzgeschichte.

Der PRFZ-Newsletter erweist sich mit seiner aktuellen Ausgabe als wahre Fundgrube für abwechslungsreiche Beiträge – ein richtig gutes Fanzine für PERRY RHODAN-Fans. Allein der Newsletter wäre meiner Ansicht nach schon Grund genug, der FanZentrale beizutreten …

12 September 2024

Das Zeichen des Kastellans

Ein stimmungsvolles Titelbild von Dirk Schulz und ein Roman von Kai Hirdt, in dem ein Ferrone unverhofft zur eigentlichen Hauptfigur aufsteigt: Das ist »Das Zeichen des Kastellans«, der in dieser Woche erscheint – Band 3291 der PERRY RHODAN-Serie und vor allem ein Roman, der uns zurück in die Welt der Ferronen bringt.

Wer unsere Serie gut kennt, weiß natürlich, dass Perry Rhodan und seine Freunde mit den Ferronen schon sehr früh in Kontakt treten: Die Terraner stolpern in einen Krieg hinein, der zwischen den Welten des Wegasystems ausgetragen wird, und ergreifen Partei für die Ferronen, die brutal angegriffen werden. Das ist natürlich lange her – im Serienkosmos sind es schon Jahrtausende –, und seither hat sich einiges verändert. Trotzdem bleiben der Rote Palast und einige andere Details aus der ferronischen Kultur erhalten …

Mir hat gut gefallen, wie der Autor es schafft, einerseits die Ferronen mit einigem Augenzwinkern zu schildern und andererseits eine Figur wie Homer G. Adams mitten ins Geschehen zu führen. Auch hier beweist sich wieder einmal, wie gut es ist, wenn Autoren das Exposé so für sich selbst »umbiegen«, dass sie ihre »eigene Geschichte« schreiben können.

11 September 2024

Fremde Galaxien und noch fremdere Universen

Ein mit großer Verspätung endlich nachgereichtes Logbuch der Redaktion

Die große Aufgabe, vor der Perry Rhodan und die Menschheit stehen, hat sich nicht geändert: Man muss die Fragmente der Superintelligenz ES retten und zusammenfügen. Nur damit, so glauben die Terraner, kann man verderbliche Einflüsse auf die Welten der Milchstraße abwehren. Doch es ist alles andere als einfach, diese Fragmente zu bergen …

So lässt sich der aktuell laufende PERRY RHODAN-Zyklus »Fragmente« wohl am ehesten zusammenfassen. In den kommenden vier Romanen erzählen drei Autoren und eine Autorin von den Versuchen der Terraner, sich die ES-Fragmente anzueignen, und von den Aktionen ihrer jeweiligen Gegenspieler.

Mit »Prophanie« gibt Michael Marcus Thurner am 8. März 2024 einen ganz besonderen Einblick. Sein Roman mit der Bandnummer 3264 spielt in einer Galaxis der Lokalen Gruppe, die nicht so häufig besucht wird und die man im Allgemeinen mit WLM abkürzt.

Dort trifft eine Expedition, die unter dem Kommando des Mausbibers Gucky steht, auf eine Welt der Kosmischen Hanse. Zwar existiert diese Handelsorganisation eigentlich seit Jahrhunderten nicht mehr, aber es haben sich offenbar Reste erhalten.

Die weitergehende Konfrontation schildert Susan Schwartz. In ihrem Roman mit dem Titel »Angriff der Schattengarde« wird Gucky mit einem Attentäter konfrontiert, der sich anders verhält, als es der Ilt bisher gewohnt ist. Zu den Auseinandersetzungen mit den Gegnern kommt noch die lebensfeindliche Umwelt einer Welt, die den Namen Inferno nicht zu Unrecht trägt.

Die mysteriöse Schattengarde ist eine Organisation, die über ungeahnte Machtmittel verfügt und gegen die der Ilt nicht viel ausrichten kann – so sieht es zumindest aus. Der Roman mit der Bandnummer 3265 ist ab dem 15. März 2024 im Handel.

Auf einen ganz anderen Schauplatz wechselt Leo Lukas mit dem folgenden Band. »Iluntasunas Hammer« spielt unter anderem im sogenannten Hundertmondereich, und das befindet sich in einem fremden Universum. Hier sind Perry Rhodan und seine Begleiter unterwegs, weil sie dort ebenfalls eines der gesuchten ES-Fragmente suchen.

Der Roman mit der Bandnummer 3266, der am 22. März 2024 veröffentlicht wird, erzählt darüber hinaus von einem Gegenspieler der Terraner. Gegen diesen müssen sie sich behaupten – und das in einer Umgebung, die extrem fremd ist.

Mit »Der Konstruktor« schließt Robert Corvus den Viererblock ab. Perry Rhodan und seine Begleiter sind auch während dieses Romans in einem fremden Universum unterwegs. Sie wissen, dass der Zeitablauf sich von ihrem heimatlichen Kosmos unterscheidet, können aber nicht abschätzen, wie groß diese Unterschiede sind und in welche Richtung sie gehen. Aber sie erkennen, dass es kosmische Hintergründe für die Fragmentierung der Superintelligenz ES gibt.

Der Autor stellt in diesem Roman – er trägt die Bandnummer 3267 – eine ungewöhnliche Welt vor, auf der offenbar große Bauprojekte ablaufen. In den Handel kommt »Der Konstruktor« am 28. März 2024.

Wie es danach weitergeht, verrate ich an dieser Stelle nicht. Es wurde durch die vergangenen Bände klar, wie knifflig die Suche nach den ES-Fragmenten ist. Sie findet buchstäblich in unterschiedlichen Universen statt und scheint größere kosmische Themen zu berühren – aber was das genau bedeutet, werden die Autorinnen und Autoren der kommenden Romane erzählen.

(Dieses Logbuch der Redaktion wurde bereits im Februar 2024 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Serue veröffentlicht. Hier wird's aus dokumentarischen Gründen auch geteilt.)

10 September 2024

Die Stille kommt

Mit einem aggressiv wirkenden Titelbild und einem – im Gegensatz dazu – sehr ruhigen Titel wartet der Abschlussband der laufenden Staffel bei PERRY RHODAN NEO auf. Rainer Schorm, einer der zwei Exposéautoren der Serie, schrieb »Die Stille kommt«, der in dieser Woche mit der Bandnummer 339 erscheint. Tatsächlich geschehen in diesem Buch dramatische Dinge, die der Autor entsprechend schildert.

Ein wichtiger Schauplatz ist dabei der Altiplano, also das Felsplateau in Südamerika. Rainer Schorm beleuchtet aber auch das Leben »einfacher Leute«, das gerade umgekrempelt wird. Die Menschen in Terrania und zahlreichen anderen Städten sehen sich vor Herausforderungen gestellt, wie es sie noch nie gegeben hat – und das zeigt der Autor sehr klar und auch drastisch.

Mir gefallen solche Episoden bisweilen mehr als die eigentliche Haupthandlung, die sich auf Perry Rhodan oder seine Frau Thora konzentriert. Da fühle ich mich eher »vertreten« oder »abgeholt« – aber das ist selbstverständlich eine Ansichtssache.

09 September 2024

Eine Miniserie für 2025

In diesen Tagen beschäftige ich mich häufig mit einem Thema, das uns vor allem ab dem Jahreswechsel stärker beschäftigen wird: Im März 2025 starten wir eine neue Miniserie, die wieder aus zwölf Romanen bestehen wird. 

Sie sollen eine in sich abgeschlossene Geschichte erzählen, die wiederum sehr eng ins Perryversum eingebunden ist. Inhaltliche Details möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten, auch den Titel möchte ich nicht ausplaudern.

Der Exposéautor und ich schicken uns Mails, in denen wir uns über Inhalte und Ideen austauschen. In einem Punkt haben wir schon Ben Calvin Hary »ins Boot geholt«, weil es darum geht, eine Figur in beiden Serien zu präsentieren – wie können wir das gut und sinnvoll umsetzen? Dazu werden wir uns in den kommenden Tagen per Videobesprechung austauschen.

Es geht also um Inhalte, aber ebenso um Strukturen. Wir besprechen, welche Autorinnen und Autoren mitwirken könnten, und wir schauen uns die Terminlage an. Auch wenn es bis zum März 2025 noch – gefühlt – sehr lang ist, brauchen wir erste Romane bereits im Jahr 2024 ...

06 September 2024

Ein Con-Buch für das Endgame

Eigentlich sollte der ColoniaCon in diesem Sommer die letzte Veranstaltung miz diesem Namen sein; deshalb stand sie unter dem Namen »Endgame«. Mittlerweile sieht es so aus, als könnte es eine Fortsetzung geben, allerdings nicht mehr im traditionsreichen Jugendpark, wo der Con seit den 80er-Jahren veranstaltet wurde.

Zum Con selbst gab’s ein schickes Con-Buch, das den Titel »Endgame« auf dem Cover trägt. Das habe ich nun endlich gelesen.

Bei dem Werk, das Ralf Zimmermann zusammengestellt hat, handelt es sich wirklich um ein Buch: Das Paperback sieht ordentlich aus, hat einen farbigen Umschlag und umfasst 144 Seiten. Präsentiert werden Inhalte aus den verschiedensten Bereichen der Science Fiction, wozu natürlich auch der eine oder andere Blick auf unsere Serie gehört. Ich las nicht alles, fand in diesem Buch aber vieles, das mir sehr gut gefiel.

Toll fand ich den Artikel über die Architektur der Arkoniden, den Mark Kammerbauer verfasst hatte, skurril war die Geschichte der PERRY RHODAN NEO-Autorin Marie Erikson, gern las ich die Rückblicke auf frühere Cons. Für die Fans der größten Science-Fiction-Serie der Welt wurde also durchaus einiges geboten.

Eine Reihe von weiteren Beiträgen bezog sich auf eigenständige Romane oder erwies sich als Auszug aus einem bereits veröffentlichten Werk. Das ist okay, das kritisiere auch nicht, machte mir aber weniger Freude.

Insgesamt erwies sich das Con-Buch als eine abwechslungsreiche Lektüre, nicht nur für Leute wie mich, die die Veranstaltung besucht hatten. Leider kann das Werk nicht mehr nachgekauft werden …

05 September 2024

Gravitationsdrift

Ein starkes Titelbild von Dominic Beyeler gibt den passenden Vorgeschmack auf den aktuellen Roman von Robert Corvus. »Gravitationsdrift« spielt im System der blauen Sonne Wega; im dortigen Reich der 42 Welten gibt es noch viel zu entdecken. So sind die Terraner durchaus verblüfft, als sie erkennen müssen, dass der Mond eines Gasplaneten seit langer Zeit zu einem Treffpunkt von Superintelligenzen geworden ist.

Robert Corvus setzt in diesem zweiten Teil seines Doppelbandes, der im Wegasystem und seiner Umgebung spielt, erneut auf die Darstellung von Diplomatie, verzichtet aber auch nicht auf Action. Faszinierend finde ich vor allem die Vorstellung, dass das Wegasystem nicht nur für ES von großer Bedeutung war und ist, sondern auch für eine andere Wesenheit von großer Bedeutung …

04 September 2024

Im Reich der 42 Planeten

Mit dem ersten Band von »Der kleine Perry« verzauberten der Autor Olaf Brill und der Zeichner Michael Vogt im vergangenen Jahr bereits die PERRY RHODAN- und die Comic-Fans gleichermaßen. Ich war selbst sehr begeistert von diesem fröhlichen und kindgerechten Zugang zu unserer Serie – das war originell und richtig schön gemacht.

Vor wenigen Tagen erschien der zweite Band, der den Titel »Im Reich der 42 Welten« trägt. Ich habe diesen Band noch gar nicht gelesen, sondern ihn bislang nur mit großer Freude geblättert. Mit der eigentlichen Lektüre kann ich wohl erst am Wochenende beginnen.

Die Handlung verlagert sich von der Oberfläche des Erdmondes in das Wegsystem. Verschiedene Außerirdische spielen eine wichtige Rolle, und die Kinder rings um Perry Rhodan stolpern von einem Abenteuer in das nächste. Die Dialoge sind wieder kindgerecht, die Zeichnungen ebenfalls – und wer als Erwachsener seine Freude an witzigen Comics hat, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten. Sehr gelungen!

03 September 2024

Strangeness-Schock

In diesen Tagen kommt das PERRY RHODAN-Buch mit der Bandnummer 167 in den Handel; ich habe es vom Vertrieb bereits erhalten und blättere in diesen Tagen häufig durch seine Seiten. Zusammengestellt wurde »Strangeness-Schock« von Rainer Nagel. Der zweite Teil des »Tarkan«-Zyklus enthält eine Reihe von Romanen, die erstmals im Sommer 1987 erschienen sind und nun erstmals in Form des Hardcover-Bandes vorliegen.

Bei mir werden viele Erinnerungen wach. Die Romane spielten unter anderem in den Galaxien Pinwheel und Hangay; in beiden Sterneninseln stoßen die Menschen auf die katzenähnlichen Kartanin. Darüber hinaus sind Teile der Handlung auch auf der Erde und sonstwo in der Milchstraße angesiedelt.

Die Autoren jener Tage erzählten eine wahrhaft große Geschichte: Eine ganze Galaxis soll aus dem sterbenden Universum Tarkan in die Lokale Gruppe transferiert werden. So ein Geschehen verläuft nicht ohne Konflikte … Diese Konflikte wurden in en den einzelnen Romanen geschildert – der sogenannte Strangeness-Schock ist ja nur eine der Schwierigkeiten, vor denen die Menschen stehen.

Als die einzelnen Bände veröffentlicht wurden, war ich als Leser quasi live dabei. Ich mochte die mutigen Kartanin, ich schätzte Figuren wie Nikki Frickel, und ich mochte sogar die seltsamen und ziemlich aggressiven Hauri. Starke Geschichten, echt! Schön, dass es sie nun auch in Form eines schicken Silberbandes gibt.

02 September 2024

Unterwegs in der Lokalen Gruppe

Ein sehr spät nachgereichtes Logbuch der Redaktion

Nach wie vor steht eine Suche im Zentrum der aktuellen PERRY RHODAN-Handlung. Es geht um die Fragmente der Superintelligenz ES, die an verschiedenen Punkten des Universums aufgefunden werden können – doch wie bringt man sie in die Milchstraße, und wie kann man sie gewissermaßen zusammensetzen? Die kommenden vier Romane behandeln dieses Thema nur im Hintergrund: Sie spielen auf den Welten der Akonen und in einer Galaxis, von der man sonst nur wenig gehört hat …

Die Welt der Geheimdienste zeigt Kai Hirdt in seinem Roman mit dem Titel »Die Wahl der Akonin«. Der Autor erzählt aus der Perspektive eines USO-Agenten, wie dieser die Situation bei den Akonen wahrnimmt. Und er gibt Einblicke in die Intrigen und Machtspiele, die in der Akonischen Räterepublik ausgetragen werden.

Er stellt zudem das ungewöhnliche Verfahren vor, mit dem die neue Führungspersönlichkeit der Akonen gekürt werden soll. In den Handel kommt der Roman mit der Bandnummer 3260 am 9. Februar 2024. Trotz aller Agentengeschichten und der gelegentlichen Action habe ich mich bei der Lektüre des Manuskripts auch oft amüsiert – die Dialoge sind nämlich streckenweise voller Ironie und Witz.

Auf eine andere Welt im Herrschaftsbereich der Akonen führt Oliver Fröhlich in seinem Roman. In »Omex-7 antwortet nicht« gibt der Autor einen spannenden Einblick in eine Forschungsstation, in der sich offenbar ein Gegner der Lemurischen Allianz breitmacht. Dabei schreckt er vor keinem Verbrechen zurück.

Die USO-Leute und ihre akonischen Verbündeten müssen sich gegen den übermächtig erscheinenden Gegner behaupten – spannend zu lesen! Der Roman trägt die Bandnummer 3261 und erscheint am 16. Februar 2024.

Der Oxtorner Monkey gehört seit langem zu den Aktivatorträgern und ist damit relativ unsterblich. Als Lordadmiral der USO ist er an vielen Einsätzen beteiligt – doch auch er kann an die Grenzen seiner Belastbarkeit kommen. Das erzählt Michelle Stern in ihrem Roman »Im Kern des Gasplaneten«.

Die Autorin stellt dar, wie die Ereignisse bei den Akonen mit der Suche nach den Fragmenten der Superintelligenz ES zusammenhängen. Und sie deutet an, in welche Richtung mancher Plan noch gehen könnte … Veröffentlicht wird ihr Roman am 23. Februar 2024 mit der Bandnummer 3262.

Mit »Sternensand« wiederum bricht die PERRY RHODAN-Serie in eine Galaxis auf, die zwar zur Lokalen Gruppe gehört, von der man aber schon lange nichts mehr gehört hat. Gemeint ist die Wolf-Lundmark-Melotte-Galaxis, die wir im Verlauf der kommenden Romane entweder als WLM oder als Lundmark bezeichnen werden – das Wort-Ungetüm will man schließlich nicht auf jeder Seite drei Mal lesen …

Michael Marcus Thurner ist der Autor des Romans, in dem er vor allem Gucky ins Zentrum stellt. Der Mausbiber leitet eine Expedition, die ebenfalls zur Aufgabe hat, ein ES-Fragment zu suchen. Dabei merkt der Ilt schnell, dass auch er seine Grenzen hat ... Der Roman mit der Bandnummer 3263 erscheint am 1. März 2024.

(Veröffentlicht wurde dieses Logbuch bereits im Februar 2024. Hier wird es aus dokumentarischen Gründen nachgereicht.)